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02.12.2024, 00:35



Ist Gewohnheit DAS Problem?
#1
01.11.2013
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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Beiträge: 13.955
Registriert seit: 11. Mai 2012

Ist Gewohnheit DAS Problem?
Ich denke mir gerade, dass die Gesellschaft so ausgelegt ist, dass sie lediglich "Systemerhalter" zu Tage bringt, nicht aber dass sie einen "freien Willen" oder gar rationales Denken fördern würde.

In der Schule lernt man ja in erster Linie sich der etablierten Gesellschaft zu fügen. Man lernt nicht wie man zum Beispiel feststellen kann welchen Menschen man vertrauen könnte, man lernt auch nicht wie man zwischen Milliarden von Angeboten bzw. Werbungen und sonstigen Einflüssen "wichtig" von "unwichtig" unterscheiden kann. Man lernt auch nicht, wie man zu sich selbst finden kann, alles was man lernt ist dem derzeitigen System "zweckdienlich" zu sein.

Ein Problem sehe ich auch darin, dass Menschen, sind sie erst über ein gewisses Alter hinaus sich unglaublich schwer mit Veränderungen tun. Wenn man in der Kindheit also lernt unvernüftig bzw. irrational zu Leben hat man später seine liebe Not diese Gewohnheiten noch einmal los zu werden.
Lernt man also blind sich alles durch Werbung eintrichtern zu lassen, indem man nicht lernt sich gegen diese Art von Einflüssen zu wehren, dann wird man immer darauf anfällig sein.

Weiters schätze ich noch das Thema Stille als ziemlich tragend ein, denn gerade Stille, in unserem Fall auch der Entzug von medialen Einflüssen oder Reizüberflutungen ist maßgeblich um sich selbst noch denken zu hören. In dem Sinne würde ich behaupten, dass Menschen die weniger Einflüssen ausgesetzt sind auch rationaler werden. Nur ist der Mensch hier auch nicht mehr gewohnt ständig ohne Lärm oder sonst was zu sein, viele finden das sogar unangenehm.

Ich denke der wichtigste Schritt um "freier zu sein", ist sich ein angewöhntes Schema abzugewöhnen und in der Denkweise dynamischer zu werden, gerade desshalb weil in der Natur absolut alles Dynamisch ist und weil der Versuch diese Tatsache zu "zähmen" unweigerlich ins Chaos führt, weil eine Veränderung bzw. eine Aufrechterhaltung gewisser Umstände immer auf Kosten von jemand anderen, auf Kosten der Umwelt oder gar einer ganzen Gesellschaft gehen.

Um das an einem aktuellen Beispiel mal zu verdeutlichen: Umweltschutz. Es gibt viele Menschen die sind "Pro-Umweltschutz", sind allerdings nicht dazu bereit dafür auf etwas zu verzichten, oder anders gesagt: Auf ihre Gewohnheiten zu verzichten. Ein Mensch der sein Leben lang geackert hat, kann ohne Arbeit nimmer leben. Jemand der sein Leben nie gearbeitet hat will auch nicht arbeiten. Oder mit dem Rauchen hört man auch nicht einfach mal so auf, obwohl es gänzlich irrational ist.

Die Menschheit ist Statisch und die Witschaft ist Statisch, vielleicht aber nur weil der Mensch daran gewöhnt ist ein statisches Leben mit einer statischen Verhaltensweise zu führen. Es soll ja auch Menschen geben die sich geändert haben oder die permanent mit welchselnden Umständen zurecht kommen und das vielleicht auch nur weil sie diese Lebensweise gewohnt sind und kaum mit etwas statischen zurecht kommen würden.

In der Evolution war es stets so, dass Spiezies die sich nicht anpassen konnten von der Bildfläche verschwunden sind. Das mag bei sieben Milliarden Menschen (Tendenz steigend) jetzt in erster Linie unglaubwürdig erscheinen, allerdings ist zu berücksichtigen dass der "westliche Lebensstil" bei begrenzten Ressourcen eine gefährliche Sache ist. Der einzige Unterschied zu anderen Spezies wäre der, dass die Menschheit dann sprichwörtlich "mit einem großen Knall" verenden würde, während andere Spezies still und leise verschwunden sind. Ich würde jetzt allerdings nicht behaupten dass der Mensch vor seiner Ausrottung gefeilt wäre, weil der Großteil der Menschheit im ist-Zustand einfach irrational denkende Wesen sind.

Fest steht, um in irgend einer Weise anfangen zu Handeln müsste man anfangen JETZT zu handeln. Wenn man sagt "das mache ich morgen" dann ist das eine Floskel weil man nie damit anfängt. Für die Zukunft wäre also wichtig die Gewohnheiten zu ändern. Wie kann man das anfangen um sich gegenseitig dabei zu unterstützen? Wie könnte eine neue Weltordnung aussehen, abseits von dem was wir gewohnt sind?

Wenn ich ehrlich bin tu ich mir schwer vorzustellen, in einer Welt zu leben die nicht so ist, wie sie eben ist. Wäre Beispielsweise eine Welt denkbar in der es kein Geld mehr gibt? Vielleicht geht das nur macht die Gewohnheit es schwer das umzusetzen, denn bisher wartet man immer so lange bis man durch die Umstände dazu gezwungen wird sich zu verändern. In Punkto Umweltschutz kann diese Verhaltensweise tödlich sein weil wenn Umweltzerstörung mal anfängt sich in großem Stile auszuwirken dann ist es bereits zu spät zum handeln.

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#2
01.11.2013
Conqi Offline
(K)ein Fag
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Beiträge: 5.918
Registriert seit: 04. Mär 2012

RE: Ist Gewohnheit DAS Problem?
Dieses statische ist bei fast allen Lebewesen so. Die Kindheit ist ja genau dafür da, ein Lebewesen zu prägen und ihm die fürs das spätere Überleben notwendigen Dinge beizubringen. Es ist also irgendwo verständlich, dass Menschen sich nicht gern ändern, denn Änderung bringt immer die Gefahr der Verschlechterung mit. Heute mag das nicht mehr so der Fall sein, aber durch die Evolution antrainierte Dinge, wird man halt schwer wieder los.

Übrigens: dieses ewige "wir lernen nur für das System" kann ich auch langsam nicht mehr hören. Eine Welt mit Computern, moderner Medizin und den Unmengen an Annehmlichkeiten, die das moderne Leben so mit sich bringt, lässt sich mit einer Horde Freigeistern halt nicht aufrecht erhalten. Zumal uns heute mehr Wege offen stehen als je zuvor. Bis vor einigen hundert Jahren, übernahm man halt den Beruf vom Vater (als Frau war man ja eh zur Hausfrau und Mutter verdammt) und wenn man nicht gerade Seefahrer war, blieb man auch in naher Umgebung zum Heim. Heute steht einem doch praktisch alles offen, wozu man nicht entweder zu dumm oder zu schwach ist. Es mag heute nicht möglich sein mit Müßiggängen und Erleuchtung suchen sein Leben zu bestreiten, aber das war es nie. Die Schule ist dafür gedacht einem Wissen zu vermitteln und in kleinerem Rahmen das Zusammenleben mit anderen Menschen. Sozialkompetenz beibringen ist immer noch irgendwo Job der Eltern und in gewisser Weise einem selbst.

