(05.11.2014)Pulse Wave schrieb: Trotzdem ist immer noch alle Welt heiß auf einen echten Minimoog Model D, der weder MIDI noch Speicher hat und erst warmlaufen und gestimmt werden muß – am liebsten noch mit dem inzwischen seltenen alten Oszillatorboard, das noch ungenauer ist, aber nochmals fetter klingen soll.
Kurz gesagt: Nein.
Die synthaffine Musiker-Welt will keinen Minimoog Model D, sie will nur dessen
Sound. Vielleicht noch seine Bedienoberfläche. Wenn es eine Möglichkeit gibt, genau das zu haben, verzichten die meisten Leute sicherlich auch mit Vergnügen auf die Stimmprobleme, das nicht-gefederte Pitchbend-Rad, den Mangel an Speicherplätzen…
Genau deswegen gibt es Software wie Monark, Mini V oder Diva, genau deswegen gibt es gemodelte Moog-Filter auf Synths wie dem King Korg oder dem Nord Lead A1, genau deswegen baut Moog auch heute noch analoge, monophone Synths wie den Voyager.
Und alle diese Alternativen zu einem echten Minimoog finden ihre Abnehmer, sowohl im Studio als auch auf der Bühne.
Selbiges gilt nebenbei auch für Rhodes, Wurly, Clavinet, B3, C3 und ähnliche Vintage-Kisten. Der Klang ist entscheidend. Aber da man den heutzutage auch mit anderen Geräten ziemlich gut hinbekommt, macht sich (abgesehen von eher konservativen Blues- und Jazz-Bands) kaum einer die Mühe, die Originale rumzuschleppen. Mit einem Nord Electro, einem Korg SV-1 oder selbst einem Laptop, auf dem Mainstage und entsprechende Plug-ins laufen, kriegt man solche Sounds schließlich auch wunderbar hin.
(05.11.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Mein erster Kommentar bezog sich darauf warum Röhrenamps durch Amp-Modelling nicht vertrieben werden, selbst wenn die Amp-Modeller perfekt sind. Das ist das selbe wie bei CDs und LPs welche ebenfalls nicht von MP3s vertrieben werden, obgleich das rein rational betrachtet die deutlich bessere Alternative wäre. Das war auf die Allgemeinheit bezogen.
Na, zwischen dem von dir geäußerten, einleitenden "Röhrenamps sind
alternativlos" und "Röhrenamps werden auch mit dem Vorhandensein von Modelling-Amps immer noch auf dem Markt bleiben" existiert semantisch doch ein deutlicher Unterschied.
Wie du selbst anführst, sind CDs und LPs eben nicht
alternativlos, weil es eine Alternative gibt.
(.mp3s/Downloads und die in Verkaufsstatistiken nicht berücksichtigten Streams wie Spotify oder selbst YouTube haben nebenbei in den letzten Jahren so sehr zugelegt, dass die meiste Musik heutzutage wahrscheinlich nicht mehr von physischen Medien wiedergegeben wird. Tendenz steigend. Die Bedeutung von CD und Vinyl als Datenträger für Musik nimmt damit deutlich ab. Mal sehen, ob die Verdrängung nicht doch noch kommt.
)
(05.11.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Erster und zweiter Kommentar haben somit recht wenig miteinander zu tun. Das wäre das selbe wie wenn ich schreibe: "Die meisten Autos sind rot!" und "Ich habe am liebsten blaue Autos!" und du zitierst beide Sätze, setzt sie übereinander und fügst: "soviel dazu!" hinzu. Erster und zweiter Kommentar widersprechen sich in dem Fall nicht.
Wenn du das Ganze anhand eines Autobeispiels schildern willst, dann auch vollständig. Dazu muss nicht viel verändert werden. Erweitern wir nur "Die meisten Autos sind rot!" auf "Rote Autos sind
alternativlos; die meisten Autos sind rot!" und das Ganze kommt den Amp-Zitaten schon näher. Aber da du ja nicht nur geschrieben hast, dass du AXE-FX 2 magst, sondern, dass er "fast röhriger als ein Röhrenamp" klingt, braucht es im Satz mit dem blauen Auto noch einen Verweis darauf, etwa:
"Ich habe am liebsten blaue Autos, die können das, was rote Autos können und vielleicht noch mehr!"
Wenn es dann in einem Post heißt:
"Rote Autos sind
alternativlos; die meisten Autos sind rot!"
und wenig später:
"Ich habe am liebsten blaue Autos, die können alles, was rote Autos können und vielleicht noch mehr!",
dann wirst du sicherlich verstehen, dass ich darin einen gewissen Widerspruch entdecke, diesen amüsant finde und mit einem "So viel dazu.
" kommentiere.
Und ja, ich hänge mich am Wort "alternativlos" auf. Aber es verändert eben die Bedeutung des gesamten Absatzes, wenn er damit eingeleitet wird.
(10.11.2014)Pulse Wave schrieb: und die beiden durch Acid hochgehypeten TR-808 und TR-909
Wobei nicht nur Acid daran Schuld ist, sondern auch Hiphop, Techno, House…die Geräte haben wirklich ganze Genres begründet.
