RPG: True Discord

[Duni]

Als Sunny hört was das eisblaue Pony über den Tathergang sagte, legte sie Shadys Huf vorsichtig beiseite und stand auf.

"Silver? Du meinst dieses Pony in seiner Kampfrüstung, dass nichts anderes als Krieg und Blutvergießen im Sinn hatte?" Sunnys Augen flammten vor Wut auf und sie ging langsam auf Ice Sparkle zu. "Der Silver, der ein Hitzkopf erster Güte war und sich bei jedem falschen Wort, das man ihm gegenüber erwähnte, fast schon in Raserei verfiel?"

Sunny stand Ice Sparkle nun direkt gegenüber. Nur noch wenige Zentimeter trennten sie von einander. "Ich soll dir glauben dass DAS hier ein Unfall war?" Sunny streckte Ice Sparkle ihren von Shadys Blut getränkten Huf vor die Augen. "Tut mir leid, aber wenn dieser kampflustige Pegasus in die Sache verwickelt ist, fällt es mir verdammt schwer das zu glauben."

Sie machte eine kurze Pause um einmal tief durch zu atmen. "Sag mir was WIRKLICH passiert ist, SOFORT!!" fauchte Sunny, mit etwas erhobener Stimme das etwas verängstigt wirkende eisblaue Pony an.

[Atra Demonica]

"Mein Gewissen muss ganz schön gelitten haben, wenn es sich in Form einer Möwe repräsentiert. Wenn du mein Gewissen bist, dann müsstest du mich kennen. Du müsstest wissen das ich mich in meinem Leben noch nie bei jemandem entschuldigt hab. Wenn ich irgendwo anfange mich zu entschuldigen, muss ich das auch fortführen und verrate alles an was ich glaube. Aber"

Silver seufzte..

"Du hast ja recht. Sie werden mich als Mörder brandmarken und ich verliere alles was ich habe. Keine Entschuldigung wird daran was ändern. Ich werde als Monster hingestellt und aus der Revolution sowieso ausgeschlossen, dabei wollte ich doch nichts schlechtes.."

Silver schüttelte sich

"Jetzt beginn ich schon wieder schwach zu werden! Ja ich habe einen Fehler gemacht und ich möchte nicht das Shady was geschieht. Er hat Mut bewiesen und das ist eine großartige Eigenschaft. Aber jetzt ist es passiert. Er ist Tod und ich kann nichts dagegen machen, außer seinen Tod nicht wertlos erscheinen zu lassen. Mehr als sonst muss ich jetzt für mich, für Meadow, für Strike und für Equestria kämpfen! Der Tod Discords, oder mein Tod während ich es versuche. Es gibt keine andere Möglichkeit mehr für mich. Ich werde alles verlieren, aber ich werde kämpfend untergehen!"

[Hari龜]

Ice Sparkle war empört wie diese Sunny auf sie zu kam.
"Ich bitte sie! Nehmen sie erstmal ihren Huf aus meinen Gesicht.
Ich finde sie Zweifeln ganz schön. Sie sagen also das Silver lieber eigene Ponys abschlachtet obwohl unser größter Feind vor uns steht. Außerdem wollen sie jetzt lieber mit mir streiten oder ihren Hengst zur Seite stehen. Erst zwar stabil, aber immer noch schwer verletzt. Ich habe gesagt wie die Wunde zustande kam." Ice schaute an Sunny vorbei zu Nurse Redheart. "Ich hoffe die Info hilft weiter."

[Lykran]

Strike suchte die Gegend ab. Dort wo das Theater stand war nichts mehr zu finden.

Verdammt wo ist er nur? Auch Blackburn ist weg. Nichteinmal eine Spur ist noch zu finden. Discord hat sie wohl weggeschafft.
Wie einst mein Zuhause und mein Familie....
Ich... besser wir machen uns einfach an die Arbeit. Discord muss niedergemacht werden.

Strike ging zurück ins Wirtshaus. Scheinbar konnte man Shady helfen.
Das war eine gute Sache. Doch die anderen werden Silver bestimmt nicht helfen.
Es schien sogar eindeutig so das man gegen Silver war.

Doch wollte Strike ihn keinesfalls im Stich lassen.

Strike donnerte mit einem Huf auf einen Tisch.
Mit einem Befehlston in der Stimme rief er in den Raum.
"Verdammt! Jetzt reicht es!
Wir sollten jetzt nicht nach irgendwelchen Schuldigen suchen!
Discord hat uns schwer erwischt. Silver und Blackburn sind verschwunden.

Wir sollten sofort anfangen alles gegen Discord zu unternehmen was in unserer Macht steht.

Wir brauchen jemanden der unser Unterfangen anführt ob es euch passt oder nicht! Sonst diskutieren wir uns noch tot!

Jeder benennt jetzt eine Person die uns anführen soll! Der mit den meisten Stimmen wird entscheiden was zu tun ist!

Trixie du hast doch was zu schreiben. Du zählst die Stimmen, verstanden?!"

Strike blickte durch den Raum. Sein Blick blieb bei Connor stehen.

"Ich stimme für Connor."

[Duni]

Sunny war erbost darüber, wie dieses eisblaue Pony sie von oben herab behandelte.