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#3
01.11.2013
Blue Sparkle Offline
Ex-Bannhammeradmin


Beiträge: 11.615
Registriert seit: 22. Mär 2012

RE: Ist Gewohnheit DAS Problem?
Da empfehle ich den Film "Alphabet" der aktuell anläuft.
Der behandelt nämlich genau das Thema "lernen zur Systemerhaltung" also das Problem das sich in unserem Verständnis von Bildung aktuell stellt.

Ich sehe das ebenfalls sehr kritisch. Reine Systemerhaltung führt zu Systemzusammenbruch. Unser Aktuelles System kann nicht auf dauer so weiterexistieren. Entweder wir entwickeln es soweit weiter, dass wir mit maximaler Nachhaltigkeit arbeiten können, die Grenzen unserer Welt irgendwann hinter uns lassen oder wir entwickeln und zurück und reduzieren unseren Konsum auf des für die Erde verträgliche.

In beiden Fällen brauchen wir jedoch kreative Leute, die das system weiterentwickeln können und unsere Gesellschaft mit in die Richtung gestalten können, in die es gehen soll. Den status quo aufrecht zu erhalten ist zwar mittelfristig profitabel aber ganz sicher der Weg in den Untergang (heute inklusive gratis Pathos)

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#4
01.11.2013
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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Beiträge: 13.955
Registriert seit: 11. Mai 2012

RE: Ist Gewohnheit DAS Problem?
(01.11.2013)Conqi schrieb:  Übrigens: dieses ewige "wir lernen nur für das System" kann ich auch langsam nicht mehr hören. Eine Welt mit Computern, moderner Medizin und den Unmengen an Annehmlichkeiten, die das moderne Leben so mit sich bringt, lässt sich mit einer Horde Freigeistern halt nicht aufrecht erhalten.

Ja, aber andererseits hat man das niemals ausprobiert sondern nimmt es schlichtweg nur so an. Ob die Werte jetzt dahin gehen dass man Dinge aus rein praktischen Nutzen tut nach dem Schema: "eine Hand wäscht die andere" oder man es tut wegen Geld als Gegenleistung, was man wiederum gegen andere Leistungen eintauschen kann, ist ja wurscht. Würden Kinder also lernen aus reiner nächstenliebe zu handeln, bzw. weil man im Umkehrschluss dafür weiß dass man selbst auch Hilfe bekommt wenn man sie benötigt dann könnte das mMn auch funktionieren. Freunden und Verwandten hilft man ja auch ohne weiters, warum sollte es also auch nicht bei wildfremden Menschen gehen sofern man sich bewusst ist dass alles eine riesige Gemeinschaft ist. Klassendenken oder Rassismus ist ja auch meist angelernt.

(01.11.2013)Conqi schrieb:  als Frau war man ja eh zur Hausfrau und Mutter verdammt

(01.11.2013)Conqi schrieb:  Sozialkompetenz beibringen ist immer noch irgendwo Job der Eltern und in gewisser Weise einem selbst.

Wie sollen die Eltern für Erziehung sorgen wenn jeder arbeiten geht. Faktum ist: Wenn die Mutter rein zum erziehen da wäre dann wäre die Erziehung schon ein ganzes Stück besser weil Kinder erziehen sich nunmal nicht von selbst.
Sofern eine Frau also ein Kind hat wäre rational gesehen nur richtig wenn die daheim bleibt zum erziehen, solange die keine Kinder hat ist eh alles wurscht.
Damit die Daheim bleiben könnte wäre jedoch maßgeblich dass man nicht dermaßen hohen Finanziellen Aufwand hätte, so dass nicht beide Elternteile arbeiten gehen müssten um überhaupt über die Runden zu kommen.

Lehrer sind wiederum nicht wirklich Erziehungsberechtigt weil die gleich ne Klage am Hals haben sobald die irgendwas sagen/tun. Damit Lehrer überhaupt was ausrichten können müssten die Eltern hinter den Entscheidungen der Lehrer stehen aber "Kinder vs. Eltern vs. Lehrer" ist mMn ein grenzenlos dämliches Prinzip. AJ hmm

EDIT:

(01.11.2013)Blue Sparkle schrieb:  Entweder wir entwickeln es soweit weiter, dass wir mit maximaler Nachhaltigkeit arbeiten können, die Grenzen unserer Welt irgendwann hinter uns lassen oder wir entwickeln und zurück und reduzieren unseren Konsum auf des für die Erde verträgliche.

Maximale Nachhaltigkeit erfordert zB. dass man geplante Obsoleszenz gesetzlich verbietet. Das Problem ist dass die Politik ihre Geldgeber in der Wirtschaft hat und nichts tun kann was dem Geldgeber missfällt. Damit dreht sich hier alles im Kreis.

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#5
01.11.2013
Nastor Abwesend
Briefpony
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Beiträge: 3.666
Registriert seit: 16. Jun 2012

RE: Ist Gewohnheit DAS Problem?
Seit je her haben sich die Menschen nach Sicherheit und Stabilität gesehnt. Schon seit anbeginn der Menschheit fügten sich Menschen zu Gruppen zusammen, gründeten Siedlungen, erschufen ein Dorfleben, setzten einiges daran, Handels- und Diplomatische Beziehungen mit anderen zu führen. Denn dies wahr für die Sicherheit essentiell. Feste Strukturen durch einen Herrscher (Sei es König, Dikator oder eine Partei), einer Gesellschaftlichen Struktur (Religion, Verhaltensprägungen etc.) oder auch kollektive Einflüsse wie der Zugang zu Wissen und Technologien bildeten ein festes Standbein, das jemand sagen konnte "Ja, ich bin ein Mensch, Bürger von Land XY, Bewohner der Stadt AB und ich fühle mich wohl dabei".


Gäbe es diesen Wunsch nach Struktur nicht, dann gäbe es keine Städte, keine Länder, Eltern würden ihre Kinder nicht aufziehen, es würde die totale Anarchie herrschen.


Evolutionstechnisch ist dieser Wunsch nach der Gewohnheit, nach dem Bekannten und wiedererkennbahren ein grosser Vorteil.



Negative Auswirkungen weisst das Ganze erst auf, wenn es überhand nimmt, wenn die Angst zu gross ist, das Vertraute loszulassen. Dieser Zustand wird von einigen Philosophen als "Die Furcht vor der Freiheit" genannt.

Doch ist ein Mensch wirklich Frei und Glücklich, wenn er sich von der Gewohnheit getrennt hat und seinen Geist für neues öffnet?

Diese Frage kann man Pauschal nicht wirklich beantworten. Denn Glück kann man auf verschiedenste Arten erlangen, und die Heutige Gesellschaft mit ihren Strukturen bietet einen guten Leitfaden, dieses Glück zu erreichen.

