Kapitalismus... gehts noch weiter?

[Sheogorath]

Ich glaube, es ist Teil des Problems, dass immer noch Wachstum möglich ist. Wenn man das mit Tieren vergleicht, dann ist es so ähnlich, als hätte man eine Raubtierart in eine sehr große Population von Pflanzenfressern gebracht, und die Raubtiere sind noch dabei sich zu vermehren, ein Jäger-Beute-Gleichgewicht hat sich noch nicht eingestellt.
Was ich damit sagen will: ich glaube, noch hat kein Unternehmen seine "ökologische Nische" wirklich voll ausgefüllt, entsprechend macht der Drang nach Wachstum hier gerade sehr viel Sinn: Es gibt noch Platz, und man will ihn ausfüllen, bevor der Konkurrent es tut.
Auf das Beispiel übertragen hieße es, man hat nun zwei Raubtierarten, und vermutlich wird sich, wenn die Nahrung knapper wird und die ersten anfangen zu verhungern, die Art durchsetzen, die sich am stärksten vermehrt hat.

Aber dann hat man schon wieder das nächste Problem: in der Natur kommt es nicht so oft vor, dass 2 Arten dieselbe ökologische Nische ausfüllen. Übertragen auf die Marktwirtschaft hätte damit überall Monopole, was IMHO auch jetzt schon passieren würde, wenn man nicht eingreift und den Konkurrenzkampf künstlich aufrechterhält.

Naja. Soweit ich weiß sind zumindest einige seltene chemische Elemente, die man für Elektronik braucht, jetzt schon relativ knapp, und man hat auch Schätzungen, wie viel es davon noch auf der Erde gibt. Das Ende des Öls werden wir vermutlich auch noch miterleben.
Was außer Rohstoffen aber auch knapp werden kann, ist die konsumfähige Bevölkerung. Spätestens wenn wirklich jeder das neueste iPad hat und das Geld, sich das noch neuere zu kaufen, wo soll man noch hin wachsen?

[Nightshroud]

Zitat:Naja. Soweit ich weiß sind zumindest einige seltene chemische Elemente, die man für Elektronik braucht, jetzt schon relativ knapp, und man hat auch Schätzungen, wie viel es davon noch auf der Erde gibt. Das Ende des Öls werden wir vermutlich auch noch miterleben.
Was außer Rohstoffen aber auch knapp werden kann, ist die konsumfähige Bevölkerung. Spätestens wenn wirklich jeder das neueste iPad hat und das Geld, sich das noch neuere zu kaufen, wo soll man noch hin wachsen?

Seltene Erden für die Elektronik gibts noch genug, sind nur alle an der falschen Stelle der Erde (China). Hübscher politischer Sprengstoff natürlich...
Ausgehen werden in den nächsten Jahren Rhenium, Indium und Zinn.
Interessant sind auch die Nichtmetalle. Helium ist schon in wenigen Jahren nicht mehr verfügbar, und auch Stickstoff hat keine allzu guten Zukunftsaussichten. Was das für die Welternährung bedeutet dürfte wohl klar sein.
Der Verknappung von Öl wird überschätzt. Glaube nicht das wir jemals dessen Ende sehen.
In nahen Osten, ok, das ist bald alle. Aber angeblich sitzt alleine die USA auf so gewaltigen Ölvorkommen (die man natürlich schön zurückhielt) das die USA in spätestens 10 Jahren treibstofftechnisch autonom sind.
Dazu noch das ganze Öl in Südamerika, Bolivien und so...
Es gibt Ressourcen die weit besorgniserregender sind als Öl.
Hier ne PDF:
http://www.denkwerkzukunft.de/downloads/...tallen.pdf

Vermutlich werden wir alle aber in den nächsten Jahrzehnten sowieso eine gewaltige Korrektur in der Bevölkerungszahl der Welt miterleben.
Der aufgeblähte Reichtum aus Luft durch das Fiat-Geldsystem und die seit hundert Jahren exponentiell steigenden Einwohnerzahlen hängen nämlich zusammen.
Wenn die Fiatblase Platz werden womöglich Milliarden verhungern.

