05.01.2020 |
rtry
Bronies Hamburg-Holstein
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Da habe ich nur drei Worte für
O O F
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05.01.2020 |
Leon
Vorschläfer
Adminpony
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Das Szenario wirkt schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen, besonders, weil man versucht hat, alle Einflüsse, teils etwas übertrieben, in eine Story zu packen. Die Grundaussage, dass 100% Elektromobilität vorerst nicht realisierbar und auch nicht sinnvoll ist, stimmt aber.
Lange Warteschlangen an den Ladestationen wie in dem Beitrag erwähnt, gibt es in einzelnen Fällen übrigens bereits jetzt, z.B. in den USA an Thanksgiving ( https://www.youtube.com/watch?v=a1uFudf37JU). Allgemein kann man erwarten, dass an Tagen, an denen auch überdurchschnittlich viel Verkehr ist (z.B. Wochenende, Ferienbeginn, vor Feiertagen), auch die Ladesäulen stark ausgelastet sein werden und man mit zusätzlichen Wartezeiten rechnen muss. Besonders für Leute ohne eigene Lademöglichkeit zu Hause könnte das ein großes Problem werden.
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05.01.2020 |
Crash Override
Faust
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Sicher ist da jedenfalls auch das Problem mit den Akkus (vielleicht nicht ganz so krass übertrieben wie dargestellt) und der Landesweiten Stromversorgung. Letzteres sehe ich da eher als Problem dabei - es sind ja nicht nur die Haushalte und die E-Autos, die Strom brauchen - auch die Züge (vornehmlich werden ja Elloks oder Elektro-triebwägen eingesetzt), und da man da auch mit einem erhöhten aufkommen von Fahrgästen rechnet - und damit auch eine Höhere Belastung pro Zug, was sich auch in ggf. kürzeren Taktzeiten anstelle längeren Zügen äussern kann, besonders im S-Bahn-Verkehr.
Daher sehe ich das mit einem Lachenden wie weinenden Auge - und plädiere eher dafür, Hybridautos weiterzuentwickeln, bei denen man in der Stadt auf reinen E-antrieb schalten kann und auch bei längeren Strecken den Verbrenner in erster Linie zum Akkuladen während der fahrt nutzt - und jener nur in Notfällen als "Last-Mile antrieb" nutzbar wird. Das ganze mit biologischen Kraftstoffen (damit experimentieren einige Mineralölkonzerne ja bereits - zumindest wenn man da an den "Sunfuel" zurückdenkt) die nicht mit den Stickoxiden die städte belasten - und dann würde es auch besser funktionieren.
Egal wie, es müsste dann aber auch DRINGEND der ÖPNV wieder ausgebaut werden - der speziell auf dem Land immer und immer weiter zurückgeschraubt wird, weil entweder Fahrzeiten nicht passen (z.b. nur 3x am Tag ein Bus fährt) oder eben die Auslastung mit nur wenigen Personen einfach nicht hoch genug ist - und jene dann auch den Ticketpreis ggf. hochtreibt, da auch das fahren eines leeren Busses von A nach B kostet... und das treibt dann wiederum viele dazu, eher auf eigene Fahrzeuge auszuweichen. ein Teufelskreis eben. Das könnte nur durch Verodnungen, das zu bestimmten Zeiten in bestimmten Takten Busse / bahnen zu fahren haben - egal wie voll jene sind behoben werden, aber das würde dem Staat, der das unterstützen müsste, zuviel kosten.
Egal wie man's dreht oder wendet, es würden immer Probleme bleiben.
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05.01.2020 |
Railway Dash
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Beitrag hab ich mir jetzt nicht erst angetan
(05.01.2020)Leon schrieb: Lange Warteschlangen an den Ladestationen wie in dem Beitrag erwähnt, gibt es in einzelnen Fällen übrigens bereits jetzt, z.B. in den USA an Thanksgiving (https://www.youtube.com/watch?v=a1uFudf37JU). Allgemein kann man erwarten, dass an Tagen, an denen auch überdurchschnittlich viel Verkehr ist (z.B. Wochenende, Ferienbeginn, vor Feiertagen), auch die Ladesäulen stark ausgelastet sein werden und man mit zusätzlichen Wartezeiten rechnen muss. Besonders für Leute ohne eigene Lademöglichkeit zu Hause könnte das ein großes Problem werden.