Zwar nicht auf direktem Wege, und es erfordert ein wenig Zeit, aber die angesprochene "Gewohnheit" ist nur ein Produkt, was wir selbst aus uns Machen.


Wir werden zwar in der Schule nicht darauf vorbereitet, wie man Soziale Interaktionen ausführt, besonders solche in Konfliktsituationen nicht (was ich übrigens sehr begrüssenwert finden würde). Wir werden zwar auf ein Leben in der Leistungsgesellschaft vorbereitet, aber wir besitzen die Fähigkeit, frei über uns zu Entscheiden. Die "Gewohnheit" ist es, die uns dazu bringt, überhaupt gewisse Dinge zu hinterfragen. Sie ist es, die Kräfte entfesselt, etwas erreichen zu wollen. Sie ist es, die uns antreibt, unser persönliches Glück zu suchen. Klar gibt es Menschen, die in die Gewohnheit hineinfallen und ihre Monotonie geniessen, aber ich behaupte mal, der Grösste Teil ist damit unzufrieden. Und erst wenn man unzufrieden ist, sei es mit dem Job, der politischen Situation, seinem Leben, was auch immer, erst dann kann man sich daran setzen, etwas zu ändern.

Nicht jeder hat die Kraft und den Willen, etwas ändern zu können, aber jedenfalls mir hat es Geholfen, in bestimmten Lebenssituationen vorwärts zu kommen und sich nicht einem Schema zu beugen.



Wie würde man sich sonst erklären, warum es die verschiedensten Freigeister und Querdenker geben konnte? Warum es Leute gab und gibt, die wundervolles vollbringen, sei es politisch oder sozial. Und diese Menschen können sehr imponierend sein und als Vorbilder gelten.

Würden wir in einer extrem liberalen Welt leben, wo alles frei ist und ohne Zwang, so gäbe es auch nix, wogegen man ankämpfen müsste, es würden sich niemand erheben und als Vorbild dienen, denn es ist ja eh alles frei und ohne Zwang.


Freiheit kommt erst dann zustande, wenn man versucht, aus einem nicht zufriedenstellenden Zustand auszubrechen. Das aktuelle System ist quasi die Ultimative Reifeprüfung.
Natürlich finde ich es nicht Ideal und mir währe ein besseres System lieber.

Klar gibt es Gewisse Aspekte, die negativ sind, vorallem die angesprochene Umweltverschmutzung, doch erst dadurch, das es sie gibt, und ich mir durch die Aufklärung durch verschiedenste Medien und Aktivisten meiner früheren Bequemlichkeit bewusst wurde, konnte ich Anfangen, mich selber zum besseren zu verändern und zu reifen. Ohne diese Charakteristische Veränderung währe ich wohl nie die Person geworden, die ich bin. Somit ist mein Interesse an Gesellschaftlichen Themen an eben jene Unzulänglichkeiten zurückzuführen.


Und Heavy, mal eine Frage an dich. Hättest du ein besseres (nicht bequemeres) Leben geführt, wenn du nicht all die Dinge wie deine Minimalismusphase erlebt hättest, ausgelöst durch den Wunsch, etwas zu ändern? Diese Erfahrungen währen dir sonst wohl verwehrt geblieben, wenn alle "ohne Gewohnheit" leben würden.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.11.2013 von Nastor.)
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#6
01.11.2013
sai Offline
Wonderbolt
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Beiträge: 1.107
Registriert seit: 15. Apr 2012

RE: Ist Gewohnheit DAS Problem?
Wie Nastor schon geschrieben hat ist das weniger ein Problem von unserer Gesellschaft, Leute die Angst vor Veränderungen haben und sich in einem bewährten System wohler fühlen gab's schon immer.
Mal abgesehen davon glaube ich dass heutzutage mehr denn je hinterfragt wird und es dazu auch noch im Vergleich zu früher am wenigsten Anlass dazu gibt.

Das mit dem Lärm finde ich aber ein interessanter Gedanke. Seit ich nicht mehr fernsehe finde ich die Werbung und die meisten Sendungen total absurd und ich kann mir das nur kurze Zeit antun - früher war das irgendwie alles ganz normal.
Gleiches auch beim christlichen Gottesdienst. Als Kind und Jugendlicher hab ich mir da nie viel gedacht und als Ministrant war ich auch regelmäßig dort. Als ich dann aber nach drei Jahren mal wieder in der Kirche war war das echt unheimlich, da bin ich mir vorgekommen wie in einer Sekte (vorallem beim Glaubensbekenntnis). Okay, als Atheist bin ich da aber auch wieder ein wenig voreingenommen RD laugh

(01.11.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Oder mit dem Rauchen hört man auch nicht einfach mal so auf, obwohl es gänzlich irrational ist.
Das Rauchen ist da kein gutes Beispiel, da spielen die Suchtstoffe und der Dopaminmangel eine große Rolle. Das ist keine Entscheidung die man einfach so trifft, außerdem hat der Körper auch noch eine große Rolle zu sagen.

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#7
01.11.2013
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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Beiträge: 13.955
Registriert seit: 11. Mai 2012

RE: Ist Gewohnheit DAS Problem?
(01.11.2013)Nastor schrieb:  Seit je her haben sich die Menschen nach Sicherheit und Stabilität gesehnt. Schon seit anbeginn der Menschheit fügten sich Menschen zu Gruppen zusammen, gründeten Siedlungen, erschufen ein Dorfleben, setzten einiges daran, Handels- und Diplomatische Beziehungen mit anderen zu führen. Denn dies wahr für die Sicherheit essentiell. Feste Strukturen durch einen Herrscher (Sei es König, Dikator oder eine Partei), einer Gesellschaftlichen Struktur (Religion, Verhaltensprägungen etc.) oder auch kollektive Einflüsse wie der Zugang zu Wissen und Technologien bildeten ein festes Standbein, das jemand sagen konnte "Ja, ich bin ein Mensch, Bürger von Land XY, Bewohner der Stadt AB und ich fühle mich wohl dabei".


Gäbe es diesen Wunsch nach Struktur nicht, dann gäbe es keine Städte, keine Länder, Eltern würden ihre Kinder nicht aufziehen, es würde die totale Anarchie herrschen.

Ein Gutes Argument was auch Adolf Hitler gut verwenden hätte können um seine Taten zu rechtfertigen.

Ballungsräume sind eine Sache für sich. Städte müssten nicht so aussehen wie sie aussehen. Mittlerweile könnte man Städte sogar so bauen dass sie aus vereinzelten sehr hohen Türmen bestehen mit riesigen Waldflächen dazwischen. Man kann Häuser "intelligent" bauen so dass sie den Energieverbrauch elektronisch auf das nötigste minimieren. Gerade der Erhalt alter Städte und Gebäude verbraucht Unmengen an Energie aber es ist eben nicht Rational sondern "Kultur".

Was Länder angeht so muss man sich im Prinzip bewusst machen dass alle Grenzen nur "fiktiver Natur" sind. Ich sehe keinen Vorteil darin dass der ganze Planet nicht allen Menschen weltweit zur Verfügung stehen sollte.

