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21.11.2024, 12:35



Elektroautos - Wo bleiben sie?
#21
14.07.2013
Red Offline
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Beiträge: 1.796
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Ich war letztes und dieses Jahr am Autosalon in Genf und habe mich dort mit Vertretern einiger Hersteller über Hybrid und Elektroautos unterhalten, da ich selbst auf dem Beruf tätig bin. Und genau wie letztes Jahr wurde mir wieder das selbe erzählt:

Es gibt 3 Punkte welche dazu beitragen, dass das Elektroauto eher schleppend in die Welt zieht:

1. Anschaffungspreis (Geld)
2. Unterhalt (Geld)
3. Wartung (Geld)

"Elektroautos sind die Zukunft, nur werden Sie nie so erfolgreich sein wie die Autos mit Verbrennungsmotoren. Sie sind einfach zu teuer. Das Umweltbewusstsein geht nur so weit wie man sein Geld werfen kann."

1. Der technologische Standard den die Elektroautos setzen, egal in welcher Fahrzeugklasse führt dazu dass Sie immer in einem höheren Preissegment angeordnet sind, als dass es sich der Normalverbraucher leisten kann oder es keine billigere Alternative mit Verbrennungsmotor gibt.
Des weiteren müssen die Elektroautos auch in Sachen Komfort und Sicherheit mit den anderen Fahrzeugen mithalten können.
Durch eine staatliche Förderung könnte man die Firmen aber unterstützen, den Anschaffungspreis für Elektroautos senken und Sie somit attraktiver für Normalverbraucher machen. Dies wird aber nicht passieren.

2. Elektroautos fahren nicht von alleine, Sie sind nicht mehr als mobile Speicher, welche ab und an wieder aufgefüllt werden müssen. Dazu benötigt es Ladestationen, auch ausserhalb von Zuhause. Genau wie Tankstellen fliesst da wieder eine Menge Geld rein, aber das ist noch nicht alles.
Solange der Streit um nachhaltige Energien, wie Windenergie noch nicht gelöst ist, kann man auch nicht verlangen dass man Elektroautos fördert.
Jemand der sein Auto mit Atomstrom fährt, ist vielleicht mit reinem Gewissen unterwegs, aber Umweltfreundlich fährt er nicht. Nachhaltige Kraftwerke, haben im Gegensatz zu Atom oder Kohlekraftwerken leider nicht den gleich hohen Energieausstoss, was den eigentlichen Preis für Strom beeinflusst.
Wird der Strom teurer, werden auch Elektroautos für Normalverbraucher weniger attraktiv. Also muss zuerst die Sache wegen dem eigentlichen Strom geklärt werden, bevor man Elektroautos fördert.

3. Elektroautos sind technologisch gesehen dem Verbrennungsmotor zwar voraus, dies bedeutet aber auch, dass es neues geschultes Personal zur Wartung benötigt um das Fahrzeug korrekt zu behandeln. Betriebe müssen Ihr Personal vom Hersteller auf die anspruchsvollen Fahrzeuge schulen/umschulen lassen, was auch wieder Geld kostet. Schlussendlich kriegt der Kunde in der Werkstatt eine dickere Rechnung als mit einem normalen Auto, sofern er eine Garage findet, welche über entsprechend geschultes Personal verfügt und er die längere Wartezeit für Ersatzteile in Anspruch nimmt.


Kurz gesagt, das Elektroauto hängt in einem Teufelskreis fest.
Dem Kunden ist es zu teuer, der Hersteller kann den Preis nicht senken da er sonst Verluste macht und der Staat kann die Elektroautos nicht fördern, solange die eigentliche Energiefrage nicht geklärt ist.
Verbrenner sind halt einfach billiger, da die komplette Automobilindustrie darauf ausgerichtet ist. Sie schaden zwar der Umwelt, aber das nehmen Kunden, Hersteller und der Staat in Kauf.

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#22
14.07.2013
Blue Sparkle Offline
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(14.07.2013)bisty schrieb:  
(14.07.2013)CharlesErnestBarron schrieb:  Für Leute auf dem Land ist das Auto nach wie vor leider ziemlich alternativlos. Shrug
Generell kann man auf dem Land den Hubschrauber/Traghubschrauber oder Motorflugzeug(Cessna 172 oder so was ähnliches) gut gebrauchen. Luftkissenfahrzeuge sind auch eine mögliche Alternative zum Auto.

weißt du was die Verbruachen? Das lohnt sich vielleicht in Kanada, aber nicht hier in Deutschland.
Ich hoffe mal, dass das ironisch gemeint war.


@Charles:
Genau das. Ich komme ohne mein Auto nicht aus. Den Weg zur Uni schaffe ich in einem drittel der Zeit im Vergleich zum ÖPNV. Ich fahre schon einen Kleinstwagen, aber selbst mit dem Verfahre ich viel zu viel Sprit.
Wozu man allerdings in der Münchener Innenstadt einen BMW X7 benötigt entzieht sich meinem Verständnis.