Denkt sie wirklich dass sie, nur weil sie ein Einhorn ist, so mit mir umgehen kann?

Als Ice Sparkle sie dann noch zusätzlich mit Nichtbeachtung strafte und sich Nurse Redheart zuwandte, war das zuviel für Sunny.

Wie üblich wenn Pegasi stark emotional waren, breitete Sunny automatisch ihre Schwingen aus und versperrte Ice Sparkle somit die Sicht auf Nurse Redheart.

"SAG DU MIR NICHT WORUM ICH MICH KÜMMERN SOLL!" schrie die aufgebrachte Sunny das Einhorn an. "Du weisst ja gar nichts über uns Pegasi wie es scheint. Silver war ein durch und durch trainierter und flugerfahrener Pegasus, dem würde so ein 'Unfall' nicht passieren."

Sunny wandte ihren Blick von Ice Sparkle kurz ab, sah sich im Wirtshaus um und richtete ihren Blick danach wieder auf das Einhorn. "Wo ist dieser verdammte Bastard eigentlich wenn es nur ein 'Unfall' war? Warum ist er nicht hier und kümmert sich wie die anderen um den schwerverletzten, armen Shady?"

Irgendwo im Hintergrund hörte Sunny noch das Geräusch eines Hufs der mit voller Wucht auf einen Tisch schlug und danach ein paar unbedeutende Worte. Aber Sunny war im Moment zu sehr auf Ice Sparkle fixiert, als ihre Umgebung und deren Geräusche wahrzunehmen.

[Hari龜]

"Ich bitte dich darum mich nicht zu reizen. Ich möchte nicht unhöflich werden.
Wo dieser Silver ist weiß ich nicht. Er ist jedenfalls nicht mit uns zurück gekommen.
Er könnte jetzt immer noch gegen Discord kämpfen und glaubst du du wirklich du kannst mich mit deinen Flügeln beeindrucken? Und nur weil man talentiert ist heißt es nicht das man von Discords Pranken weg geschlagen werden kann." Ice Sparkle schaute Sunny ernst in die Auge und würde sich nicht vom Fleck bewegen.

[Perrydotto]

Nurse Redheart schüttelte den Kopf.
"Ich möchte kein Gezänk hören! Dass es eine spitze Waffe war hilft mir schon weiter. Für genauere Untersuchungen ist später Zeit, erstmal muss ich ihn ausführlich verarzten."
Sie orderte ein paar Umstehende, die immernoch nur gafften, ihr zu helfen.
"Macht euch nützlich und tragt ihn ins Krankenhaus! Oder wollt ihr lieber weiter jemandem beim Sterben zusehen?"
Die Zuschauer blickten betreten drein. Schuldbewusst machten sie sich daran, Shady auf ihren Rücken zu laden und marschierten hinter Nurse Redheart aus dem Wirtshaus.

Die restliche Menge begann zu murmeln und sich an die Tische zu zerstreuen.
Trixie sah Connor an; Triumph lag in ihrem Blick.
"Deine Freunde haben gerade wohl versucht jemanden zu decken, was?" wisperte sie ihm zu. "Mörder zu decken kommt gar nicht gut."

[Duni]

Sunny bemerkte wie sich Nurse Redheart mit ein paar anderen aufmachte um Shady ins Krankenhaus zu transportieren.

"Du hast Glück dass sie Shady gerade abtransportieren und ich in seiner Nähe sein will wenn er wieder zu sich kommt. Aber sei dir in einem Punkt im klaren: Wenn Shady seine Version der Geschichte erzählt und sie auch nur um ein Wort von deiner Geschichte abweicht, dann reiss ich dir dein Horn aus, sodass weder Nurse Redheart noch ein anderes Pony es jemals wieder erfolgreich an deinen Holzkopf annähen können, war das verständlich?" knurrte Sunny das eisblaue Einhorn an, flog durch die Wirtshaustür nach draussen und folgte Nurse Redheart.

[Anonymer Brony]

Connor sah sich das ganze Szenario an, was im Gasthaus ab ging. Er konnte nur innerlich mit dem Kopf schütteln. Aber Strike versuchte wenigstens Ordnung reinzubringen. Nur das er ihn als Anführer vorschlug kam etwas überraschend. Er dachte darüber etwas nach. Ehe er dann was dazu sagen konnte wurde er auch noch von Trixie auf das ganze angesprochen. Jetzt reicht es ihm. Er nahm sich seinen Hammer und schlug kräftig auf den Tisch vor sich. Stark genug um Aufmerksamkeit zu erregen, aber nicht zu stark, so das der Tisch nicht zerbrach.

„Also Gut Leute. Strike hat recht. Wir müssen eine Abstimmung darüber machen wer uns jetzt Anführt und wie wir weiter vorgehen. Da schon eine Stimmt für mich gegeben wurde, werde ich keine Abgeben.“

Dann wandt er sich direkt zu Trixie und flüstere zu ihr: „Das bereden wir wenn überhaupt unter uns klar. Die Situation ist schon grade schlimm genug. Das werden wir klären, wenn er zurück kommen sollte.“

[Shaidon]

Nachdem Shady weggebracht wurde und Sunna weg war, hoffte Charming nur, dass Shady nicht zu bald erwachte. Noch mehr Stress konnten wir im Moment wirklich nicht gebrauchen.

