Als erstes muss ich anmerken, dass deine Grammatik fabelhaft ist. Mir sind nur extrem wenige Rechtschreibfehler aufgefallen, und der Text lässt sich sehr flüssig lesen. Das sind Dinge, die nicht bei jeder FF selbstverständlich sind (wie bei mir z.B.
).
Bei diesem Punkt gibt es so gut wie nichts zu mosern. Was deiner Geschichte aber fehlt, sind die kleinen feinen Details, die den Gesamteindruck abrunden, aber alles der Reihe nach:
Zunächst einmal gibt es Geschichten von Kerlen, die mit der Gesamtsituation unzufrieden sind, und sich in die Ponywelt sehnen, wirklich mehr als Zuhauf. Fast jede zweite Humans-in-Equestria Geschichte hat dieses Grundkonzept. Aber vielleicht war dir das nicht wirklich bewusst, deswegen nehme ich das als keinen gravierenden Kritikpunkt.
Kommen wir zum Hauptprotagonisten, oder besser gesagt, dem Phantom. Nun, ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich von ihm halten soll, da er der ständig nur als "er" beschrieben wird, irgendwie kein Bild in meinen Kopf projiziert.
Zugegeben, in "My little Dashy" ist die Hauptfigur auch namenlos, und hat dieselben Probleme, aber die gesamte Geschichte wird in der Ich-Perspektive erzählt, was eine andere Wirkung in dem Fall hat.
Hier wäre es nicht verkehrt gewesen, dem Charakter mehr Persönlichkeit zu geben. Und damit meine ich nicht nur den Namen. Der Leser muss sich für seine Geschichte interessieren, damit er auch auf mehr neugierig wird.
Die Details machen die Atmosphäre:
- Wo und was arbeitet er überhaupt?
- Was mag er nicht an seinem Job?
- Kommt er mit seinen Arbeitskollegen zurecht, oder ist er ein Außenseiter?
- Wie sind seine Verhältnisse zu Familie? (Diese können ja nicht gut sein, wenn er am Ende der FF die Welt so spontan verlässt, ohne sich über diese seine Gedanken zu machen)
- Hat er Freunde, die ihn eventuell im Stich gelassen hatten?
- Wie ist er auf das Bronyfandom aufmerksam geworden?
Sachen wie diese hauchen der Figur Leben ein, und der Leser kann sich mit ihr identifizieren, oder mit ihr mitfühlen.
Das ist mir auch aufgefallen:
Zitat:Die Gruppe hielt an und beobachtete ihn, während er die Tür öffnete und hinein gehen wollte. Doch als die Tür offen war blickte er direkt in zwei magentafarbene Augen, die auf Augenhöhe ungefähr 10cm von ihm entfernt waren. Erschrocken machte er einen Schritt zurück und wurde dabei von Rainbow Dash umgeworfen, welche die Chance ergriff um durch die offene Tür hinaus zu fliegen.
Hmmm, mir scheint, Rainbow Dash kann keine Türen öffnen.
Warum sonst lauert sie geduldig, bis diese sich öffnet, um einen Fluchtversuch zu starten? Aaaaber, wenn das Phänomen mit der Tür wirklich so ist, was macht ein Pegasuspony wie sie wohl als Alternative? Vielleicht aus dem Fenster fliegen? Das würde sich doch irgenwie anbieten, oder?
Zitat:„Wusste ich‘s doch! Es ist schon auffällig, wenn du als einziger nicht vor uns wegrennst, sondern auch noch aktiv auf uns zukommst. Aber – woher weißt du das…?“
„Aus dem Fernsehen…“
„…Bitte?“
„Ihr seid hier bei uns in einer Fernsehserie, das heißt von Menschen gezeichnet und animiert und dann für Kinder auf der ganzen Welt gezeigt. Ich hatte zwar immer gehofft, dass ihr wirklich real seid – aber ehrlich gesagt, wirklich dran geglaubt hatte ich nicht.“
Zu seinem großen Erstaunen reagierte Twilight gelassen, fast schon so, als hätte sie es erwartet oder als wäre es nichts Besonderes. Dennoch blickte sie nachdenklich zu Boden.
„Aber jetzt mal eine Frage meinerseits: Wie genau seid ihr hier her gekommen?“
Sie hob ihren Blick und schaute ihn jetzt wieder direkt an.
„Nun – nennen wir es einen magischen Unfall. Und das bringt mich zu meinem Hauptanliegen. Wir kommen nicht wieder zurück.“
Also wenn mir ein fremdartiges Wesen offenbaren würde, dass ich nur das Produkt der Fantasie eines anderen Überwesens sei, wäre ich wirklich zutiefst am Boden zerstört. Aber zuallererst würde ich das Wesen als einen irren Spinner abstempeln und seine Offenbarung solange infrage stellen, bis ich einen deutlichen Beweiß dafür hab.
Bei "Matrix" gab es ja die rote, und die blaue Pille.
Wie dem auch sei, bei Gelegenheit werde ich auch die Fortsetzung lesen.