Naja, lange Warteschlangen gibt es an solchen Tagen mit sehr hohem Reiseaufkommen auch heute schon: an Tankstellen. Besonders dann, wenn die jeweilige Tankstelle gerade einen deutlich günstigeren Preis als ihre Apotheken-Konkurrenz ringsum hat. Sicher, Tanken geht deutlich schneller als Akku laden, im Grunde gibt es solche Warteschlangen aber auch bei den herkömmlichen Verbrennern.
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05.01.2020 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(05.01.2020)Crash Override schrieb: Sicher ist da jedenfalls auch das Problem mit den Akkus (vielleicht nicht ganz so krass übertrieben wie dargestellt) und der Landesweiten Stromversorgung. Letzteres sehe ich da eher als Problem dabei - es sind ja nicht nur die Haushalte und die E-Autos, die Strom brauchen - auch die Züge (vornehmlich werden ja Elloks oder Elektro-triebwägen eingesetzt), und da man da auch mit einem erhöhten aufkommen von Fahrgästen rechnet - und damit auch eine Höhere Belastung pro Zug, was sich auch in ggf. kürzeren Taktzeiten anstelle längeren Zügen äussern kann, besonders im S-Bahn-Verkehr.
Naja, es wird ja eh nicht alles von heute auf morgen umgestellt, wie im Beitrag impliziert. Dass man zeitgleich die erneuerbare Energie und die Ladeinfrastruktur ausbauen muss, versteht sich eigentlich von selbst. Und die Akkus halten jedenfalls über 300.000 km und können recyclet werden, von daher ist das Galileo-Szenario auch überzogen. Smartphone-Akku hält auch 6 Jahre lang, zumindest bei meinem iPhone hielt er so lange, dass da also nicht mehr telefoniert werden kann, weil er nur noch 2 Stunden hält wenn das Smartphone schon etwas älter ist, finde ich daher auch nicht realistisch.
Besonders lustig finde ich an dem Beitrag aber, dass die Oma auf die Hochzeit vergisst und wie sie dann die Geräusche macht.
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05.01.2020 |
rtry
Bronies Hamburg-Holstein
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(05.01.2020)Crash Override schrieb: und plädiere eher dafür, Hybridautos weiterzuentwickeln, bei denen man in der Stadt auf reinen E-antrieb schalten kann und auch bei längeren Strecken den Verbrenner in erster Linie zum Akkuladen während der fahrt nutzt - und jener nur in Notfällen als "Last-Mile antrieb" nutzbar wird. Das ganze mit biologischen Kraftstoffen (damit experimentieren einige Mineralölkonzerne ja bereits - zumindest wenn man da an den "Sunfuel" zurückdenkt) die nicht mit den Stickoxiden die städte belasten - und dann würde es auch besser funktionieren.
So läuft das ja bei mir aktuell mit dem Ampera. Neben dem BMW i3 Rex und dem Prius Plug-In eines der wenigen vernünftigen Hybridfahrzeuge mit Stecker. Dieser ganze Plug-In Müll der gerade von den deutschen Autoherstellern kmommt kann nur eins: in beiden Bereichen (Elektro und Sprit) einen hohen Verbrauch haben. Weil der E-Motor hinter dem Verbrenner hängt und vor einem Schaltgetriebe. Wenn der E-Motor direkt die Räder antreibt und der Verbrenner Strom generiert kommt es durch den Lauf im idealeren Drehzahlbereich zu einem geringeren Verbrauch. Das haben Ende der 2000er GM (Chevy Volt / Opel Ampera), Toyota (alle normalen Hybrid + Plug-In) und jetzt auch Honda (aktueller CR-V Hybrid, eine sehr interessante Technik) und Nissan (Note E-Power) erkannt.