Ich glaube nicht dass der Mensch nicht das Potential hätte eine "globale Gemeinschaft" zu gründen. Das Problem an der Weiterentwicklung sehe ich gerade in den ganzen Konzerncheffen und Politikern. Bzgl. Königen und Kaiser hat man bisher noch (fast) alle gestürzt. Ich glaube nicht wirklich dass sich Menschen jemanden wünschen der über sie "herrscht" sondern der sie in ihren Interessen vertitt.

Außerdem ist zu bedenken dass die Menschen das wünschen was man ihnen sagt was sie sich wünschen sollen. Denkst du wirklich die Welt wäre so wie sie ist wenn man Beispielsweise Werbung und Propaganda abschaffen würde? Das System muss unmengen an Aufwand aufbringen um die Menschen überhaupt dazu zu bewegen es zu unterstützen, da halte ich es für voreilig zu sagen dass sich das System aus der Natur des Menschen heraus entwickelt hätte. mMn ist es eher ein Resultat der Gier und der großen Macht weniger Menschen als das Resultat der Wünsche aller Menschen.

(01.11.2013)Nastor schrieb:  Doch ist ein Mensch wirklich Frei und Glücklich, wenn er sich von der Gewohnheit getrennt hat und seinen Geist für neues öffnet?

Diese Frage kann man Pauschal nicht wirklich beantworten. Denn Glück kann man auf verschiedenste Arten erlangen, und die Heutige Gesellschaft mit ihren Strukturen bietet einen guten Leitfaden, dieses Glück zu erreichen.

Zwar nicht auf direktem Wege, und es erfordert ein wenig Zeit, aber die angesprochene "Gewohnheit" ist nur ein Produkt, was wir selbst aus uns Machen.

Glück hin oder her, derzeit würde ich meinen dass Vernunft das wichtigere Gut ist. Unser "Glück" wiegt uns eher in trügerischer Sicherheit was ein Problem ist, weil uns die Umstände bald aus den Händen gleiten werden.

Es geht halt nicht nur darum was wir "wollen" sondern darum was wir "brauchen", doch derzeit impliziert dank Überfluss nichts, dass uns irgend was fehlt oder irgend eine Gefahr droht. Die die dort sitzen wohin der Müll aus Europa geschifft wird, die haben keine Möglichkeit zu handeln. Da wir hier sitzen und nichts davon mitbekommen haben wir in der Regel nicht das Bedürfnis was zu verändern.

Sobald jeder gleich lebt wie wir kann man den Müll nirgends mehr hinschiffen, weil jeder seinen eigenen Müll produziert und man kann auch keine Ressourcen importieren weil jeder seine eigenen Ressourcen verbraucht. In Zeiten vor der Technisierung war ja jedem der selbst seine Felder bestellen musste klar, dass er von seiner Umwelt abhänig ist und dass die Interesse des Erhaltes seiner Lebensgrundlage über allem anderen steht.

Das Problem was es heute gibt ist das "wissen" und "begreifen" nicht die gleiche Sache sind. Begreifen kann man eine Sache erst sobald man selbst damit konfrontiert wird und dann steht man dem auch anders gegenüber als wenn man nur davon weiß.

However, ein Umdenken ist schon eher die Notwendigkeit als eine Option geworden und Zeit ist genau das was wir nicht haben. Wenn die Gesellschaft AKTIV darauf ausgelegt ist so zu bleiben wie sie ist, dann ist das herumgewurschtel von Politik und Wirtschaft eher als Symbolik zu betrachten anstatt ein Versuch etwas zu verändern.

(01.11.2013)Nastor schrieb:  Wie würde man sich sonst erklären, warum es die verschiedensten Freigeister und Querdenker geben konnte? Warum es Leute gab und gibt, die wundervolles vollbringen, sei es politisch oder sozial. Und diese Menschen können sehr imponierend sein und als Vorbilder gelten.

Würden wir in einer extrem liberalen Welt leben, wo alles frei ist und ohne Zwang, so gäbe es auch nix, wogegen man ankämpfen müsste, es würden sich niemand erheben und als Vorbild dienen, denn es ist ja eh alles frei und ohne Zwang.


Freiheit kommt erst dann zustande, wenn man versucht, aus einem nicht zufriedenstellenden Zustand auszubrechen. Das aktuelle System ist quasi die Ultimative Reifeprüfung.
Natürlich finde ich es nicht Ideal und mir währe ein besseres System lieber.

Klar gibt es Gewisse Aspekte, die negativ sind, vorallem die angesprochene Umweltverschmutzung, doch erst dadurch, das es sie gibt, und ich mir durch die Aufklärung durch verschiedenste Medien und Aktivisten meiner früheren Bequemlichkeit bewusst wurde, konnte ich Anfangen, mich selber zum besseren zu verändern und zu reifen. Ohne diese Charakteristische Veränderung währe ich wohl nie die Person geworden, die ich bin. Somit ist mein Interesse an Gesellschaftlichen Themen an eben jene Unzulänglichkeiten zurückzuführen.

Genau genommen leben wir (scheinbar) in einer Welt frei und ohne Zwang. Zwingen tut uns niemand etwas zu verändern und es mag vereinzelt ja auch Leute geben die sich erheben und an der Vernunft appellieren, aber was hat das gebracht? Gar nichts! Man könnte Politiker, Lobbyisten oder Konzerncheffe sehr leicht stürzen wenn die gesamte "untere Gesellschaft" bis hin zum Sicherheitspersonal dies wollte, allerdings werden uns schon genügend Gründe gegeben dies nicht zu tun. Ich denke nicht dass hier irgendwer wirklich etwas verändern will, bis auf vereinzelte die es nicht können. Das muss erst soweit gehen bis die unteren Gesellschaftsschichten soweit unterdrückt werden dass sie sich erheben, in dem derzeitig speziellen Fall ist es aber so, dass nicht die eigene Lebensqualität ausschlaggebend ist, sondern die Umweltzerstörung. Wenn der Wille zur Veränderung ein gesellschaftliches Phänomen ist, welches mit dem Prozess der Umweltzerstörung nicht wirklich was zu tun hat, dann tritt eine Veränderung womöglich erst zu dem Zeitpunkt auf wenn man Umwelttechnisch schon verloren hat. Eines ist jedenfalls klar, dass sich die Umweltzerstörung auf unsere Lebensqualität noch nicht auswirkt, desshalb nicht viel getan wird und sobald sie sich auswirkt ist es zu spät zum handeln. Das ist derzeit wirklich ein hochprisantes Thema nur ist keinem die enorme Relevanz wirklich bewusst.

(01.11.2013)Nastor schrieb:  Und Heavy, mal eine Frage an dich. Hättest du ein besseres (nicht bequemeres) Leben geführt, wenn du nicht all die Dinge wie deine Minimalismusphase erlebt hättest, ausgelöst durch den Wunsch, etwas zu ändern? Diese Erfahrungen währen dir sonst wohl verwehrt geblieben, wenn alle "ohne Gewohnheit" leben würden.

