27.02.2012 |
kommo1
Wonderbolt
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
(27.02.2012)lordhasen schrieb: Warum kann der Staat die Kindererziehung in eigenen Hände nehmen ? Ich meine wäre es nicht besser vom Staat erzogen zu werde als von einem Medium ?
Verzeih. In der Hinsicht bin ich etwas Off-Topic geworden.
In gewisser Weise ist aber auch der Staat dafür verantwortlich Grenzen zu ziehen.
Wie auch immer. Erziehung muss von den Eltern ausgehen. Diese Eltern dürfen dann auf unterstützende Medien zugreifen. Man darf aber diesen Medien nicht die Alleinverantwortung für die Erziehung überlassen.
Das hätte denselben Effekt, als ob man sein Kind alleine den Straßenverkehr kennen lernen lässt. Solange sich wirklich alle Verkehrsteilnehmer an die Vorschriften halten und sehr Aufmerksam sind ist alles in Butter. Aber wehe wenn nicht. Dann landet das Kind unterm Auto.
Zwischenpost:
Der erste Satz ist so klingt so dermaßen naiv, dass ich jetzt ernsthaft fragen muss, ob du das ernst meint.
Der zweite Satz ist zu kurz gedacht. Kinder jeden Geschlechts brauchen immer eine Person an der sie sich orientieren können. Sogenannte Vater- und Mutterfiguren. Ein Fachkundiger kann nicht Ersatzmutter für 30 Kinder sein.
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27.02.2012 |
Killbeat
Alicorn
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
(27.02.2012)lordhasen schrieb: Aber wir leben doch jetzt in einer Demokratie so könnte man Kinder Solidarität ,Demokratie und respekt vor anderen Menschen beibringen.
Demokratie ist eine lüge. ACTA ist der beste beweist dafür, das die Politiker die freie meinungsäußerung egal ist. Und von sowas willst du deine kinder erziehen lassen?! Dann trichtert die CDU den kindern auch noch ihre ach so tolle christlichen werte ein. Willst du das wirklich? dann lernen unsere kinder nur noch intoleranz und koruption. Dann erziehen sie sich zukünftige wähler. Das hatte wir doch alles schon einmal gehabt, nur das es jetzt im geheimen gemacht wird und ohne Märsche und Host Wessel-lied. Fast alle politiker sind verbrecher und von verbrechen lasse ich meine kinder (falls ich mal welche haben sollte) nicht erziehnen!
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27.02.2012 |
Nightshroud
Royal Guard
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
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27.02.2012 |
DrumPony
Silly Filly
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
Demokratie ist eine besch... Regierungsform. Ich kenne nur keine bessere.
So, oder so ähnlich hat das mal ein Herr Einstein von sich gegeben und er hat Recht.
Ganz ehrlich, wollen wir weltfremden Politikern überlassen zu entscheiden was das Beste für unsere Kinder ist? Prost-Mahlzeit. Da sitzen so viele Deppen, die Entscheidungen über Dinge treffen, von denen sie 0 Ahnung haben. Ich als Segelflieger denke da z.B an die Flugverbotszonen über Berlin oder Atomkraftwerken als Maßnahme gegen Terrorangriffe. Ein Terrorist wird ganz sicher nicht diesen Luftraum verletzen ... Bis die gemerkt haben, was los ist, sitzt der schon im Bundestag.
Erziehung ist und bleibt Sache der Eltern. Können sie diese nicht allein bewerkstelligen, müssen sie sich nach Abhilfe umschauen (Kita oder Tagesmutter). Und ich sage es nochmal: das Fernsehen ist meiner Ansicht nach kein Erziehungsmedium oder -ersatz, sondern reines Entertainment. Klar sollten um 13:00 Uhr keine Cartoons laufen, in denen das Blut in Strömen fließt, aber wenn sich ein paar Figuren wie Tom und Jerry sinnlos spaßig was auf die Mütze geben anstatt dass Moses die 10 Gebote verkündet, so ist das für mich vertretbar. Der Ernst des Lebens beginnt früh genug und so sollte man den Kindern doch bitte ihre Jugend lassen.