In meinem Fall kann ich sagen, dass ich mit meinem Ampera aus 2012 elektrisch Verbräuche habe, die jetzt auch die aktuellen Fahrzeuge haben. Im Sommer um die 12 - 15 kWh, jetzt im Winter 15 - 20kWh auf 100km. Der Verbrauch bei Fahrt mit Benzin je nach Situation bei 4,5 - 5,5 auf der Landstraße und 5 - 7 Liter auf der Autobahn. Ab 130 gehts dann langsam hoch. Da sind dann 7,5L drin. Bei 150km/h noch 8,5L und bei VMax (160) garstige 10L, wo der Verbrenner sehr ineffizient arbeitet.
(05.01.2020)Crash Override schrieb: Egal wie, es müsste dann aber auch DRINGEND der ÖPNV wieder ausgebaut werden - der speziell auf dem Land immer und immer weiter zurückgeschraubt wird, weil entweder Fahrzeiten nicht passen (z.b. nur 3x am Tag ein Bus fährt) oder eben die Auslastung mit nur wenigen Personen einfach nicht hoch genug ist - und jene dann auch den Ticketpreis ggf. hochtreibt, da auch das fahren eines leeren Busses von A nach B kostet... und das treibt dann wiederum viele dazu, eher auf eigene Fahrzeuge auszuweichen. ein Teufelskreis eben. Das könnte nur durch Verodnungen, das zu bestimmten Zeiten in bestimmten Takten Busse / bahnen zu fahren haben - egal wie voll jene sind behoben werden, aber das würde dem Staat, der das unterstützen müsste, zuviel kosten.
Egal wie man's dreht oder wendet, es würden immer Probleme bleiben.
Da stimme ich dir vollkommen zu. Das Konzept von Moja find ich nicht so schlecht. Könnte auf dem Land auch funktionieren. Grausigf find ich persönlich auch dass so viele Bahnstrecken zurückgebaut wurden. Jetzt könnte man sie wieder wunderbar brauchen.
Aktuell gibt es halt irgendwie kein Allheilmittel. Die Elektrifizierung der Autobahnen finde ich auch unsinnig. Da kannste gleich die Güter mit der Bahn fahren lassen. Wasserstoff für PKW ist auch unsinnig, weil die Brennstoffzellen nicht für die Art der Leistungsabgabe geeignet sind. Da passen die eher in Züge oder LKW oder Schiffe. Da fällt mir gerade ein, dass ich auch noch immer nicht mit dem Wasserstoffzug hier ne Runde gefahren bin...
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05.01.2020 |
Markus
Wonderbolt
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(05.01.2020)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Also nicht dass dieser Galileo-Beitrag über Elektroautos gut wäre. Viel mehr ist er so schlecht, dass sich selbst RTL oder die Bild noch eine Scheibe davon abschneiden kann
Wow, der Beitrag ist so unfassbar schlecht. Das tut ja weh beim Anschauen.
Natürlich gibt es beim E-Auto auch noch ein paar Probleme und man darf, bzw. sollte die Sache durchaus auch kritisch betrachten. Aber dieser Beitrag? Das ist ja nur noch Schwarzmalerei. Und dazu noch diese unnötige Hochzeitsgeschichte, mit der das Thema nochmal künstlich extrem emotional aufgeladen wird. Hinterlässt bei mir den Eindruck, dass hier gezielt versucht wird, die öffentliche Meinung zu manipulieren. Anders kann ich mir das kaum noch erklären. Dass die Leute in der Galileo-Redaktion so extrem unfähig sind und "aus versehen" so was schlechtes produzieren, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Das wirkt, als wäre es volle Absicht. Frage mich, wie viel Geld die wohl von Lobbyverbänden dafür bekommen haben.
