@ Turnip:
Ich hab' s gelesen.
(12.02.2012)MaSc schrieb: ist die Marine nicht das selbe wie der Bund????
Das klingt wie "Ist der Kern nicht dasslebe wie der Apfel?". Nein, keine Verarsche, ich mein' das auch nicht bös'.
Die
Bundeswehr ist in 5 Teile organisiert.
Heer - Bodengestützter Fuhrpark und die "Harte" Infanterie mit jeglicher Ausrüstung, die's für alle Arten von Abwehr feindlicher Elemente gibt. Merke: Helikopter sind Heer, da sie Bodenziele bekämpfen sollen. Selbst die Fallschirmjäger sind jetzt Heer, dürfen aber aus Tradition Luftwaffeninsignia tragen. Allerdings ist das strikt limitiert.
Marine - So ziemlich das, was Armee sein sollte. Härteste Truppe, weil monatelang unterwegs. Aufm Schiff leben? Nein Danke. Ansonsten, alles was schwimmt, vom Torpedoboot bis zur Unterwasserzigarre.
Luftwaffe - Rainbow Dash's Liebling. Alles, was Flügel hat. Die Luftwaffe verfügt allerdings über ein Infanteriesegment. Wer sonst soll die Basen bewachen? Zitat: "Du kannst jede russische MiG abschießen, Jim, aber wenn du nach Hause kommst und der russiche Panzerkommandnt frühstückt an deinem Schreibtisch, dann weisst du, dass du den Krieg verloren hast." Die Luftwaffe ist auch für Langstreckentransport zuständig und stellt ihre Infanterieeinheiten der Marine zur Verfügung, um angelegte Schiffe zu bewachen. Bzw. Werden Luftwaffeninfanteristen immer gerufen, wenn was bewacht werden soll.
- Medizinischer Dienst. Ärzte, medizinisch geschultes Personal.
- Streitkräftebasis. Offiziere aller anderen Teilkräfte (abgesehen der Ärzte lol) kooperieren und dirigieren hier die gesamte
Bundeswehr. Hier sitzt auch der Cyberkrieg Apparat.
(11.02.2012)Custody schrieb: Ha! Ich als echter Warhammer Fan war natürlich...beim Rettungsdienst
Lach' mal, mein bester Freund hat das GENAU SO gemacht.
Erster Einsatz: Leiche. Herzinfarkt, keine Chance, den Mann hat's in Sekunden abgeschossen.
Und ich beim Bund quicklebendig. IRONIE?
Ich wurde 2004 eingezogen, auf Wunsch. T2 gemustert, wegen meiner Augen (über 2 Dioptrien).
Ursprünglich wollte ich Offizier werden! Stell' dir mal vor. Aber wurde als Übermotiviert abgelehnt. Und das ist tatsächlich ein Grund, weil solche Leute die Truppe unnötig aufreizen und Nervosität säen. Wurde aber eingeladen, nochmal vorbbeizukommen.
Bin also nach Plan und Wunsch zur Luftwaffeninfanterie. 1. Luftwaffenausbildungsregiment, 1. Kompanie. Wow, Speerspitze!
Gedient habe ich bei Budel, in der Nassau-Dietz-Kaserne in den NIEDERLANDEN. Ich hab' doppel Kohle bekommen, weil's Ausland war.
Die Niederländer hatten eine Kaserne im Saarland bekommen, einige Jahre nach dem 2. Weltkrieg, um die Beziehungen zwischen den Ländern wieder zu verbessern. Ende 2005 wurden beide dichtgemacht.
Bis dahin 2,5 Monate Ausbildung. Klug, wie ich war, ging ich zum 4ten Quartal hin. Hitze im Sommer oder Kälte im Winter? Gegen Kälte gibt's Zusatzkleidung, aber weniger als Flecktarn ist nicht.
Auch gut: wegen der Feiertage praktisch 2 Wochen weniger Ausbildung, durhur.
