Bevor ich zu der Frühstücks-Szene komme, muss ich dich erstmal für das verkaterte Ponyville loben! Ich kann es mir einfach zu gut vorstellen, wie alle möglichen Ponys mit Bettfrisur und verknautschten Gesichtsausdrücken herumlaufen. Oh, und die Party scheint das Sexualleben der Bürger in einer Nacht um das 500-fache gesteigert zu haben. x) Finde die Idee mit den ganzen frisch entstandenen Paaren sehr schön!
Und jetzt hast du tatsächlich Pinkie gezeigt, dass genug Alkohol jede Party zum Kracher werden lässt! WE ARE DOOMED!
Nun aber mal von Anfang an:
Es geht damit los, wie Big Mac aufgeweckt wird und sich freudig auf sein Frühstück stürzt, bis Sam auftaucht und seine Großmutter ihn in Verlegenheit bringt. An sich logisch und auch gut gelungen, jedoch habe ich das Gefühl, dass du dieses Mal etwas überstürzt geschrieben hast. In den Kapiteln davor waren deine Dialoge flüssiger, dieses Mal hast du teilweise einfach Wortwechsel übersprungen und bist direkt zum Ergebnis des Dialogs gekommen (z.B.
Nachdem er wieder Luft bekam, gestand er Granny, das er gestern Abend beschlossen hatte, der Gruppe in der Scheune eine Unterkunft zu stellen). Ich finde es lässt das Ganze immer sehr natürlich erscheinen, wenn man auch so überflüssige Sachen mit einbringt (Dialoge kannst du überspringen, wenn z.B. Big Mac die verkaterte AJ findet und später Granny Smith erzählt, wie er sie fand. Da ist es natürlich überflüssig dafür nochmal nen eigenen Dialog zu schreiben).
Ebenfalls könntest du vielleicht noch versuchen ein wenig genauer zu beschreiben, wie sich ein Charakter fühlt, oder wie er etwas sagt etc. (
Granny wirkte nicht böse, sondern enttäuscht <- Zeig das durch Körpersprache, Mimik usw!).
Ich habe gemerkt, dass du deine Charaktere nun viel mehr "Body-Feedback" während der Dialoge gibts (Big Mac, der sich bei Granny Smiths Bemerkungen verschluckt etc.), und ich finde es großartig so eine Entwicklung zu sehen!
Woran ich mich jedoch noch ein wenig störe sind deine sprunghaften Konflikte. Granny Smith fängt an ihren Enkel sanft zu wecken und in den paar Sekunden, die er braucht um die Augen zu öffnen ist sie bereits ungeduldig und wütend und ruft, dass er seine Flanke sofort herbewegen solle, ansonsten gäbe es Schläge und kein Frühstück. Sowas wirkt unnatürlich, wenn Granny Smith nicht schon zum zehnten Mal ruft.
Was ich wiederum sehr schön finde sind deine gelegentlichen bildlichen Sentenzen, wie z.B. Big Mac mit seinem Lätzchen! Sehr schön!
Ein Punkt, der mir ebenfalls aufgefallen ist, dass der Erzähler teilweise Sachen erklärt, die man durch Gedanken erklären könnte und somit ein wenig die Charakterentwicklung hemmt (
Wer würde denn auch gerne mit einem Pony wie ihr, im selben Haus übernachten, dachte sie sich Fälschlicherweise <- Innerer Monolog Fluttershys wäre eleganter).
Was ich bei diesem Kapitel schade finde, ist, dass du kaum über das Klischeeverhalten der Charaktere hinausgehst. Guck dir am besten nochmal ein paar Folgen an. Z.B. hier:
-„oh .. uhm...Hallo Pinkie, ja durchaus sehr schöner Tag, das stimmt.“ antwortete sie, mit gesengtem Blick während sie sich den Vorderlauf kratzte.
„Hihi, schüchtern wie eh und je, das ist meine Lieblingsfluttershy
Fluttershy ist nicht einfach
nur schüchtern. Sie spricht inzwischen ganz normal mit ihren Freunden, ohne Blickkontakt zu brechen oder zu murmeln, es sei denn sie wird von ihnen bedrängt, wobei sie sich da auch inzwischen durchsetzt. Gleiches gilt für Granny Smith. Sie ist nicht einfach die Oma, die stolz auf ihren Enkel ist und direkt Sam als zukünftige Frau von Big Mac sieht. Natürlich freut sie sich für Big Mac, jedoch muss sich auch Sam erst ihr Vertrauen und ihre Zuneigung verdienen.
Fluttershys Situation ist jedoch sehr schön gemacht. Es ist eines dieser Shippings, wo man weiß, dass die Beiden zusammengehören und sich auch kriegen werden, die Figuren selbst es jedoch noch nicht wissen und man gespannt darauf ist, wie die Story sie zusammenführt. Sehr gut!
Teilweise fällt mir auch auf, dass du sehr offensichtliche Sachen nochmal herausstellst. Beispiel:
Es ging ihr auch dabei nicht darum Fluttershy zu beschämen, sondern sie freute sich einfach auf diese Weise für ihre Freundin. <- Ist aus den vorausgegangenen Handlungen ersichtlich und so wirkt der Satz einfach überflüssig und nach dem Motto "You don't say?!"
Sehr schön finde ich Twilights inneren Konflikt: Studieren -
Untamed/Black Rider. Ich habe inzwischen dein "Liebe-auf-den-erste-Blick" Szenario akzeptiert und bin auf die Reaktion der anderen gespannt.
Apropos "die anderen":
Rarity sagt nicht in jedem zweiten Satz "Darling"
Ansonsten hast du ihren Charakter jedoch gut getroffen!
... Bis auf diesen Satz:
„Darling... du... du... du siehst einfach nur heiß aus, meine Liebe. Du schreist förmlich heraus dass du eine ganz wilde und heiße Stute bist!“ Ein wenig indirekter hätte sie das schon formuliert.