"Also ich bin dafür, dass jeder 1 Stimme hat, aber man darf nicht für sich selbst stimmen. Meine Stimme hat Connor übrigens auch, hoffentlich schaffst du die Aufgabe auch, sonst wäre ich immernoch dafür, dass wir eine Anführergruppe, aus 2 oder 3 Leuten erstellen."

[Rainbow Delta]

Blackburn hatte den Worten der Prinzessin aufmerksam gelauscht, während er hastig das Sandwich verdrückte. Nach ihrem herzlichen Lachen klang die Stimme der Prinzessin nun wieder ernst, fast schon ein wenig besorgt. Und warum fragte sie ausgerechnet jemanden wie ihn nach einer Idee im Kampf gegen Discord?

"Ihr fragt mich, ob ich eine Idee habe? Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand wie ich einen klügeren Plan erdenken könnte als jemand wie Ihr, Prinzessin. Außerdem..."

Blackburn legte sich gemächlich an seinem Ende der Decke auf die Seite, ruhte seinen Kopf auf einen Vorderlauf und schaute die Prinzessin an.

"Vielleicht irrt Ihr Euch ja und Discord wird mich hier nie entdecken. Mir zumindest gefällt es hier sehr gut. Hier könnte ich für immer verweilen. An einem so schönen Ort... Mit einer so schönen Stute wie Euch." Blackburn grinste Celestia für einen Augenblick selbstsicher an. Seine anfängliche Scheu gegenüber der Prinzessin war verflogen. Ihre freundliche und bodenständige Art musste wohl Schuld daran gewesen sein. Schließlich beendete der Hengst die Stille mit einem kräftigen, aber herzlichen Lachen.

"V-Verzeiht meine Worte, Prinzessin! Manchmal gehen einfach die Ponies mit mir durch." Blackburn lächelte, doch war er sich trotz seiner Späße dem Ernst der Situation durchaus bewusst. Schließlich räusperte er sich und fuhr in ernstem Ton fort:

"Ich bin bei weitem nicht das klügste Pony auf dieser Welt, Prinzessin. Aber wenn es eine Möglichkeit gibt Discords Aufmerksamkeit von der Revolution wegzulocken, dann sollte das den Ponies zumindest einen kleinen Vorsprung verschaffen. Sofern die Auständischen nicht wieder untereinander in Streitigkeiten verwickelt werden... Aber wenn sich Euch die Möglichkeit bietet ihn von hier aus abzulenken, dann wäre das sicher eine Hilfe. Mit Euren... Reizen solltet Ihr diesen Chaoten doch bezirzen können, oder?" Blackburn unterstrich seinen unmoralischen Vorschlag mit einem Zwinkern.

"So sehr es mir hier gefällt, würde ich am liebsten selbst hierbleiben und Euch diesen Job abnehmen. Aber ich glaube nicht, dass ich Discords Typ bin...", sprach der Hengst in einem lässigen Ton und brach erneut in Lachen aus.

[Lykran]

Strike war zwar beruhigt das sich die Ponys langsam ein Herz fassten damit man endlich etwas erreichen kann.
Doch er fühlte sich schlecht das er ausgerechnet Connor wählte. Silver konnte ihn ja nicht sehr gut leiden um es freundlich auszudrücken.
Aber er war wohl der Einzige dem Strike diesen Job neben Silver zutraute.

Silver... bitte verzeih mir.
Doch irgendwas muss ich doch tun!
Es gilt doch nur Discord aufzuhalten. Du hättest sicher auch ohne Kompromisse gehandelt!

"An Huf der Stimmen können wir dann die Anführer Bestimmen. Die mit den zweit höchsten Stimmen werden dann halt Mitbestimmungsrecht haben. Also los! Wer stimmt für wen?"

Strike unterdrückte das schwere Gefühl in seinem Herzen. Er musste es jetzt einfach verdrängen. Es gab wichtigeres als seine Gefühle.

Fordernd blickte er in die Runde und wartete darauf das sich mehr beteiligen.

[Friendship_Warrior]

Alles ging so schnell... Erst sah er Blut, dann waren schon welche da, die halfen, doch Thunder... Er stand nur da. Was hätte er auch anderes tun sollen? Er kannte sich nicht mit Erster Hilfe aus.
Als Das Pony von einigen anderen weggebracht wurde, konnte sich Thunder endlich wieder fangen.
Er hörte nur, dass es irgend eine Art von Wahl gab. "Ich... Ich stimme für Connor!"
Seiner Meinung nach ist und war Connor der wahre "Anführer" der Revolution.

[Hari龜]

Ice ging in Richtung Ausgang des Wirtshauses.
"Ich stimme für Silver."
Mit den Worten verschwand sie aus der Tür raus. Sie stellte sich neben den Eingang und schaute einfach in die Gegend mit ihren Kuriositäten, versank in Gedanken und kam von dieser Aufmüpfigen Pegasusstute runter.

