Denn, abgesehen davon dass du "Gott" als Lückenbüßer für eine schlechte Metapher verwendest, wie du Zufall als Lückenbüßer für dir unerklärliche Ereignisse benutzt...
...es macht gar keinen Unterschied ob "er" würfelt oder nicht.
Wenn "er" nicht würfelt: ... gibt es keinen Zufall.
Wenn "er" doch würfelt: ... gibts es
auch keinen Zufall, da der Wurf eines Würfels, wie schon erwähnt, berechenbar und nicht vom "Zufall" abhängig ist.
So wie Appledash....mit dessen hundertprozentiger awesomeness man immer rechnen kann
hagi schrieb:Wer den Zufall verleugnet der muss im selben Atemzug die Existenz eines Gottes bestätigen, da dann ja alles einen Sinn haben müsste und irgendwer sich diesen Sinn ausdenken müsste.
Nope, es ist sogar genau das Gegenteil der Fall.
Wobei mich echt mal interessieren würde wie du als Beführworter den Zufall definierst!?
Denn was klingt vernünftiger?
"Die Entstehung des Lebens ist zufällig und frei von jeder logischen Ursache von statten gegangen"
oder aber:
"Die Enstehung des Lebens stüzt sich auf viele Ursachen, angefangen bei der Entfernung die der Planet zu seinem Stern hat, bis über Temparatur...etc. etc."
Ersteres klingt irgenwie mehr nach "blinden Glauben", mMn.
Wenn Person A behauptet, der Mond sei durch Zufall entstanden, was will uns Person A damit sagen?
Nichts.
Außer dass der Mond
irgendwie entstanden ist und er weder eine Ahnung hat
wie, noch
warum das geschehen ist.
Das ist der
gesamte Informationsgehalt seiner Aussage.
Ziemlich banal wenn du mich fragst, die hätte sich Person A wirklich sparen können.
Person B behauptet hingegen, der Mond sei durch Gott entstanden.
Damit hat er zwar das Wort "Zufall" durch "Gott" ersetzt, meint aber im Grunde genau das Selbe wie Person A.
Beide setzen für die gleiche Wissenlücke nämlich etwas ein, das gar nicht erst den Anspruch erheben will eine "echte" Erklärung der Mondentstehung zu sein. Für "A" ist es der Zufall, der von sich aus schon besagt dass man nicht weis "wieso und warum".
Für B ist es Gott, der ebenfalls nur ein Verzicht auf eine "logische" Erklärung ist.
An Schicksal glaube ich also auch keineswegs, falls du das meinst.
Dessen Wortbedeutung ist nämlich genauso dämlich, sinnlos und nichtssagend wie die des Zufalls. Damit wird nämlich auch nur auf eine Erklärung verzichtet, nur eben indem es alles auf eine "führende Hand" schiebt.
Hehe...
...wenn man so darüber nachdenkt...
Was für Atheisten der Zufall ist, ist für Gläubige das Schicksal..... im Grunde "lehrt" aber beides das Gleiche, nämlich das keiner der Beiden eine Erklärung hat und nur eine unterschiedliche Bezeichnung für den Lückenbüßer der Wissenslücke verwenden
hagi schrieb:Tatsächlich hat das kein Dummkopf gesagt sondern Einstein aber das ist nicht der einzige Punkt in dem er Unrecht hatte.
Das Problem in unserer heutigen Wikipedia verseuchten Gesellschaft ist leider das jeder denkt er müsse Theorien zitieren die er nicht versteht, und auch nicht verstehen kann. Wie auch, normalerweise studiert man sowas Jahrelang und nicht 5 Minuten mit Google als Dozent.
Gaaaanz genau so ist es.
Weshalb du ganz einfach mal so, ohne jegliches Hintergrundwissen, die Quantenphysik ins Thema geworfen hast, von der ich leider zugeben muss (und dies auch tat), dass ich erst durch googeln in Erfahrung brachte um was es sich dabei überhaupt handelt.
Du hast Quantenphysik aber nicht nur weder jahrelang studiert, sondern dir nichtmal die Mühe gemacht, 5 Minuten für die Begriffserklärung zu opfern.
Andernfalls hättest du nämlich rechtzeitig bemerkt wie du dir mit diesem Scheinargument (in der Hoffnung "dass eh keiner danach googelt) nur selbst ins Fleisch schneidest.
Aber einsicht ist bekanntlich der erste Schritt zur Besserung
hagi schrieb:Klar lässt sich der Quantenzufall mit zunehmender Wiederholung des Experiments negieren. Genauso geht es mit einem Würfel. Wirf ihn 10 mal und du hast eine zufällige Verteilung der Zahlen, wirf ihn 10 Millionen mal und du hast eine homogene Verteilung aller 6 Zahlen.
Da will ich nicht widersprechen, allerdings negiert das den Zufall in deinem Beispiel leider in keinster Weise!
