Internet und Privates

[Infinity]

Ich hatte schon im Forum gesucht, aber noch kein Thema diesbezüglich gefunden.


Über verschiedene soziale Plattformen (Facebook, tumblr, Foren, Chat, etc) hat man in der heutigen Zeit mehr als genug Möglichkeiten sich mit anderen Menschen in Verbindung zu setzen, zu diskutieren, Meinungen und Medien auszutauschen und nebenbei auch private Dinge zu veröffentlichen.

Dabei kann Privates schon alles mögliche sein. Von der eigenen Meinung in Form eines Forenposts bis hin zur kompletten Lebensgeschichte per Facebook-Timeline. Profile lassen sich verknüpfen, sodass man Teile des Users wie ein Puzzle zusammen setzen kann.

Doch ist es wirklich so gut, andere (fremde) Menschen an dem eigenen Leben teil haben zu lassen? Wie viel verrät man unbewusst über sich selbst? Und wie stark unterscheidet sich die eigene Internetpersönlichkeit von der, die man wirklich ist?

Ich möchte in diesem Thread nicht über Datenschutz, Hacking oder ähnliche technische Dinge diskutieren. Mich interessiert eher der soziale Aspekt. Daher meine Fragen:

Würdet ihr private Dinge im Internet preis geben?
Wenn ja, wie viel? Und wie viel glaubt ihr, wissen andere von euch?
Glaubt ihr, dass ihr als Foren-User anders reagiert, als im Real Life?


Meine Meinung:
Ich persönlich halte mich so weit von allem raus wie möglich. Auch wenn es manchmal schwer ist, die eigene Meinung zurück zu halten, ist es meist besser so. Facebook, Skype und ähnliches werden auf ein Minimum reduziert oder gar nicht genutzt. Und die privaten Probleme von anderen gehen mich nichts an. Im Umkehrschluss gebe ich nichts von mir oder aus meinem privaten Umfeld preis, meine Internet-Galerien auf tumblr und deviantart sind die einzigen Ausnahmen. Anonymität ist was anderes, aber wenigstens wird man nicht so stark "durchschaubar".

Ich kann es nicht verstehen, wie man öffentlich (z.B. auf Facebook oder in Foren) die halbe Welt an persönlichen Dingen teilhaben lassen kann. Vor allem, weil nicht jeder Internet-Nutzer ein Herz aus Gold hat. Mal ganz zu schweigen von dem (fehlenden) Fachwissen, wenn man auf der Suche nach Antworten ist. Hier muss man höllisch aufpassen und immer skeptisch bleiben. Einfach blind auf die Meinung von unbekannten Menschen zu vertrauen... ich weiß nicht. Aber das ist nur meine Ansicht.

[Rennfahrer2]

Ich finde, man sollte im Internet so wenig von sich sowie seinen persönlichen Umfeld preisgeben.
Nicht wie ich es damals tat. Aber ich habe gott sei Dank daraus gelernt und gehe jetzt viel reservierter mit meinen Daten um.

[YuTendo]

Ich selbst habe in der Tat keinen Facebook Account und noch nie einen besessenen. Es gab nie einen Grund dafür und der Drang persönliche Informationen im Internet zu publizieren hält sich auch auf einem Minimum. In dem Kontext finde ich es immer wieder schlimm wenn Eltern Bilder von ihren Kindern etc. posten -die Bilder sind für immer und die Kinder können sich nicht wehren.

Ich hab kein Problem damit meine Meinung zu einem Thema in einem Forum/Chat/Twitter... zu äußern, den zu meiner Meinung stehe ich. Da spielt es keine Rolle ob es jemand schaft meine Online-Profile meiner reellen Person zuzuordnen kann -ein größeres Problem sind da wohl eher Online-Shops. Ich würde auf jeden Fall im Real-life nicht anders reagieren als z.B. hier im Forum.

Naja - die Leute wissen was bei mir im Profil steht, was ich schreibe und wenn sie mich auf anderen Seiten wieder erkennen auch das. Im Prinzip gehe ich davon aus das Leute (die ich nicht kenne) alles über mich wissen können was in irgendeiner Form im Internet kursiert. Ich muss auch gestehen das ich hin und wieder meinen Namen im www suche um einfach zu sehen was direkt über mich gefunden wird. Wenn es mir nicht passt versuche ich Einfluss darauf nehmen -sowas kann aber Monate dauern. Den es ist leider mittlerweile normal das wohl zukünftige Arbeitgeber etc. genau das tun werden.