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#23
14.07.2013
bisty Abwesend
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Und was ist mit den atomgetriebenen Autos, übrigens? Es gibt doch schon atomgetriebene Flugzeugträger und atomgetriebene U-Boote, warum haben wir dann noch kein einzelnes atomgetriebenes Auto?

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#24
14.07.2013
Red Offline
וואָס בין איך אויף דעם ערד
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(14.07.2013)bisty schrieb:  Und was ist mit den atomgetriebenen Autos, übrigens? Es gibt doch schon atomgetriebene Flugzeugträger und atomgetriebene U-Boote, warum haben wir dann noch kein einzelnes atomgetriebenes Auto?

http://de.wikipedia.org/wiki/Ford_Nucleon

Ford Nucleon. Der Name ist Programm.
Eigentlich ist nur der Reaktor wie er in U-Booten und Flugzeugträgern eingesetzt wird zu gross für ein Auto... aber das ist wohl nicht das einzige Problem.

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#25
14.07.2013
Space Warrior Abwesend
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Ich finde auch, man sollte viel mehr auf den Öffentlichen Verkehr setzen, weil es besser für die Umwelt ist (weniger schädliche giftige Gase, gesundheitsschädigende Partikel, Lärmbelästigung, Platzverbrauch), für mich einer der Gründe, auf ein Auto zu verzichten (daneben, dass Bahn- und Busfahren viel bequemer ist und ich mir ein Auto und Führerschein sowieso nie leisten könnte. Um "CO²" und Treibhausgase mache ich mir allerdings keine Sorgen, denn ich halte den menschengemachten Klimawandel für eine Erfindung zur Hysterie-Erzeugung. (nur mal, um es zu sagen)

(14.07.2013)bisty schrieb:  Und was ist mit den atomgetriebenen Autos? Es gibt doch schon atomgetriebene Flugzeugträger und atomgetriebene U-Boote, warum haben wir dann noch kein einzelnes atomgetriebenes Auto?
Als ob es sowas geben könnte.^^ Du trollst ganz schön oft, oder?

((( ARTIKEL 13 )))
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.07.2013 von Space Warrior.)
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#26
14.07.2013
Blue Sparkle Offline
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Zitat:2. Elektroautos fahren nicht von alleine, Sie sind nicht mehr als mobile Speicher, welche ab und an wieder aufgefüllt werden müssen. Dazu benötigt es Ladestationen, auch ausserhalb von Zuhause. Genau wie Tankstellen fliesst da wieder eine Menge Geld rein, aber das ist noch nicht alles.
Solange der Streit um nachhaltige Energien, wie Windenergie noch nicht gelöst ist, kann man auch nicht verlangen dass man Elektroautos fördert.
Jemand der sein Auto mit Atomstrom fährt, ist vielleicht mit reinem Gewissen unterwegs, aber Umweltfreundlich fährt er nicht. Nachhaltige Kraftwerke, haben im Gegensatz zu Atom oder Kohlekraftwerken leider nicht den gleich hohen Energieausstoss, was den eigentlichen Preis für Strom beeinflusst.
Wird der Strom teurer, werden auch Elektroautos für Normalverbraucher weniger attraktiv. Also muss zuerst die Sache wegen dem eigentlichen Strom geklärt werden, bevor man Elektroautos fördert.

Da sehe ich ebenfalls eines der Grundprobleme.
Bei uns ist es ja weniger der Atomstrom als viel mehr die Braunkohle die da jegliche Klima- und Umweltbilanz zum Mond schießt.
Allerdings glaube ich dass da auch einiges an Effizienz auf der Strecke bleibt.
Was man zum Beispiel mit Bremsenergierückgewinnung, beispielsweise über Schwungradspeicherung erreichen könne ist kaum zu glauben (im Motorsport wird das schon verwendet)

Was Energieeffizienz angeht sind Elektromotoren den Verbrennungsmotoren weit voraus.


Bis es soweit ist könnte man sich jedoch um Hybridmotoren sowie geeignete Alternativkraftstoffe, wie zum Beispiel aus Algen gedanken machen. Die wären mit der Technik der Verbrennungsmotoren und der damit verbundenen vorhandenen Infrastruktur deutlich besser vereinbar.

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#27
14.07.2013
bisty Abwesend
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(14.07.2013)Red schrieb:  Eigentlich ist nur der Reaktor wie er in U-Booten und Flugzeugträgern eingesetzt wird zu gross für ein Auto... aber das ist wohl nicht das einzige Problem.
Naja, das Auto braucht aber nicht so viel Energie, wie ein U-Boot, deswegen könnte man theoretisch auch kleinere Reaktoren verwenden. Es bleibt allerdings das Abschirmungsproblem, aber das könnte man meiner Meinung nach auch hinkriegen.