Wir brauchen einen Anführer und nicht nur jemand der gute Vorschläge macht.
Auch wenn Silver nicht meine Meinung vertritt. So handelt er doch und macht überhaupt was. Aber ich werde auch seine Vernunft wandeln können und eventuell seine Meinung mit den Frontalangriff ändern aber der Connor hat bis jetzt nur gesagt "lasst uns die Mädels wiederfinden" gesehen habe ich davon bis jetzt noch nichts. Aber an allermeisten hoffe ich, dass er wieder auftaucht.

[Perrydotto]

Celestia musste wieder hell und freundlich lachen, als Blackburn mit ihr sprach; es tat ihr ungemein gut, mal wieder ein normales und unterhaltsames Gespräch zu führen. Als aber sein Plan bei ihr angekommen war blieb ihr das Lachen im Halse stecken.
Stirnrunzelnd schaute Celestia ihr Gegenüber an, als hätte Blackburn gerade behauptet, der Kaiser von Zebrafrica zu sein.

"Meine ... Oh. Oh."

Sie schüttelte energisch den Kopf.

"Nein nein nein. Also ... nein ... Nein!"

Sie drückte ihren linken Vorderhuf auf die Picknickdecke, und zwar so plötzlich, dass fast ein paar Gläser samt Inhalt umfielen.
Es war offensichtlich, dass sie gegen Blackburns Vorschlag anreden wollte, ihr aber partout keine guten Argumente einfallen wollten. Verärgert biss sie sich auf die Unterlippe.

Einen Moment lang sagte sie gar nichts; dann seufzte sie tief.

"Wir haben nicht wirklich einen besseren Plan zur Verfügung. Mir zumindest fällt auch nichts anderes ein. Und Discords größte Schwäche IST seine Persönlichkeit ... Seine kindische, irre, spaßsüchtige Persönlichkeit."

Celestias Blick wurde wieder entschlossen. Sie stand auf und sah zum Himmel hoch. Ihr magisch wehendes Haar umspielte der Wind, ein paar gelbe Blütenblätter flogen vorbei. Ohne Blackburn anzusehen sprach sie weiter:

"Versteck dich in der Baumkrone hinter den Blättern. Ich werde sehen, ob ich etwas von Nutzen aus Discord rausbekomme. Wenn nicht haben wir ihn immerhin abgelenkt."

[Rainbow Delta]

Blackburn schaute Prinzessin Celestia ein wenig argwöhnisch an. Er musste eingestehen, dass sie wirklich sehr mutig und selbslos war. Schließlich war sie bereit Ihre eigene Würde dem Wohl Ihres Volkes unterzuordnen... Aber ob der Plan wirklich so einfach aufgehen würde?

Blackburn raffte sich auf, deutete mit einem Huf auf den Baum und sagte: "Da drin soll ich mich verstecken? Glaubt Ihr wirklich, dass Discord derart leicht zu täuschen ist?" Er wartete nicht auf die Antwort der Prinzessin und trottete die paar Schritte in Richtung des Baums. "Wenn das funktioniert, dann sollte die Revolution einfacher werden als gedacht..."

Blackburn spuckte kräftig in beide Hufe, dann begann er mühselig am Baumstamm emporzuklettern, bis er schließlich, begleitet von einem heftigen Zähneknirschen, in der Baumkrone verschwunden war, aus der nur noch ein abschließendes "Ich bin zu alt für diesen Scheiß!" nach außen drang.

[Duni]

Der Sekundenzeiger auf der Uhr an der Wand des Aufenthaltsraums im Krankenhaus schien stehengeblieben zu sein. Wie so oft, wenn man verzweifelt auf etwas wartet, schienen die Sekunden zu Stunden zu werden und die Stunden zur Ewigkeit. Der Sekundenzeiger kroch derartig langsam voran, dass es fast schon so schien als würde Sunny von ihm verhöhnt werden.

Am liebsten hätte Sunny bei Shady im Zimmer am Krankenbett gewartet, aber die Krankenschwestern hatten sie höflich aus dem Zimmer geworfen, da er seine Ruhe brauche. Sunny wollte zuerst zwar dagegen protestieren um bei Shady sein zu können wenn er aufwachte, sah es aber dann doch ein, dass es nichts bringen würde, da niemand sagen konnte wann er wieder zu sich kam. Und bevor sie Stunden, wenn nicht Tage auf einem ungemütlichen Holzstuhl, dem schwer zugerichteten Shady beim Kampf mit dem Tod zusehen musste, war es besser sie würde im Aufenthaltsraum, auf der Couch liegen können und ihre Gedanken von dem düsteren Szenario ein wenig ablenken.

Dies war jedoch leichter gesagt als getan. Ständig kam ihr das Bild des verblutenden Shadys vor Augen. Ständig sah sie das Bild, als sie Shadys blutverschmierten Huf hielt. Diese Bilder ... Sunny würde sie nie wieder aus dem Kopf bekommen. Durch die ganzen Vorkommnisse und die ganze Aufregung war Sunny auch noch sichtlich erschöpft. Sowohl physisch als auch psychisch. Sie versuchte für eine Stunde zu schlafen, doch jedesmal wenn sie die Augen schloss, sah sie den blutenden Shady wieder vor sich.

