(26.09.2011)whoopie schrieb: Also werd ich wohl für immer in der IRCG versauern und nichts mehr mitbekommen, da Kommunikation außerhalb von Gesichtsbuch kaum noch stattfindet.
Du meinst außerhalb der beiden großen kommerziellen Platzhirsche. Denn das Problem habe ich auch.
Ich bin zwar im Fratzenbuch, nutze das aber wenig und für Bronysachen schon gar nicht, weil ich meinen Realnamen nicht mit dem Bronytum in Verbindung bringen will.
Auf
Google– kriegen mich keine zehn Pferde. Genauer gesagt, mich kriegt niemand zur Anmeldung bei
irgendeinem Dienst von
Google (inklusive Gmail und YouTube). Ich verstehe auch irgendwie nicht, was daran so viel besser ist, seine Daten in einem kommerziellen Walled-Garden-Netzwerk der Datenkrake
Google zu parken, als seine Daten im kommerziellen Walled-Garden-Datenkraken-Netzwerk Facebook zu parken. Außer daß
Google noch nicht für solche Skandäle (außer den Nymwars) gesorgt hat, gerade mega-in ist und im Gegensatz zu den freien Alternativen (siehe weiter unten) ein millionenschweres Werbebudget hat. Die Nutzerbasis kann ja auch kein Grund für den Erfolg gewesen sein, denn als die Leute in Scharen zu
Google+ zu laufen begannen, war der Laden noch leerer als heute Diaspora* (siehe weiter unten).
Twitter, MSN, ICQ, Skype, da wird mich auch niemand je finden.
Statt dessen bevorzuge ich entsprechende freie (nicht nur im Sinne von Freibier, also kostenlos, sondern im Sinne von Freiheit und freier Rede), quelloffene, unabhängige, nichtkommerzielle Dienste, die ihre Benutzer weder in diesen einen Dienst einmauern (indem sie jegliche Kommunikation mit anderen Diensten entweder unterbinden oder nur nach ihren eigenen Regeln zulassen) noch ihm bestimmte Software zur Benutzung vorschreiben (Twitter, MSN, ICQ, Skype) noch den Benutzer ausspionieren und mit den Daten wer-weiß-was machen (Facebook,
Google+, Skype).
Statt Facebook nutze ich als Brony Friendika, wo ich ein spezialisiertes Bronykonto habe. Ich habe da einen eindeutigen Nickname, also keinen Realnamen, und niemanden juckt's, weil's erlaubt ist. Ich kann von da aus meine Posts direkt zum Rainbowdash Network durchreichen. Ich kann leicht einstellen, wer was von mir zu wissen und zu lesen kriegt und wer nicht – und das konnte ich schon einige Monate, bevor das auf Facebook ging.
A propos "bevor das auf Facebook ging", Facebook ist ja momentan lustig dabei, Features von
Google+ abzukupfern, damit sie nicht ins Hintertreffen geraten und noch mehr User verlieren. Lustigerweise ist
Google+ zu geschätzten 80% bei einem anderen freien Netzwerk abgekupfert, nämlich Diaspora*, bis hin zu
Googles neuem Erscheinungsbild allgemein mit dem dunklen Balken oben – praktisch exakt so sah Diaspora* aus, bevor irgendeine
Google-Seite so aussah. Das Obersuperkillerfeature, von dem
Google so tut, als hätten sie es erfunden – die Circles – hatte Diaspora* auch von Anfang an, nur heißen die da Aspekte.
Diaspora* kennen einige wenige Geeks noch von 2010, wo diese vier amerikanischen Informatikstudenten gesagt haben: "Ey, wir schreiben jetzt mal 'n Facebook-Konkurrenten, der euch nicht ausspioniert, aber wir schreiben den über die Sommerferien, und da brauchen wir Geld, weil wir nicht jobben können in der Zeit, also könnt ihr uns $12.000 spenden?" Und dann bekamen sie über $200.000 an Spenden. Kam dick und fett in den Medien. Seitdem hört man davon aber wenig, allenfalls in Fachmedien, und auch da praktisch nicht mehr seit dem Sicherheitsskandal um die allererste Version des Diaspora*-Quellcodes. Trotzdem läuft Diaspora* als Alpha-Version mittlerweile im Produktivbetrieb mit ca. 100.000 Benutzern (auch dank der aktuellen, relativ aggressiven Werbekampagne).
Friendika ist nicht mehr alpha, ist nicht mehr beta, ist auch nicht mehr Release Candidate, Friendika wurde schon letztes Jahr released und ist mittlerweile bei Version 2.3, und das, obwohl dahinter kein vierköpfiges Team mit einem Startbudget von $200.000 steht, sondern ein einzelner Australier mit dem, was er eben hat, und auch von den Features her (beispielsweise beim Profilumfang) ist es erheblich weiter als Diaspora* und kann sich mit mehr Fremdnetzwerken verbinden (inklusive Facebook, StatusNet und sogar Diaspora*), aber Friendika kennt kein Schwein.
Womit wir bei deinem Problem wären, whoopie: Ich bin im ganzen Netzwerk offensichtlich der einzige Brony. Obwohl das schade ist, denn besser als Flankbook wäre es allemal, und als Social Network wäre es auch besser als das Rainbowdash Network.
Bei Flankbook bin ich nicht, weil a) es wieder so ein Walled Garden ist, von dem aus man sich mit nichts und niemandem verbinden kann, b) es mir schon verdächtig vorkommt, daß nirgendwo in Erfahrung gebracht werden kann, worauf es basiert (ist es from scratch programmiert worden, basiert es auf einer vorhandenen proprietären Software, basiert es auf einer vorhandenen freien Software), und c) es schlicht und ergreifend sehr unzuverlässig ist.
Im Rainbowdash Network bin ich, zwar nicht sehr aktiv, aber ich bin da. Das Rainbowdash Network basiert ja auf StatusNet (freie, offene Microblogging-Plattform, besonders bekannt durch Identi.ca), und ich kann meine Posts auf Friendika zum Rainbowdash Network weiterleiten. Nur schade, daß anscheinend das Rainbowdash-Network-Team eine Besonderheit freier Software, nämlich die häufigen Updates, lange nicht in Betracht gezogen zu haben scheint und das Rainbowdash Network eine längst veraltete StatusNet-Version benutzt. Ich hoffe, daß da bald ein Update kommt, ich hatte schon angefragt deshalb.
Stichwort Twitter: Siehe Rainbowdash Network. Das erfüllt nämlich genau die Funktion für Bronys – die eines Microblogging-Dienstes.
Stichwort MSN und ICQ: Ich habe statt dessen eine Jabber-ID.
Stichwort Skype: Mal abgesehen davon, daß ich mir so schnell keine Webcam für Videotelefonie zulegen werde, werde ich auch VoIP über XMPP laufen lassen, wenn ich das mal müssen sollte (Jingle).