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#28
14.07.2013
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(14.07.2013)Blue Sparkle schrieb:  Wir haben heute schon kaum genug Lithium um unseren Bedarf für Handys zu decken. Gleiches gilt für so ziemlich jedes andere Spurenelement, dass man für die High Tech braucht.

Naja, dafür wurde ja die Polymer-Elektronik erfunden. Seltene Erden waren vielleicht früher ein Thema. Möglich dass es noch ein paar Jahre zur Serienreife braucht, jedoch halte ich das für ein nicht ganz so schlimmes Problem. Wenn die Rohstoffe aus sind, sind sie aus und fertig. Vernünftig wäre es aus Umwelttechnischen Gründen eher die Entwicklung von Alternativtechniken voran zu treiben, zumal das einen gewaltigen Wirtschaftlichen Aufschwung bedeuten kann.

(14.07.2013)Red schrieb:  "Elektroautos sind die Zukunft, nur werden Sie nie so erfolgreich sein wie die Autos mit Verbrennungsmotoren. Sie sind einfach zu teuer. Das Umweltbewusstsein geht nur so weit wie man sein Geld werfen kann."

Das halte ich schlichtweg für falsch. Beim Verbrennungsmotor zahlst du einen Großteil an Sprit, was beim E-Auto bedeutend günstiger ausfällt.

(14.07.2013)Antanica schrieb:  Um "CO²" und Treibhausgase mache ich mir allerdings keine Sorgen, denn ich halte den menschengemachten Klimawandel für eine Erfindung zur Hysterie-Erzeugung. (nur mal, um es zu sagen)

Mit der Meinung stehst du dann wohl ziemlich alleine da. Es ist mMn schon fast schwierig geworden den Klimawandel zu übersehen, sowohl aus wissenschaftlicher, als auch aus offensichtlicher Perspektive. Rolleyes

(14.07.2013)bisty schrieb:  Und was ist mit den atomgetriebenen Autos? Es gibt doch schon atomgetriebene Flugzeugträger und atomgetriebene U-Boote, warum haben wir dann noch kein einzelnes atomgetriebenes Auto?

Erwartest du auf die Frage eine ernste Antwort? Derpy confused

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#29
14.07.2013
Blue Sparkle Offline
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Zitat:Naja, dafür wurde ja die Polymer-Elektronik erfunden. Seltene Erden waren vielleicht früher ein Thema. Möglich dass es noch ein paar Jahre zur Serienreife braucht, jedoch halte ich das für ein nicht ganz so schlimmes Problem. Wenn die Rohstoffe aus sind, sind sie aus und fertig. Vernünftig wäre es aus Umwelttechnischen Gründen eher die Entwicklung von Alternativtechniken voran zu treiben, zumal das einen gewaltigen Wirtschaftlichen Aufschwung bedeuten kann.

Du sagst das so, als müsste man den Wissenschaftlern nur ein bisschen Geld hinwerfen mit dem die dann ein bisschen herumwerkeln und dann kommt die perfekte Lösung von selbst.

Für manche Stoffe besteht einfach eine physikalische und chemische Notwenigkeit, die man nicht einfach mal eben so umgehen kann. Man benutzt bestimmte Stoffe ja nicht, weil sie so hübsch aussehen, sondern weil sie genau die Eigenschaften haben, die man braucht.
Bei LEDs zum Beispiel werden bestimmte Farben über die Differenzen in den Orbitalenergien erzeugt. Die sind aber in Stein gemeißelt. (Ich weiß BioLEDs sind in der Entwicklung, aber das ist ja nur ein Beispiel um das Problem zu verdeutlichen)

Es gibt Dinge für die es keine Ersatzstoffe gibt.

Neue Werkstoffe sind in der Regel sehr kompliziert herzustellen. Ist ja logisch, wenn es einfach wäre, wäre man schon früher drauf gekommen.
Die Modernen Kohlenstoffbasierten Werkstoffe zum Beispiel. Graphen zum Beispiel könnte in der Computertechnik ein ganz neues Kapitel aufschlagen, doch es ist unglaublich schwer herzustellen, weil es eine sehr unnatürliche Form für den Kohlenstoff ist, zumindest auf makroskopischer Ebene.

diese Abhängigkeit von seltenen Materialien verstärkt sich durch die Hochtechnologieforschung eher, als dass sie abnimmt.

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#30
14.07.2013
bisty Abwesend
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(14.07.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Mit der Meinung stehst du dann wohl ziemlich alleine da.
Nein, viele Wissenschaftler(und ich persönlich) halten diese Klimahysterie für den Quatsch, der durch die bekiffte arbeitslose Hippies verbreitet wird.

(14.07.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Es ist mMn schon fast schwierig geworden den Klimawandel zu übersehen
Was? Und wo hast du bitte diesen Klimawandel mal gesehen? Haben wir jetzt etwa -30 Grad? Oder herrscht vielleicht im Antarktis die Hitze? Nein, ehrlich, was GENAU hat sich an der Klima in letzten Jahren drastisch geändert?

Außerdem hättest du an der Schule Ökologie studiert, dann hättest du gewusst, dass Klimaänderung eine natürliches Prozess ist, und das dieser Vorgang schon vor lange Zeit(bevor der erste Mensch überhaupt geboren wurde)ein paar mal stattfand. Lese mal ein paar Kinderbücher über Ökologie und Biologie, dort ist dieses Thema nämlich sehr gut und verständlich erklärt.

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#31
14.07.2013
Blue Sparkle Offline
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Da ist nicht das Thema hier. Also diskutiert es da wo es hingehört.

Abgesehen davon zeigen deine Aussagen schon, wie sehr du dich hier lächerlich machst. Da erübrigt sich jeder Kommentar schon von selbst.

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#32
14.07.2013
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(14.07.2013)Blue Sparkle schrieb:  Du sagst das so, als müsste man den Wissenschaftlern nur ein bisschen Geld hinwerfen mit dem die dann ein bisschen herumwerkeln und dann kommt die perfekte Lösung von selbst.

Ach, ich bin da eher zuversichtlich was die Entwicklung neuer Technologien betrifft. Das was ich sage, und da wirst du mir hoffentlich zustimmen, ist dass sich mit mehr Forschungsetar auch mehr Dinge realisieren lassen als wenn man vom Geld her eingeschränkt ist und man schlicht einfach keine Möglichkeit hat gescheit Forschung zu betreiben weil es an Gerät und Personal mangelt.

(14.07.2013)bisty schrieb:  Lese mal ein paar Kinderbücher über Ökologie und Biologie, dort ist dieses Thema nämlich sehr gut und verständlich erklärt.

Lies du lieber mal ein paar Fachbücher zu dem Thema anstatt Kinderbücher. Rolleyes

Irgendwo hatten wir das Gespräch auch schon mal.

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#33
14.07.2013
Blue Sparkle Offline
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Natürlich würde mit mehr Geld auch mehr gehen, aber wenn es wo einfach wäre, dann hätten wir sicherlich ein paar Probleme weniger.
Ich komme an der Uni mit vielen Forschungsprojekten in Kontakt. Und wenn ich dort sehe was für ein Aufwand selbst die Kleinsten Fortschritte benötigen, dann zeichnet sich für mich eine wirkliche Lösung noch nicht ab, nur punktuelle Verbesserungen.

Ein hübsches Beispiel fällt mir da aber gerade noch ein.
Bei uns wird er MUTE entwickelt ein Elektroauto, das auf maximale Effizienz gepolt ist. Komplett aus Carbon gefertigt hat das eine Reichweite von über 1000 km.
Technisch machbar ist so etwas also auf jeden Fall. Nur wie Red schon anklingen ließ ist das Ding unbezahlbar.

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#34
14.07.2013
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(14.07.2013)Blue Sparkle schrieb:  Natürlich würde mit mehr Geld auch mehr gehen, aber wenn es wo einfach wäre, dann hätten wir sicherlich ein paar Probleme weniger.
Ich komme an der Uni mit vielen Forschungsprojekten in Kontakt. Und wenn ich dort sehe was für ein Aufwand selbst die Kleinsten Fortschritte benötigen, dann zeichnet sich für mich eine wirkliche Lösung noch nicht ab, nur punktuelle Verbesserungen.

Noch ein Punkt mehr, noch mehr zu investieren. Besser als in Griechenland oder Portugal ist das Geld auf jeden Fall investiert, immerhin bringen hier auch negativ-Ergebnisse einen Fortschritt, was man bei Dingen wie der EU-Pleite ja nicht gerade behaupten kann. RD laugh

(14.07.2013)Blue Sparkle schrieb:  Ein hübsches Beispiel fällt mir da aber gerade noch ein.
Bei uns wird er MUTE entwickelt ein Elektroauto, das auf maximale Effizienz gepolt ist. Komplett aus Carbon gefertigt hat das eine Reichweite von über 1000 km.
Technisch machbar ist so etwas also auf jeden Fall. Nur wie Red schon anklingen ließ ist das Ding unbezahlbar.

Kohlefaser ist auf jeden Fall sau teuer. Für Industriezwecke müsste man sich da eher an diverse Kunststoffe dran machen, weil ich annehme dass man Kohlefaser auch nicht so schnell günstig bekommt. Was schon mal überlegt wurde, wäre zB. ein Auto, bzw. einen Rahmen mit Folie zu bespannen, anstatt eine durchgehende Karosserie zu bauen. Folien gibt es ja Dank der Weltraumforschung ziemlich widerstandsfähige, wobei das Konzept eines Folienautos wieder bei Null begonnen werden müsste, weil sich damit schlichtweg noch niemand eingehend beschäftigt hat.

Ich nehme aber mal an, dass man bei dem vor dir beschriebenen Elektroauto auch auf jegliche Ausstattung verzichtet und sowas wird wiederum schwer sein, am Markt zu vertreiben.