Denn mit einer
homogenen Verteilung lassen sich genauso viele Ursachen eingrenzen wie zuvor: Nämlich gar keine.
Du hast also 10 Millionen mal gewürfelt und jede Augenzahl dabei erfasst, nur um festzustellen dass du nun 10 Millionen Werte hast die, da sie homogen verteilt wurden, in einem genau gleichen Verhältnis zueinander stehen.
Nach schon sechsmaligen Würfeln hättest du den Wert also auch einfach hochrechnen und dir dabei 9999994 Würfe ersparen können.
Sinnvoll eingrenzen könnte man die Ursache nur dann, wenn eine inhomogene Verteilung der Werte entstanden wäre :-P
Und auch dann klärt es nicht die Ursache, WARUM die Würfel so gefallen sind, wie sie gefallen sind.
hagi schrieb:Natürlich kann man jedes Geschehen durch eine Kausalitätskette erklären aber wenn ich mitten in der Stadt einen alten Bekannten treffe sage ich auch nicht das es ganz logisch ist das man sich hier getroffen hat, nein ich sage "was für ein Zufall"
Du stellst die Aussage:
"was für ein Zufall dass wir uns getroffen haben",
mit der Aussage:
"wie logisch es doch ist, dass wir uns getroffen haben" gleich.
Dabei ist zweiteres doch
genau das Gegenteil von "Zufall".
"Zufall" bezeichnet man, wenn es (subjektiv) eben NICHT logisch zu Erklären ist und man den logischen Zusammenhang NICHT kennt.
Langsam komm ich mir vor hier einen Monolog zu führen.... -.-
Schließlich könnte es mir ja auch egal sein dass du offizielle Wortdefinitionen frei nach Lust und Laune auslegst und dich uninformiert lassen....
)
Zitat:Trotzdem ist das werfen eines Wurfes Zufall.
Wenn du dich nicht mehr daran erinnern kannst aus welchem Grund du ihn geworfen hast ( beispielsweise als Spielzug in einem Brettspiel ), dann JA. Dann hast du du nicht nur einen Filmriss, sondern kannst auch "deinen Wurf",
(aufgrund des vergessenen, logischen Zusammenhangs der zu diesem "Wurf" führte) als Zufall bezeichnen.
Wüsste nicht was dagegen sprechen würde....
Zitat: Und mir persöhnlich ist Ein zufälliger Würfel lieber als ein Gott dem ich scheißegal bin.
Wirklich? Also wenn es einen Gott gäben würde, wäre es mir lieber wenn ich ihm scheiss egal wäre.....sonnst müsste man sich womöglich vor ihm am Ende auch noch für etwas rechtfertigen ^^
Aber bitte jetzt ganz ernst, ohne Witz und frei von jeder bisherigen, pseudointelligenten, semipsychologischen und möchtegernwissenschaftlichen Theorie
Wie wahr diese auch sein mögen und wie ernst man diese auch immer gemeint haben sollte...
Ironischerweise Weise reden wir beide nämliche sogar über das Gleiche, allerdings meinen wir komplett verschiedenen Anwendungsarten von dem Begriff Zufall.
Du meinst den umgangsprachlichen Begriff, ich den definitionsgemäßen.
Denn wenn ich einen Freund unerwarteterweise auf dem Weg zur Arbeit in der Straßenbahn begegne, sage ich ebenfalls wie selbstverständlich: "Was für ein Zufall".
Und beide wissen was damit gemeint wird.
Man weis genau dass es einen logischen Grund gibt, warum man zum selben Zeitpunkt die selbe Straßenbahn benützt.
Aber erstmal ist es subjektiv für den einzelnen tatsächlich ein Zufall.
Man kann sich schließlich erstmal nicht erklären welche Zusammenhänge für das Ereignis verantwortlich sind.
Bis man bspw. erfährt, dass der Kumpel ebenfalls jeden Tag den Streckenabschnitt fährt, allerdings 15 Minuten früher und der Grund für das überraschende Zusammentreffen der ist, dass er an diesem Tag um 15 Minuten verpennt hat.
In diesem Fall hab ich auch kein Problem mit dem Begriff, da er einfach in unserem Sprachgebrauch und anders gemeint ist.
Aber man kann nicht bestreiten, dass das Begriff "Zufall", also die Erklärung, keine Erklärung zu haben,
definitionsgemäß eine zu 100% wertlose Erklärung ist, was nunmal deinen Post auch zu 100% wertlos macht.
hagi schrieb:Freut mich aber das ich dein Blut noch immer in Wallung bringen
Oh shucks, die Freude ist ganz meinerseits
Außerdem finde ich das Thema ganz ernsthaft wahnsinnig faszinierend und wäre auch einen eigenen Thread wert... mit mehr gew0te, aber weniger getrolle.... damit lassen sich nämlich erstaunlich interessante Gedankenexperimente erstellen.
Allerdings brauchen wir früher oder später einen Battlefred hagi, das steht schonmal fest ^^