(10.11.2014)Pulse Wave schrieb: Das ist natürlich problematisch, ja. Gitarre können viele, weil sie ihren Testosteronüberschuß unbedingt nach dem Härter-schneller-lauter-Prinzip mit dem Instrument ableiten müssen, das mehr als alle anderen für Metal steht. Baß ist uncool (wär anders, wenn sich mehr Leute für Funk und für Bassisten wie Bernard Edwards, Verdine White oder Mark King interessieren würden, die eben nicht nur Grundtonachtel wummern).
Wobei es in den letzten Jahren auch nur wenige wirklich auffallende Bassisten gab. Flea war da gefühlt der letzte und die RHCP haben den Gipfel ihrer Bekanntheit schon länger überschritten. Wenn ich mir so die Bands ansehe, die in den 2000ern bekannt und erfolgreich waren - Radiohead, Coldplay, Linkin Park, MUSE - dann sind die Bassisten immer ziemlich im Hintergrund. Solange sie überhaupt spielen dürfen und nicht durch Synthesizer ersetzt werden.
Wobei der DAW-Boom und das verstärkte Aufkommen von Heimstudios in den 2000ern gefühlt auch zu mehr Musikern geführt hat, die Bass als Zweit- oder Drittinstrument spielen. Gerade Gitarristen. Sieht man ja selbst in diesem Thread.
(10.11.2014)Pulse Wave schrieb: Im Bronytum ist es ja so schon schwierig genug, eine ganze Band zusammenzukriegen (außer Przewalski's Ponies fällt mir sonst keine Brony-Rockband ein),
Naja, Neighslayer und Acousticbrony hatten schon ein paar größere Gigs auf Conventions. Vielleicht die bekanntesten Brony-Bands.
Und ein paar MLP-Konzeptalben (zumindest zwei fallen mir ein) aus dem Fandom sind tatsächlich als Kollaborationen von mehreren Musikern übers Internet entstanden. Wie auch immer das genau bewerkstelligt wurde.
(10.11.2014)Pulse Wave schrieb: und so skrupellos ist man dann doch nicht, auch noch gute Virtuelle-Schlagzeuger-Software raubzukopieren.
Ach, auf Moral würde ich da nicht vertrauen. Ich meine, es gibt sicherlich auch genug EDM-Künstler im Fandom, die mit gecracktem FL Studio, gecracktem Massive und zusammengeklaubten Samples ihre Musik erzeugen.
Wenn man bedenkt, dass das gesamte Bronytum durch Urheberrechtsverstöße (Folgen auf Youtube/Fileservern/Torrents) entstand und wuchs, ist es wohl nicht all zu abwegig, dass manche sich auch ihre Musiksoftware illegal besorgen.
(10.11.2014)Pulse Wave schrieb: Im Mix hat man dann zwei Möglichkeiten. Entweder man mixt das von den Lautstärkenverhältnissen her wie eine richtige Band. Oder man mixt die Gitarre und eventuellen Gesang ganz nach vorne und Baß und Drums schön nach hinten.
Wobei man fairerweise auch sagen muss, dass richtiges Abmischen (und Mastern) eine Kunst für sich ist. Als Amateur muss man da erst einmal viel Zeit investieren, bis man es einigermaßen raus hat. Da klingen die ersten Veröffentlichungen dann eben erst einmal recht unausgewogen.
(10.11.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Also grundsätzlich, wenn ich von Synths rede, dann meine ich in erster Linie so Zeug wie Choir, Organ oder Piano, was man eben mit den Keyboards generieren kann
Mhmm…solche Sounds funktionieren heutzutage meist auf Sample-Basis (von Hammond-Emulationen abgesehen), weswegen man da eher von Samplern bzw. Romplern (ROM-Speicher-Sampler) spricht. Bei "Synth" denkt man eher an Sinus-, Dreieck-, Sägezahn-, Puls-Wellenformen und alles, was schön unnatürlich klingt.
(10.11.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: und nicht irgendwelche psychadelischen Elektro-geräusche die man im Metal nicht gebrauchen kann.
Einspruch.
Im Laufe der Jahre haben viele der einflussreichsten und populärsten Metal-Acts Synthesizer in ihre Kompositionen eingebaut.
Dio,
Ozzy Osbourne (mit einem der wohl ikonischsten Synth-Intros außerhalb von Synthpop, Prog und EDM),
Judas Priest,
Iron Maiden…
Von Progressive Metal-Bands ganz zu schweigen. Jordan Rudess würde sicherlich gerne mal ein ernstes Wort mit dir wechseln.
Von der Wellenform her ist der Unterschied zwischen manchen simplen Synthesizer-Einstellungen und einer stark verzerrten Gitarre übrigens gar nicht so groß. Erst recht, wenn es sowieso nur Tonleitern-rauf-und-runter-Shredden ist. Rechteck als Wellenform, vielleicht noch etwas Verzerrung, dahinter Delay und/oder Hall drauf, dann über die Tasten flitzen und es klingt näher an einem, sagen wir, Yngwie Malmsteen, als man glauben würde.
Synthesizer kann man in praktisch jedem Genre sinnvoll einsetzen. Man muss nur wissen, wie man Soundprogrammierung und Arrangement so abstimmt, dass sie auch reinpassen.