Ich denke nicht dass Gewohnheit der Auslöser ist sich zu ändern sondern schlichtweg die Erkenntnis dass man etwas ändern muss. Das ist ein objektiver Prozess und gewohnheit hat ja nichts mit Objektivität zu tun.

EDIT:
(01.11.2013)sai schrieb:  
(01.11.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Oder mit dem Rauchen hört man auch nicht einfach mal so auf, obwohl es gänzlich irrational ist.
Das Rauchen ist da kein gutes Beispiel, da spielen die Suchtstoffe und der Dopaminmangel eine große Rolle. Das ist keine Entscheidung die man einfach so trifft, außerdem hat der Körper auch noch eine große Rolle zu sagen.

Stimmt irgendwie. Wenn der Mensch Rational wäre würde er jedoch feststellen dass er nur aufgrund der Suchtstoffe raucht und dass es weiter keine Vorteile hat, somit würde man versuchen die Sucht zu bekämpfen, jedoch sucht man eher Vorwände wie: "Es entspannt!", was wiederum ein blödes Argument ist, weil es rational betrachtet weit effizientere und gesündere Wege gibt sich zu entspannen.

Es gibt aber sicher bessere Beispiele.

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#8
01.11.2013
Andromachus Offline
Changeling
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RE: Ist Gewohnheit DAS Problem?
Sozial- und Medienkompetenz wird schlichtweg in der Schule nicht gelernt. Im Vergleich zur Hochschulbildung sind die allgemeinen Schulen wie Gymnasium, Realschule etc. einfach aus dem Mittelalter, es stehen nunmal auch gar keine Lehrkörper zur Verfügung in dem Bereich, die den Kindern etwas sinnvolles beibringen könnten.

Individualität ist hier vor allem die treibende Kraft, die Erfolg verspricht.

Ja, der Mensch ist ein Gewohnheitstier, man lernt aber sehr schnell sein Verhalten anhand von Kennzahlen und Erfolgs/Mißerfolgsbedingungen periodisch zu analysieren. Mag sein man gewöhnt sich etwas an, mit dem man zunächst erfolgreich ist - bei späteren Revisionen stellt man fest, daß die Situation sich verändert hat und überlegt sich so einen neuen Plan. Aufgrund der Komplexität unserer Welt ist es durchaus auch sinnvoll, daß erarbeitete Verhaltensweisen in gewisser Weise nachhaltig sind - d.h. daß man einfach Gewohnheiten hat, die einen möglichst lange entlasten bis sie irgendwann nicht mehr effektiv sind - sodaß man Zeit für wichtigeres hat. Man stelle sich als Beispiel vor, man würde z.B. seine wertvolle Lernkapazität damit vergeuden die sich ständig ändernde neue deutsche rechtschreibung einzuprägen obwohl sie ja keinen Nutzen verspricht.

Das Leben ist kein Ponyville

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#9
03.11.2013
Meganium Offline
Busfahrerpony
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RE: Ist Gewohnheit DAS Problem?
Zitat:Würden wir in einer extrem liberalen Welt leben, wo alles frei ist und ohne Zwang, so gäbe es auch nix, wogegen man ankämpfen müsste, es würden sich niemand erheben und als Vorbild dienen, denn es ist ja eh alles frei und ohne Zwang.
Ist doch gut so?

Das ist sowieso der maximalste Endzustand unserer Gesellschaft. Auf langer Sicht verschwinden die Freigeister und Querdenker, wenn es immer wieder was zum Meckern gibt. Bis die letzte Stimme sich erhebt, gegen etwas demonstriert oder protestiert, die Sache sich (utopsich gesehen) zum guten wendet. Damit auch alle friedlich leben können.

Dann hat man nichts mehr. Das ist die von dir angesprochene "extrem liberale Welt".

Natürlich kann man dann wieder von Vorne anfangen, in denen man wieder Kriege einführt, damit wieder Freidenker geboren werden.
Oder es werden Anti-Freidenker geboren, und die Gesellschaft wandelt sich wieder zum moralisch fragwürdigen Kollektiv an Gestalten, welche Afghanistan-Einsätze begrüßen, geldgierig sind, ihren Müll achtlos in den Fluß werfen, giftige Fässer im Wald vergraben, und was weiß ich.
Doch sollte so ein drohender Rückschritt rechtfertigbar sein?

...
[Bild: bug.gif]
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#10
03.11.2013
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Ist Gewohnheit DAS Problem?
Ich verstehe diese Art der Argumentation ohnehin nicht. Um ein "Freidenker" zu sein muss es erstmals etwas geben dem man sich "widersetzen" kann. Das ist doch aber nur Wortklauberei denn ob es die Gesellschaft zulässt oder fördert oder unterdrückt ob man seine persönliche Meinung sagt hat ja nichts damit zu tun ob man denken kann was man will!? AJ hmm

Das ist das gleiche Argument wie: Ohne das "böse" kann auch nichts "gutes" existieren aber das kommt lediglich aus der polarisierten Denkweise des Menschen. Ich denke man kann auch durchaus froh sein dass man gesund ist obwohl man niemals richtig krank war.

Bzgl. der Gewohnheit sollte man noch anmerken dass sich die Bedingungen etwas gewandelt haben. Vor 1900 gab es praktisch "staillstand", der Wandel der Zeit bzw. dessen exponentiell ansteigende Geschwindigkeit sind ein Phänomen der Neuzeit und wurde durch den Menschen hervorgerufen. Dehergehend ist doch fraglich ob es eine Spizies die sich immer schneller ändernden Bedingungen ausgesetzt ist, nicht Not hat auch immer Flexibler in der Lebensweise zu werden. Derzeit läufts ja so dass man sich die Lebensweise einfach immer aufrecht erhält, zB. dass durch Naturkatastrophen zerstörte Städte wieder aufgebaut werden anstatt dass man sie versetzt obwohl die potentielle Gefahr steigt. Dann wäre es doch vernünftiger die Flächen umzuwidmen.

[Bild: 52538124312_f7739de9e0_o.jpg]
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#11
05.11.2013
Nastor Abwesend
Briefpony
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Beiträge: 3.666
Registriert seit: 16. Jun 2012

RE: Ist Gewohnheit DAS Problem?
Heavymetalneverdies! schrieb:Ballungsräume sind eine Sache für sich. Städte müssten nicht so aussehen wie sie aussehen. Mittlerweile könnte man Städte sogar so bauen dass sie aus vereinzelten sehr hohen Türmen bestehen mit riesigen Waldflächen dazwischen. Man kann Häuser "intelligent" bauen so dass sie den Energieverbrauch elektronisch auf das nötigste minimieren. Gerade der Erhalt alter Städte und Gebäude verbraucht Unmengen an Energie aber es ist eben nicht Rational sondern "Kultur".

Abgesehen von der Tatsache, das ich eh keine Städte mag, währe eine so Moderne Umgebung zwar wünschenswert, aber Utopisch. Wenn die Leute in ihrer Stadt bleiben möchten, dann ist das ihr gutes Recht. Sie sind an ihre Wohnung und an "ihre" Stadt gewohnt. Man bräuchte im prinzip keine Modernisierung, sondern es würde vollkommen ausreichen, wenn man Stromspartricks anwenden würde, und zwar Flächendeckend.


