(Vor)gestern durfte ich mir von dir noch anhören, dass Fanfics das falsche Medium für "Autoren wie mich" wären, heute gehst du mit Ruhe und Umsicht auf meine Frage ein.
Freut mich, dass du dazu übergegangen bist, das Problem zu untersuchen und nicht nicht länger wertend andere Autoren und ihre Intentionen angreifst.
Ja, so eine wertungsfreie, umsichtige, nicht-verurteilende Antwort hätte ich mir von vielen von Anfang an gewünscht - und du bist sogar über meine Erwartungen weit hinaus geschossen, indem du das ganze auch noch kritisch selbst-reflexiv angegangen bist.
*Applaus*
(02.12.2013)Onk3lM0 schrieb: Dadurch, dass es einfach so "vorgelebt" wird, habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht. Ich wollte meine Story hochladen, damit Leute sie lesen und ich wollte ihre Meinungen dazu wissen.Ja, so habe ich auch angefangen und habe mir auch keine großen Gedanken darüber gemacht.
Ich gehöre zu den Leuten, die bei jeder Geschichte, die sie lesen, Feedback geben; habe mich bei dem ersten Auftauchen dieses Threads hier weder angesprochen, noch betroffen gefühlt.
Nun aber bin ich betroffen und habe mir den Thread noch einmal durchgelesen. Habe mir das Verhalten meiner Kollegen angeschaut und bin zu dem Schluss gekommen, dass irgend etwas "schief läuft". Schließlich ist dieses Feedback-Problem ja ein wiederkehrender "Dauerbrenner", sei es in einem Thread wie diesem hier, oder der Fünffach-Post eines Autoren in seinem Thread, bei dem man sieht, wie seine "viel Spaß beim Lesen"-Wünsche mit der Zeit doch etwas gezwungen wirken.
Man hört allenthalben "man kann den Leser nicht zwingen" - und ich dachte mir: Natürlich kann man! Wobei ich weniger das "Zwingen" im Kopf hatte, als einfach zu einem Handelszustand zu kommen, wie es das Normalste der Welt außerhalb des "all for free"-Paradieses Internet ist.
Der Deal lautet: Du gibst mir was ich will (Feedback) und du bekommst, was du willst (die Geschichte).
Das ist eine win-win-Situation, während es im "Bronie.de-Normalmodus" oft auch eine win-lose (Leser-Autor) Situation ist.
Zitat:"Seit dem es das Forum hier gibt lese ich kostenlos Fanfics und nun soll ich dafür Feedback aufbringen? Skandalös!"Ich denke, da triffst du einen der zentralen Punkte auf den Kopf: Die Gewohnheit, die "Tradition", diese Konvention der Foren-User.
Diese wird aber, auch wenn Corexx das anzweifeln möchte, auf Kosten nicht weniger Autoren getragen.
Das Einzige, was wir Autoren haben, ist unser Flehen um Feedback, dem sich gegenseitig stützen bei Kollegen (oft kommentieren ja Autoren bei den Kollegen, die bei ihnen selbst auch Kommentare hinterlassen, nach dem Motto "eine Hand wäscht die andere") - und unsere Geschichte. Und nur mit Letzterem können wir "Druck" machen; nur dies können wir zurück halten und sagen: "Nun hast du dich schon so lange mir meiner Geschichte amüsiert, ich hätte auch gerne ein wenig was zurück."
Und dies ist nicht böse, verwerflich, oder sonst etwas. Es bricht nur mit der "Tradition", die ihrerseits, wie festgestellt, bedeutende Mängel für viele Kollegen hat.
Zitat:Ich wusste ja, dass einigen das Thema am Herzen liegt, aber das da so viel... ich nenne es mal Pathos hineingegeben wird, hat mich dann doch überrascht.Ich bin selbst erstaunt, was ich mir anhören muss(te) und hätte damit nicht gerechnet.
Beschimpfungen, Unterstellungen, Belehrungen, selbst ob ich meine Leser nötigen will, werde ich gefragt (darüber muss ich immer noch schmunzeln ). Ich bin ein abartig böser Mensch, wie mir scheint.
Weswegen, noch einmal? Weil ich meine Geschichte nicht herschenke?
Was steht auf der Plus-Seite?
Ich habe einen meiner Leser kennen gelernt und dieser hat in der Folge meines Handels sich nicht nur getraut, mir ein Feedback (sein erstes überhaupt) zu schreiben, sondern nun auch bereits einem zweiten Autoren.
Also praktisch eine win-win-win-Situation (Autor #1, Autor #2, Leser)
(Und ich habe Nonsense als Leser gewonnen; aber das mag als Argument nun nicht so besonders gelten, weil es ja aus Mitleid zu mir kam )
Was habe ich verloren?
Nichts. Ich habe bislang nur hinzu gewonnen.
Jeder stille Leser, der nun weg bleibt, der kann mir, ganz brutal und provokant gesagt, gestohlen bleiben. Der ist mir (! ich rede nur für mich und bin mir bewusst, dass Kollegen dies anders sehen - und das akzeptiere ich und bewerte es nicht negativ) genau so viel wert wie kein Leser.
Den Respekt, den ich bei Usern wie Twilight Shadow verloren habe: , ich kenne ihn nicht, er interessiert mich nicht, what should I care? Das Forum und Internet ist groß genug, ich brauche nicht mit jedem lieb Kind zu sein.