MfG Drumpony
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27.02.2012 |
kommo1
Wonderbolt
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
Jugend ist eine Illusion. Es gibt nur den Prozess des Erwachsen werden.
Und das ist ein fließender Prozess. So ungern wir das auch haben.
Es gibt aber nunmal leider die Tendenz dazu, dass unser Leben in Abschnitte unterteilt wird. Abschnitte die es nicht gibt.
Muss mich leider kurz fassen. Muss weg. Werd das Morgen etwas ausführen.
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28.02.2012 |
DrumPony
Silly Filly
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
(27.02.2012)kommo1 schrieb: Jugend ist eine Illusion. Es gibt nur den Prozess des Erwachsen werden.
Und das ist ein fließender Prozess. So ungern wir das auch haben.
Es gibt aber nunmal leider die Tendenz dazu, dass unser Leben in Abschnitte unterteilt wird. Abschnitte die es nicht gibt.
Muss mich leider kurz fassen. Muss weg. Werd das Morgen etwas ausführen.
Mir ist schon klar worauf du hinaus willst: Dass das Erwachsen werden ein fließender Prozess ist und nicht sprunghaft mit dem Überschreiten der Altersgrenze 18 beginnt, nehme ich mal an.
Ich meine nur, dass man Kindern den Freiraum einräumen sollte sich zu entfalten anstatt sie zum Erwachsen sein zu treten. Das werden die heut zu Tage eh schon früh genug.
MfG
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28.02.2012 |
404compliant
GalaCon Volunteer-Stratege
Carrot Not Found
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
@topic:
Kennt noch jemand den Film Unten am Fluß - Watership Down?
Ich hab den Film damals mit 13 oder so auf einem kleinen Film-Projektor gesehen, und der Film hat mich damals schwer bewegt. Nicht, dass ich nicht mit Tom & Jerry groß geworden wäre, aber das ist halt doch eher heitere Unterhaltung, und auch wenn jemand ein Klavier auf den Kopf fällt, steht er danach wieder auf.
Watership Down scheint dagegen von niedlichen Häschen zu handeln, aber es geht doch recht brutal und schonungslos zu. Da wird noch blutig gestorben. War halt eher an ein erwachsenes Publikum gerichtet, und seine FSK 6 war damals schon umstritten. Heute würde ich wohl eher auf FSK 12 oder 16 tippen. (Aber seit Passion Christi hat die Nachvollziehbarkeit der FSK in meinen Augen eh gelitten.)
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28.02.2012 |
ThisCrookedVulture
Enchantress
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
@404 klar, ich hab ihn auch in meiner Kindheit gesehen, genauso wie Felidae. Traumatisiert hat es mich aber überhaupt nicht. Und zur Frage, was Kinder sehen dürfen und was nicht, da habe ich etwas entdeckt: In den 20er Jahren gab's überhaupt keine Grenzen, wie man bei diesem netten Video sehen kann: Mickey Mouse, rauchend, saufend, sexistisch, mit Waffen herumballernd, und und und...
Zugegeben, eine gewisse Coolness hat damals schon gegeben. Heute ist Mickey im Fernsehen soweit verschandelt, dass es zur Babysendung herabgestuft wird...
Nur: Wären solche Elemente, wie etwa Zigarre rauchen, Bier trinken, Tiere als Instrumente quälen und so weiter noch denkbar oder nicht?
"...and I’m the drunk guy who sleeps on your couch."
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28.02.2012 |
kommo1
Wonderbolt
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
Passend dazu. Auch wenn es nur die Augsburger Allgemeine ist.
Was ich gestern sagen wollte, aber nicht mehr konnte. Altersfreigaben sind aus gutem Grund nur für die Verkäufer bindent. Jeder Mensch entwickelt sich anders und in einem unterschiedlichen Tempo. Es lässt sich nicht pauschal für alle bestimmen ab wann jemand strafmündig ist. Oder sexuell eigenverantwortlich. Oder wann er berreit dafür ist, einen brutalen Cartoon allein im Fernsehen zu gucken.
Und dennoch tun wir genau dies. Einfach damit wir uns besser fühlen, wenn nicht alles so läuft wie wir es uns vorgestellt haben. Und als Orientierung für Eltern, damit die irgendwas haben. Elternsein ist nicht erlernbar.