Morgens vor allem aufgestanden, um sich in Ruhe waschen und rasieren zu können. 5 Allgemeines aufstehen, 6 Frühstück, Dienstantritt. Kaum extra Sporteinheiten. Donnerstagsabends Gebäude putzen, Freitag nach 12 in die Busse, nach Deutschland (Mönchengladbach Hbf). Sonntags mit dem ersten Bus zurück, wieder alles eingeräumt, Flecktarn an, Abmeldung. War mit 5 weiteren auf Stube. An 5 Tagen die Woche abends Stubenabmeldung - also einer hätte jede Woche frei gehabt, ich aber hab's immer am Sonntag gemacht, sodass ich nie mitdiskutieren musste, wer wann abmeldet.
Anfangs war's hart. Die ganzen Abiturienten gingen normal im 3ten Semester hin. Ich saß da mit Schulabbrechern, Hauptschülern und Gesamtschülern. Einige waren clever undcool drauf, der Rest aber genau das, was den Gesamt- und Hauptschulen so einen schlechten Ruf einbringt.
Der kleinwüchsige Türke war geil, eigentlich. Wie ein kleiner Hund, nur am bellen, damit einer drauf tritt. "Ich hab' so gut geschossen, zweimal durch's selbe Loch!"
Ausbilder: "Nein, sie haben verfehlt."
Der musste dann später nochmal zum Probeballern, um überhaupt durch die Grundausbildung zu kommen. Der war auch zu dumm, um leere Sandsäcke zusammen zu binden. Aber sang dann: "Wenn sie kommen!" und ich setzte ein: "Gibt es Wodka-O." - "Wenn sie kommen!" - "Bist du Opfer tot." - "Wenn sie kommen!" - "Ist die Party vorbei." - "Wenn sie kommen!" - "Gibt's 'ne Massenschlägerei." Da war der baff: "Der kennt das?!"
Ja, weil mein Bruder sich damals die ganze Rapkacke reinzog.
Gibt auch guten Rap, aber echt jetzt, das da war Müll.
Die besten Schützen waren die Gamer und Brillenträger. Ein Hauptfeldwebel lobte meinen guten Stand beim G36-Freihand (ohne Auflage im Stehen), ein anderer Hautfeldwebel sagte, mein P8 (Pistole) Trefferbil dist gut, aber mein Mangel an Erfahrung ließ mich alles nach oben links verziehen. Trotzdem den 2ten Platz beim Wettkampfschießen des Stammpersonals gemacht, die Urkunde hab' ich heute noch. Im Simulator hat ein Oberfeldwebel mich gerügt, weil ich zu schnell war. "Sehr gut, Nummer 4, jetzt sind wir ALLE aus dem Rythmus gekommen!"
Oh wow. Goldschützen Status für P8 und G36 gemacht, aber niemals die Kordel beantragt, Lieferzeit 6 Monate oder so, da wär' ich wieder draussen gewesen.
Nach den ersten 2 Wochen ging's. Ich fand' heraus, welcher Rekrut wie zu handhaben war und wie ich mit den Ausbildern um musste. Da ich mich freiwillig für das Erfassen der morgentlichen Stärkemeldung (aka wie viele sind krank und fallen aus) meldete, hatte ich einen Stein im Brett.
Ich hatte viel, womit ich angeben kann, aber letztendlich hatte ich es sehr leicht, daher spiel' ich mich normal nicht so auf. Von Idioten umgeben hatten die cleveren es einfacher, weil man kann nicht die guten zusammenscheissen, auch wenn sie sich nicht gut anstellen, weil alle anderen noch schlechter sind.
Nach der Grundausbildung und BIWAK (
Bundeswehr im Wald ausser Kontrolle, rofl, im Ernst, keiner weiss, warum das Biwak heisst, eigentlich eine Woche im Freien, wir waren nach drei Tagen durch) dann Beförderung (duh, Gefreiter, unterste Schiene) und Angebot vor Ort zu bleiben: Nachschub. Vor Ort = doppelte Kohle. Einer der wenigen mit Abi zu sein half - alle Abiturienten wurden behalten.
Versetzung zur 2. Kompanie gleich gegenüber, Am dritten Tag dann vom Spieß Befehl: "Sie tauschen mit Kamerad X die Posten". Kamerad X war nicht dumm oder so, aber ich sllte dann statt seiner ins Geschäftzimmer und er den Nachschub. Den Abiturienten eher tippen lassen, hm? Auch gut.