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#35
14.07.2013
Blue Sparkle Offline
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Natürlich war die Innenausstattung auf quasi null. Das ist bei einem derartigen Prototypen aber klar. Der ist nur zu testzwecken. ^^

Was die Folien angeht. Möglich. Da müsste man aber die genauen technischen Kenndaten kenne um da was genaueres zu sagen zu können. Die Sicherheit muss ja gewährleistet bleiben, bei aller Liebe zum Sparen.

Mit Kohlenstoffbasiert meine ich übrigens nicht nur Kohlefaser. Es gibt noch andere Möglichkeiten damit zu Arbeiten. Die sind allerdings noch komplexer und experimenteller.
Abhilfe könnten hier neue Produktionsmethoden auf biologischer Basis schaffen bei dennen die Grundstoffe mit genmodifizierten Bakterien beispielsweise Erzeugt werden.

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#36
14.07.2013
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(14.07.2013)Blue Sparkle schrieb:  Da sehe ich ebenfalls eines der Grundprobleme.
Bei uns ist es ja weniger der Atomstrom als viel mehr die Braunkohle die da jegliche Klima- und Umweltbilanz zum Mond schießt.
Allerdings glaube ich dass da auch einiges an Effizienz auf der Strecke bleibt.
Was man zum Beispiel mit Bremsenergierückgewinnung, beispielsweise über Schwungradspeicherung erreichen könne ist kaum zu glauben (im Motorsport wird das schon verwendet)

Diese Systeme, vor allem die Schwungradspeicherung befinden sich immer noch in der Testphase und sind momentan noch nicht reif für eine Serienproduktion, grösstenteils wegen der Fahrsicherheit und den Kosten.
Es gibt etliche Systeme, darunter schon Gewichtsveränderungen an der Karosserie oder dem Innnenbau, welche die Effizienz eines Fahrzeuges steigern können. Diese sind aber nicht nur teuer in der Anschaffung auf neuen Fahrzeugen, auch das Umrüsten älterer Fahrzeuge ist sehr kostspielig. Schlussendlich muss das ganze noch mit der Gesetzesgebung übereinstimmen.

Interessanter Fakt, bei Nutzfahrzeugen, vor allem Hybridbussen gehört das System schon zur Serienausstattung. Da die Fahrzeuge in geringerer Stückzahl an Firmen geliefert werden und die gesetzliche Regelung bei Bussen nicht so eng ist wie bei Autos.



Die Sache mit den Kraftwerken war jetzt auf meine Situation, also auf die Schweiz bezogen, wo wir kaum Kohlekraftwerke (wenn überhaupt) besitzen. Dafür mehrere Atomkraftwerke, wo wir unseren Müll nach Frankreich abschieben.

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#37
15.07.2013
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Das Argument, das Elektroautos nicht Umweltfreundlich sind, weil sie ja Strom aus Kraftwerken beziehen, ist übrigens tatsächlich falsch. Selbst wenn ein Elektroauto mit Strom aus einem Kohlekraftwerk geladen wird, stößt es weniger CO2 aus, als ein normaler PKW, denn der Wirkungsgrad von Auto-Motoren ist selbst bei Idealdrehzahl gerade mal 30-40%, von kaltem Motor, Getriebeverlusten oder Anfahren mal besser nicht geredet. Unterm Strich kommt bei einem PKW nur 25% auf der Straße an – unter guten Bedingungen. Kraftwerke haben einen besseren Wirkungsgrad, ebenso hocheffiziente Elektromotoren, die ohne Getriebe auskommen. Und so ist die Gesamtbilanz trotz des Umwegs über den Strom immer noch besser, schlicht weil Verbrennungsmotoren in Autos so schlecht sind.

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#38
15.07.2013
Blue Sparkle Offline
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Auch mit Leitungsverlusten?
Die Energie muss ja zunächst mal Bereitgestellt werden.
Und beziehst du dich auf Stein oder Braunkohle? Das wären nochmal deutliche Unterschiede.
Bei Steinkohle könnte ich es mir sogar vorstellen. Die Kraftwerke sind mittlerweile ziemlich Effektiv.

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#39
15.07.2013
InsaneBronie Abwesend
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
warum man die noch nich so häufig sieht,.....
nun ja einfach zu teuer (und meist begrenzte reichweite und lange ladezeiten)

ach ja:


(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.07.2013 von InsaneBronie.)
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#40
18.07.2013
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Elektroautos? Gibt's hier schon längst, genau wie Hybride aller Couleur. Aber gut, hier gibt's alles.