Und ein paar Erfahrungswerte haben wir ja dann doch über die Jahrhunderte gemacht.
Lustigerweise sind die Altersfreigaben sehr hoch angelegt. "Lieber auf Nummer sicher gehen und ne Stufe höher setzen."
Selbst, wenn letzlich die Freigabe für den größten Teil der Betroffenen überhaupt nicht notwendig wäre.
Die Eltern spielen hierbei eine große Rolle.
Je mehr Einfluss die Eltern auf die Kinder nehmen, desto eher fällt die Notwendigkeit des Schutzes durch Freigaben weg. Das Kind reift schneller und kann eher mit den Dingen die es sieht umgehen.
Watership Down ist da wahrscheinlich ein gutes Beispiel für. (Felidae hab ich nicht gesehen)
Sieht sich ein Kind den Film alleine an, besteht eine große "Traumagefahr". Das Kind kann das Gesehene noch nicht verarbeiten. Er wirft für das Kind viele Fragen auf, die es nicht beantworten kann. Damit es jetzt irgendwas versteht fängt es an sich emotional an den Film und die Protagonisten zu binden. Keine gute Mischung.
Ist jetzt aber ein Elternteil dabei sieht die Sache schon anders aus. Das Kind kann fragen stellen, wenn es etwas nicht versteht. Eine wirkliche emotionalle Bindung findet nicht mehr statt und kommt eher dazu, dass sich das Kind durch den Film einfach nur Unterhalten fühlt.
Und sollte es doch zu einer Bindung kommen(einfach weil der Film auch traurig ist). ist immer noch jemand der der es trösten... emotional Schützen kann.
Am Ende hat das Kind eine Menge neue Erfahrungen gemacht und verarbeitet ohne eine emotionallen Schaden oder ein Trauma zu erleiden.
Mission accomplished.
Warum kann das kein "Fachpersonal" übernehmen. Simpel. Eine Person kann nicht für 20-30 Kinder (eher mehr) ein emotionalles Schutzschild errichten.
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28.02.2012 |
Charles
Royal Guard
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Registriert seit: 13. Feb 2012
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
@Demokratie funktioniert nicht
@Alle Politiker sind böse
@Mit dieser Welt wird es ein schlimmes Ende nehmen
Ich bin eher ein Freund sachlicher Kritik statt genereller Rundumschläge. Und ich mag es nicht, dass Totschlagargumente wie diese in so viele Threads reinsuppen. Diese Themen sollten bei Interesse ausführlich und ergebnisoffen diskutiert werden. Wenn Ihr darüber diskutieren wollt, empfehle ich dafür z. B. diesen Thread: Eure Meinung zur Menschheit oder einen entsprechenden neuen aufzumachen. Würden dort allerdings nur Totschlagargumente gebracht, würde ich mich an der Diskussion (sofern man das dann noch so nennen kann) nicht beteiligen.
Damit das nicht falsch verstanden wird: Dies ist eine Kritik an der Verwendung immer wiederkehrender Totschlagargumente; nicht daran, dass mal etwas Off-Topic geschrieben wird. Das mache ich schließlich auch, sogar in diesem Thread. Und damit Back-to-Topic.
(28.02.2012)404compliant schrieb: @topic:
Kennt noch jemand den Film Unten am Fluß - Watership Down?
Ich hab den Film damals mit 13 oder so auf einem kleinen Film-Projektor gesehen, und der Film hat mich damals schwer bewegt. Nicht, dass ich nicht mit Tom & Jerry groß geworden wäre, aber das ist halt doch eher heitere Unterhaltung, und auch wenn jemand ein Klavier auf den Kopf fällt, steht er danach wieder auf.
Watership Down scheint dagegen von niedlichen Häschen zu handeln, aber es geht doch recht brutal und schonungslos zu. Da wird noch blutig gestorben. War halt eher an ein erwachsenes Publikum gerichtet, und seine FSK 6 war damals schon umstritten. Heute würde ich wohl eher auf FSK 12 oder 16 tippen. (Aber seit Passion Christi hat die Nachvollziehbarkeit der FSK in meinen Augen eh gelitten.)
