(05.08.2014)Ayu schrieb: Es gibt eine klare Definition von Furry, gibt sogar eine ganze Wikipedia-Seite dazu, verstehe daher das Problem das manche Leute haben nicht.
Das Problem, das sogar ziemlich viele Leute haben, ist, daß sich selbst "Betroffene" nicht an diese Definition halten.
Klar gibt es die weit umrissene Definition, daß Furries Leute sind, die anthropomorphe Tiere mögen. Viele Furries definieren Furries tatsächlich so. Und nach dieser Definition gehören Bronies tatsächlich zu den Furries, weil sie die Grundvoraussetzungen erfüllen, weil es eben kaum und nicht sehr eng gezogene Grundvoraussetzungen gibt.
Aber schon unter den Furries gibt es die, die sagen: "Das reicht aber nicht. Um ein Furry zu sein, muß man noch mehr machen. Man braucht eine Fursona, mit der man sich immer und überall identifiziert. Und zwar bitteschön einen Wolf, einen Fuchs, eine Großkatze oder dergleichen. Und/oder man braucht einen Fursuit. Und/oder man muß yiffen." Und so weiter und so fort. Selbst wenn die Liste deiner Lieblingsfilme überwiegend Sachen enthält wie
Die Dschungel-Olympiade,
Feivel der Mauswanderer und
Zoomania, bist du für die noch längst kein Furry. Diese Leute versuchen häufig, jedem den Furry-Status abzuerkennen, der sich weniger ins
Furrysein "reinkniet" als sie.
Nun sind das auch die einzigen Dinge, die Außenstehende vom Furry Fandom mitbekommen — die Fursuits (
>implizierend, daß jeder Furry sich einen Fursuit leisten kann) und der natürlich nur gemutmaßte Yiff. Und daran wird dann das Furry Fandom als Ganzes definiert. Und wo man schon mal dabei ist, erklärt man die Fursuits gleich zu ausschließlichen Fetischklamotten: Die Furries tragen die Dinger angeblich, weil sie das geil macht. So ziemlich jeder, der kein Furry ist, glaubt genau das. Das ist zwar Mumpitz, aber trotzdem glaubt das jeder.
Deswegen auch die häufige gegenseitige Ablehnung von Furries und Bronies: Bronies wollen mit den Furries nichts zu tun haben, weil Yiff und zoophil. Furries wollen mit den Bronies nichts zu tun haben, weil Clop und pädophil. Jeder weiß von den jeweils anderen sonst nichts anderes bzw. glaubt, es ginge jeweils nur darum. Und so hat jede Seite über die jeweils andere nur diese Vorurteile – und merkt gar nicht, wie die Vorurteile sich ähneln.
Aus diesem Grunde weigern sich dann auch viele, die eigentlich alle Voraussetzungen erfüllen, um nach der grundlegenden Definition ein Furry bzw. Brony zu sein, sich als solcher zu bezeichnen. Sie haben Angst, daß alle Welt
>impliziert, es gingen ihnen ums Ausleben eines perversen sexuellen Fetisches, wenn sie sagen, sie seien ein Brony bzw. Furry. Oder sie
>implizieren das gar selbst, obwohl sie eigentlich einen wesentlich besseren Einblick ins jeweilige Fandom haben müßten als Leute, die sich für die jeweilige Thematik überhaupt nicht interessieren.