Alleine im Unternehmens- und Kollegenumfeld Fiat/Karabag 500E, Renault Twizy und Elektroroller. Ansonsten, wenn es E-Antrieb hat, ist es mir hier schon begegnet. Ganz in der Nähe, wo ich wohne, fahren welche einen Nissan Leaf (war schon spooky, wie das Ding geräuschlos die Rampe aus der Garage hochfuhr), an einer nahegelegenen Ladesäule ist mir schon zweimal ein Fisker Karma und einmal ein Opel Ampera begegnet, im Umkreis meines Arbeitsplatzes fährt jemand einen Tesla Roadster, und in meinem Beisein ist auch schon einmal ein hybrider Porsche Cayenne und mindestens einmal ein Toyota Prius verbrennerlos gefahren.

Ich selbst fahr gern elektrisch. Wir hatten eine Zeitlang drei Citaro-Brennstoffzellenbusse im Probeeinsatz. Die fuhren sich noch merkwürdig, da hatte man einfach den Diesel rausgerissen, statt dessen an den beibehaltenen Fünfgangwandler einen Industriemotor mit heulendem Vorgelege rangeflanscht und Brennstoffzellen aufs Dach geschnallt, fertig war die Laube. War schon merkwürdig. Wozu muß ein E-Bus schalten?

Die Volvo 7700 Hybrid sind schon interessanter, die fahren in Cuxhaven nur noch, und hier in Hamburg laufen sie auf allen möglichen Linien rum. Allerdings haben die nicht nur nach wie vor den Seriendiesel, sondern der springt kurz nach dem Anfahren auch immer an und treibt die Hinterachse klassisch mechanisch an. Das hat zwar den Vorteil, daß der Bus schön leise anfährt (wer mal einen Mercedes O405 hat beschleunigen hören, weiß, wovon ich rede), aber Parallelhybrid war gestern.

Richtig geflasht hat mich erst der Mercedes Citaro G Bluetec Hybrid. Der ist ein Seriellhybrid. Also kein Dieselbus mit zusätzlich reingebasteltem E-Motor nebst Batterien, sondern eine Art supermoderner O-Bus mit Batterien statt Stromabnehmer und einem süßen kleinen Dieselladegerät. Der Diesel kann deshalb so klein ausfallen, weil er nicht mehr über fast den ganzen Drehzahlbereich an der Masse des Fahrzeugs zerren muß. Vor allem springt er nur an, wenn Zusatzstrom gebraucht wird. Ansonsten gleitet der Bus elegant durch die Stadt, surrt leise, vor allem aber schaltet er nicht, sondern zieht aus dem Stand bis egal zu welchem Tempo in einem Rutsch kontinuierlich mit einer Mörderkraft durch, ohne zwischendurch zum Schalten abzusetzen. Vor allem produziert ein Elektromotor von Drehzahl Null an ein Drehmoment, von dem selbst ein Turbodiesel bei Nenndrehzahl nur träumen kann. In Stuttgart fahren die auch schon, letztes Jahr in der Nähe der GalaCon hab ich mal einen gesehen.

Da ist für mich auch Kraftstoffverbrauch Seriell- vs. Parallelhybrid kein Thema mehr. Die Fahrkultur eines Busses, der nicht mehr dieselmechanisch angetrieben wird (Schalten entfällt, Motorvibrationen im Antriebsstrang entfallen), ist über alle Zweifel erhaben.

Eins der Hauptprobleme beim Elektroauto ist, daß die großen Hersteller extreme Probleme zu haben scheinen, überhaupt einen E-Antrieb in ein Auto einzubauen. Das fängt schon bei Hybriden an. Die meisten Hybridversuche sind heute noch Parallelhybride. Man nehme einen stinknormalen Pkw mit Verbrennungsmotor und mechanischer Kraftübertragung, packe irgendwo noch einen kleinen E-Motor mit rein (am besten auf die nicht angetriebene Achse, dann kann der ganze Schüttelhuber-Antriebsstrang serienmäßig bleiben) und finde dann noch Platz für Akkus. Der E-Motor ist kaum mehr als ein Anfahrbooster, der den Verbrauch da reduzieren soll, wo er am höchsten ist, weil die Karre elektrisch mit Not zwei Kilometer schafft, und auch das nur behäbig.

Ausgerechnet der Vorzeigehybrid überhaupt, der Toyota Prius, der als Hybrid komplett neu entwickelt und nicht aus einem normalen Verbrenner-Pkw durch Reinschmeißen eines E-Hilfsmotors umgestrickt wurde, ist so ein Fall. Da kann man es Justin Bieber nicht verübeln, daß er dem priusversessenen Hollywood gezeigt hat, wie Hybrid richtig geht, und sich einen Fisker Karma geschossen hat.

Henrik Fisker, vorher unter anderem der Designer des BMW Z8 (was erklärt, warum der Karma so aussieht, wie er aussieht), hat's nämlich richtig gemacht. Er hat einen Hybrid konstruiert, der zunächst mal ein Elektroauto ist und den Verbrenner als Hilfsmotor hat statt umgekehrt. Der kleine Vierzylinder-Benziner (der klingt zwar komisch in so einem Schlitten, verbraucht aber so wenig, daß der typische Karmafahrer dreimal im Jahr tanken fährt) treibt nur einen Generator an und hängt an keiner der Achsen. Trotzdem hat der Karma elektrisch gut Reichweite.