Und wer sollte diese Umbaumassnahmen zahlen? Die Staatskassen sind ja eh lehr. Der Bau von modernen Städten würde ein Land nicht verkraften. Und in einer Demokratie würden die Wähler wohl keiner Steuererhöhung zustimmen, nur um energieeffizientere Städte zu bauen.



Zitat:Was Länder angeht so muss man sich im Prinzip bewusst machen dass alle Grenzen nur "fiktiver Natur" sind. Ich sehe keinen Vorteil darin dass der ganze Planet nicht allen Menschen weltweit zur Verfügung stehen sollte.
In der Theorie schon, praktisch sind es Wichtige Identifikationspunkte. Solange man sich nicht als "Erdenbürger" fühlt, braucht es Länder, um wenigstens etwas zu haben, um sich du definieren. Viele Länder sind schon mit sich selber überfordert, wie soll das dann ganze ohne Länder funktionieren?

Zitat:Außerdem ist zu bedenken dass die Menschen das wünschen was man ihnen sagt was sie sich wünschen sollen. Denkst du wirklich die Welt wäre so wie sie ist wenn man Beispielsweise Werbung und Propaganda abschaffen würde? Das System muss unmengen an Aufwand aufbringen um die Menschen überhaupt dazu zu bewegen es zu unterstützen, da halte ich es für voreilig zu sagen dass sich das System aus der Natur des Menschen heraus entwickelt hätte. mMn ist es eher ein Resultat der Gier und der großen Macht weniger Menschen als das Resultat der Wünsche aller Menschen.
Jede Propaganda und jede Werbung, mag sie noch so raffiniert sein, wird durchschaut. Wenn nicht vom Populus, dann von den Intelektuellen. Nicht umsonst gibt es tonnen von Gesellschaftskritischen Büchern, und es steht jedem Frei, sie zu lesen und ihren Inhalt zu Bewerten.

VIele Menschen machen sich durchaus Gedanken um ihr Umfeld, und sie entscheiden sich zu einem Lebenstyl ,der von Konsum und Werbung geprägt ist. Denn Werbung gibt ihnen Sicherheit und nimmt ihnen das langwierige Denken ab. Ich behaupte nicht, das dies positiv und wünschenswert ist, aber es ist ein Stückchen sicherheit in einer Unsicheren Zeit.

Viele haben Existenzängste, Wissen nicht, ob sie ihren Job in 5 Jahren noch haben werden. Und da sind Stützpfeiler wie Freunde, Familie und Konsum das, wonach sie sich sehnen.

Und solange es nicht eine stärkere Sicherheit gibt (durch eine Starke Wirtschaft, starke Politik oder starke Ideologien) wird es leider weiterhin so bleiben.

Andromachus schrieb:Individualität ist hier vor allem die treibende Kraft, die Erfolg verspricht.
So ist es. Wobei, dies kann auch negative Auswirkungen haben. Der wunsch nach Individualität und der Absonderung von Anderen bewirkt einen extremen Druck auf einem selber. Heutzutage muss man ja etwas besonderes machen, um als "Individum" zu gelten.

' schrieb:Das ist das gleiche Argument wie: Ohne das "böse" kann auch nichts "gutes" existieren aber das kommt lediglich aus der polarisierten Denkweise des Menschen. Ich denke man kann auch durchaus froh sein dass man gesund ist obwohl man niemals richtig krank war.

Ich würde es ein wenig anders Forumulieren: "Nur durch das vorhandensein des bösen kann man jemanden Inspirieren, gutes zu tun".

Mal angenommen, die Regierung würde voll hinter dem Umweltschutz stehen, Politisch würde alles glatt laufen und es gäbe keine Brennpunkte. Natürlich währe das eine Super aussicht, aber ich mag mir nicht vorstellen, worin die Menschen dann ihren Sinn suchen. Jeder braucht ein übergeordnetes Ziel, das man nie erreicht, aber für das man "kämpft".
Würde alles perfekt funktionieren, währen wir vieleicht glücklich und zufrieden, aber auch extremst Träge. Man würde sich nur mit Kleinigkeiten abgeben, anstelle in einem Bronieforum über die Zukunft der Menscheit zu diskutieren Cheerilee awesome
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#12
05.11.2013
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RE: Ist Gewohnheit DAS Problem?
(05.11.2013)Nastor schrieb:  Man bräuchte im prinzip keine Modernisierung, sondern es würde vollkommen ausreichen, wenn man Stromspartricks anwenden würde, und zwar Flächendeckend.

In wie fern braucht man keine Modernisierung? Damals wurde ALLES ohne Bedacht gebaut und auch heute wird teilweise noch so gebaut. Ein Trick zum Stromsparen wären große Fensterflächen die viel Tageslicht ins innere der Häuser lassen, ein anderer wäre die Häuser so zu bauen dass sie sich nicht überhitzen, also mit Holz und begrünten Dächern und Vorrichtungen zum Abschatten. 'Moderne' Städte derzeit erzeugen durch die Hirnrissige Bauweise mit haufenweise Asphalt und Beton "Wärmeinseln" wodurch noch ein zusätzlicher Energieaufwand zum Kühlen entsteht. Die Liste was in Städten alles falsch gemacht wurde ist sehr sehr lange und sicher nicht mit "strom sparen" abgedeckt, weil die derzeitigen Städte eben erst gar kein Potential besitzen PASSIV Strom sparen zu können.
Das nächste Thema wäre das Verkehrswesen. Inzwischen sind wir technologisch so weit entwickelt dass man Städte problemlos so bauen könnte dass kein einziges Auto herum fahren müsste, aber eben auch hier tun sich Menschen schwer von diesem Statussymbol zu verabschieden, selbst wenn es sie das letzte Hemd kostet.

(05.11.2013)Nastor schrieb:  Und wer sollte diese Umbaumassnahmen zahlen? Die Staatskassen sind ja eh lehr. Der Bau von modernen Städten würde ein Land nicht verkraften. Und in einer Demokratie würden die Wähler wohl keiner Steuererhöhung zustimmen, nur um energieeffizientere Städte zu bauen.

Wenn man bedenkt wie viele Steuergelder im Nirvana verschwinden dann sollte man sich eher die Frage stellen wie man es veranlassen könnte dass Steuergelder RICHTIG investiert werden und nicht mal eben hunderte von Millionen an Euro auf einen Schlag verspekuliert oder veruntreut werden. Wenn Politiker gerade stehen müssten für den Mist den sie veranstalten, dann würde die Sache auch anders aussehen aber derzeit kommt eben jeder die (viel) Mist gebaut hat mit einem blauen Auge davon.

(05.11.2013)Nastor schrieb:  Jede Propaganda und jede Werbung, mag sie noch so raffiniert sein, wird durchschaut. Wenn nicht vom Populus, dann von den Intelektuellen. Nicht umsonst gibt es tonnen von Gesellschaftskritischen Büchern, und es steht jedem Frei, sie zu lesen und ihren Inhalt zu Bewerten.