Sunny fing an, sich zu fragen ob das alles vielleicht ihre Schuld gewesen sein könnte. Ob es einen Unterschied gemacht hätte, wenn sie damals selbst nach Shady gesehen hätte als dieser wütend aus dem Wirtshaus stürmte. Stattdessen musste sich ja dieser Blackburn einmischen. Blackburn ... Sunny fiel ein, dass dieser ebenfalls nicht unter den Anwesenden im Wirtshaus war. Es wunderte sie aber nicht, da Blackburns ponyverachtende Reden sicher einigen anderen sauer aufgestoßen waren. Oder war er etwa nur bei Sunny so? Hatte Sunny irgendetwas ansich, dass die anderen Ponys abstoßend fanden. Dieses eisblaue Einhorn von vorhin hatte Sunny auch dreist belogen und sie dann noch von oben herab behandelt. Was aber, wenn das ganze wirklich nur ein Unfall war? Wenn Silver wirklich unabsichtlich mit den Flügelspitzen voran in Shady gefallen ist? Nein, das war unmöglich. Man lernt in der Pegasus-Flugschule schon in der 2. Klasse wie man diverse Ausweichmanöver anwendet um niemanden anderen zu verletzen. Silver musste Shady mit Absicht angegriffen haben, aber warum?

Hatte es etwa damit zu tun, was er ihr ins Ohr geflüstert hatte, kurz bevor er mit den anderen zu der 'Sondervorstellung' eingeladen wurde? Nein, das wäre Absurd. Das wär reiner Selbstmord für Shady gewesen, wenn er Silver da mithineingezogen hätte. Andererseits ... die Wunden sprechen eine Eindeutige Sprache. Shady hätte den Vorfall beinahe nicht überlebt ...

Die ganzen Gedanken und Selbstvorwürfe laugten Sunny aus. Sie war dermaßen erschöpft, dass sie, ohne es zu merken, beim gedanklichen rekonstruieren der letzten Tage in einen tiefen Schlaf fiel und sich von der kalten, brutalen Realität in eine angenehme Traumwelt flüchtete.

[Perrydotto]

Celestia sah Blackburn nach, wie er den mächtigen Baum emporkletterte und im Geäst verschwand. Sie bemühte ihre Magie und legte zur Sicherheit noch einen Unsichtbarkeitszauber über das Pony, der es hoffentlich ausreichend vor Discords Aufmerksamkeit schützte.

Discord ...

Celestia atmete noch einmal tief durch. Die Sommerbrise fuhr durch ihr Haar, als sie nach oben zu dem Platz sah, an dem sich der Deckel öffnen würde.

Dann holte sie Luft und rief: "DISCORD! Ich hab dir etwas zu sagen!"

Sie hoffte, dass er bald wieder Lust haben würde, nach ihr zu sehen, und sei es nu als Zeitvertreib. Das würde für Celestias Zwecke vollkommen ausreichen.
Normalerweise war sie alles andere als erpicht darauf, Discords Lückenbüßer für öde Stunden zu sein, aber jetzt kam es darauf an.

Der Deckel der Schachtel hob sich einen Spaltbreit, und Discords großes gelbes Auge schaute hinein.
Seine Stimme klang alles andere als wohlgelaunt, als er sagte:

"Ich bin im Augenblick wirklich nicht in der Stimmung für deine kindischen Quengeleien, Prinzesschen. Du isst, was auf den Tisch kommt, und wenn es Stein gibt, dann gibt es Stein."

Prompt schloss sich der Deckel wieder und das Loch war fort.
Celestia schluckte, ließ sich aber nicht beirren.

"Ach, es geht doch nicht um das Essen. Ich muss etwas wichtiges mit dir besprechen!"
Sie gab sich alle Mühe, zwar noch nach ihrem üblichen willensstarken Selbst zu klingen, aber etwas Raum für Unsicherheit zu lassen. Irgendwie musste sie Discord ködern - Etwas Neugier würde schon ausreichen.

Das von hier aus gigantisch anmutende Loch im Himmel öffnete sich wieder; diesmal hob Discords Pranke den Deckel deutlich weiter an.

"Was wichtiges? Na gut, aber machs kurz, gleich gibt es einen Spaghettitornado in Manehattan, den ich nicht verpassen will."

Angestrengt gab Celestia zurück:
"Es ... Es ist aber schon persönlich. Ach, komm doch einfach hierher, dann können wir das anständig besprechen und nicht so zwischen ... Tür und Angel."
Celestia drehte den Kopf etwas weg, um schüchtern halb hinter ihrem wehenden Haar zu verschwinden. Sie war noch nie der schüchterne Typ gewesen, also hoffte sie inständig, es gut zu verkaufen. Es war gefühlte drei Ewigkeiten her, dass sie mal jemanden bezirzit hatte; mit Glück waren ihre Fähigkeiten noch nicht ganz eingerostet.

Discords riesiges Gesicht am Himmel blickte verärgert, aber auch neugierig drein.

"Persönlich, sagst du?", hakte er nach.

"Ja. Also lass mich nicht warten, Spaghettitornado hin oder her."