Sehr schade zu sehen, was aus Galileo geworden ist. Vor ein paar Jahren war das eine meiner Lieblingssendungen. Aber spätestens nach diesem Beitrag ist die Sendung für mich endgültig gestorben. Dabei ist das übrigens nicht der erste schlechte Galileo-Beitrag, den ich gesehen habe. Habe in den letzten Monaten schon ein paar andere gesehen, wo ich mir hinterher gedacht habe: "Naja, war jetzt nicht so toll. Das konnte Galileo früher deutlich besser." Aber so schlimm wie bei dem E-Auto-Beitrag war es bisher noch nicht. Das schießt jetzt echt den Vogel ab.
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06.01.2020 |
404compliant
GalaCon Volunteer-Stratege
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(05.01.2020)Leon schrieb: Lange Warteschlangen an den Ladestationen wie in dem Beitrag erwähnt, gibt es in einzelnen Fällen übrigens bereits jetzt
Tatsächlich aktuell wohl vordringliches Problem in Norwegen. Wobei, jammern auf hohem Niveau, dort sind bereits 42% der Neufahrzeuge mindestens Hybriden.
(05.01.2020)Railway Dash schrieb: Naja, lange Warteschlangen gibt es an solchen Tagen mit sehr hohem Reiseaufkommen auch heute schon: an Tankstellen.
Tanken dauert aber keine halbe Stunde pro Auto.
(05.01.2020)Crash Override schrieb: es sind ja nicht nur die Haushalte und die E-Autos, die Strom brauchen - auch die Züge (vornehmlich werden ja Elloks oder Elektro-triebwägen eingesetzt), und da man da auch mit einem erhöhten aufkommen von Fahrgästen rechnet
Züge fahren aber bereits jetzt überwiegend elektrisch...
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06.01.2020 |
Crash Override
Faust
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(05.01.2020)HeavyMetalNeverDies! schrieb: [...] Und die Akkus halten jedenfalls über 300.000 km und können recyclet werden, von daher ist das Galileo-Szenario auch überzogen. [...]
Das würde ich dann auch mal gerne erklärt haben - denn soweit ich weiß, ist man da noch mit überfordert, die LiIonen-akkus (auch die LiPo-Akkus) gut genug zu recyclen, und sonst habe ich da auch noch nirgends gehört, das man das schon so könnte (wie du versuchst zu implizieren).
@Rtry: Ich hab zwar nur auf den Prius abgezielt, aber gut zu sehen, das die von Toyota da nicht die einzigen sind, die da mit intelligenten Hybriden um die Ecke kamen. Dann lohnt die suche da nach den jeweiligen Modellen - auch wenn die Prius schweineteuer sind (selbst als gebrauchte mit hohen Kilometerständen!)
@404: das habe ich doch geschrieben, das man da vorwiegend Elloks und Elektrotriebwagen nutzt.
Einzig auf den Strecken, die noch nicht elektrifiziert sind gibt's noch Dieseltraktionen - wie z.b. einige Nebenstrecken der Bahn oder auch Hamburg Richtung Sylt - die ebenfalls noch "bedieselt" wird. Also überall da wo kein Fahrdraht hängt oder keine Stromschiene zu sehen ist - Außnahmen sind Straßenbahnen; einige wenige von denen Laufen über Oberleitung und dann über eine Batterie, die an einer End oder Zwischenstation aufgeladen wird, oder wie in Marseille, wo die Stromschiene eine Metallplatte zwischen den Gleisen ist - aber nur dann Strom führt, wenn die bahn über jene fährt (damit sich keiner einfach mal grillen kann).
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.01.2020 von Crash Override.)
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06.01.2020 |
Markus
Wonderbolt
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(06.01.2020)404compliant schrieb: (05.01.2020)Railway Dash schrieb: Naja, lange Warteschlangen gibt es an solchen Tagen mit sehr hohem Reiseaufkommen auch heute schon: an Tankstellen.
Tanken dauert aber keine halbe Stunde pro Auto.
