@ZerguhlX
Tja, von heut auf morgen wird da freilich nix, das ist richtig. Ich rede hier davon, daß sich die Lebensweise der Menschen entsprechend ändert. Gib ihnen die Möglichkeit und
entsprechend Zeit und sie werden sich mehr und immer mehr mit der Erfüllung ihrer eigenen (oder sollte ich besser sagen persönlichen?) Bedürfnisse beschäftigen.
Solche Entwicklungen nützt Dekaden, wie wir Sekunden.
@Mike84
Es stimmt schon, das Schwinden mancher Resourcen können wir mit großer Sicherheit annehmen. Und ja, man kann auch bestimmte Szenarien durchspielen um sich darauf einzustellen. Es schadet tatsächlich nicht, sich auf den schlimmsten Fall einzurichten und sich bestenfalls hinterher darüber zu freuen, so viel Zeit und Mühe umsonst investiert zu haben. So kann man zumindest behaupten alles Menschenmögliche getan zu haben um sich vorzubereiten.
Dies ist jedem in seinen persönlichen Angelegenheiten nur anzuraten. Doch siehst du schon hier, wie limitiert man ist, möchte man die Zukunft planen. Hier sieht man doch schon, wie sehr Zufall oder Schicksal, alles wild durcheinanderwirbeln und auf die ganze Planung nur lacht.
Und hier geht es nur um die Angelegenheiten eines einzellnen Menschen.
Je mehr Menschen dazukommen, in der Planung berücksichtigt werden müssen, desto unsicherer wird der Plan, desto mehr Faktoren sind einfach nicht tief genug zu ergründen.
Da du hier von Staaten und der gesamten Rasse sprichst sind hier Milliarden Faktoren, die wir nicht kennen, aber unter den richtigen Umständen kann schon ein einzellner Mensch den ganzen Plan über den Haufen werfen. Dazu die erwähnten Zufälle und das Schicksal, wenn es denn existiert und schon ist jedweder Plan bestenfalls im höchten Maße (mit "ß", wie altmodisch) unsicher.
Worauf ich also nur hinaus will, ist folgendes. Schmiede Pläne so viele du magst. Erdenke dir Szenarien und spiele jede dir denkbare Möglichkeit durch. Es gibt noch Myriaden andere Möglichkeiten daneben, da niemand die Menschen gut genug kennen kann um ihre Taten so genau vorherzusagen, wie es nötig wäre um verlässliche Pläne zu schmieden. Insofern ist es wie in einer Lotterie, du ziehst ein Los von Hunderten und musst hoffen, daß gerade deine Nummer darauf steht.
Mit diesem zittierten Satz (Aussage, nicht Frage) möchte ich auf folgendes hinaus.
Oft und gerne wird über den nahen Osten geredet. Was alles schief läuft und wie es gerade gebogen werden soll. Dazu kursiert ein ganze Strauß von Ansichten, auch viele Pläne.
Es werden unpassende Vergleiche zu Europa angestellt und Methoden debattiert und, und, und.
Ich aber sage, dort läuft nichts schief. Es läuft einfach. Notwendigerweise, da in der Vergangenheit passierte, was passierte konnte keine andere Gegenwart kommen. Kein anderer Islam, keine anderen muslimische Staaten, kein anderes Israel, weder der IS noch die Taliban und wie sie alle heißen konnten ausbleiben. Alles musste so kommen, wie wir es erlebt haben. Und dies alles wider den vielen Plänen, die von innen und außen über diese Region ausgebrütet wurden.
Nichts kam, wie es erwartet wurde, alles kam anders und neu.
Und so wie damals die Zukunft eher unfreiwillig gestalltet wurde, so wird dies auch weiterhin geschehen. Pläne werden geändert und/oder scheitern ganz um besseren Plänen bis zu ihrer Änderung und/oder ihrem Scheitern Platz einzuräumen.
Alles was passiert, das fließt notwendigerweise in diese Entwicklung ein. Wer weis, möglicherweise sogar dieser Thread. Ich kann mich nicht dafür verbürgen, wer hier alles mitliest. Vieleicht schreibt jemand davon in 35 Jahren ein weltbewegendes Buch, dessen Grundgedanke hier aufgegriffen wurde? Die Möglichkeit besteht, allein die Wahrscheinlichkeit ist relevant, bis sie von einer 0,01% Chance überrollt wird.
Der nahe Osten hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich, seit das Osmanische Reich zusammengebrochen ist. Was in dieser Geschichte geschah, hat die Gegenwart apodiktisch geprägt. Eine andere Vergangenheit hätte eine andere Gegenwart geschaffen, doch blieb sie aus. Wir haben nur diese eine Vergangenheit und das ist auch ausreichend. Immerhin erklärt Sie doch mit mathematischer Genauigkeit, daß diese Gegenwart genauso sein muß, wie sie ist.
Was bleibt ist also nichts weiter, als eine nüchterne Analyse dieser Vergangenheit um die Gegenwart zu verstehen. Doch um die Zukunft gestallten zu können, muss man zwingend schlußfolgern, daß Zukunft immer ein Kompromiß, ein eigenartiger Zusammenguß der Pläne vieler Menschen (vor allem der aktuellen Umstände der beteiligten Menschen und deren Reaktion darauf, nach ihrem transzendentalen Character) zusammengehalten mit einem guten Schuß Zufall. Falls Zufall existiert.