Celestia verhärtete wieder ihren Blick, schaute aber zu Discord hoch. 'Um Himmels Willen, hoffentlich glaubt er mir diese Show', schoss es ihr heiß durch den Kopf.

Discord überlegte kurz.
"Na gut."

Sein übliches Fingerschnippen ertönte, und sein Kopf verschwand ins Nichts. Zum Ausgleich erschien dafür ein alicorngroßes Ziegenohr mit Gesicht zwei Meter vor Celestia. Es schwebte in der Luft und lächelte die Prinzessin überheblich an.

"Ich bin ganz Ohr."

Sein Gegenüber zuckte ein wenig nach hinten. Celestia führte sich noch einmal vor Augen, was alles von ihren Nerven in diesem Moment abhing, und sammelte sich wieder.
Ein tiefer Seufzer entfuhr ihr und sie schaute etwas in der Gegend herum. Dann blieb ihr Blick auf Discord hängen; ihre Stimme wurde schwer, als hätte sie Blei in der Kehle.

"Nun ... Es ist wirklich nicht einfach." sagte sie.

Unruhig lief sie erst ein paar Schritte nach links, dann nach rechts. Ihr Gesicht ging von Bedrückung über Frust wieder hin zu Bedrückung, als sie schließlich wieder stehen blieb und Discord in die Augen sah.

"Ich frage mich auch ganz ehrlich, wieso ich dir das überhaupt sagen sollte, aber ...", sie ließ eine kurze Pause, um Luft zu holen, "Ja, ich glaube ... Ich fange tatsächlich an, Gefallen an alledem hier zu finden."

Dann schwieg sie wieder - Halb dramaturgisch, halb aufpassend, was nun passieren würde.

Das Ohr blickte etwas ungläubig drein.
"... sogar den Steinkuchen?" fragte es irritiert.

Celestia lachte kurz, und ihre Mundwinkel zuckten nach oben. Ihr Tonfall wurde verhalten fröhlich.

"Weißt du noch, wie du einmal die Sonne zu Stein gemacht hast, als ich sie aus Protest versucht habe aufsteigen zu lassen wie früher? Und wie sie aufeinmal ein böses Gesicht bekam und sich bei mir beschwerte, wie ich es wagen würde, sie jeden Morgen steigen zu lassen, ohne sie zu fragen oder ihre Pläne in Betracht zu ziehen?"

Das Ziegenohr musste grinsen.

"Ah ja. War ziemlich komisch, oder?"

Celestia grinste unbeholfen zurück und verkniff sich sichtlich angestrengt ein offenes Lachen.

"Ich glaube ... Ja, das war tatsächlich komisch!" Ein kurzes Aufkichern folgte.

Das Discordohr fuhr fort:
"Auf jeden Fall komischer als es bei deiner Schwester gewesen wäre", sagt Discord mit einem Glucksen, "den Mond in Stein zu verwandeln wäre ein klein wenig redundant gewesen."

Die Prinzessin prustete unvermittelt los. Erschrocken fing sie sich und sah zu Boden, musste dabei aber weiterglucksen. Mit frecher, verkniffen prustender Stimme gab sie zurück:

"Du hättest den Mond in eine Banane verwandeln sollen. Luna kann Bananen nicht ausstehen!"

Discord lachte los. Diese Vorstellung war für seinen Geschmack definitiv absurd genug.
Celestia machte unbeirrt weiter, ihre Stimme immer mehr von Prusten ergriffen. Es fiel ihr schwer, Worte zu formen.

"Stell dir vor ... Der Mond geht auf ... Und er ist eine Banane! ... Und über die Nacht hinweg wird er BRAUN und MATSCHIG!"
"Und am nächsten Morgen rutscht die Sonne auf der Schale aus!" ergänzte Discord, der jetzt vor Lachen förmlich brüllte.
Nun hielt auch Celestia nichts mehr. Sie schüttete sich aus in einem heftigen Lachanfall, in dem sie sich zu Boden warf und vor und zurück kugelte. Sie brauchte mindestens eine geschätzte halbe Minute, um sich wieder soweit zu fangen, dass sie wieder aufstehen konnte. So amüsierten sie sich einen Moment zusammen wie die Könige.

"Sieh mich an", sagt Celestia unter immernoch anhaltendem Glucksen, "ich lache über die Dinge, die du tust. Irre, oder?"

Discord sah bestätigt, regelrecht besserwisserisch aus ... Soweit ein Ohr mit Gesicht das eben konnte.

"Ich wusste schon immer, dass wir den gleichen Humor haben", erklärte er. "Nur bisher haben dich immer deine albernen Moralvorstellungen zurückgehalten."

Die Prinzessin kicherte, als sie antwortete:
"Das kann sogar sehr gut sein. Und ich lass mir das von einem Ohr sagen!"

Sie kicherten noch ein wenig vor sich hin, bis Discord wieder zur Ruhe kam und bemerkte:
"Aber eigentlich wolltest du mir etwas erzählen."

Celestia sah ihn an und nickte etwas verhämt.
"Nun ... Musst du dafür ausgerechnet ein Ohr sein ... ? Also ... Naja."
Ihre Augen hüpften ein wenig zwischen Boden und Discord hin und her. Dann sagte sie, etwas leiser als zuvor:

"Du bist mir am Stück am liebsten."

Das Ziegenohr schnippste mit seinen nichtvorhandenen Fingern und an seinerstatt erschien Discord, nun in voller Pracht. Seine Stimme verriet, dass er tatsächlich überrascht war.
"Noch so etwas, von dem ich nie geglaubt hätte, es mal aus deinem Mund zu hören. Bisher war ich dir immer als Stein am liebsten."

"In Tausend Jahren und ein bisschen Zeit in der Kiste kann sich einiges ändern", gab Celestia zurück. Unbeholfen lächelte sie Discord an, sichtlich peinlich berührt ob dessen, was sie als nächstes sagen würde.

"... Es war viel mehr eine Frage des 'wie', nicht des 'ob'." Und, nun, es war sehr einsam in all der Zeit."

Für einen Augenblick trat betretendes Schweigen ein. Discords Miene wurde urplötzlich vollkommen ernst, ein Anblick, der bei ihm regelrecht beklemmend und seltsam wirkte.

Ruhig sagte er: "Ja, Einsamkeit kann sehr hart sein, nicht wahr?"

Celestia hatte darauf nichts zu sagen. Getroffen senkte sie den Kopf und fixierte den Boden. Ihr Blick trübte sich beträchtlich.
Schließlich brachte sie mit deutlich gedrückter Stimme hervor:

"Ich glaube, das hast du mir hier in der Kiste mehr als eindeutig gezeigt." Nach einer Atempause fügte sie hinzu: "Und ... Ich weiß nun ... Ich hätte das damals nie tun dürfen."
Ihr Kopf blieb gesenkt, aber ihre Augen bewegten sich nach oben. Sanft blickte sie auf Discord und ihre Lippen formten ein ganz vorsichtiges, demütiges Lächeln.

Discord seufzte wehmütig.

"Ach Celestia ..." sagte er friedlich, regelrecht wohlwollend. Die Situation schien auch ihm nicht leicht zu fallen.

"Wie gern hätte ich dich zu meiner Königin gemacht. Mit meinem Genie und deiner Autorität hätten wir gemeinsam herrschen können, und kein Pony würde es wagen, sich unserer großartigen Herrschaft zu widersetzen! Ich hätte dir so viel zeigen, dich so viel lehren können..."
Einen Moment zögerte er, doch dann gab er zu:
"... auch auf meinem Thron bin ich immernoch einsam."

Celestia hob zaghaft den Kopf. Ihre Augen waren ganz auf Discords Gesicht geheftet, während sie einen Schritt auf ihren Gegenüber zu machte. Ihre wehende Mähne berührte Discord sanft.

"Nun ..." sagte sie und schloss kurz die Augen, während sie noch einen Schritt auf ihn zu machte. Ihr Haar glitt behutsam an Discords felligem Körper entlang, ihr Kopf war nur knapp vor dem seinen. Ein freundliches, schüchternes Kichern entfloh ihr.

Sie flüsterte:
"Ehrlich?" - In ihrer Stimme schwang etwas herausforderndes, neugieriges, schalkhaftes.

Discords Blick sprach Bände. Seine Stimme wurde weich wie Seidenstoff - Und unverkennbar lasziv.

"Was sagst du, wollen wir uns zusammen den Spaghettitornado ansehen? Nur wir beide, du und ich, bei einem Glas Schokomilch?"

Celestia sah mit derselben Absicht zurück. Ihr Lächeln hatte sich von demütig zu wollüstig gewandelt.

"Und Zuckerwatte ... ?" fragte sie mit langsamer, lüsterner Stimme.

"Soviel du nur essen kannst" raunte Discord zurück.

"Wunderbar."

Ein Schnippen ertönte - Und beide waren spurlos verschwunden.



Blackburn war nun allein auf dem höchsten Ast des Baumes. Er hätte nur noch auf die Spitze der Krone klettern können, dann wäre Ende. Ein paar Vögel sangen Lieder, ansonsten gab es keinerlei Lebenszeichen.
Durch die dünne Blätterschichte sah er das klaffende Loch im Himmel; es stand so sperrangelweit offen, dass man FAST meinen könnte, ein beherzter Sprung würde Freiheit versprechen ... Wenn man wahnsinnig genug war es zu versuchen, natürlich.

Eines war sicher: Es war eine einmalige Gelegenheit. Irgendwann würde Discord wiederkommen und der Weg in den Thronsaal wäre wieder versperrt.

[Rainbow Delta]

Das Gespräch zwischen Celestia und Discord war Blackburn wie eine halbe Ewigkeit vorgekommen. Ohne sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen hatte der Hengst von seinem Versteck aus jedes Wort der beiden belauscht. Die Prinzessin spielte ihre Rolle mit einer derartigen Überzeugung, das Blackburn sie mit fortlaufender Dauer des Gesprächs immer weniger wiedererkannte. Hut ab, Prinzessin...

