Nun ein neuer "Garagenfund" von mir. Diesesmal ist es aber ein aus einem Gebrauchtladen stammender Radiowecker von MBO aus dem Jahre 1980!
Das Radiomodul ist ein gewöhnliches FM/AM-Modul, die Anzeige geht hierbei nur bis 104 MHz und nicht bis 108. Dass man Sender auch zwischen 104 und 108 MHz empfangen kann, war seit 1968 möglich, doch die Hersteller haben erst nach etlichen Jahren 108 MHz eingebaut. Dieses Radio blieb davon verschont. Vorteil: Dudelfunk findet sich oftmals auf den höheren Frequenzen, der mir erspart bleibt. Kein Donau3FM! \o/
Hinzu werden die Senderstationen (als Orte oder direkt als Sendername) namentlich genannt. Gibt es natürlich alle schon längst nicht mehr, da abgeschaltet oder als Museum benutzt (Beromünster), außer vielleicht in einigen Regionen "Stuttgart" bzw. "SWF"; SWF (heute SWR) kann man heute immernoch in einigen Regionen bei 98,7 MHz empfangen, und ist auf etwa dieser Höhe auf der Tafel abgedruckt.
Die 7-Segment-Anzeige kommt von Futaba. Die blaugrünen Anzeigen waren zur damaligen Zeit nicht nur populär, weil bei diesem Wellenbereich die Ablesbarkeit am besten ist, sondern auch hochmodern, wie heutzutage die blauen und violetten (Fluoreszenz-)anzeigen, die bereits wieder an Ablesbarkeit einbüßen, und nur noch sagen können
"Schaut her, ich bin modern!"
Der Wecker resettet sich selbst, wenn der Minutengeber des Weckers gleich des Minutengebers der regulären Uhr ist. Also bei xx:32 kann ich den Wecker maximal bis 01:32 stellen, dann fängt der wieder bei 00:33 beim Einstellvorgang an. Irgendwas verursacht den Reset. Manchmal stellt sich die reguläre Uhr im Hintergrund weiter, wenn ich den Wecker stelle, und umgekehrt auch. Höchstwahrscheinlich berühren sich Kabel.
Ein Segment wird nicht angezeigt. An der Filament Voltage (die Segmentanzeigen werden schwach beheizt!) kann es nicht liegen, sonst wär die ganze Anzeige hinüber. Muss also am Kontakt liegen, weil einfach kein Strom durchfließt. Mit ner 9V-Batterie wollte ich mal den Fehler ausmerzen, habe aber später feststellen müssen, dass ich sowohl Strom durchschicken muss (Pins 17 und 29), als auch die Wolframdrähte intern beheizen muss (Pin 1? und 32), als auch die Pins für die einzelnen Segmente ansteuern müsste, was zu erhöhtem Aufwand führen würde. Wahrscheinlich ist es aber Pin 12, dessen Lötstelle schon fast abgetragen ist. Sieht man im nächsten Bild.
Dass das Licht im Radiomodul nur einseitig beleuchtet ist, wird auch im nächsten Bild ersichtlich:
Natürlich schraube ich das Ding auch auf!
![Pinkie happy Pinkie happy](https://www.bronies.de/images/smilies/pinkiepieexcited.png)
Es befindet sich lediglich eine Glühlampe rechts, und keine zweite. Und ich war schon griffbereit, ne Birne auszuwechseln...
Zuvor konnte ich den Sendebereich nur bis 1400 kHz/~104 MHz umstellen, weil irgendwas dort drin geklemmt hat. Nach dem Aufschrauben war das Problem auch schon gelöst, weil der grüne Zeiger leicht verkantet war, und so immer an eine Nase des Gehäuses anstoß.
PS: Wenn man bei ~1600 kHz der Mittelwelle auf Ultrakurzwelle umschaltet, wird der Trick, außerhalb von 104 MHz zu kommen nicht funktionieren.
Ganz links befindet sich übrigens eine Fotodiode, die noch gut in Schuss ist. Sieht man ganz gut, dass sich die Segmente alle abdunkeln, wenn man den Finger dranhält: