Ist man wissbegierig wenn man "psychisch krank" sein möchte?

[Dexter]

Der Ausdruck "pschyisch gestört" ist nicht nur diskriminierend, sondern umfasst auch extrem viele Begriffe, was von leichten Depresisionen, über DIS, bis hin zur Psychopathie reicht.

Wenn man nicht selber davon betroffen ist, wäre es wohl nur reine Neugier davon betroffen zu sein. Es gibt z.B. auch Sensibilisierungen gegenüber der körperlich behinderten Bevölkerung, wo man betreut einen ganzen Tag mit Augenbinde rumlaufen kann, damit man merkt wie hart das Leben für einen Blinden ist.
Das funktioniert bei psychischen Problemen aber nicht, da man nicht "einfach so" oder "für einen Tag" eine psychische Erkrankung bekommen kann.

Aber diese ERKRANKUNGEN, werden nicht umsonst Erkrankungen genannt.
Oftmals steckt sehr viel Leid und sehr viel Stress hinter den Schicksalen der Betroffenen und das ist wirklich gar nichts was man freiwillig erleben möchte.
Auch werden diese Erkrankungen nicht immer diagonstiziert und behandelt.

[Dr.Wandschrank]

Unnormal ist noch lang nicht gestört
Gestört bedeutet man ist krank.
Bei psychischer Krankheit bin ich meinst in meinem eigenen Handeln eingeschränkt.
Ist diese nicht so bedarf es keiner Behandlung.
z.b wenn einer Stimmen hört diese aber positive Wirkung auf ihn haben muss er nicht behandelt werden.

Aber freiwillig ein Störung haben das ist so als würde ich mir freiwillig das Bein brechen lassen.
Sogar noch schlimmer als das.

Aber ich fände es mal gut wenn mehr Leute wissen würden wie manch so eine Störung sich anfühlt.
Damit die mal ihre ober schlauen Klappen halten.
Niemand kennt eine psychische Krankheit besser als der Betroffene.
Nicht mal ein Facharzt.

[Charles]

<<< fühlt sich erinnert an Tulpa Diskussion...

[PurbleRedGame]

(07.08.2013)Dr.Wandschrank schrieb:  Unnormal ist noch lang nicht gestört
Gestört bedeutet man ist krank.
Bei psychischer Krankheit bin ich meinst in meinem eigenen Handeln eingeschränkt.
Ist diese nicht so bedarf es keiner Behandlung.
z.b wenn einer Stimmen hört diese aber positive Wirkung auf ihn haben muss er nicht behandelt werden.

Aber freiwillig ein Störung haben das ist so als würde ich mir freiwillig das Bein brechen lassen.
Sogar noch schlimmer als das.

Aber ich fände es mal gut wenn mehr Leute wissen würden wie manch so eine Störung sich anfühlt.
Damit die mal ihre ober schlauen Klappen halten.
Niemand kennt eine psychische Krankheit besser als der Betroffene.
Nicht mal ein Facharzt.

Respect echt Guter beitrag

[HeavyMetalNeverDies!]

Ein äußerst seltsamer Thread.

Wenn man psychisch gestört sein wil, sich die Symptome googelt und dann beim Doktor vorspielt, dann hat er eine Chance zumindest offiziell als "gestört" eingestuft zu werden. Es gab schon so manchen blinden oder so manchen Rollstuhlfahrer der keiner war.

Das man wirklich psychisch gestört ist, eher nein. Aber zumendest nicht sehr intelligent wenn man es sein möchte.

EDIT:

Da muss ich noch kontern:

(07.08.2013)Dr.Wandschrank schrieb:  Aber ich fände es mal gut wenn mehr Leute wissen würden wie manch so eine Störung sich anfühlt.
Damit die mal ihre ober schlauen Klappen halten.
Niemand kennt eine psychische Krankheit besser als der Betroffene.
Nicht mal ein Facharzt.

In den meisten Fällen ist es dem psychisch kranken ja nicht möglich sein eigenes Verhalten zu erfassen, weswegen der psychisch kranke wohl der letzte ist, der seine Krankheit kennt. Man sieht es zB. bei dementen Leuten. Man kann sehr davon ausgehen dass sich diese nicht ihrer Krankheit bewusst sind.

[EfiXtra]

(07.08.2013)Dr.Wandschrank schrieb:  Aber ich fände es mal gut wenn mehr Leute wissen würden wie manch so eine Störung sich anfühlt.
Damit die mal ihre ober schlauen Klappen halten.
Niemand kennt eine psychische Krankheit besser als der Betroffe 'ne.
Nicht mal ein Facharzt.

Das ist korrekt wobei die dann wahrscheinlich WIRKLICH nich mehr die große klappe haben sonder wahrscheinlich von grund auf ändern irgendwen zu mobben etc.

[Private]

Das ist ja wie die Frage, ob man sich einbilden kann, ein Hypochonder zu sein...

Ernsthaft, ich denke die Fragestellung muss erst mal bei der Definition einer "Störung" anfangen, denn ich habe den Eindruck, dass die Moderne Medizin™ in unserer heutigen Zeit viel zu schnell dabei ist, irgendwelche... Auffälligkeiten oder Abweichungen vom "Normalen" gleich als "Störung" zu etikettieren.

[Andrew]

Glaube ich irgendwie nicht.
Man will ja nur heraus finden wie das so ist Gestört zu sein.
Damit man weiß wie das so ist oder damit man besser mit fühlen kann usw.
Wenn man nur Psychisch gestört sein will um zum Beispiel in eine Bar rein zu kommen oder so
Ist man auch nicht unbediengt psychisch gestört ^^ So viel zu meiner Meinung...

[EfiXtra]

Wie willst du bitte mit einer "krankheit" in eine bar reinkommen das ist ein komisches beispiel

[Honey Pie]

Nun sicher, manche Leute die unzufrieden mit ihrem Leben sind oder einfach nur n einfaches Leben haben wollen ( Fahrticket für Behinderte oder andere Vorzüge) könnten es ausprobieren eine auf psychisch krank zu machen, sowas gibt es leider immer wieder.

Da ein Familienmitglied von mir wirklich psychisch krank ist, muss ich sagen, dass es wohl auch unter den psychisch gestörten welche gibt die es hervorragend verstehen den Ärzten sich als "normal" und gesund zu verkaufen.

[Dr.Wandschrank]

(07.08.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  

(07.08.2013)Dr.Wandschrank schrieb:  Aber ich fände es mal gut wenn mehr Leute wissen würden wie manch so eine Störung sich anfühlt.
Damit die mal ihre ober schlauen Klappen halten.
Niemand kennt eine psychische Krankheit besser als der Betroffene.
Nicht mal ein Facharzt.

In den meisten Fällen ist es dem psychisch kranken ja nicht möglich sein eigenes Verhalten zu erfassen, weswegen der psychisch kranke wohl der letzte ist, der seine Krankheit kennt. Man sieht es zB. bei dementen Leuten. Man kann sehr davon ausgehen dass sich diese nicht ihrer Krankheit bewusst sind.

@Heavy
Das is so nicht ganz richtig. Bei Dementen ist das ein Sonderfall. Außerdem kannst du nicht wissen ob sie sich nicht ihrer Krankheit bewusst sind. Mache wissen genau das etwas nicht stimmt. Mache wissen sorge genau was sie sage müssen damit man denkt sie wären nicht Dement.

Bei anderen Krankheit wie Schizophrenie oder Depression weiß immer der Betroffen am beste wie sie sich anfühlt und verhält. Es wäre anmaßend zu denken man könnt genau wissen wie es sich anfühlt ohne je so was gefühlt zu haben.

[amyJ]

(07.08.2013)Dr.Wandschrank schrieb:  

(07.08.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  

(07.08.2013)Dr.Wandschrank schrieb:  [...]
Niemand kennt eine psychische Krankheit besser als der Betroffene.
Nicht mal ein Facharzt.

In den meisten Fällen ist es dem psychisch kranken ja nicht möglich sein eigenes Verhalten zu erfassen, weswegen der psychisch kranke wohl der letzte ist, der seine Krankheit kennt. Man sieht es zB. bei dementen Leuten. Man kann sehr davon ausgehen dass sich diese nicht ihrer Krankheit bewusst sind.

[...]
Bei anderen Krankheit wie Schizophrenie oder Depression weiß immer der Betroffen am beste wie sie sich anfühlt und verhält. Es wäre anmaßend zu denken man könnt genau wissen wie es sich anfühlt ohne je so was gefühlt zu haben.

Ergänzend: Der psychisch Kranke (sofern er keinen gnadenlosen Realitätsverlust erlitten hat) weiß auch i.d.R. am besten, was ihm hilft. Diese "Selbstheilungskräfte" zu aktivieren kann zwar ein ganzes Stück Arbeit sein, bei dem eine Anleitung von einem Therapeuten wahnsinnig hilfreich sein kann (verschiedene Übungen, eventuell medikamentöse Behandlung etc. pp.), aber im Endeffekt bin ich davon überzeugt, dass jeder Betroffene das Gespür dafür in sich trägt, was er braucht, zum "stabil" zu werden/bleiben.
In dem Sinne unterstreich ich, dass der Betroffene seine Erkrankung am Besten "kennt". Es gibt zwar immer hilfreiche Fachinformationen, aber am Ende fügen die höchstens Puzzelteile zusammen, die man aber bereits in und auswendig kennt .


@Topic
Ob jemand gestört ist, der gern gestört wäre? (salopp ausgedrückt)
Kommt für mich auf den Leidensdruck an. Wenn er ernsthaft darunter leidet, "nicht krank" zu sein, ist er für mich eigentlich schon erkrankt ^^.
Ist es aus reiner Neugierde heraus, zucke ich nur mit den Schultern.

[Dr.Wandschrank]

@amyJ
Das ist fast richtig und ich kann dem nur zustimmen.
Bei bestimmten psychischen Krankheiten ist es aber Fakt das Tabletten am besten helfen und es ohne kaum geht. Einem stark schizophrenen z.b kann man nichts einreden und auch nicht zureden da er im Wahn ist und absolut von seinen Vorstellung überzeugt ist.

Die Angst nicht Krank zu sein gibt es wohl noch nicht.
Ist ja auch völlig paradox.
Wenn man wirklich Angst hat normal zu sein liegt das wohl eher daran
das man sich so wie man ist nicht akzeptiere fühlt. Warum sollte man sich auch sonst über so was Gedanken machen?
Sich etwas Fragen ist meist ein Zeichen von Unsicherheit.

[amyJ]

(07.08.2013)Dr.Wandschrank schrieb:  @amyJ
Das ist fast richtig und ich kann dem nur zustimmen.
Bei bestimmten psychischen Krankheiten ist es aber Fakt das Tabletten am besten helfen und es ohne kaum geht. Einem stark schizophrenen z.b kann man nichts einreden und auch nicht zureden da er im Wahn ist und absolut von seinen Vorstellung überzeugt ist.

[...]
Wenn man wirklich Angst hat normal zu sein liegt das wohl eher daran
das man sich so wie man ist nicht akzeptiere fühlt. Warum sollte man sich auch sonst über so was Gedanken machen?
Sich etwas Fragen ist meist ein Zeichen von Unsicherheit.

Deswegen meinte ich "gnadenloser Realitätsverlust" ^^. Keine Frage, dass ich einem Schizophrenen eine medikamentöse Therapie nahelegen würde, wie auch jemandem mit ner schweren Depression oder oder oder. Ich wollte mit dem Hinweis auf Realitätsverlust das Thema "endogene Störung" (sagt man das noch?) ausklammern, hab mich da wohl nicht ganz deutlich ausgedrückt, tut mir leid.

Naja, und bei der Unsicherheit bzw. dem Gefühl nicht akzeptiert zu sein, würde ich sagen, dass das schon krankhaft sein könnte, wenn der Leidensdruck entsprechend hoch ist. Wie grausam muss es sein, wenn jemand sich wirklich aufgrund von gnadenloser Unsicherheit und fehlendem Selbstwert wünscht, krank zu sein? Wenn das wirklich aus leidensdruck heraus geschieht, würde ich das - glaube ich - trotzdem ernst nehmen...
Ich finde den Gedanken auch abwegig, krank sein zu wollen . Aber was weiß ich schon von dem Innenleben aller Menschen? Daher würd ich es nicht ausschließen. Ich fänd es interessant, mal von jemandem zu lesen, der sich vielleicht wirklich schonmal gewünscht hat, psychisch erkrankt zu sein .

[EfiXtra]

Es gibt bestimmt irgendwen aber hier wahrscheinlich weniger, wie man schon in einigen posts sehen kann.

[Dr.Wandschrank]

@amyJ
Ich denke auch das so was durchaus als krankhaft zu bezeichnen wäre.
Wenn ich so darüber nachdenke ist das auch gar nicht so abwegig.
Krank sein zu wollen um für alles eine Grund zu haben oder um beachtet zu werden oder
um sein Krankheit zur Persönlichkeit zu machen. Eigentlich sind das für mich ziemlich nachvollziehbare Denkweisen.
Das wären aber krankhafte Verhaltensmuster.

Natürlich könnte es auch sein das ein wissbegieriger Mensch krank sein will um so das wissen über die Krankheit zu erlangen.

[EfiXtra]

(07.08.2013)Dr.Wandschrank schrieb:  Natürlich könnte es auch sein das ein wissbegieriger Mensch krank sein will um so das wissen über die Krankheit zu erlangen.

Yes,sir

[amyJ]

Schön ausgedrückt, Dr. Wandschrank.

(07.08.2013)EfiXtra schrieb:  

(07.08.2013)Dr.Wandschrank schrieb:  Natürlich könnte es auch sein das ein wissbegieriger Mensch krank sein will um so das wissen über die Krankheit zu erlangen.

Yes,sir

In dem Fall würde ich einfach das Lesen von Büchern und Unterhaltungen mit Betroffenen empfehlen. Besser als selbst in dem Scheiß zu stecken . Auch wenn ich die Neugierde ehrbar finde (besser als das namenlose, entsetzte Schweigen, während keiner wahr haben möchte, was für "Dämonen" es gibt und nur weg schaut), wäre ich doch froh, wenn ein "gesunder" Mensch "gesund" bliebe ^^.

[EfiXtra]

Es gibt bücher dazu ?

[Dr.Wandschrank]

Ich kann auch nur empfehlen lieber zu Büchern zu greifen.
Das wissen was man dadurch erlangt wäre es nicht wert sich so eine Last aufzulegen.
Und ich weiß zum teil wovon ich spreche.

@EfiXtra
Natürlich gibt es Bücher zu psychischen Erkrankungen