Was wohl wie eine Art Kopie des Threads von HMND wirkt, war eigentlich schon etwas länger geplant.
Es fing so an: Ich gehe ja noch zur Schule, und in letzter Zeit hat mein Computer dabei etwas Motivation von dem ganzen entzogen. Sprich ich habe mich nicht gerade darauf konzentriert. Die Noten waren zwar noch nicht gefährlich (im 3er Bereich auf dem Gymnasium), aber nach meiner Ansicht nicht zufriedenstellend. Und da gerade kurz vor Notenschluss war, befand ich mich in einer Arbeitsphase ( jede Woche min. 2).
Erst dachte ich mir: Ich mach mal 2 Wochen Pause.
Diese Phase verlängerte ich, da noch viel nennenswertes zu passieren schien.Ich möchte hier nochmal betonen, dass dies eine Entscheidung meinerseits war. Ich fertigte ein Banner und einen etwas geschmacklosen Avatar (yay) an und bat meine Eltern das Ding zu verstauen.
Ich und viele andere rechtfertigen sich mit 'ich kann auch ohne, sehe aber keinen Grund warum'. Das ist leicht dahergesagt. Wenn man zum Beispiel im Urlaub ist, ist es natürlich kein Problem ohne PC auszukommen. Aber dazu später mehr.
Woche 1:
Am Anfang (1-2 Tage) ist es kein Problem sich zu beherrschen, doch dann ist das 'zu viel Freizeit' Gefühl unerträglich. Ich habe angefangen Abends wieder Fern zu sehen (was ich seit knapp einem halben Jahr schon nicht mehr tat). Es war deprimierend zu sehen, was da für ein langweiliger Schrott läuft. Ich schaue FernsehkritikTV, Walulis sieht Fern und Fern Gesehen. Zum Beispiel Galileo mit seinem möchtegern wissenschaftlichen Zeugs ohne Kommentar zu sehen kann wirklich die Laune drücken. Doch das ist nicht das Schlimmste. Nervig wirde es, wenn man etwas 'nachgucken' möchte. Ich war es gewohnt kurz meinen Ipod zu benutzen wenn ich etwas nicht wusste, das ging nicht, und die Begierde nach Wissen (ich hätte nie gedacht, dass ich jeh sowas schreibe) machte mich ein wenig nervös. War aber auszuhalten.
Woche 2:
Am Wochenende ist mir aufgefallen, dass ich ja noch einen CD Player besitze! So kramte ich alle CDs aus dem Auto (Rammstein: Mutter, Reise Reise, Rosenrot; zwei weitere CDs mit verschiedenem Zeug) und hörte mir das an. Aus Langeweile habe ich dabei angefangen mein Papier-Schreibtisch-Teil (DinA3) vollzukritzeln. Ihr glaubt garnicht wie voll es wurde. Leider wurde das irgendwann alles eintönig, da ich aber keinen Computer hatte, konnte ich mir auch keine weiteren CDs brennen. Am Sonntag bin ich halb durchgedreht, da ich unbedingt bei Bronies Diskutieren mitmachen wollte. Ich bekomme in meinem Umfeld selten mal die Möglichkeit lange und ausgiebig zu reden. Der Rest der Woche war kein Problem, ich hab jeden Tag einen Kuchen gebacken
Woche 3:
Ich habe eine Mammutaufgabe begonnen: Regale und anderes in meinem Zimmer ausräumen, neu einsortieren, wegwerfen. Klingt leicht? Jeden Tag 7,5 Stunden Arbeit, bei der ich pausenlos Musik gehört habe. Soooooooo viel Papiermüll! Die 5 Schultage waren wieder kein Problem, ich habe angefangen mich mit Hardware zu beschäftigen und kaufte mir einige Magazine, welche ich auch von hinten bis vorne durchlas. 100%.
Ich ging früher ins Bett. Trotzdem war ich morgens müder als sonst und begann mir Kaffee einzugießen.
Woche 4:
Ich habe angefangen das Forum und die Serie zu vermissen. Das Wochenende war schrecklich, ich hatte nichts zu tun. Ich wünschte mir es sei Schule anstatt Wochenende... Ich bewarb mich als Zeitungsausträger. Der Kaffeekonsum stieg. Ich organisierte mir ein Notizbuch, in dem ich Ideen aufschrieb. Sie verfliegen sonst schneller als man glaubt. Ich nutze es immer noch.
Woche 5-8:
Ich habe angefangen viele Filme zu schauen. Jedes Wochenende 4. Ich entdecke neue gute Fernsehsendungen (Reload) und meine Liebe zu amateurhaften Reisereportagen von 80 Jährigen entwickelte sich (nicht lachen). Mit der Zeit vergaß ich den fehlenden PC, da der neue Alltag zur Routine wurde.
Wieder am PC:
Was soll ich sagen? Ich hab das Teil angeschaltet und... alles so wie früher. Viele haben mich natürlich gefragt, wo ich war. Einer schien sogar gedacht zu haben, ich sei Tod (
). Ich muss aber ehrlich sagen, so "toll" war das nicht. Es war weitaus unspektakulärer als erwartet.
Fazit:
Eins ist ganz klar: Kein Computer ist auch keine Lösung. Jedoch sind, glaube ich, viel mehr Leute PC-Süchtig als die, die es sich bewusst sind. Wie schon am Anfang geschrieben: Die meisten meinen sie könnten ohne wenn sie wollten und es sei kein Problem. Das trifft meiner Ansicht nach bei mindestens 75% der Leute nicht zu, die dies behaupten. Probiert es doch selbst mal aus: Versucht mal (solange ihr ihn nicht zwingend braucht) für einen Monat strikt (keine Ausnahmen) auf den PC zu verzichten. Es wird manche von euch nachhaltig verändern, zudem ist es super um neue Ideen zu sammeln.
Ihr solltet es vorallem machen, wenn ihr ab und zu komplett lustlos vor dem PC hängt. Ihr gewöhnt euch den PC in der Zeit ab, findet vielleicht noch andere Interessen und beschäftigt euch öfter mit anderen Dingen (selbst wenn ihr den PC wieder nutzt). 2 Monate machen aber keinen Sinn, ab Woche 4 ist bei mir nicht mehr viel passiert.
Probierts einfach mal aus. Ihr werdet es (danach) nicht bereuen.
~letsfail1