Für mich war und ist Watership Down einer der besten Geschichten aller Zeiten. Sowohl als Buch von Richard Adams, als auch als Film von Martin Rosen. Glücklicherweise habe ich den Film erst mit 12 gesehen, sonst hätte er mich möglicherweise auch traumatisiert.
Die Geschichte verbindet auf wunderbare Art und Weise Fabel und Sozialkritik. Dazu muss man wissen, dass Richard Adams als Soldat im 2. Weltkrieg gedient hat. Er sagte sogar einmal, dass er einige der Hasen nach Kameraden von damals gestaltet hat und inhaltlich einige seiner Kriegserlebnisse in der Geschichte verarbeitet hat.
Das erklärt vielleicht den finsteren Ton der Geschichte, an dessen Ende aber die Hoffnung auf eine friedvollere Zukunft steht, für die frühere Generationen gekämpft haben.
Ich könnte allein zu Watership Down noch eine Menge schreiben, aber das wäre dann ein eigener Thread.
Wem Watership Down gefällt, dem kann ich - vom selben Autor und Regisseur - den Film The Plague Dogs empfehlen:
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29.02.2012 |
Demon Hoove
Wonderbolt
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Registriert seit: 26. Feb 2012
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
Ich denke mal grade an die Orwell vercartoonisierung von Farm der Tiere. Das thema selber dass dem film zugrunde liegt, ist schon düster genug.
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01.03.2012 |
Beonrak
Cutie Mark Crusader
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Registriert seit: 01. Mär 2012
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
Habe den Thread hier verfolgt und zu dem Thema sind mir noch noch zwei filme in den Sinn gekommen
Wenn der wind weht
http://www.youtube.com/watch?v=NGUj35jLj9Y
und
die letzten glühwürmchen
alle in diesem Thread genannten Filme sind mir lange im gedächnis geblieben und zu den Filmen Watership down und the Plague Dogs muste ich mir auch noch die Bücher besorgen -Harte Kost
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01.03.2012 |
Monpetiteponey
Great and Powerful
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Registriert seit: 03. Dez 2011
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
Wie ein kleines Kind auf "brutale" oder düster -verstörende Cartoons reagiert ist immer anders, aber zumindest bei mir war es so, dass ich viele der hier aufgelisteten Filme/Serien als kleines Kind gesehen habe. Alleine. Ohne Elternbetreung.
Auch Felidae und Watership Down - und viele andere, auch sowas wie "Fritz the Cat" was wirklich heftig ist.
Und heute bin ich weder ein Kannibale, weder ein messerzückender Triebtäter und auch nichtmal einer der aus Spaß Fliegen die Flügel ausreisst etc. Verrückt ja, dass bin ICH, aber im positiven, harmlosen Sinne, auf Pinkie - Art (nein, jetzt bitte nicht an Cupcakes denken)
Verstört hat das mich schon alles, dass muss ich absolut zugeben. Allerdings war das für mich damals nach einigen Tagen wieder kalter Kafee, dann musste mich was neues schocken. Auch war ich über das, was da ablief, schon vorher "informiert" bzw. aufgeklärt. Dass die Welt zu einem großen Teil kein schöner, friedlicher und auch kein sauberer Platz ist war mir schon als Knirps absolut klar.
Ich muss auch sagen - klingt jetzt hoffentlich nicht angeberisch oder abgehoben - dass ich in jungen Jahren recht belesen war, so hat mich das Verhalten des Neuntöters in "Als die Tiere den Wald verliessen" (eine meiner Lieblingsserien als Kind) nicht wirklich schockiert, ich wusste dass sich dieser Vogel auch im RL so verhält und eben kleine Mäuse als Vorrat aufspiesst, ich fands toll dass so ne Referenz zur Biologie einer seltenen Vogelart im Kinderfernsehen gezeigt wurde - jeder andere wäre traumatisiert gewesen oder hätte angefangen zu flennen (das hab ich wohlgemerkt auch, zb. als die Dinomutter im "Land vor unserer Zeit" den Löffel abgab, und zwar wie ein Schloßhund)
Vielleicht liegt das auch daran, dass ich abgehärtet war, da meine Kindheit insgesamt eher besch...eiden war, aber viele Eltern würden heute Zeter und Mordio schreien, wenn man ihnen ne Szene aus besagten Animationen vorspielen würde, und hätten ganz bitterliche Angst um das Seelenheil ihres Sprössling, der dann trotz aller Bemühungen ihn von allen Schlechten fernzuhalten (oder gerade deshalb) später mehr Potenzial hat zum U-Bahnschläger zu mutieren als jemand aus meiner Generation, die alle diese schröcklichen Serien gesehen haben.