[Koyo]

Das ist ein sehr interessantes Thema.

Ich nutze Facebook mittlerweile nur noch zum chatten. Hatte vor ein paar Jährchen mal all meine persönlichen Daten rausgenommen. Poste mal ab und zu Bilder, das wars. Leute, die ihr ganzes Leben posten, habe ich auch immer weniger. Obwohl, einen Fall hab ich da noch.  
Was ich aber teils nicht verstehen kann, ist, wie man sein Facebook Profil hier einfach angeben kann. Wenn ich jemanden hier nett finde, dann kann man das untereinander mal ausmachen oder so, aber so komplett öffentlich für alle, die hier im Forum rumgeistern? ... Neeee, verstehe ich gar nicht.
Erst recht nicht, wenn man noch seinen ganzen Namen angibt und am besten das Profil noch für alle komplett öffentlich gestellt hat. @_@

Sonst gebe ich eher weniger über mich Preis.... hier und da landet mal vielleicht ein Foto im Netz (obwohl ich hier selber noch nie eins gepostet habe ), gebe meinen ungefähren Wohnort an.. und das wars das. Obwohl es mir hier schon aufgefallen ist, dass ich hier manche Sachen erzählt habe, das ich wohl sonst nicht so tue ^^" Wahrscheinlich einfach nur, weil ich mich hier so heimisch fühle

[Infinity]

Ich finde, dass man so Sachen wie Facebook, Foren und ähnliches auch besser von einander trennen sollte. Facebook mag zwar schön und gut sein, aber ich will jetzt nicht, dass zukünftige Arbeitgeber, Freunde und Familie wissen sollten, wenn ich in Pony-, Hentai- oder sonstigen Foren unterwegs bin. Das gleiche gilt auch für Spiele.

Und Bilder von den eigenen Kindern gehören auch nicht ins Netz.

[Wasabi Woman]

Ich bin glaube ich ein ziemlich offenes Buch. Anhand meiner Forenbeiträge könnte man bei Interesse schon Rückschlüsse auf meine "reale" Identität ziehen. Umgekehrt fällt das zum Glück schwerer.
Es wäre für mich aber auch kein Drama wenn mich jemand hier im Forum finden würde, einiges ist vielleicht ziemlich persönlich aber im Ganzen unproblematisch. Und meinem Arbeitgeber kann es egal sein wenn ich mich mit 16-20 in harmlosen Foren herumtreibe oder meine wunderschönen Zeichnungen im Internet veröffentliche XD

Auf facebook poste ich auch recht wenig weil mich die Plattform an sich wenig interessiert. Insgesamt finde ich die Angst, "gefunden zu werden" manchmal übertrieben. Es kommt doch vielmehr darauf an, was gefunden wird und da kann sich jeder Mühe geben, keine zweifelhaften Aussagen von sich zu geben. Wäre sogar sehr wünschenswert. Blöd sind natürlich irgendwelche Jugendsünden  die dann noch ewig im Netz rumgeistern... ^^

[Buddy]

Ich nutze z.B. regelmäßig Facebook und poste des Öfteren Sachen wie: An diesem Ort mit dieser Person etc.

Das manche Leute soziale Medien aber als Beichtstuhl für sich selbst nutzen oder ständig rumheulen nervt gewaltig.

Sätze wie: "Mein Leben ist so scheiße" / "Womit habe ich das verdient"

srly??? Nobody Cares!

In der heutigen Zeit sollte man gut darauf achten was man postet denn das Internet vergisst nicht. In einer Zeit in der selbst Arbeitgeber auf Facebook schauen sollte man echt aufpassen!

