Auch hier käme wieder die Magie ins Spiel.
Sollte es zum Krieg kommen, könnte ein einzelnes Einhorn eine ganze Infanterieeinheit auf Trab halten. Und jetzt stellt euch mal vor, was die Prinzessinnen oder die Elements of Harmony auf dem Kasten haben.
Wer weiß, wer weiß, vielleicht finden die Ponys sogar raus, wie sie mit ihrer Magie die Technologie der
Menschen unnütz machen können. Die
Menschen wiederum hätten der Ponymagie nichts entgegenzusetzen.
Im übrigen noch was: Es muß schon eine ganze Menge Propaganda und massenhafte Bewußtseinskontrolle aufgefahren werden, um
Menschen dazu zu bringen, die Ponys genug zu hassen, um sie mit schwerster Waffengewalt attackieren zu wollen. Die meisten
Menschen werden sagen: "Seid ihr irre? Auf so was schießt man doch nicht! Gottchen, sind die putzig..."
Und dann stellen irgendwann, sehr früh sogar schon, hochrangige Offiziere fest, daß
- ihre Untergebenen nicht aus vollster Überzeugung auf die niedlichen, friedliebenden Ponys, die ihnen gar nichts getan haben, zu ballern bereit sind
- im übrigen jeglichem Versuch einer Attacke mit Ponymagie begegnet wird, die man nicht einschätzen kann, geschweige denn sich dagegen verteidigen, was noch ein Grund mehr ist, nicht anzugreifen. Bislang wurden Angriffe nur abgewehrt. Artilleriegeschosse – sowohl Explosiv- als auch Impaktormunition – ebenso wie Drohnen und Marschflugkörper kamen nie an ihrem Ziel an. Nicht aber haben die Ponys zurückgeschlagen, das heißt allerdings nicht, daß damit klar ist, daß sie es nicht könnten. Mehr noch, was passieren würde, wenn sie tatsächlich zum Gegenschlag ausholen würden. Zumindest aber hat man in der ersten Angriffswelle gerade Munition im Wert von zig Millionen Dollar für nichts verfeuert.
Ganze Flottenverbände der U.S. Navy (nur den USA traue ich zu, aus dem Nichts heraus einen Eroberungskrieg gegen Equestria vom Zaun zu brechen) werden sich weigern, Equestria zu attackieren. Das gilt zwar als Desertation und wird mit dem Tode bestraft, aber bestraf mal die Besatzungen eines ganzen Verbandes an waffenstarrenden Kriegsschiffen mit dem Tode. Die Kriegstreiber ganz oben werden also Truppen schicken, um a) statt der vorhergehenden Truppen Equestria zu erobern und b) die Deserteure zu vernichten. a) werden sie nicht ausführen aus denselben Gründen wie ihre Vorgänger, und b) nicht, weil Amerikaner nicht auf Amerikaner schießen (und letztere Amerikaner mindestens ebenso heftig zurückballern können, falls nötig). Statt dessen schließen sie sich ihren Kameraden an.
Stellt euch vor, es ist Krieg, und keiner geht hin.
Die Ponys wissen entweder, was die Flottenverbände vorhatten, oder sie können es sich denken. Vor allem können sie sich denken, warum die den Angriff eingestellt haben. Aus dem Verhalten der Schiffe, beobachtet von Pegasi, können sie auch auf den Seitenwechsel der Schiffsbesatzungen schließen sowie darauf, daß ihre eigenen Kameraden gekommen sind, um sie dafür zu richten, es aber nicht getan haben, weil das zu einer Seeschlacht epischen Ausmaßes mit gewaltigen Verlusten auf beiden Seiten geführt hätte.
Wenn es den Ponys gelingt, einen Kommunikationsweg in zwei Richtungen mit der Flotte aufzunehmen, werden sie noch mehr über die ganze Sache erfahren und darüber, daß man (weitgehend?) einstimmig beschlossen hat, die Ponys nicht anzugreifen, daß aber noch höhere Stellen weiterhin Angriffsbefehle erteilen. Sie werden, hinter vorgehaltener Hand natürlich, erfahren, warum Equestria attackiert werden sollte, und daß diese Angriffe unter allen Umständen erfolgreich durchzuziehen sind, sprich, daß die höchsten Befehlshaber davon niemals abzubringen sein werden.