Da ich sowieso Cartoons mag (eigentlich selbstverständlich als Brony) bleib ich gelegentlich bei Nick, SRTl oder im Kika hängen - und schalt meist ganz schnell auch wieder weg, denn sonst würde mein Hirn schmelzen. Was dort gesendet wird, hält kein normaler Mensch lange durch, alle sind nur am rumschreien, sehen gut aus (inklusive 0 Grips) wollen nur Spaß haben, alle 2 sek. fliegt was in die Luft, dann kommt die Werbung. Oh Gott, die Werbung, sogar die war früher besser. Die hat mir wenigstens noch direkt befohlen KAUF! statt mir mit blöden Jingles und epileptischen Flackerbildern unbewusst den Tag zu versauen (mir ging mal zwei Tage lang der Jingle zu unseren Lieblings-Freunden, den Fillys nicht mehr aus dem Kopf, das ist Hirnwäsche!)
Keine Ahnung wie sich das entwickelt. Durch das AnimationAgeGhetto werden ja so hochwertige Serien wie früher auch gar nicht mehr produziert, weil die heute eh keiner mehr schauen würde. Hier versteh ich die Studios teilweise ja auch, wieso etwas produzieren wofür kein Markt besteht? Dann lieber ne 25 minütige Werbesendung für Produkt XY (JA, klingt jetzt blöd als Brony da zu sagen da FIM nix anderes ist, aber eben auch die Ausnahme dieser Regel)
Gleichzeitig verblöden und verrohen die Kinder, und das auch ohne vor der Mattscheibe zu sitzen wie ich es als Knirps so oft getan habe. Ja, ich saß sehr lange vor der Flimmerkiste, aber vielleicht wurde es damit ausgeglichen, dass ich den Rest hinter Büchern (freiwillig!) oder in der Natur mit Schulfreunden verbrachte; im Matsch spielen, Insekten fangen, "Geheimlager" bauen etc. alles was moderne Kinder ja heute nicht mehr dürfen, weil sie sonst OH GOTT noch mit ner Bazille, Erde oder nem Regenwurm in Kontakt kommen und daran jämmerlich sterben werden das dies so schrecklich unhygienisch ist.
Wie gesagt, ich habe keine Ahnung.
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02.03.2012 |
Charles
Royal Guard
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Registriert seit: 13. Feb 2012
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
(01.03.2012)Monpetiteponey schrieb: Auch Felidae und Watership Down - und viele andere, auch sowas wie "Fritz the Cat" was wirklich heftig ist.
"Fritz the Cat" ist schon heftig! Einer seiner Filme bei dem ich mir mal wieder dachte: "Mr. Bakshi, was haben Sie bloß wieder geraucht?"
(01.03.2012)Monpetiteponey schrieb: Wie ein kleines Kind auf "brutale" oder düster -verstörende Cartoons reagiert ist immer anders, aber zumindest bei mir war es so, dass ich viele der hier aufgelisteten Filme/Serien als kleines Kind gesehen habe. Alleine. Ohne Elternbetreung.
[...]
Vielleicht liegt das auch daran, dass ich abgehärtet war, da meine Kindheit insgesamt eher besch...eiden war, aber viele Eltern würden heute Zeter und Mordio schreien, wenn man ihnen ne Szene aus besagten Animationen vorspielen würde, und hätten ganz bitterliche Angst um das Seelenheil ihres Sprössling, der dann trotz aller Bemühungen ihn von allen Schlechten fernzuhalten (oder gerade deshalb) später mehr Potenzial hat zum U-Bahnschläger zu mutieren als jemand aus meiner Generation, die alle diese schröcklichen Serien gesehen haben.