Du vergisst dass Werbung auf unterbewusster Basis arbeitet. Das lässt sich nicht "klick" ausschalten, selbst wenn man "weiß" wie sie funktioniert. Theorie und Praxis sind nun mal zwei paar Schuhe

(05.11.2013)Nastor schrieb:  VIele Menschen machen sich durchaus Gedanken um ihr Umfeld, und sie entscheiden sich zu einem Lebenstyl ,der von Konsum und Werbung geprägt ist. Denn Werbung gibt ihnen Sicherheit und nimmt ihnen das langwierige Denken ab. Ich behaupte nicht, das dies positiv und wünschenswert ist, aber es ist ein Stückchen sicherheit in einer Unsicheren Zeit.

Nein, sie folgen einfach nur der Masse und tun was jeder tut. Die daraus resultierende Sicherheit ist eine Illusion und es wäre wohl jeder zu einem rationalerem Denken in der Lage wenn nicht andauernd etwas auf einen einprasseln würde. Niemand, bzw. nur wenige entscheiden sich für diese Lebensweise, stattdessen ist sie schlicht und einfach ein kulturelles Erbe.

(05.11.2013)Nastor schrieb:  Viele haben Existenzängste, Wissen nicht, ob sie ihren Job in 5 Jahren noch haben werden. Und da sind Stützpfeiler wie Freunde, Familie und Konsum das, wonach sie sich sehnen.

Und solange es nicht eine stärkere Sicherheit gibt (durch eine Starke Wirtschaft, starke Politik oder starke Ideologien) wird es leider weiterhin so bleiben.

Ich weiß nicht warum du auf die Idee kommst dass Konsum einen Sicherheit geben würde. Wenn man sich ansieht was alles konsumiert wird, dann stellt man fest wie wenig der Konsum mit Rationalität zu tun hat. Der gibt einen keine Sicherheit aber es ist dass was die Wirtschaft einen Glauben machen will.

(05.11.2013)Nastor schrieb:  Ich würde es ein wenig anders Forumulieren: "Nur durch das vorhandensein des bösen kann man jemanden Inspirieren, gutes zu tun".

Mal angenommen, die Regierung würde voll hinter dem Umweltschutz stehen, Politisch würde alles glatt laufen und es gäbe keine Brennpunkte. Natürlich währe das eine Super aussicht, aber ich mag mir nicht vorstellen, worin die Menschen dann ihren Sinn suchen. Jeder braucht ein übergeordnetes Ziel, das man nie erreicht, aber für das man "kämpft".
Würde alles perfekt funktionieren, währen wir vieleicht glücklich und zufrieden, aber auch extremst Träge. Man würde sich nur mit Kleinigkeiten abgeben, anstelle in einem Bronieforum über die Zukunft der Menscheit zu diskutieren Cheerilee awesome

"gut" und "böse" sind eben nur Fresken ohne jeglichen Inhalt. In der Natur gibt es weder gut noch böse, stattdessen verlangen diese Betrachtungsweisen ein Egobewusstsein welches nicht nach objektiven Kriterien eine Sache bewertet, sondern danach was für einen selbst "gut" oder "schlecht" ist.

Im besten Fall gibt es einfach nur vernünftig und unvernünftig und sofern man Fakten am Tisch liegen hat welche besagen, dass man sich mit dem bestehenden System selbst sein eigenes Grab schaufelt, dann ist es nur vernünftig das System umzustellen. Wenn Werbung die Menschen daran hindert objektiv zu denken dann muss sie vernünftiger Weise verboten werden. Dann hört auch die Verschwendung wieder auf.

Das Menschen ohne Konsum keinen Sinn hätten wäre eine Alptraum-vorstellung obwohl sie sehr unwahrscheinlich ist. In einer anderen Welt gibt es andere Ziele und andere Denkweisen und auch andere Motivationen. Es ist lediglich der begrenzte Horizont des Menschen der es ihm nicht möglich macht sich vorstellen zu können wie ein alternatives System aussehen könnte und es ist auch lediglich ein Kulturelles erbe warum wir immer noch in Verschwendung und Sinnlosigkeit leben, oder siehst du einen Sinn darin übermäßig viel konsumieren zu können ohne jemals "satt" werden zu können, während immer mehr an dem zunehmenden Stress dieser Gesellschaft leiden, welcher der Preis dafür ist genau diese aufrecht zu erhalten?

Wenn man klar denken kann wird man sehen dass dieses System geradezu absurd ist.

[Bild: 52538124312_f7739de9e0_o.jpg]
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#13
06.11.2013
JschoSoft Offline
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RE: Ist Gewohnheit DAS Problem?
(01.11.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Mittlerweile könnte man Städte sogar so bauen dass sie aus vereinzelten sehr hohen Türmen bestehen mit riesigen Waldflächen dazwischen.
Von was träumst du eigentlich Nachts? Und in wie fern wäre das dann noch eine Stadt?
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#14
06.11.2013
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Ist Gewohnheit DAS Problem?
(06.11.2013)JschoSoft schrieb:  
(01.11.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Mittlerweile könnte man Städte sogar so bauen dass sie aus vereinzelten sehr hohen Türmen bestehen mit riesigen Waldflächen dazwischen.
Von was träumst du eigentlich Nachts? Und in wie fern wäre das dann noch eine Stadt?

Es gibt ja keine Regel welche vorschreibt ob man Städte horizontal oder vertikal baut. In Städten wie Tokyo baut man zwangsweise immer höher, da wird man auch nimmer viel ausdünnen können. In weniger stark besiedelten Städten kann man mehr Freiraum dazwischen schaffen je mehr man in die Höhe baut. Umgekehrt kann man auf jedes Gebäude nen Dachgarten setzen, womit man auch Grünfläche erhält.

Man tut es nur einfach nicht weil derzeit eine Hand nicht weiß was die andere tut, denn um ein einheitliches Konzept zu realisieren braucht man entweder eine gesetzliche Regelung welche genauestens vorschreibt wie man Gebäude bauen sollte oder aber überhaupt eine zentralisierte Stadtplanung die von vorn herein ein Gesamtkonzept zur Verfügung stellt in das sich neue Gebäude eingliedern müssen.

Weiters wäre es vermutlich auch notwendig Städte teilweise Rück-zu-bauen bzw. nach und nach zu ersetzen und mit neuem Konzept zu realisieren. Wenn man weiterhin einfach "irgendwie" und "irgendwohin" baut, dann wird sich die Situation langfristig nicht verbessern bzw. wird nur ein Bruchteil so effizient wie sie mit intelligenter Städteplanung hätte sein können.

Dass die armen Menschen ( Whining ) dann in ihrer Individualität eingeschränkt sind und Herr Müller sein Haus nicht ganz anders wie Herr Maier bauen kann ist dann nun mal Tatsache. Allerdings gibt es auch keine Nachteile ohne neue Vorteile zu bringen weil sich nämlich die Lebensqualität in einer intelligenten Stadt extrem steigern lässt.