[Pokemon-pony]

Ich bin auch ein offenes Buch aber ich schränke mich auch ein, was meine Postzahl betrifft. Wobei es ist irgendwo angenehm Dinge mit anderen zu Teilen anstatt alles für sich zu behalten. Nichts über sich zu erzählen und alles zu tun um zu vermeiden, das jemand irgendetwas über einen weiß kann ich mir auch net vorstellen, das es schön ist.
Ein gesundes Mittelmaß habe ich wohl eher weniger. Wenn es jemand auf mich abgesehen hat, dann bin ich wohl ein gefundes Fressen. Meine Geheimnisse die ich selbst vor meinen Eltern geheimhalten würde gab ich schonmal irgendwo Preis im Netz.

[Triss]

Ich gebe hier durchaus auch persönliche Sachen preis und bin auch bei Facebook und Co., auch wenn ich das eigentlich nur für Nachrichtenaustausch nutze und sehr, sehr selten was poste. Ich halte es allerdings für wichtig, zu filtern, was genau man preis gibt und was nicht - das ist doch aber im echten Leben genauso. Da kann man auch unbedachte Beichten raushauen, die sich dann in Windeseile verbreiten.
Wenn mein Arbeitgeber mich bei Facebook finden sollte, glaube ich nicht, dass er irgendetwas findet, was ihm komisch vor kommt und weshalb er mich dann weniger schätzt. Finde es sinnlos, das Internet da zu verteufeln, es ist eben auch ein Stück unseres realen Lebens geworden?

[Railway Dash]

Auf Facebook bin ich erst gar nicht Keine Zeit, kein Interesse (was interessiert es mich, wenn Max Meier ein Bild seines Früstücks hochlädt und ich dann gucken soll, ob mir das gefällt - “483 Personen gefällt das“ , man könnte auch sagen: “Jahrmarkt der Belanglosigkeiten und Banalitäten“), und nachdem sich der Freund eines Kollegen bei Facebook anmeldete und der Kollege, der selber nicht bei Facebook ist, auf einmal unerwünschte Werbeanrufe (!) und Spam en gros erhielt, weiß ich auch, was ich von deren Datenschutzverständnis zu halten habe (einfach mal das Adressbuch ausgelesen und verwurstet, natürlich ungefragt)

Ansonsten habe ich das Glück, bürgerlich einen Allerweltsnamen und zudem einen sehr bekannten Namensvetter zu haben - heißt, über Suchmaschinen kann, wer nur meinen echten Namen weiß (und irgendeinem Arbeitgeber werde ich kaum erzählen, daß ich hier Railway Dash heiße, das geht den ja nichts an), ewig nach mir suchen - erfolglos, versteht sich

Persönlichere Dinge schreibe ich ansonsten auch nur in etwas geschützte Bereiche, die für “Gäste“ und Suchmaschinen gesperrt sind. Sicher, das ist kein absoluter Schutz, aber für mich ein gesunder Kompromiß aus Nutzbarkeit vom Internet und persönlichem Datenschutz.

[Red]

Da ich mich auch auf Seiten wie 4chan oder dem Krautkanal rumtreibe und fragwürdige Internetpersönlichkeiten wie den Drachenlord, CreeperDarkos oder Spacesurfer verfolge und immer wieder überrascht bin was für menschliches, bzw. moralisches Treibgut unterwegs ist und was besagte Menschen mit privaten Daten so anstellen oder anhand von Bildern und Profilen herausfinden können, bin ich mittlerweile ziemlich vorsichtig mit persönlichen Angaben, früher war ich da offener.

Natürlich variiert das stark nach Website, aber allgemein haben persönliche Daten nicht mehr im Internet verloren als sie sollten und wie viel man preisgibt, hat jeder selbst zu entscheiden.

Forenbeiträge und deren Inhalte sehe ich nicht wirklich als persönliche Inhalte an, solange man diese nicht mit einer tatsächlichen Persönlichkeit, bzw. persönlichen Daten in Verbindung bringen kann. Darum poste ich unter meinem tatsächlichen Namen auch nichts auf Facebook, weder Fotos noch Textinhalte. Und darum glaube ich auch dass viele Leute in der Realität nicht so sind wie im Internet.

Aber wer würde schon ins Internet gehen und lügen.