Auch ich habe viele düstere und verstörende Cartoons ohne Aufsicht gesehen. Kann bei mir persönlich auch damit zu tun gehabt haben, dass meine Eltern viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren. Irgendwie scheint mir aber, dass wir heute genau das gegensätzliche Extrem als Idealbild haben. Der Begriff Helikopter-Eltern kommt mir in den Sinn - eine Wortschöpfung des 21. Jahrhunderts. Was wir bräuchten wäre ein vernünftiges Mittelmaß. Und im Zweifelsfalle lieber mehr Freiheit für das Kind, als zu viel "Schutz" durch Einschränkung und Verbot.
(01.03.2012)Monpetiteponey schrieb: Da ich sowieso Cartoons mag (eigentlich selbstverständlich als Brony) bleib ich gelegentlich bei Nick, SRTl oder im Kika hängen - und schalt meist ganz schnell auch wieder weg, denn sonst würde mein Hirn schmelzen. Was dort gesendet wird, hält kein normaler Mensch lange durch, alle sind nur am rumschreien, sehen gut aus (inklusive 0 Grips) wollen nur Spaß haben, alle 2 sek. fliegt was in die Luft, dann kommt die Werbung. Oh Gott, die Werbung, sogar die war früher besser. Die hat mir wenigstens noch direkt befohlen KAUF! statt mir mit blöden Jingles und epileptischen Flackerbildern unbewusst den Tag zu versauen (mir ging mal zwei Tage lang der Jingle zu unseren Lieblings-Freunden, den Fillys nicht mehr aus dem Kopf, das ist Hirnwäsche!)
Ein Glück, dass ich kaum noch Unterhaltungs-Fernsehen schaue.
Aber hey, die Werbung war früher wirklich besser! Das wäre eingentlich einen eigenen Thread wert! Wollen wir?
(01.03.2012)Monpetiteponey schrieb: Keine Ahnung wie sich das entwickelt. Durch das AnimationAgeGhetto werden ja so hochwertige Serien wie früher auch gar nicht mehr produziert, weil die heute eh keiner mehr schauen würde. Hier versteh ich die Studios teilweise ja auch, wieso etwas produzieren wofür kein Markt besteht? Dann lieber ne 25 minütige Werbesendung für Produkt XY (JA, klingt jetzt blöd als Brony da zu sagen da FIM nix anderes ist, aber eben auch die Ausnahme dieser Regel)
Ich verstehe die Zusammenhänge auch nicht wirklich. Scheinbar konnte man früher allein durch die Ausstrahlung von Serien mit etwas Werbung schon Geld verdienen. Heute muss sich aus allem immer gleich ein Franchise entwickeln, bei dem 99% der Einnahmen durch das Merchandising entstehen (vgl. z. B. Star Wars), damit es sich überhaupt lohnt.
(01.03.2012)Monpetiteponey schrieb: Gleichzeitig verblöden und verrohen die Kinder, und das auch ohne vor der Mattscheibe zu sitzen wie ich es als Knirps so oft getan habe. Ja, ich saß sehr lange vor der Flimmerkiste, aber vielleicht wurde es damit ausgeglichen, dass ich den Rest hinter Büchern (freiwillig!) oder in der Natur mit Schulfreunden verbrachte; im Matsch spielen, Insekten fangen, "Geheimlager" bauen etc. alles was moderne Kinder ja heute nicht mehr dürfen, weil sie sonst OH GOTT noch mit ner Bazille, Erde oder nem Regenwurm in Kontakt kommen und daran jämmerlich sterben werden das dies so schrecklich unhygienisch ist.
Yeah, draußen spielen RULEZ - auch heute noch (Garten, etc.)! Ich fördere das Rausgehen immer und finde es richtig und wichtig, Kindern das Draußen von Anfang an anzugewöhnen.
Ansonsten bin ich aber schon der Meinung, dass es mit unseren Kindern heutzutage gar nicht schlimmer bestellt ist als früher. Es hat nur jede Generation ihre eigenen Herausforderungen. Und in der Geschichte der Menschheit hat jede Generation über die ihr nachfolgende gesagt, dass es mit dieser bergab ginge.
