(29.05.2013)cooglephish schrieb: Undzwar behaupte ich, dass nicht wenige Bronies, die jetzt schon rumschreien, wie scheiße EQG wird, noch vor ein paar Jahren gesagt hätten "Ich kuck mir doch keine Mädchenserie mit sprechenden Ponies an!"
Hab' ich nie gesagt, weil ich auch mit "Mädchencartoons" aufgewachsen bin. Ich bin an sich Animationsfreund, als ich also Pony im TV fand, hab' ich geguckt, damit ich wusste, was das da ist. Schon allein, weil die Designs sich von der früheren Generationen so unterschieden.
Abgesehen davon, dass ich über diesem oberflächlichen Argument stehe, vergessen die Herrschaften der "ach ja, und wie war das mit FiM?" Fraktion eine Sache:
Konzept =/= Film.
Wenn man zu dir sagt: "Pony TV Serie!", dann sagst du: "Ja und, was soll schon sein, Teeparty?" Und dann sagen sie dir: "Eigentlich epische Quests gegen ewige Nacht, Manticore, magische Schlachten, Drachen, Hydras, Mintauren, Greifen, zwischendurch eine Invasion mitsamt Kidnapping, altertümliche Sklaverei und Verbannung ... und Überschall-Regenbogenexplosionen. Und Slice of Life Comedy mit vielen Popkultur-Anspielungen." - "Ach, und das alles mit Ponies?" - "Ja, ist süß
und cool." - "Na, dann guck' ich mir das doch mal an!"
EqG funktioniert anders.
"Pony geht durch einen Spiegel und wird Mensch in der Menschenwelt!" - "Okay, kenn' ich sonst andersrum, Königreich der Katzen und so." - "Ja, aber hier ist das Highschool!" - "Kenn' ich auch schon, was kommt dazu?" - "Mode (
vermeintlich hust hust hahaha - Anspielung an die Zielgruppenpresseaussagen), Magie, Intrigen, Promqueenwerung und potenziell (
vielleicht) eine Romanze!" - "Yoooooo, DAS kenn' ich nun aber tatsächlich schon!"
Das KONZEPT ist altbacken, stereotypisch, nicht sehr tiefgründig und genau das, was Faust nie wollte.
Die Ponies mögen zwar Picknicks haben und Spike serviert Tee, aber mal ehrlich, wer von uns ist noch nicht selber bei Verwandten zum Kaffee und Kuchen gewesen? Ich zumindest bin heute genau dazu verabredet und freu' mich drauf.
Nur, in
Equestria laufen noch Drachen und andere Gefahren durch die Wälder. In der Highschool? Da musste gerade mal auf Mobbing achten. Wird ja kommen, dank Miss Sunset Shimmer.
Das Setting an sich muss nicht schlecht sein, High School Musical hat Erfolge gefeiert - weil das Konzept des MUSICALS gut verarbeitet wurde.
Ich hab' alles Recht, ein altbackenes, oberflächliches Konzept zu verachten.
Dennoch will ich den Film sehen. Denn: als Film kann er immer noch unterhaltsam sein, genauso wie dumme Filme der Vergangenheit zu B-Movie Klassikern wurden, weil gerade ihre Unzulänglichkeiten Spass machten.
EqG kann superlustig werden, dann war's zwar keine kluge Geschichte, aber immerhin haste gelacht und das ist auch schön!
Abgesehen davon könnte der Trailer absichtlich so gemacht worden sein, und die Schreiber haben es gerettet, wollen es aber nicht zu früh preisgeben. Ja, auch das sehe ich im Bereich des Möglichen.
Und hier trennt sich die Spreu. Diejenigen, welche Setting, Konzept und Metaebene auseinanderhalten, die gewinnen hier. Denn das imo schlimmste ist die Portalsache, dadurch werden beide, Serie und Film, untrennbar verknüpft. Wäre es von Anfang an nur menschlich gewesen, alles paletti.
tl;dr:
Ich trenne Konzept, Setting und Aufmachung. Konzept missbillige ich. Setting kann okay sein, sehe hier aber wenig Substanz. Aufmachung je nach Schwerpunkt kann durchaus gut werden (z.B. Humor und Kurzweil).
Einfach so "FiM habt ihr vorher auch nicht kommen sehen!" behaupten ist wie Äpfel und Möhren vergleichen. Musste beides essen um gesund zu leben, aber schmecken muss es dir nicht!
Alicon Twilight gefällt mir immer noch nicht als Konzept (am Ende der Serie wäre das sehr gut gekommen), aber die Episode an sich fand ich toll!
Da könnt ihr mal sehen.