[Pulse Wave]

Ich verwende online eine ganze Anzahl an voneinander separaten Identitäten mit jeweils eigenem Nickname und meistens auch jeweils eigener Mailadresse (prima, wenn man ein Bezahlkonto hat, das mehrere Adressen und Identitäten erlaubt). Nur sehr wenige Menschen kennen mich unter mehr als einer Identität. (Das heißt, möglicherweise werde ich nächstes Jahr eine Verbindung zwischen zwei Fan-Identitäten herstellen.)

Entsprechend achte ich auch darauf, was ich in welchem Umfeld unter welcher Identität schreibe, wo Suchmaschinen mitlesen können. Ich gebe also nicht suchmaschinenlesbar dieselben Informationen über mich unter mehreren separaten Identitäten preis. Das ist auch der Grund, warum kaum jemand online meinen Geburtstag kennt. Und das ist der Grund, warum ich Gearlists hier immer als Bilder poste und nicht als suchmaschinenlesbaren Text: Solche Gearlists sind vielleicht auch interessant für Leute, die mich unter anderen Identitäten kennen.

Ein Facebook-Konto habe ich, war aber schon mehr als ein Jahr nicht mehr drauf, und das Konto gibt von mir herzlich wenig preis. Reine Bronies (die ich nicht schon vor Pony kannte) finden sich unter meinen "Freunden" nicht. Auf Friendica habe ich immer mindestens zwei separate Konten auf separaten Nodes (eins unter Klarnamen, eins für Ponyzwecke).

Skype und Whatsapp boykottiere ich ebenso wie die Registrierung bei allem, was Google gehört (also auch YouTube).

[Sonnentau]

Ich gebe generell im Internet nicht viel von meinen persönlichen Daten preis, egal auf welcher Seite, sei es nun Facebook oder in einem Forum.

Auf mein Facebook-Profil in seiner Gänze haben nur meine dortigen "Freunde" (Leute, die ich auch persönlich kenne) vollen Zugriff, und selbst da sind einige Daten unvollständig und werden es auch bleiben. Fotos lade ich dort in regelmäßigen Abständen hoch (etwa eines pro Quartal). Ich halte mich jedoch im Posten zurück, am häufigsten Teile ich Anliegen, sie mir wichtig sind. Ansonsten wird nur etwas in meinen Augen besonderes gepostet (bspw. merkwürdige Vorkommnisse) oder wenn ich auf Reisen gehe. So gerne ich auf Facebook verzichten möchte, so ist es mir doch unersätzlich, um mit meinen Freunden von Südamerika bis Ostasien in Kontakt zu bleiben und sich mit ihnen eventuell kurzfristig verabreden möchte, aber auch um ihnen an Ausschnitten meines Lebens teilhaben zu lassen.
Andere soziale Netzwerke nutze ich nicht, da ich keinen Sinn dahinter sehe, Fremde an meinem Leben teilhaben zu lassen.

Recherchiert man mich hier im Forum, so wird man nicht viel über mich herausfinden. Meinen ungefähren Wohnort und eventuell das ein oder andere Hobby. Auf Facebook findet man noch etwas mehr, man wird allerdings auch dort nicht die Chance haben, sich ein komplettes Bild über mich zu machen.
Für mich ist es auch nicht wirklich nachvollziehbar, das eigene Facebook-Profil hier anzugeben, allerdings ist das eine Entscheidung, die jeder selbst treffen muss, denn man wird zwangsläufig gestalked, ohne dass man es merkt (schöner Zeitvertreib bei Langeweile).
Meine Sache wäre das nicht.



Ich denke, eine das es einen Unterschied macht, ob man mich nur hier im Forum kennt oder persönlich, das habe ich auch in der Weihnachtsbriefaktion sehen können. Wenn jemand zum Beispiel als Person vor mir steht, und etwas wissen möchte, so bekommt er die Information in 95% der Fälle auch. Im Internet ist diese Quote deutlich geringer. Anscheinend ist mein Moralapostel-Faktor IRL auch niedriger    

[Merlight]

(30.12.2015)Pulse Wave schrieb:  Ich verwende online eine ganze Anzahl an voneinander separaten Identitäten mit jeweils eigenem Nickname und meistens auch jeweils eigener Mailadresse (prima, wenn man ein Bezahlkonto hat, das mehrere Adressen und Identitäten erlaubt). Nur sehr wenige Menschen kennen mich unter mehr als einer Identität. (Das heißt, möglicherweise werde ich nächstes Jahr eine Verbindung zwischen zwei Fan-Identitäten herstellen.)