Trotzdem stimme ich Dir soweit zu: Lasst die Kinder in den Matsch! Das beweist zwar eigentlich gar nichts, aber zumindest aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass ich und alle meine Freude die früher im Matsch spielten, Hütten im Wald bauten, etc. heute nahezu vollständig von Allergien verschont blieben und auch ansonsten eine recht gute Konstitution an den Tag legen. Andere Freunde von mir, die Kinder von "Sagrotan-Eltern" sind, haben dagegen mit allen möglichen Problemen zu Kämpfen (vor allem mit Allergien). Könnte vielleicht was dran sein, denke ich.
Ansonsten....
...wo wir gerade über Ralph Bakshi sprechen... Kennt jemand von Euch den Film Wizards???
Ich sag nur: "The story deals with wizards and elves in the distant future who dig up long-forgotten Nazi propaganda films and old war machinery, which are used by evil creatures to try and conquer the good creatures."
Leider ist der Film nicht annähernd so genial, wie seine total abgefahrene Prämisse und der Trailer vermuten lässt. Doch zumindest handelt es sich meiner Ansicht nach dabei um Bakshi's wohl abgedrehtestes Werk (und das will schon was heißen).
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02.03.2012 |
lordhasen
Great and Powerful
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Registriert seit: 13. Nov 2011
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
Ich kenn Wizards ist ein wirklich toller film .
Am geilsten find ich das Wissenschaft und Technologie mächtiger sind als Magie und die Guten konnten ihre probleme eben nicht mit Magie lösen .
Am besten war der endkampf wo Avatar schlicht eine Pistole benutzte
Ich liebe es wenn solche sachen passieren in Filmen ,einfach so ganz unerwartet .
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02.03.2012 |
Charles
Royal Guard
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Registriert seit: 13. Feb 2012
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
(02.03.2012)lordhasen schrieb: Ich kenn Wizards ist ein wirklich toller film .
Am geilsten find ich das Wissenschaft und Technologie mächtiger sind als Magie und die Guten konnten ihre probleme eben nicht mit Magie lösen .
Am besten war der endkampf wo Avatar schlicht eine Pistole benutzte
Ich liebe es wenn solche sachen passieren in Filmen ,einfach so ganz unerwartet .
Das stimmt, dass was Du unter Spoiler geschrieben hast war wirklich eine spitzenmäßige und total überraschende Wendung in der Geschichte.
Trotzdem finde ich, dass Wizards so seine Längen und einiges an erzwungener Komik hat. Und teilweise geht mir die Musik auf die Nüsse.
Wie dem auch sei, sehenswert ist der Film schon.
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06.03.2012 |
Pulse Wave
Hintergrundpony
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
Aber es stimmt schon. Viele Erwachsene sind der festen Überzeugung, Zeichentrick ist was für Kinder, machen sich folglich nicht schlau und setzen ihre Kinder im Vorschulalter auch schon mal vor Watership Down (Awww, niedliche Häschen) oder Felidae (Awww, niedliche Kätzchen). Und wenn das Kind nach 10 Minuten hysterisch schreiend angelaufen kommt, verstehen sie erst nicht, warum, finden dann irgendwann raus, daß das eben kein Kuschelmaterial à la KI.KA ist (nicht mal "gewaltfrei"), und gehen dagegen auf die Barrikaden, daß so etwas in einem Kinderfilm gezeigt wird.
Ich glaub, diese Leute würden auch nie Persepolis gucken. Nicht, weil zu anspruchsvoll, sondern, weil's nicht gut aussieht, wenn sie als Erwachsene einen Zeichentrickfilm gucken.
Wird echt Zeit, daß Art Spiegelmans Maus verfilmt wird, damit wir mal einen richtigen Aufreger haben (Nazis und Hakenkreuze und das alles in einem Kinderfilm, blafasel...).
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06.03.2012 |
ThisCrookedVulture
Enchantress
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Registriert seit: 30. Jan 2012
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
(06.03.2012)Pulse Wave schrieb: Wird echt Zeit, daß Art Spiegelmans Maus verfilmt wird, damit wir mal einen richtigen Aufreger haben (Nazis und Hakenkreuze und das alles in einem Kinderfilm, blafasel...).