Zu seiner Überraschung fand sich der Hengst schließlich einsam und verlassen im Wipfel des Baumes wieder. Die Prinzessin und Discord waren nur Sekunden zuvor verschwunden, scheinbar verdampft, so als hätte es sie nie gegeben. Der Spalt am Himmelszelt hingegen war noch immer zu sehen und er schien merkwürdigerweise zum greifen nahe zu sein. Das ist dann wohl der Ausgang... Blackburn schaute nach oben und seufzte aus tiefster Seele. So gerne er einfach in diesem goldenen Käfig geblieben wäre, er konnte die Prinzessin, welche sich nun selbst für das Wohl anderer in Gefahr gebracht hatte, nicht im Stich lassen. Und dann gab es da ja auch noch die anderen Ponies...

Vorsichtig begann Blackburn den Ast auf dem er stand testweise auf- und abzuwippen. Alles schien soweit stabil zu sein, doch ein solcher Sprung war sicher kein Pappenstiel und Blackburn war sich nicht sicher, ob diese Idee mutig, oder einfach nur dumm war. "Und ich dachte, ich wäre schon zu alt für die Kletterei...", murmelte der Hengst zu sich selbst. Nach einem letzten prüfenden Blick in Richtung Ausgang schmiss er schließlich all sein Gewicht auf den Ast, um sich durch den entstandenen Schwung in die Luft zu katapultieren.

"GERONIMO-ooooooh!! Sh-Shit!"

Der Flug selbst dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, doch für den nun mit den Vorderhufen am Rand des Spalts hängenden Hengstes war die Gefahr noch nicht vorrüber. Bloß nicht loslassen... Und bloß nicht nach Unten schauen. Obwohl sein Körper durch die Anstrengung mehr und mehr schmerzte, riss sich der Hengst zusammen. Der Gedanke, Celestia zu enttäuschen beflügelte ihn schließlich dazu, sich unter dem Aufwand all seiner Kräfte nach oben zu ziehen. Die Angst sich bei einem Sturz aus dieser Höhe sämtliche Knochen zu brechen trug natürlich ebenfalls ihren Teil bei.

Als er das Hindernis bezwungen hatte, fand sich Blackburn zu seiner Verwunderung auf dem kalten Boden von Discords Thronsaal wieder. Hinter ihm lag lediglich die Kiste, welche als Celestias Gefängnis diente und der er gerade erst entstiegen zu sein schien. Noch einen letzten Blick auf die schöne, sonnige Welt im Inneren des Behältnisses werfend, schloss Blackburn den Deckel schließlich: "Leb wohl, kleines Paradies..."

Doch war für Sentimentalitäten wahrlich keine Zeit! Schließlich befand sich Blackburn jetzt im Schlund des Chaos, in Discords persönlicher Machtzentrale, dem Thronsaal. Diese Gelegenheit galt es auszunutzen, schließlich würde sie so schnell nicht wiederkehren. Doch was genau sollte er nun tun? Vielleicht bewahrte Discord hier irgendwo die Elemente der Harmonie auf. Er müsste sie nur an sich nehmen und schon würde Discord in Schwierigkeiten stecken. Viel zu leicht... Discord wäre sicher nicht so törricht gewesen, die Elemente alle zusammen an einem Ort zu verwahren. Blackburn fühlte, wie ihm die Zeit davonlief. Denk nach, du Trottel! Was hatte die Prinzessin noch gleich gesagt...? Blackburn rieb sein Gesicht mit beiden Vorderhufen, als es ihm schließlich wieder einfiel.

Blackburn ließ seinen Blick durch den Thronsaal schweifen. Irgendwo hier müsste sie doch sein... Weit weg von den Blicken anderer, in Sicherheit... Und nah bei seinem Herzen. Schließlich erregte der Thron die Aufmerksamkeit des Hengstes. So schnell er nur konnte galoppierte er quer durch die Halle, um Discords amtlicher Sitzgelegenheit einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. "Bingo!", rief Blackburn mit lauter Stimme und grinste zufrieden. In einer kleinen Nische an der Rückseite des Throns ruhte ein weiteres Kästchen, nahezu identisch mit dem Gefängnis von Prinzessin Celestia, nur schien das Holz aus dem es gefertigt war ein wenig dunkler zu sein. Vorsichtig entnahm Blackburn die Kiste ihrem Versteck. Obwohl er eine Ahnung hatte, wer ihn hinter dieser neuen Tür erwarten würde, war der sonst so selbstsichere Hengst ziemlich nervös. Nachdem er tief durchgeatmet hatte, öffnete er behutsam das Scharnier der Kiste, öffnete den Deckel einen Spalt weit und sprach ins Kisteninnere:

"Seid Ihr irgendwo da drinnen, Prinzessin Luna?"

[Zoon-li]

Die Prinzessin wandte verachtungsvoll den Kopf nach oben, als der Deckel ihres Gefängnisses sich hob.

"Wir sind nicht in der Stimmung für Eure albernen Scherze, Discord! Sucht Euch gefälligst - "

Erst jetzt fiel ihr auf, dass es nicht Discord war, der da zu ihr hinunterschaute. Es war ein... war es ein Pony? Seine Haut hatte eine sehr ungewöhnliche Färbung und Struktur...

"Ihr seid nicht Discord! Dürften wir uns wohl höflichst nach Eurem Namen und Eurer Absicht erkundigen?"