Entsprechend achte ich auch darauf, was ich in welchem Umfeld unter welcher Identität schreibe, wo Suchmaschinen mitlesen können. Ich gebe also nicht suchmaschinenlesbar dieselben Informationen über mich unter mehreren separaten Identitäten preis. Das ist auch der Grund, warum kaum jemand online meinen Geburtstag kennt. Und das ist der Grund, warum ich Gearlists hier immer als Bilder poste und nicht als suchmaschinenlesbaren Text: Solche Gearlists sind vielleicht auch interessant für Leute, die mich unter anderen Identitäten kennen.

Ein Facebook-Konto habe ich, war aber schon mehr als ein Jahr nicht mehr drauf, und das Konto gibt von mir herzlich wenig preis. Reine Bronies (die ich nicht schon vor Pony kannte) finden sich unter meinen "Freunden" nicht. Auf Friendica habe ich immer mindestens zwei separate Konten auf separaten Nodes (eins unter Klarnamen, eins für Ponyzwecke).

Skype und Whatsapp boykottiere ich ebenso wie die Registrierung bei allem, was Google gehört (also auch YouTube).

Whatsapp muss ich benutzen, sonst bin ich in unserer Schule ziemlich benachteiligt.
Skype finde ich zwar bezüglich Datenschutz fragwürdeig, aber ich verschlüssel alles was ich darüber sende.
Und auf Linux sollte Skype nicht so viel möglichkeit haben mich anderweitig auszuspionieren (Standartuser ftw )

[bisty]

(30.12.2015)Merlight schrieb:  Und auf Linux sollte Skype nicht so viel möglichkeit haben mich anderweitig auszuspionieren (Standartuser ftw )

Leider hat man unter jedem Betriebssystem die gleiche Möglichkeiten, da die Gespräche/Chats in Skype seit der Übernahme von Skype durch MS nicht mehr dezentralisiert über die Klienten, die als Supernodes arbeiten, geroutet, sondern auf den zentralisierten MS-Servers gespeichert. Und auch wenn die Kommunikation zwischen dem Skype und dem Server verschlüsselt ist, haben die MS-Mitarbeiter den vollen Zugang zu allen deinen Chatinhalten. Auf Heise hat man alles mehr oder weniger ausführlich erklärt.

Hier ist noch ein interessanter Vertrag vom diesjährigen CCC über die Analysierung von Daten in den sozialen Netzen und im Web generell.

Zum Thema: als Entwickler finde ich den heutigen Stand der Dingen gewissermaßen faszinierend, da man hier die Möglichkeit bekommt, verschiedene interessante Ansätze zur automatischen Evaluierung von großen Datenmengen (in den Fachkreisen als 'Big Data' bekannt) auszuprobieren, ohne nach Datensätzen suchen zu müssen - mit Facebok, Twitter und anderen sozialen Netzen hat man eine sehr interessante Datenquelle für verschiedene Experimente, wie z.B. Erkennung von Sarkasmus oder Analyse von der Meinungen über Eurovision:

Spoiler (Öffnen)

Zitat:Nowadays a lot of data is publicly available through social media or location based services, such as Twitter, Facebook or FourSquare. Especially during big events as sports championships, concerts or the Eurovision Song Contest, people post gossip, comments, or even hateful thoughts on social media sites. We collected a dataset of 2.3M tweets for the ESC in 2014. The challenge is to analyse this dataset to answer interesting questions as “Which country has participated most in the discussion about the winner?”, “Which artist raised the most positive emotions?” or “Could we predict the outcome of the ESC?” This challenge is not limited to analysis, but also includes rich and fancy visualizations of the results.

Solche Aufgaben treiben unsere Wissenschaft voraus, und Facebook und Internet im allgemeinen helfen da schon wahnsinnig, mit den frei verfügbaren Daten.