Absolut! Das Buch ist schon selbst genial, mit der passenden Umsetzung kann er die Diskussion rund um die Cartoon-Kultur sicher neu entfachten!
"...and I’m the drunk guy who sleeps on your couch."
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10.05.2012 |
InvaderPsi
Sprenkelpony
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Registriert seit: 03. Mai 2012
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
Ja, Watership Down habe ich als Kind auch gesehen, aber nur die Serie. Auf den Film bin ich dann später erst gestoßen, okay.. Da müsste ich auch erst ca. 12 gewesen sein, aber ist ja dann auch anders, als wenn man noch "ganz klein" ist. The Plague Dogs kenne ich ebenfalls.
Ich finde, es ist nicht in Ordnung, Kindern nur eine heile Welt vorzuspielen. Denn wer immer nur mit dem Schönen, Unproblematischen konfrontiert wird und nicht an die schlimmen Seiten des Lebens herangeführt wird, der wird irgendwann ein ganz böses Erwachen erleben. Kinder müssen schon auch mit den schlechten und traurigen Seiten des Lebens konfrontiert werden - Tod, Enttäuschungen, Schmerz... Einfach, weil es dazu gehört.
Es ist schon zu kritisieren, dass Kindersendungen heutzutage entweder nur noch auf Brutalität und Stumpfsinn, oder fast ausschließlich auf bunte, sonnige Wiesen und Prinzessinnen ausgelegt sind. Man muss schon ein gesundes Mittelmaß finden und vor allem sollte es mehr gehaltvolle Hintergrundgeschichten geben... Klar können kleine Kinder nicht unbedingt komplexe Storylines mitverfolgen, aber ich erinnere mich da z.B. noch an David, der Klabauter... Eine sehr schöne Sendung, bei der es um einen kleinen Wichtel ging, der sich im Wald zum Beispiel um verletzte Tiere kümmerte und solche Dinge. Das hat Kindern die Natur mal näher gebracht... Immer nur dieses künstliche Zeug ist auf dauer nix, so schön ich Fantasy und alles auch finde.
Bei MLP werden ja auch Werte vermittelt, Freundschaft, Zusammenhalt und am Ende jeder Folge wird nochmal eine Konsequenz gezogen. Sehr schön.
Ich für meinen Teil würde meinen Kindern noch Kinderprogramm von damals zeigen - einfach, weil viele Sendungen noch Gehalt hatten, lehrreich und nicht völlig realitätsfern waren. (Wie zum Beispiel, als die Tiere den Wald verließen...) Kinder muss man - natürlich nicht Knall auf Fall, sondern sensibel - eben auch an solche Thematiken frühstmöglich heranführen, damit sie einen Bezug dazu herstellen.
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10.05.2012 |
Jandalf
Aculy is Dolan
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
(06.03.2012)Pulse Wave schrieb: Aber es stimmt schon. Viele Erwachsene sind der festen Überzeugung, Zeichentrick ist was für Kinder, machen sich folglich nicht schlau und setzen ihre Kinder im Vorschulalter auch schon mal vor Watership Down (Awww, niedliche Häschen) oder Felidae (Awww, niedliche Kätzchen). Und wenn das Kind nach 10 Minuten hysterisch schreiend angelaufen kommt, verstehen sie erst nicht, warum, finden dann irgendwann raus, daß das eben kein Kuschelmaterial à la KI.KA ist (nicht mal "gewaltfrei"), und gehen dagegen auf die Barrikaden, daß so etwas in einem Kinderfilm gezeigt wird.
Letztens in der Videothek bei den Kinderfilmen gesehen xD
Aber ich würde jetzt nicht sagen dass heutzutage nur noch mist produziert wird. Avatar ist da wohl das beste Gegenbeispiel und auch das aktuelle Thundercats Remake gefällt mir verdammt gut und hätte mir wohl auch als Kind gut gefallen Und ich behaupte der Kinderkanal macht teilweise echt gutes Kinderprogramm wobei ich das mittlerweile nicht mehr so verfolge. Silberflügel sah beispielsweise sehr gut aus, obwohl ich davon nur eine Handvoll Folgen gesehen habe.
Killing is badong!
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