Realistisch ist die Wartezeit für ein freie Ladesäulen an einer überfüllten Ladestation trotzdem selten länger als die Wartezeit auf eine Zapfsäule an einer überfüllten Tankstelle. Grund dafür ist einfach, dass Ladestationen die längere Ladezeit eines einzelnen durch eine höhere Anzahl an Ladesäulen ausgleichen. Wo du heute 5 Zapfsäule hast, an denen 5 Autos jeweils 5 Minuten tanken, hast du in Zukunft 30 Ladesäulen, an denen 30 Autos jeweils 30 Minuten laden. Der Durchsatz an Autos pro Stunde, die dort ihren Akku bzw. Tank voll machen können bleibt dabei gleich. Und weil es sehr unwahrscheinlich ist, dass alle gleichzeitig ankommen, bzw. fertig sind, gibt es auch einen kontinuierlichen Wechsel, bei dem durchschnittlich jede Minute ein Platz frei wird.
Die Situation ist dort dann vergleichbar mit dem, was wir heute an ganz normalen Parkplätze ohne Lademöglichkeit vorfinden. Da sagst du auch nicht "Oh je, das Parkhaus ist voll, jetzt muss ich 3 Stunden auf einen freien Parkplatz warten, weil die Leute dort im Durchschnitt so lange parken". Wenn du dort ankommst, wird es in aller Regel immer jemanden geben, der schon sehr lange dort steht und genau dann, wenn du ankommst, von dort wegfährt.
30 Ladesäulen ist dabei übrigens durchaus realistisch. In Norwegen gibt es schon Tesla Supercharger mit 44 Ladesäulen, in China gibt es sogar Stationen mit 50 Ladesäulen und unabhängige Betreiber wie z.B. Ionity bauen ähnlich große Anlagen. Für langsames Laden mit 11 KW, gibt es in Norwegen sogar noch deutlich größere Anlagen. Am Flughafen in Oslo gibt es im Parkhaus komplette Stockwerke, wo alle Parkplätze mit einem Ladeanschluss ausgestattet sind. Sage und schreibe 727 Ladeplätze in einem einzigen Parkhaus!
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06.01.2020 |
Crash Override
Faust
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Das mit den "früher 5 Zapfsäulen, heute 30 Ladestationen" trifft sicher auch nur dann zu, wenn man das komplette Gebäude dem Erdboden gleichmacht - und dann wohl auch nicht ganz.
Das Beispiel passt mir da wirklich hervorragend - ich habe hier in "Spuckreichweite" (also max. 100m) eine solch kleine Tankstelle; angeschlossen noch eine Werkstatt mit jener.
Wenn ich da vergleiche, wie groß (oder klein) der Platz ist, und wie man da 30 Ladesäulen hinbekommen wollte... dann müsste ich gleich über ein Mehrstöckiges Parkhaus nachdenken - und dabei ist auch berücksichtigt, das die komplette Grundfläche genutzt wird. Somit denke ich nicht, das deine Rechnung da aufgeht - denn letztlich werden hier nur 6 (wenn das Gebäude stehenbleibt) Ladeplätze vorhanden sein, und wenn man alles dem Erdboden gleichmacht max. das Doppelte - somit zeigt mir deine Rechnung, das du sie entweder nicht überdacht hast - oder aber du davon ausgehst, das auch (und genau daran hapert's - die meisten "Großladeplätze" sind aktuell noch ausserhalb eines Stadtkerns, sprich: man muss erst mal dahin kommen) die Grundfläche sich dann direkt vergrößert - wohl noch ohne Rücksicht auf Verluste. Sonst aber kann man da auch im Vergleich zum regulären tanken mit grob der 6-fachen Ladezeit rechnen - denn: 30 Minuten bleiben 30 Minuten, egal wie du es drehst oder wendest.
