Wir haben in der Schule nur Faust gelesen. Ich halte das noch immer für das Doctor Who der deutschen Literatur.
Naja, ich lese gerade:
American Gods von Neil Gaiman.
Es geht darum, dass ein Typ namens Shadow aus dem Knast entlassen wird und dann anfängt für eine ominöse Gestalt zu arbeiten, die sich Mr. Wednesday nennt. Es stellt sich dann heraus, dass Wednesday eigentlich Odin ist, der gerade seine epische letzte Schlacht plant: All die halb vergessenen alten Götter aus sämtlichen Mythologien gegen die neuen Götter des Internets, des Fernsehens und so weiter.
Der Titel American Gods kommt daher, dass die ganzen Götter inzwischen in Amerika leben, weil sie von den Einwanderern dorthin gebracht wurden.
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Ich finds großartig, ist aber auch irgendwie seltsam. Man merkt dem Buch an, dass Gaiman unter anderem von Lovecraft beeinflusst wurde. Manchmal passiert gar nichts und die Story läuft einfach so vor sich hin und dann haut er wieder irgend
was richtig Krankes raus.
Es ist ne schöne Mischung aus Road Trip, lauter Anspielungen auf jede Religion die es jemals gegeben hat und ganz viel komischem Zeug.
Macht auf jedenfall sehr viel Spaß zu lesen, vor allem weil Gaiman aus den ganzen Fabelwesen richtig tolle und interessante Charaktere gemacht hat. Auf denen (bzw. vor allem den alten Göttern) liegt auch klar der Fokus, denn Shadow selber ist halt eher ne et
was blasse Gestalt und es gibt ganze Kapitel, wo dann nur erläutert wird,
was aus welchem Gott intzwischen geworden ist. Ein Djinn fährt Taxi in Manhatten, nen Leprechaun isn abgerissener Säufer, Thor hat mal in nem Schlachthof gearbeitet, Anubis ist Bestattungsunternehmer, etc. ^^
Außerdem nimmt sich das Ganze selbst nicht so todernst und ist zwischendurch auch richtig gute (und richtig intelligente) Comedy.