[Joe]

es dreht sich auf deiesen plnet halt immer alles um Geld geld und um Noch mehr Geld das Problem ist das das ein Pyramidensyteam ist unten sind die ganzen armen menschen die ausgebeutet werden und ganz oben sind die wenigen reichen Menschen die mehr Geld haben als sie in ihrem ganzen Leben ausgeben können aber das syteam gibt es schon sehr lange und wird es wahrscheinlich auch noch sehr lange geben solange sich nichts ändert

[HeavyMetalNeverDies!]

(22.04.2014)Joe schrieb:  das Problem ist das das ein Pyramidensyteam ist unten sind die ganzen armen menschen die ausgebeutet werden und ganz oben sind die wenigen reichen Menschen die mehr Geld haben als sie in ihrem ganzen Leben ausgeben können

Warum ist das ein Problem? Die Menschen die unten sind sind gleichzeitig in der absoluten Mehrheit und könnten jederzeit die Elite ignorieren weil die Elite schlicht weg verzichtbar ist in der Praxis. Das müsste man nur mal erkennen.

Was will die Elite dann machen wenn keiner mehr auf ihre Order hört? Aufgeben!

[Joe]

da gibt es gute beispiel ja die unten sind in der mehrheit deswegen kommt es ja auch manchmal vor das manche einfach streiken (wie z.b der lufthansa streik letztens) leider reicht das nicht aus um das systeam zu kippen und nur in den westlichen ländern gibt es heute gewerkschaften wenn z.b in afrika einer nur von streik redet dann gut nacht.

[HeavyMetalNeverDies!]

(22.04.2014)Joe schrieb:  da gibt es gute beispiel ja die unten sind in der mehrheit deswegen kommt es ja auch manchmal vor das manche einfach streiken (wie z.b der lufthansa streik letztens) leider reicht das nicht aus um das systeam zu kippen und nur in den westlichen ländern gibt es heute gewerkschaften wenn z.b in afrika einer nur von streik redet dann gut nacht.

Streik ist auch eine Denkbar schlechte Art zu demonstrieren. Was soll das bringen?
Außerdem streikt man ja schon komplett falsch.

So geht es richtig: Jeder Angestellte legt seine Arbeit nieder. Dadurch fährt das Unternehmen im besten Fall Millionenverluste ein. Jetzt kann man verhandeln dem Arbeitgeber diktieren zu welchen Bedingungen man weiter arbeitet. So lange er nicht einwilligt macht er weiter Verluste. Auf die schnelle ist es auch unmöglich alle Positionen nach zu besetzen.

Das Problem ist dass die Leute keine Eier in der Hose haben. Jeder fürchtet um seinen Job und jeder geht für jede noch so miese Bezahlung oder bei noch so wiedrigen Umständen arbeiten und man ist froh wenn man nur einen Bruchteil von dem bekommt, was man gerne hätte.

Wie heißt es so schön: "Wie man sich bettet so liegt man!"
Der Angestellte hat den Bossen über Jahre gezeigt dass er alles mit sich machen lässt. Verlässt nun jemand aus Protest seine Stelle so wird er vom nächsten Deppen nachbesetzt dem die Arbeit wichtiger ist als das eigene Wohlergehen. Hätte man kollektiv so viel Selbstwertgefühl dass man sich nicht auf der Nase rumtanzen lässt, dann gäbe es keine schlecht bezahlten Jobs und keine widrigen Arbeitsumstände, weil auf so einen Job einfach niemand einsteigen würde.

Die Nachfrage für sch**** Jobs bestimmt das Angebot an sch**** Jobs.

Protestieren kann man immer in dem man wem durch entsprechendes Verhalten finanziell schädigt. Wenn der Mensch der Meinung ist die Konzerne hätten zu viel Macht dann müssen sie nicht auf die Straße gehen und Schilder hochhalten, sondern aufhören bei den Konzernen einzukaufen. Ist man der Meinung die Banken haben zu viel Macht, dann macht man einen gediegenen Bank-Run weil wenn das viele machen, dann kann die Bank zusperren.

[Joe]

Leider wissen wir beiden das das niemals passieren wird leider

[...]

Was hast du eigentlich für einen Job, HMND?

[HeavyMetalNeverDies!]

(22.04.2014)... schrieb:  Was hast du eigentlich für einen Job, HMND?

Laborant (angestellter) bei nem Konzern.

[Joe]

interessant

[Space Warrior]

Kapitalismus ist ganz cool, imho das bis jetzt effektivste System, das die Menschheit hervorgebracht hat. Eigentlich finde ich geschenkbasierten Tauschhandel am besten, aber dieser wird in unserer Zivilisation/Spezies nicht funktionieren. Feudalismus ist aber auch okay, hat Jahrtausende (oder warens nur -hunderte?) funktioniert.

Probleme wie Zerstörung der Natur und Ausbeutung hängen weniger mit dem Kapitalismus, als laschen Regelungen, dem Geldsystem zusammen und vorallem den Menschen, also Produzenten und Konsumenten, zusammen. Natürlich gibt es sowas wie Kinder in Afrika, die verhungern, Kinder in den USA, die verfetten, arme T-Shirt-Näher in Bangladesh, Leute die auf der Straße verrecken müssen (wäre selber beinahe mal da gelandet bzw. hätte keine bessere Wahl gehabt), Umweltzerstörung (Meeresverschmutzung, Klimawandel, Radiaaktivität etc.) und sowas wie Ressourcenschwund (laut Steven Hawking soll daran die Zivilisation eingehen, wenn wir nicht langsam anfangen den Weltraum zu besiedeln)... aber ich denke nicht, dass das mit Kommunismus oder Feudalismus verschwinden würde, vorallem, weil Kommunismus nicht funktioniert und im Feudalismus reißen sich dann die Adligen alles unter den Nagel, versklaven arme Kinder auf den Feldern und holzen den Regenwald für den neuen Palast ab.

Demokratie klingt auch sehr gut, weil dann alle Leute teilhaben und mitbestimmen können... leider haben wir keine "echte", weil die Gemeinschaft/das Volk hier nicht viel zu melden hat. Die Poltiker, Parteien, Satanischen Familien, Aliens, Lobbys, Geheimbünde, Generäle und Think Tanks machen oft, was sie oder ihre dunklen Meister auf Nibiru wollen.

[Chase]

(27.06.2016)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  

(27.06.2016)Chase schrieb:  Das unsere Politiker inkompetente Vollpfosten sind ist nicht das Problem der "Demokratie".

Ich habe mal deinen Formfehler korrigiert.

Du hast den Unterstreichen Tag vergessen

Zitat:Mich regen die ganzen Leute auf die ständig brüllen "Die EU ist undemokratisch" Nein, ist sie nicht. Nur weil ihr es nicht geschafft habt euren Arsch zur Europawahl zu bewegen ist das System nicht undemokratisch.

Da brauche ich mich nicht angesprochen zu fühlen. Ich gehe immer wählen, wenn meistens auch weiß oder manchmal aus Protest einfach die Opposition.

Watch out, we have a Badboy here
p.s. Dir ist klar das man keine Opposition wählen kann, da die Opposition als nicht-regierende Partei definiert ist?

Zitat:Wir haben eine perfekt funktionierende Demokratie.

Jaja, die ist so perfekt dass mein Stiefvater ganze 460 Eur Netto Pension bekommt, dafür dass sich der sein Leben lang den Ar*** abgearbeitet hat.
-> Problem der Politik, nicht der Demokratie

Ein Jeder Banker der hunderttausende bis Millionen von Euro am Konto hat, bekommt mehr rein während er Däumchen dreht.
-> Problem der Politik, nicht der Demokratie

In unserem System wird nicht Arbeit belohnt sondern Kapital. Zu blöd dass man mit Arbeit nicht zu Kapital kommt, weil die Kohle geht für den Lebensunterhalt drauf.
-> Problem des Kapitalismus, nicht der Demokratie

Wenn dann der Banker auch noch das Ersparte der Bankkunden verspekuliert hat, dann darf die restliche Mittelschicht dafür aufkommen die Bank mit Steuergeldern zu retten, während die Verantwortlichen ihre Einkommen zumeist in irgendwelchen Steueroasen über Briefkastenfirmen und Stiftungen bunkern.
-> Problem des Kapitalismus/Wirtschaftspolitik, nicht der Demokratie

Bevor in unserem Land nicht JEDER mindestens 1.300 Netto pro Monat zur Verfügung hat, brauchen wir nicht von zu Demokratie reden. Ich sehe nicht, warum die oberen 1% nicht effektiv zur Kasse gebeten werden, während der Großteil zusehen muss, wie er über die Runden kommt.
-> Problem der Politik, nicht der Demokratie

Du siehst, was du hier der Demokratie zuschreibst hat nichts mit der Demokratie zu tun. Die Demokratie regelt wie unser Land regiert wird und wie sich die Regierung bildet. Sie legt nicht fest wie unsere Wirtschaft funktioniert oder welche Entscheidungen der Regierungsapparat trifft.

[Space Warrior]

Die Politiker, die anscheinend ziemlich viel Scheiße bauen, kamen allerdings durch die "Demokratie" zu ihren Ämtern. Wenn ein Regierungssystem dafür sorgt, dass sehr viele ungeeignete Personen in wichtige Positionen gelangen und/oder massive Misstände zulässt, ist das sehr wohl ein Problem ebenjenes Systems.

[Meganium]

Welche Herrschaftsform verhindert dumme Politiker? Einmal der Anarchismus (Herrschaft von Keinen oder von Allen), und... ?

[Adama]

Die Leute wählen jedesmal die selbe Konservative Partei und wundern sich das alles gleich bleibt, das kann man nicht wirklich auf die Politik schieben.

[Chase]

Bevor das ganze hier auch ausartet und das Thema komplett verfehlt, habe ich einen neuen Thread eröffnet

[HeavyMetalNeverDies!]

(28.06.2016)Adama schrieb:  Die Leute wählen jedesmal die selbe Konservative Partei und wundern sich das alles gleich bleibt, das kann man nicht wirklich auf die Politik schieben.

Ich würde es im Zweifelsfall auch mal bevorzugen, wenn die Linke mal gewählt werden würde. Nur um zu sehen, ob es überhaupt etwas bringen würde. Ich glaube zwar nicht, aber ich kann mich ja auch irren.

Ich denke eben, dass in diesem System schon alles festgefahren ist, so dass selbst die Linke dann die übliche Politik durchziehen muss, damit es überhaupt läuft.

[Meganium]

(28.06.2016)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Ich denke eben, dass in diesem System schon alles festgefahren ist, so dass selbst die Linke dann die übliche Politik durchziehen muss, damit es überhaupt läuft.

Wirklich? Schau dir mal die Grünen in Ba-Wü an. Dank ihnen gibt es bereits seit einigen Jahren in fast jedem zweiten Dorf (in Gemeinden die von rot-grün oder so regiert wird) Tempo-30-Lärmschutzzonen. Ich bin wirklich kein Fan davon, aber ein Hinweis, dass andere Parteien durchaus andere Seiten aufziehen können.

Mal schauen, wie es in Island mit der Píratar aussieht: Seit März 2015 ist sie laut Wahlumfragen stärkste Partei. Sehen wir mal ab Herbst 2016 zu, wie sich Island so entwickeln wird, und ob dort weiterhin das "übliche System" vorherrschen wird.

[HeavyMetalNeverDies!]

(28.06.2016)Meganium schrieb:  

(28.06.2016)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Ich denke eben, dass in diesem System schon alles festgefahren ist, so dass selbst die Linke dann die übliche Politik durchziehen muss, damit es überhaupt läuft.

Wirklich? Schau dir mal die Grünen in Ba-Wü an. Dank ihnen gibt es bereits seit einigen Jahren in fast jedem zweiten Dorf (in Gemeinden die von rot-grün oder so regiert wird) Tempo-30-Lärmschutzzonen. Ich bin wirklich kein Fan davon, aber ein Hinweis, dass andere Parteien durchaus andere Seiten aufziehen können.

Mal schauen, wie es in Island mit der Píratar aussieht: Seit März 2015 ist sie laut Wahlumfragen stärkste Partei. Sehen wir mal ab Herbst 2016 zu, wie sich Island so entwickeln wird, und ob dort weiterhin das "übliche System" vorherrschen wird.

Naja, bei den Linken geht es mir eher um radikalere Punkte, wie etwa die Arbeiter an Unternehmen zu beteiligen oder Stopps von Waffenlieferungen und so Zeug. Tempo 30 könnte für eine Dorfgemeinschaft zwar durchaus ein Zugewinn sein, es ist jetzt aber nicht wirklich eine große Errungenschaft. Außerdem gibts dann ja auch noch den kleinen feinen Unterschied zwischen Regional- und National- bzw. EU-Politik.