Prinzessin Celestia wird an dieser Stelle ihre Weisheit unter Beweis und die Marineeinheiten unter den Schutz Equestrias stellen – den Schutz vor jenen Kameraden, die noch bereit sind, die Befehle auszuführen, und vor denjenigen, die die Befehle erteilen.
Nicht aber werden die Ponys zurückschlagen. Sie unterliegen ja keinerlei tatsächlichen Bedrohung, noch wollen sie riskieren, ihrerseits als gefährliche Kriegstreiber und somit unter allen Umständen zu vernichten betrachtet zu werden.
Auf
Menschenseite wird man als nächstes beschließen: Wenn wir Equestria nicht kriegen, soll's keiner haben. Mit der offiziellen Begründung, die Magie der Ponys sei eine Gefahr für den Weltfrieden (was für'n Weltfrieden) und eine Bedrohung für die ganze Welt (gemeint sind die USA), feuert man Interkontinentalraketen mit Nuklearsprengköpfen auf Equestria ab.
Diese werden aber von den Ponys ausgeschaltet, bevor die Gefechtsköpfe zünden können. Alle.
Die Navy-Offiziere haben mittlerweile Celestia in die Denkweise der menschlichen Machthaber eingeweiht. Sie wurden vor dem Start der ICBMs aufgefordert, ihre Schiffe von Equestria zu entfernen. Das haben sie nicht getan; statt dessen haben sie Celestia den Rat gegeben, allen anderen Atommächten mitzuteilen (Schriftrolle auf dem Tisch des jeweiligen Präsidenten), daß demnächst startende Atomraketen ausschließlich Equestria als Ziel haben, dieses aber nie erreichen werden, es also keinen Grund zu einem Gegenschlag gegen die USA gibt.
Vielleicht erst nachdem die ersten ICBMs über Equestria neutralisiert worden sind, wird sich Celestia an die USA wenden und klipp und klar erklären, daß die Ponys den
Menschen nichts Böses wollen, daß die Ponys aber umgekehrt niemals zulassen werden, daß ihr Land ausgebeutet wird. Daß sie die Art und Weise gewisser
Menschen verachten, die meinen, sich aus einem falschen Überlegenheitsgefühl und mit schwerster Waffengewalt alles holen zu können und zu müssen, was sie wollen.
Sie sagt außerdem, daß die equestrianischen Ponys an sich friedliebend sind und (weitgehend) im Einklang mit der Natur und miteinander leben. Sie selbst und ihre Schwester, Prinzessin Luna, aber behalten sich vor, falls diese im übrigen sinnlosen Angriffe weitergehen sollten, diese auf ihre eigene Art zu beantworten. Auf eine Art, die die
Menschen noch nie erlebt haben, nicht kennen und somit nicht abwehren können. Sie erwähnt keine Details, sagt aber, es würde keinerlei Kollateralschäden geben – an dieser Stelle erwähnt sie als Vergleich 9/11 und den jahrzehntelang befürchteten sowjetischen nuklearen Erstschlag als Angriffsweisen, mit denen ihr Vorgehen
nicht vergleichbar ist –, es würde nur die Richtigen treffen. An dieser Stelle könnte sie sogar die Namen der Oberkriegstreiber erwähnen, die ihnen die übergelaufenen Offiziere zustecken.
Die Personen mit den genannten Namen werden daraufhin eine schwere Paranoia schieben. Ich sag nur Senator McCarthy in den 50ern. Nur noch schlimmer. Weil diese Personen – zu finden in der Industrie, den Medien, der Politik, dem Militär und den Geheimdiensten – immer noch sehr mächtig sind, starten sie einen erneuten Propagandafeldzug gegen die Ponys, weil sie immer noch glauben, die Ponys vernichten und Equestria erobern zu können, wenn sie nur genügend Mitstreiter finden. (Ähnliche Wahnvorstellungen plagten den Führer im Frühjahr 1945.) Gleichgeschaltete Massenmedien wie CNN und Fox News werden diese Propaganda alternativlos rausposaunen, aber bis auf ein paar Hinterwäldler, die aus Rachegelüsten (wofür eigentlich, die Ponys haben keinen einzigen
Menschen auch nur verletzt, wobei die Medien Gegenteiliges behaupten werden) zu Pferderippern werden und
normale Ponys abschlachten gehen, wird der Großteil der Amerikaner zur Abwechslung mal den Verstand benutzen oder einfach sich zu glauben weigern, daß etwas so Niedliches so gefährlich sein kann.
