Dann auch mal ein Beitrag von mir zum Thema^^:
Betreffend Folter/Gore
Auch geistige Folter kann nach Paragraph Schieß-mich-tot genauso verherrlichend und erschreckend sein und steht demnach auch unter der gleichen Beobachtung wie die Darstellung körperlicher Folter.
Ja, die Inquisition foltert durchaus, aber in einem nicht gehässigen, professionellem Sinn und auch nur, wenn es nicht anders geht. Jetzt mal einzelne Abweichlerinquis und Folterknechte ausgenommen, legt die Inquisition schon Wert darauf nicht als die brutalen Quäl- und Metzelmonster rüber zu kommen. Sie gehen dabei wie bei einer klinischen Therapie nach Einteilungsstufen vor und arbeiten diese nüchtern ab. Das hat dann auch kein Stück Verherrlichung, besonders wenn der Anwender das unwillig abarbeitet. So ein Protokoll sieht auch mehr wie ein medizinischer Bericht aus. Ben Counter umschreibt im Roman Grey Knights grob die einzelnen Stufen der Folter des Ordo Malleus und sagt ganz am Ende nur, bei welcher Stufe der Gefangene nun steht. Oder passive Darstellung über zugesaute Räume. Für Kopfkino ist der Autor nicht mehr verantwortlich
Ein psionisch geistiger Kampf kann raketenschnell zu folterartigen Darstellungen werden, wenn einer der Kämpfenden unterlegen ist. Dan Abnett arbeitet mit Augen verdrehen, Blut aus Nase und Mund und Sabbern, aber mehr nicht. Stellt euch quasi ein Tollwutopfer vor. Kein platzender Kopf, keine zermatschten Augen oder sonstige "Albereien". Selbst bei Unfällen im Vakuum beschreibt er nur, dass das Opfer erstarrt und erblindet Aufgrund des Druckgefälles und der Kälte. Ja, eigentlich platzen auch mal Augen bei zu starkem Druckabfall, aber das kann man auch gut und gerne weg lassen
Vakuumtote kommen in W40k übrigens durchaus öfter vor.
Bei der Darstellung des Chaos jedoch sind alle, restlos alle Autoren in einem Bereich, der eigentlich an der Grenze zu FSK 16 rumeiert. Chaos ist halt kein Kindergeburtstag und die Darstellung absichtlich erschreckend. Grausame menschliche Experimente gepaart mit obszönen Perversitäten schütteln sich die Hände. Genau deswegen stellt hier nur einer das Chaos dar:
Der SL.
Und selbst dort schicke ich Friendship bei Sachen, wo selbst ich mir im Unklaren bin, den Text. Ihr habt ja erlebt, ich bin lieber übervorsichtig, auch wenn ich so langsam ganz gut die Grenzen einschätzen kann (auch Dank "The Ark" hier im Forum). Die massive Entfremdung und nicht Nachstellbarkeit der Szenen rettet übrigens den Warhammer 40k Autoren den Kragen, weswegen keines der Bücher indiziert werden muss.
Allerdings scheinen sowohl Ben Counter als auch Dan Abnett und ein paar andere sich oft auf wissenschaftlich und medizinisch korrekte Fachbereiche zu berufen. Kommt öfter vor, dass der ein oder andere Autor einen Wissenschaftler oder Arzt als Infoquelle hat oder gar selbst einer ist.
Das gleiche Problem hab ich auch: Ich komme direkt aus dem medizinischen Sektor. Was für andere schon creepy oder unverständlich ist, ist für mich Alltag. Bei so manchem Splatter fällt mir nur noch gelangweilt auf, dass die anatomische Darstellung der Organe nicht korrekt ist. Ansonsten entlockt man mir mit so einem albernen Pseudoschockerunfug nur ein müdes Gähnen. Ich will damit nicht sagen, dass man abstumpft, denn ich weiß an sich noch viel mehr wie abartig solche Szenen eigentich snd, aber man verliert den Schrecken. Wer kennt sie nicht, die Szene, wo der Arzt eine Krankheit beschreibt und sich wundert, warum sich alle am Tisch von ihm wegsetzen und er auf einmal sehr viel Mittagessen ganz allein für sich hat
Betreffend R34
Ja, amüsanter Bereich. Ich bin jetzt seit zwölf Jahren P&P SL und hab eigentlich schon alle möglichen Anwandlungen von Spielern beiderlei Geschlechts erlebt
Fragen nach Körperbau, Sexpraktiken und was man alles vor und nach dem eigentlichen Gerammel alles machen kann, tauchen durchaus mal auf. Und ja, unsere P&P Runde hat auch weibliche Mitspieler an Bord
Da bin ich auch ebenso recht schmerzfrei, auch wenn es mich persönlich im RP nicht so interessiert. Was jedoch nie dazu gehörte, war die explizite Darstellung und Beschreibung des Aktes an sich. Hey, wer will schon von seinem Char hören: Konstitutionsprobe versemmelt, du kriegst keinen hoch. Dafuq?!
Selbst im völligen Vollrausch beim abendlichen WE Treffen kommen zu echten Geschichten eher allgemeine Fragen anstatt fröhlich detaillierte Lifeberichte. Allerdings besitzen alle meine Freunde im gewissen Maße Anstand und Grips, was ich auch von allen am RPG Beteiligten hier erwarten kann
Sprich: Begebenheiten, die einen so aussehen lassen -->
kann man allgemein kommentieren, was andere sicherlich feiern lässt. Aber die Details bleiben dann im Kopf.
Kleine Anekdote: Meistens. Manche Ladies aus meinem Semester sind so dermaßen schmerzfrei, dass man irgendwann anfängt Kaffee auf den Tisch zu husten während sie in der Vorlesung sich ungehalten über Dinge unterhalten, die ich nun wirklich nicht zum besten geben würde. Wenn ich also Kaffee an den Bildschirm huste, habt ihr es definitiv übertrieben.
Was nicht heißt, dass Aktszenen in der Literatur keinen Platz hätten. Ich selbst finde nur, dass es mehr in ein Fanfic passt und weniger in ein RPG.
Noch was nicht Gore/R34 Betreffendes
Wenn ihr Fragen zu medizinischer Art habt, nicht Gore betreffend *zu den Apothecarii Ponies zwinker*, kann ich euch gern weiter helfen. Auch für die Darstellung von Warhammer 40k Medizin. Das kommt in den Romanen oft vor, ist aber in den Codices oft gar nicht erwähnt.
Man spritzt für gewöhnlich übrigens nicht in Arterien
Aber ist verzeilicher Fehler im RP. Ungelogen, eine "Kollegin" von mir wollte das life machen. Das ist dann ein deutlicher
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