Daher finde ich die "Ladeebenen" für die E-Autos in Parkhäusern (welche auch passend angehängt sind - hier in der Umgebung befindet sich z.b. ein Parkhaus unmittelbar (200m) zu einem kleineren E-Werk) idealer; da kommt sicher kein Feeling auf, das man sich um eine Ladesäule kloppen muss, wenn jeder Parkplatz eine hat.
Jenes Parkhaus was ich meinte hat aktuell btw auch nur 2 Parkplätze für E-Autos zum laden; aber auch eine Ladesäule an einem Kaufhaus habe ich letztens gesehen - eine, die sogar 3 Systeme (da waren jedenfalls 3 Kabel dran) aufläd, auch wenn nur mit einem kleinen Ladevolumen (geschätzt max. 11kw; es war jedenfalls kein supercharger). sonst aber sind mir bis auf eine 3.te Lademöglichkeit (ich meine, es waren 4 Ladesäulen) an einem Autobahn-Rasthof keine weiteren Ladeplätze für E-Autos hier auf dem Land bekannt - sprich: wenn ich keine eigene Steckdose für sowas habe, muss ich mindestens 15 km fahren um das Auto zu laden; in ner größeren Stadt oder dem Ruhrgebiet dürfte das weniger weit in's Gewicht fallen, da dort auch der ÖPNV noch passend ausgebaut ist und man dann auch auf jenen zurückgreifen kann.
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06.01.2020 |
Markus
Wonderbolt
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Wieso sollte man Gebäude platt machen?
So lange alte Autos mit Verbrennungsmotor noch existieren (also grob geschätzt/vermutet mindestens die nächsten 30 Jahre), bleiben die Tankstellen selbstverständlich stehen.
Ladensäulen entstehen auf Parkplätzen. Das können neue Parkplätze auf der grünen Wiese sein. Muss aber keineswegs so sein! Die ökologisch und ökonomisch sinnvollere Variante, die in der Praxis auch häufig gemacht wird, ist das Aufstellen von Ladesäulen an bereits bestehenden Parkplätzen. Dabei muss noch berücksichtigt werden, dass es zwar möglich, aber keinesfalls notwendig ist, die Säulen in großen Gruppen aufzustellen. Wenn beispielsweise irgendwo zwei Supermärkte, ein Fastfood-Restaurant und eine kleine Tankstelle stehen (so wie das in vielen Städten sehr häufig der Fall ist - einsame Tankstellen, wo drum herum keine Einkaufsmöglichkeiten und/oder Restaurants stehen, sind selten), bekommen die beiden Supermärkte und das Restaurant jeweils 10 Ladesäulen und fertig. Schon sind da in einem Radius von 500 Metern 30 Ladesäulen, ganz ohne, dass irgendwas abgerissen oder neu gebaut werden musste (abgesehen natürlich von den Säulen selbst). An der Tankstelle wird gar nichts verändert. Oder wenn Platz neben der Tankstelle ist, können da natürlich auch noch ein paar Ladesäulen stehen. Muss aber nicht.
Im übrigen ist das mit den 30 Ladesäulen ja auch nicht nur eine theoretische Überlegung. Es ist schlicht eine Beobachtung von dem, was heute in anderen Ländern bereits real existiert. In Regionen mit sehr vielen E-Autos, wie z.B. Norwegen, wo es jetzt erste Warteschlange vor den Ladestationen gibt, sind die in jenen Berichten über Warteschlangen gezeigten Stationen, nun mal de Facto so groß oder noch größer.
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06.01.2020 |
404compliant
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Man muss da trennen zwischen Schnell-Ladesäulen und solchen mit längerer Ladezeit. Schnell-Ladesäulen sind eher was für Leute, die am Ende der Kapazität sind und schnell weiter wollen. Entsprechend sollten die an Hauptverkehrsachsen liegen. Dafür brauchen die auch eine Hochspannungsleitung zur Versorgung, das summiert sich mit ein paar Ladesäulen ja schnell.