[Merlight]

Ich meinte dass Skype zwar meine Gespräche hören kann, aber nicht meinen PC an sich ausspioniert^^
Für alles wichtige nutze ich verschlüsseltes TS

[bisty]

(30.12.2015)Merlight schrieb:  Ich meinte dass Skype zwar meine Gespräche hören kann, aber nicht meinen PC an sich ausspioniert^^

Da wäre ich an deiner Stelle auch nicht so sicher. ^_^ Starte doch Skype mal via strace, und gucke dir an, auf welche Dateien es während der Laufzeit zugreift, bei mir hat Skype z.B. auf die Dateien in ~/.mozilla zugegriffen.

Um bei dem Thema zu bleiben - geschäftlich gesehen würde ich die Preisgabe von persönlichen Daten auf Facebook oder in den Foren auch positiv bewerten - dadurch bekommt man eine gute Möglichkeit, personalisierte Werbung oder personalisierte Wahrenvorschläge/Rabatte zu machen:

Nehmen wir an, der Benutzer "A" hat einen Account auf diesem Forum, und hat hier sein Facebook-Profile verlinkt. Nehmen wir auch an, dass er seinen echten Namen im Facebook verwendet. Wenn irgendjemand hier im Forum den Link auf Facebook anklickt, weißt Facebook über HTTP Referer, dass es die Webseite "bronies.de" existiert, und kann sich die Webseite merken. Dann könnte man die Beiträge des Benutzers "A" auf dem Forum automatisch extrahieren lassen, und herausfinden, worüber er hier so schreibt. Nehmen wir an, der Benutzer ist eine Näherin, und der Anteil von Beiträgen über seine Werke ist relativ hoch. Dann könnte Facebook diese Daten merken (der Benutzer "X" ist eine Näherin), und diese Daten später z.B. an Amazon verkaufen. Dann kann Amazon für den Benutzer "Alexi Musterfrau" auch die entsprechende personalisierte Werbung im Webshop zeigen lassen. Da könnte man viel Geld machen, und die Aufgabe selbst ist technisch gesehen äußerst interessant.

[Leon]

Gibt es wirklich Leute, die Skype nutzen weil es "sicher" ist/war? Dem Großteil der Nutzer ist so etwas doch völlig egal. (Siehe Whatsapp/etc.)
Will man sich tatsächlich "sicher" unterhalten, gibt es diverse gute Alternativen.

[bisty]

(30.12.2015)Leon schrieb:  Gibt es wirklich Leute, die Skype nutzen weil es "sicher" ist/war? Dem Großteil der Nutzer ist so etwas doch völlig egal. (Siehe Whatsapp/etc.)

Ja, also ich benutze Skype nur weil meine Kontakte (unter anderem Berufliche) die Software benutzen. Man kann dem Kunde ja auch nicht so einfach sagen, man wolle kein Skype benutzen, wenn der Kunde das macht. Aber in diesem Fall redet man sowieso übers Berufliche, und nicht übers Private, deswegen ist alles halb so schlimm.

Wobei, in letzter Zeit haben zumindest die IT-Firmen angefangen, auf Alternativen wie slack oder hipchat umzusteigen. Die sind zwar nicht kostenlos, dadurch aber werden die Nachrichten dort zumindest für die Werbung nicht ausgewertet. Wobei auch dort die Daten technisch gesehen extrahiert und von den Drittparteien analysiert werden können.

Die sicherste Alternative wäre wohl Jabber auf eigenem Server, aber das macht fast niemand.

[Infinity]

(30.12.2015)Buddy schrieb:  Das manche Leute soziale Medien aber als Beichtstuhl für sich selbst nutzen oder ständig rumheulen nervt gewaltig.

Sätze wie: "Mein Leben ist so scheiße" / "Womit habe ich das verdient"

srly??? Nobody Cares!

Sehe ich genauso. Ich meine, muss man der ganzen Welt mitteilen, dass man gerade ne depressive Phase hat? Meist glaube ich, dass die Leute nur Aufmerksamkeit suchen und dann ein "Ich bin so traurig"-Mitleids-Post machen. Auf Deviantart oder tumblr gibt es mehr als genügend Journals und Blogeinträge mit solchem Inhalt, obwohl es eigentlich um Kunst (oder andere Dinge) gehen sollte... . Und das kann ich nicht ganz nachvollziehen.