Spätestens jetzt sollte Celestia sich persönlich an den Präsidenten der USA wenden. Da die Ponys wohl außerstande sein dürften, das Fernsehen und das Internet zu manipulieren, soll die höchste Instanz in den USA es richten. Sie schreibt, er sollte eigentlich wissen, daß die Geschichten, nach denen die Ponys amerikanische Flottenverbände attackiert und amerikanische Soldaten getötet haben, schlichtweg gelogen sind, und wenn einer die amerikanischen Kriegstreiber zur Räson bringen kann, dann ist er es. Ebenso sollte er wissen, daß die Angriffe den amerikanischen Steuerzahler nur sehr viel Geld kosten, aber nichts einbringen, also nicht zu rechtfertigende Geldverschwendung sind. Im übrigen ist auch gesteigerte Propaganda zwecklos, denn sie hat Mittel und Wege, sich direkt ans amerikanische Volk zu wenden, die nur sehr schwer komplett zensiert oder blockiert werden können. Die Drohungen, die sie an diese Kriegstreiber gerichtet hat, erwähnt sie auch und sagt, sie blufft nicht. Sie droht dem Präsidenten selbstverständlich nicht direkt, aber sie gibt ihm zu verstehen, daß es nicht nur sinnlos wäre, sich jetzt gegen die Ponys zu stellen, sondern gefährlich.
Auf ähnliche Art wendet sie sich außerdem an den Außenminister, den Verteidigungsminister und die höchsten Instanzen der amerikanischen Geheimdienste bis hin zur NSA, die nach dem Auftauchen einer Schriftrolle auf dem Schreibtisch des Oberhaupts eine Weile mit der Suche nach einem Sicherheitsleck beschäftigt sein wird, das es gar nicht gibt. Niemand will die Schriftrollen auf dem Weg ins jeweilige Gebäude gesehen, geschweige denn getragen haben. Selbstverständlich wird man Forensiker an die Dokumente lassen, die ebenso selbstverständlich keine Fingerabdrücke oder menschliche DNS-Spuren finden. (Wenn Celestias DNS an den Schriftrollen hängt, wird es Jahrtausende dauern, bis die
Menschen die reverse-engineered haben.)
Was diesen Personen damit klar wird: Wer immer diese Prinzessin Celestia ist – wenn sie einfach mitten in den Büros der NSA eine Schriftrolle mit Siegel parken kann, dann kann sie solche Schriftrollen immer und überall auftauchen lassen, ohne daß man irgendwelche Einflußnahme darauf hat. Wie sie ja selbst schon erwähnt hat – Zensurversuche zwecklos.
Kurze Zeit später dann drucken zwei große britische Tageszeitungen, die nach wie vor auch in den USA erhältlich sind, auf den Titelseiten, daß sie Beweise (inklusive Fotos) haben, daß die angeblich von den Ponys getöteten Navy-Angehörigen wohlauf sind. Diese Beweise sind ihnen von Prinzessin Celestia zugespielt worden. Man verhängt ein sofortiges Importverbot für diese Zeitungen und schickt Geheimdienstler und Militärs in deren Büros wegen Verdachts auf Hochverrat (ja nee, is klar), aber alle in die USA gelangten Exemplare sind bereits verkauft, und die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Das Kind ist in den Brunnen gefallen.
Eine Gruppe von Redaktionsmitarbeitern der New York Times meldet sich schließlich und sagt, die NYT hat auch so eine Schriftrolle erhalten. Diese sollte eigentlich verschwiegen werden, aber sie haben sich der Rolle bemächtigt. Sie sagen, daß jetzt ihr Leben keinen Pfifferling mehr wert ist, ist ihnen egal, denn die Rolle ist längst gescannt und auf zahllosen Servern im In- und Ausland unterwegs. Sogar Lokalzeitungen und Radiosender greifen das Thema nun auf.
Die großen Massenmedien posaunen weiterhin ihre Propaganda raus und versuchen, Celestias Schriftrollen zu unterdrücken. Sie haben aber jegliche Glaubwürdigkeit eingebüßt und können genauso damit aufhören. Ein Lügengebilde bricht in sich zusammen, und dieser Zusammenbruch bleibt nicht ohne Konsequenzen.
Man beginnt sogar zu mutmaßen, daß es das war, was Celestia mit ihren indirekten Drohungen meinte...