Allein, Fisker kann nicht rechnen. Ein Karma kostete den Käufer $100.000 – und Fisker $560.000. Konsequenz: Der Surf ist gestrichen, den kleineren Atlantic werden wir auch nie sehen, und selbst der Karma wird seit letztem Oktober nicht mehr gebaut, weil Fisker pleite ist. Henrik Fisker selber ist übrigens schon längst ausgestiegen.

Dafür haben inzwischen auch andere Autohersteller gelernt, primär elektrisch fahrende Parallelhybride zu bauen. Was der Fisker Karma für solventere Schichten ist, sind der Chevrolet Volt und sein deutscher Bruder Opel Ampera fürs Volk. Im Gegensatz zum Karma hat man bei denen sogar manuellen Zugriff darauf, ob der Benziner mitlaufen soll, allerdings hat der zusätzlich auch einen mechanischen Antrieb.

Was reine Elektroautos angeht, gab es bisher fast ausschließlich zwei grundsätzliche Bauarten: komplette Neukonstruktionen, häufig recht spartanisch, mit minimaler Reichweite oder umgestrickte Verbrenner mit minimaler Reichweite. Hamburg–Hannover mit einem Elektroauto war meist schwierig, mit Rückfahrt utopisch.

Und dann gibt's da noch Tesla. Deren Gründer Elon Musk (der genügend Geriebenes hat, um außerdem noch hinter dem SpaceX-Programm zu stecken) ist nicht nur ein Tüftler, sondern auch ein gewiefter Geschäftsmann. 2003 hat er Tesla Motors gegründet, die dann daran gearbeitet haben, eine Lotus Elise in einen Elektroroadster umzutüfteln. Die Elise ist leicht und hatte außerdem den charmanten Nebeneffekt, daß Tesla der erste Hersteller war, der es mit einem elektrisch getriebenen Sportwagen versuchen wollte. 2007 kam der Tesla Roadster auf den Markt – und wurde ein Erfolg.

Zwischendurch wurde Tesla zum Zulieferer für andere Hersteller, die mit Hybridtechnik oder E-Antrieb rumtüfteln wollten, darunter diverse deutsche Firmen. Zusammen mit dem Tesla Roadster machte man genügend Geld, um einen kompletten Pkw zu entwickeln. Auch wieder keinen Kleinwagen – sondern eine Sportlimousine der Oberklasse mit allem Schickimicki. Den Model S. Der wird mittlerweile in Kalifornien gebaut, 80 Autos am Tag in einer modernen, robotisierten Werkshalle. Es gibt ihn mit zwei verschiedenen Akkugrößen, und auch wenn die große fast so teuer ist wie ein Fisker Karma, ist der Tesla Model S auf Monate ausverkauft und bringt Geld ein. Ich frage mich, mit was für Fahrzeugen Tesla diesen Herbst das Deutschlanddebüt hinlegen will, oder ob sie dafür ein paar Model S zur Seite stellen.

Der Model S ist durchaus ein bemerkenswerter Wagen. Die "große" Ausführung kommt auf deutlich über 400 km Reichweite mit voller Ladung, schnelladefähig ist er sowieso (sofern er genug Saft kriegt), und zumindest in den USA sorgt Tesla selbst dafür, daß ständig neue Ladestationen aufpoppen. Die Akkus machen nicht etwa den Kofferraum kleiner wie bei Modellen großer Hersteller, sondern sie liegen im Wagenboden, ziehen den Schwerpunkt nach unten und verpassen dem Model S eine Straßenlage wie bei keiner anderen Limousine. A propos Kofferraum, das handhabt der Model S wie VWs Typen 3 und 4: Weil er vorne keinen Motor hat, ist da noch ein Kofferraum. Bei einer E-Limousine braucht man auch nicht über Performance zu reden. Zumindest die Performance-Signature-Variante, der teuerste Model S, bringt beim Sprint einen BMW M5 zum Schwitzen. Kunststück, wenn schon beim Anfahren tonnenweise Drehmoment da ist und er nicht schalten muß. Innenraumgestaltung kann Tesla auch besser als Fisker: Während der Karma für seine Akkus einen Pseudo-Kardantunnel von Geländewagendimensionen hat, der den ganzen Innenraum zerklüftet, punktet der Model S mit einem geräumigen Kofferraum unter einer bis ins Dach reichenden Heckklappe, in dem man sogar zwei Schwiegermutter Notsitze in Kindergröße ausklappen und den Wagen zum Siebensitzer aufblasen kann – in beiden Punkten lassen die 70er schön grüßen.