Letztendlich hab' ich Post abgeholt und weggebracht, Ordner sortiert, Urlaub verwaltet (das wichtigste beim Bund, da gehen sie dir an die Gurgel, wenn das nicht stimmt) und das war's. Mit dem Stabsunteroffizier von der Post angefreundet (auch Warhammerspieler), an einigen Tagen zur Dienstzeit Sport gemacht, easy life.
Im Grunde wurden wir dort für Wachdienst ausgebildet. Wir hatten auch eine Wache am Haupteingang, aber ich hab lediglich VIER MAL da mit gemacht. Zwei mal als Wachposten (2 Stunden an der Schranke stehen, duh, langweilig, im Winter zumindest darfst du im Wachhäuschen neben der Heizung stehen), zwei mal als Stellvertretender Wachhabender.
Sonst aber massenweise UvD gemacht: Unteroffzier vom Dienst. In den Ausbildungsregimentern haben sie aber nicht genug Unteroffiziere, aso machen das ab dem zweiten Monat an den meisten Tage die Gefreiten. Haha, Verantwortung für das ganze Gebäude und 100-150 Rekruten.
An Wochenenden stellte eine Kompanie den Zentral-UvD, der die Schlüssel zu allen anderen Gebäuden bekam. Selbst das hab' ich gemacht. 19 Jahre alt, Schlüsselbuch, ganze Kaserne dicht, Wache besetzt, nix los.
Insgesamt war's gut. Aber ich hatte auch viel Glück und alles clever inszeniert. Ich würde demnach niemandem raten, zum Bund zu gehen. Aber. Jetzt wo sie auf Bewerber angewiesen sind, verläuft das auch anders. Diejenigen, die kommen, sind motiviert und interessiert. Die müssen selten zusammengeschissen werden, was die Ausbildung vereinfacht, auch wenn man im Brackwasser tauchen muss (tut mir echt Leid für dich).
Highlights ... hm, Checkpoint aufbauen und halten aufm NATO Übungsplatz war nett. Morgens um 4 hin, Boden gefroren. Abends zurück, friggin Sand, kaum durchzumaschieren.
Blutspende. Einmal als Aufpasser abgestellt, andermal durfte ich selber spenden.
Kurz vor Weihnachten als Ordonanz abgestellt. Jeden Dezember feierte die niederländische Belegschaft der Kaserne eine Weihnachtsfeier, wo die Kompanien jeweils 2 Jungens als Kellner abstellten. Das war cool, da mit Wertmarken bezahlt wurde, also keine Rechnerei. Ein Unteroffizier der Niederländer rief mich immer "Charlie!", aber sehr freundlich, fragte auch nach, ob ich sauer wäre. Nein, der war cool drauf und sah aus die der Weihnachtsmann in Flecktarn. Nach ein paar Stunden waren alle satt und wir durften mit einem Hochrangigen Unteroffizier der Niederländer die Reste des Essen vertilgen. Wohlgemerkt: das war alles noch FRISCH, keine Abfälle. Der Mann war unglaublich freundlich zu uns und erzählte von den nichtvorhandenen Pläenen für die bald leerstehende Kaserne.
Die mal fast abgefackelt wäre, als es noch dei Holzbaracken gab.
Wo die 16te Kompanie als die "Rosarote" bezeichnet wurde, weil's wohl ANGEBLICH vor vielen Jahren einen schwulen Kompaniechef gab.
Einer aus dem Stab musste mal dringend Dokumente an die 16te senden, hatte aber nur noch rosa Papier. Das soll ein Donnerwetter gegeben haben. ^^
Oberfeldwebel Donner (der hieß so), der mich und Obergefreiten Koch ansah und sagte: "Hechler und Koch. Mensch Hechler, hätte das nicht ein K sein können, das wäre super zum angeben bei den anderen Kompanien!" - "Und ihnen hätte ich einen Feldwebel Wetter zur Seite gewünscht!"
Weil, Heckler&Koch die deutschen Hauptlieferenten für Waffen sind, wie das G36.
Ich heiss' aber Hechler, Pech.
Feldwebel Donner und Wetter, das wär's gewesen, ja.
Und ja, das Essen war Kacke.
Noch vor einigen Jahren gab's Kisten mit der Aufschrift "Fleisch. Geeignet für: Mastzucht -
Bundeswehr".
Das Heer riecht nach Grundwasser.
Die Marine nach Salzwasser.
Und die Luftwasse nach Rasierwasser.