[Bild: 52538124312_f7739de9e0_o.jpg]
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#15
06.11.2013
Meganium Offline
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RE: Ist Gewohnheit DAS Problem?
(06.11.2013)JschoSoft schrieb:  Von was träumst du eigentlich Nachts? Und in wie fern wäre das dann noch eine Stadt?
Frage ich mich auch... Grüne Wälder. Natur und Umwelt ist scheiße! Da habe ich nämlich einen 5er geschrieben. FS sad

...
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#16
06.11.2013
JschoSoft Offline
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RE: Ist Gewohnheit DAS Problem?
Aber Türme zu bauen verbraucht deutlich mehr Ressource und Energie als "normale" Häuser zu bauen, außerdem glaube ich nicht dass viele Leute Interesse daran haben in einem eingeengten Turm zu leben.

Ich habe ja nichts gegen Umweltschutz aber so etwas ist bautechnisch sehr schwer umzusetzen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.11.2013 von JschoSoft.)
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#17
06.11.2013
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Ist Gewohnheit DAS Problem?
Aber Türme baut man nicht so oft wie normale Häuser. Außerdem ist es sehr von der Bauweise abhängig. In China hat man das Problem enormen Bevölkerungswachstums damit gelöst ein System für ein modulares Hochhaus zu entwickeln. Ein zwanzig Stöckiges hochhaus kann da in einer Woche fix und fertig aufgebaut werden, weil eben alle Teile schon vormontiert sind und vor ort nur noch zusammen gefügt werden müssen. Modulare Bauweise ist auch Umwelttechnisch besser weil man sich einen Großteil des Bauabfalls erspart, die an einer konventionellen Baustelle anfallen. Standardisierte Teile sind auch in der Herstellung ökomischer.

Dass Menschen nicht in Türmen wohnen kann ich so auch nicht bestätigen. In der Regel sind hoch gelegene Wohnungen sehr teuer wegen der besseren Aussicht. Wenn mehrere Hochhäuser nebeneinander stehen begrenzt sich die Aussicht zwar ABER man kann die Hochhäuser bei gleicher Bewohnerzahl weiter voneinander entfernt errichten als konventionelle Wohnblöcke. Man darf nicht vergessen wie viel Fläche derzeit in einer durchschnittlichen Stadt an Gebäuden unter fünf Stockwerken drauf geht.

Die negativen Konsequenzen wenn man jeden Winkel zupflastert sind wie folgt:
  • Überhitzung im Sommer weil Asphalt / Beton die Hitze lange speichert
  • Überschwemmung bei viel Regen, da das Erdreich kein Wasser aufnehmen kann
  • Wenig Sonnenlicht weil die Gebäude zu nah an einander stehen

Jetzt stelle man sich vor die Gebäude haben je zwanzig, dreißig Stockwerke und stehen einige hundert Meter voneinander entfernt. Dank großer Fenster braucht man weniger elektrisches Licht. Im Winter braucht man bei Sonneneinstrahlung nicht zu heizen. Plus: Großartige Aussicht (Weitsicht), egal in welcher Wohnung man lebt. Vorm Haus viel Grün mit Sport- und Erholungsflächen.

Bezüglich der Straßen muss man dann noch eine Lösung finden. Eine wäre wie folgt: Alles untertunneln.
Bauweise: Einen Graben ziehen, Straße reinbauen mit einem Kasten drum rum und oben wieder Erde drauf auf Bodenniveau. Spart im Winter das Schneeräumen, Salzen. Minimiert die Unfallgefahr durch schlechte Straßenverhältnisse da wetterunabhängig.

Was nun die Automobilität angeht. Elektroautos und Carsharing. Es gibt nicht ineffizienteres als dass jeder ein eigenes Auto hat was in der Stadt die meiste Zeit einfach nur Platz verstellt und während des fahrens ständig an den Ampeln und im Stau steht und kontinuierlich abgase freisetzt. Dank Elektroautos gibt es dieses Problem nicht. Kombiniert mit Car-Sharing nimmt man sich einfach das nächste voll geladene Autos was irgendwo rumsteht und fährt von A nach B wo es wieder geladen wird und nachher wieder für jeden Bereit steht. So gibt es keine Probleme mit Reichweite. Akku leer: Auto wechseln.

Nun stellt sich eventuell noch die Frage nach dem Strom. Zum einen kann durch intelligentes (automatisches) Energiemangement einiges eingepart werden, zum anderen könnte man durch flächendeckende LED-Beleuchtung viel Saft einsparen. Man kann die Auf- und abwinde an den Hochhäusen nutzen um Windturbinen anzutreiben, Biomassekraftwerke, Solarthermie, Fotovoltaik, Geothermie. Es gibt dutzende Methoden um den Strom vor Ort zu erzeugen die allesamt besser sind als Kohle- oder Atomkraftwerke.

Letztenendes ist es ja so: Bautechnisch ist so ziemlich alles umweltschädlich nur ist es dann ein Unterschied ob das Produkt dieser Baustelle intelligent und nachhaltig ist oder nicht, weil gebaut wird ohnehin nur ein Bruchteil der Benützungsdauer.

[Bild: 52538124312_f7739de9e0_o.jpg]
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#18
06.11.2013
JschoSoft Offline
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RE: Ist Gewohnheit DAS Problem?
Tja das haben die Chinesen ja gut gelöst, zum Glück achten die so sehr auf die (Um)Welt...
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#19
06.11.2013
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Ist Gewohnheit DAS Problem?
(06.11.2013)JschoSoft schrieb:  Tja das haben die Chinesen ja gut gelöst, zum Glück achten die so sehr auf die (Um)Welt...

Joo, frag mal die von den chinesischen Mülldeponien wo der Müll aus der EU rum liegt. Somit darf man sich kaum erlauben über die Chinesen zu urteilen. Die EU ist nicht besser (Wir sind nicht besser) als die Chinesen sondern bedienen uns an dem Prinzip: "Aus den Augen, aus dem Sinn!"

Interessant wäre es wenn der Müll im Land bleiben würde und wenn wir fertige Waren nicht aus China importieren (weil dort findet ja die Umweltverschmutzung bedingt der Produktion UNSERER Konsumgüter statt), sondern wenn wir alles selbst bauen. Bei unserem Verbrauch und unserer Verschwendungs-mentalität die immer näher an den Amerikaner ran kommt, würden wir bald in unserem Müll ersticken und dann wüssten wir das Zeit zum Handeln ist.

Faktum ist: Die Wirtschaft ist auf Profit ausgelegt und nicht auf Vernunft. Wenn sich Vernunft und Profit unter einen Hut bringen lassen dann hat die Vernunft eine Chance. Wenn Vernunft nicht profitabel ist, dann hat sie keine Chance.

Heute wissen wir dass man von Profit alleine nicht leben kann und dass uns außerdem die Zeit davon rennt. Desshalb muss Vernunft der alles entscheidende Faktor werden denn Status Quo ist obsolet und das seit Jahrzehnten.

[Bild: 52538124312_f7739de9e0_o.jpg]
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