(02.11.2012)Ceres schrieb: Ich freue mich immer so, wen jemandem Alice so gefällt. Ich hab meine BA über Alice geschrieben und fühle mich dem Werk dementsprechend verbunden sogar so verbunden, dass ich das erste Mal in meinem Leben ernsthaft über ein Tattoo nachdenke.
Einmal den famosen Jabberwocky von Tenniel quer über den Rücken, bitte.
btw. du magst mir nicht zufällig eine Kopie deiner BA mit nach Hamburg bringen?
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Und nach Alice, der Ersten, folgt Alice im Zweiten.
Through the Looking-Glass and What Alice Found There
Gefällt mir persönlich sogar noch besser als Teil 1, weil ein durchdachter, in sich geschlossener Roter Faden gesponnen wird. Phantastischer Wortwitz, Poesie vom Feinsten (vor allem das Gedicht von Tweedledee und Tweedledum) und trotzallem gespickt mit absurden Ideen. Warum habe ich diese herrlichen Werke erst so spät gelesen?
So viel Gänsehaut!
Still she haunts me phantomwise,
Alice moving under skies,
Never seen by waking eyes.
Children yet, the tale to hear,
Ear eye and willing ear,
Lovingly shall nestle near.
In a Wonderland they lie,
Dreaming as the days go by,
Dreaming as the summers die:
Ever drifting down he stream-
Lingering in the golden gleam-
Life, what is but a dream?
Alice moving under skies,
Never seen by waking eyes.
Children yet, the tale to hear,
Ear eye and willing ear,
Lovingly shall nestle near.
In a Wonderland they lie,
Dreaming as the days go by,
Dreaming as the summers die:
Ever drifting down he stream-
Lingering in the golden gleam-
Life, what is but a dream?
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So, erstmal genug der Fiktion, Zeit für Wissenschaft.
Die Kultur der Ambiguität - Eine andere Geschichte des Islam
Bin erst in den ersten Kapiteln, aber es ist jetzt schon ein Werk, was mir gefällt. Differenzierter und sachlich nüchterner Blick auf das Phänomen der kulturellen Ambiguität (Mehrdeutigkeit) von Sprache, aber auch Handlungen, Werten und Normen. Sehr lesenswertes Werk für Interessierte der Komplexititätsforschung. Der im Zweittitel auftauchende Islam wird als Beispiel für eine Gesellschaft herangezogen, die erst (in seiner "klassichen" Phase) sehr ambiguitätstolerant war, aber in der Neuzeit (vor allem nach dem Ende des Kalten Krieges) in eine starke AmbiguitätsIntoleranz abdriftete.