Tesla hat schon die nächsten Fahrzeuge in Vorbereitung. Der Model X soll eine Art Crossover mit SUV-Tendenzen werden. Ein Prototyp existiert schon. Er hat nicht nur wie der Model S eine klappbare dritte Sitzreihe, sondern außerdem hinten Flügeltüren, die so geschnitten sind, daß man leichter in die dritte Sitzreihe kommt. Und dann ist als zusätzliche Limousine unterm Model S der Model E geplant.

Bleibt abzuwarten, wie sich der Model S in Deutschland machen wird. Mit verringertem Spritverbrauch kann man da ja nicht punkten, gibt ja keinen Verbrenner, höchstens noch mit "Ich fahr mit Ökostrom". Nein, gerade in der Preisklassse ist das mehr eine Frage des Drivestyle. Keine Motorvibrationen, kaum Motorgeräusche, keine Schaltrucke, gleichzeitig ein Schub beim Beschleunigen, der nicht mehr normal ist. Von anderen Details wie der dritten Sitzreihe oder dem Riesentouchscreen in der Mittelkonsole ganz zu schweigen.

Allerdings ist Deutschland ein noch größeres Autoland als die USA (Kunststück, mit sieben Großserienherstellern) und außerdem von Meckerpötten bevölkert. Die einen werden bemängeln, daß sie mit einem Model S im Gegensatz zu einem, sagen wir, Audi A6 TDI, nicht 1000 km in einem Rutsch fahren können. Aber ernsthaft, wer macht das? Der Tesla ist in der Hinsicht gesund – wenn er Strom braucht, sollte der Fahrer eh mal Pause machen. Die anderen sind tief im Inneren immer noch kleine Jungs, die Autoquartett spielen und den Wagen des Nachbarn in Sachen PS und Hubraum und – so man sich das leisten kann – Zylindern auszustechen versuchen. Und eine Oberklasselimousine mit E-Antrieb hat weder Zylinder noch Hubraum und verliert im Quartett gegen den lausigen italienischen Kleinwagen.

Wahrscheinlich auch deshalb hört man kaum was von Renaults anderen Projekten. Den Fluence Z.E. gibt's schon seit round about vier Jahren. Allerdings ist der auch aus einem (hierzulande so schon obskuren) Verbrenner umgestrickt und trägt eine Vierteltonne Akku hinter der Rückbank, der auch nur für 160 km reicht. Dafür ist er der erste Better-Place-kompatible Pkw mit dem geplanten austauschbaren Normakku. Bringt bloß nichts, Better Place ist pleite. Und dann gibt's da seit letztem Jahr noch den Franzosen-Leaf (Nissan gehört Renault), den Zoe, von dem man auch wenig hört, nicht nur wegen des fehlenden Motorgeräuschs. Ein E-Auto für 20.000 €, aber da wird dann wieder argumentiert, was man für das Geld mit Verbrenner kriegen kann, was dann auch wieder mehr Reichweite hat.

Und die einheimische Industrie? BMW will mit Tesla-Technik rumstromen bzw. fängt damit an, aber der i3 ist auch nur was für die Großstadt (die Reichweite, die Reichweite). Mercedes baut die neue S-Klasse W222 gegen Aufpreis als Anfahrbooster-Parallelhybrid (leider nicht den S 600, das wär 'ne Rakete geworden) und hat die favorisierte Wasserstofftechnik auf frühestens 2017 verschoben. Einzig Affalterbach zeigt demonstrativ Flagge mit dem Elektro-SLS. Und Audi hat den mit großem Brimborium angekündigten elektrischen R8 wieder abgekündigt. VW hat den E-Up vorgestellt. Natürlich einen Kleinwagen, und natürlich mit nicht viel Reichweite. Mit einem Golf Citystromer 2.0 wollen sie es auch versuchen. Porsche hat den "Hybrid für Gaskranke" erfunden und jubelt die Leistung des 918 künstlich mit einem zusätzlichen E-Antrieb hoch (Ferrari muß natürlich nachziehen wie vor bummelig 25 Jahren, als Enzo persönlich den F40 entwickelt hat, weil er das nicht abkonnte, daß der Porsche 959 schneller war als jeder Ferrari).

Ausgerechnet die notorische Unvernunftsschmiede Brabus hat es dann vor zwei Jahren allen gezeigt. Sie haben eine E-Klasse genommen und zur Abwechslung mal keinen aufgebohrten Zwölfzylinder mit 800 PS reingehängt. Nein, der Verbrenner flog ganz raus, Getriebe und Kardanwelle gleich mit, und die entstandenen Hohlräume hat man mit 56 kWh an Akku aufgefüllt. Dazu kamen vier Radnabenmotoren – elektrischen Allradantrieb hatte bis dahin auch noch kaum einer –, die entweder mit 272 PS für 350 km Reichweite gut sind und mit 435 PS (und brutalen 3200 Nm; jeweils an den Rädern) für einen ziemlich heftigen Schub sorgen – es wäre nicht Brabus, wäre das Ding nicht schnell. Leider ist da nie eine Kleinserie draus geworden.

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