An Parkhäusern, Supermärkten, Garagen und so weiter sind es mehr Gelegenheitslader, die müssen eher nicht voll laden und haben mehr Zeit, weil sie eh was anderes tun. Da reichen auch deutlich langsamere Ladestationen, und dann kann man auch 10x so viele Stationen bauen ohne 10x mehr Zuleitung legen zu müssen. Langsamer laden belastet eh die Akkus weniger.
Stichwort Akkus: Die Langzeiterfahrungen der ersten Generationen Teslas zeigen erstaunlich gute Akku-Restkapazitäten, ganz so stark verschleißen die Akkus also anscheinend doch nicht.
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07.01.2020 |
Markus
Wonderbolt
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(06.01.2020)404compliant schrieb: Man muss da trennen zwischen Schnell-Ladesäulen und solchen mit längerer Ladezeit. Schnell-Ladesäulen sind eher was für Leute, die am Ende der Kapazität sind und schnell weiter wollen. Entsprechend sollten die an Hauptverkehrsachsen liegen. Dafür brauchen die auch eine Hochspannungsleitung zur Versorgung, das summiert sich mit ein paar Ladesäulen ja schnell.
Richtig. Ich hatte mich bei meiner Rechnung mit den 30 Säulen natürlich auf Schnellladesäulen bezogen. Das hätte ich vielleicht noch deutlicher schreiben sollen.
Ich sage auch, das ist eindeutig primär etwas für den Stadtrand. Nur in die Nähe von (günstig gelegenen) Supermärkten oder Fastfood-Restaurants wird man es trotzdem bauen. Die Leute wollen während der 30 Minuten Wartezeit ja zumindest was haben, wo man einen Kaffee und eine Kleinigkeit zu essen kaufen kann.
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07.01.2020 |
rtry
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Es kommt immer auf die Infrastruktur an. Aktuell lade ich zu über 90% zu Hause. Sonst nehme ich die „Schnarchlader“ in der Hamburger Innenstadt.
Hätte ich zB ein schnellladefähiges E-Auto könnte ich das Auto theoretisch beim Einkauf laden. Eventuell sogar so lange dass ich die gesamte Woche damit auskomme. Das macht nen Bekannter hier, der einen Leaf2 fährt. Leider ist der Leaf nicht wirklich lsngstreckentauglich. Danke Nissan für die eingesparte Akkukühlung.......
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07.01.2020 |
Leon
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(05.01.2020)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Und die Akkus halten jedenfalls über 300.000 km und können recyclet werden.
(06.01.2020)404compliant schrieb: Stichwort Akkus: Die Langzeiterfahrungen der ersten Generationen Teslas zeigen erstaunlich gute Akku-Restkapazitäten, ganz so stark verschleißen die Akkus also anscheinend doch nicht.
Bei den Daten zur Lebensdauer muss man aber vorsichtig sein. Gerade bei Autos mit kleineren Akkus, die man häufiger leer fährt und auch, wenn man häufiger schnell lädt, verschleißt der Akku schneller. Beim Tesla S ist die Lebensdauer recht hoch, da er auch einen großen Akku mit ausreichend Kapazitätspuffer verbaut hat. Bei Autos mit kleinerem Akku wie dem Renault Zoe oder dem Nissan Leaf sind die Zahlen schlechter. Teilweise hat man da nach 100.000 km weniger als 75% der ursprünglichen Kapazität zur Verfügung.
Man muss auch immer im Hinterkopf behalten, dass man den Akku zwar tauschen kann, das aber ordentlich ins Geld geht und teurer als z.B. ein Motorschaden bei einem Verbrenner ist bzw. gerne Auch mal 30-50% des (Zeit-)Wertes des Autos kostet.
(06.01.2020)Crash Override schrieb: Einzig auf den Strecken, die noch nicht elektrifiziert sind gibt's noch Dieseltraktionen - wie z.b. einige Nebenstrecken der Bahn oder auch Hamburg Richtung Sylt - die ebenfalls noch "bedieselt" wird.
Laut offizieller Statistiken sind in Deutschland übrigens 40% der Strecken nicht elektrifiziert, war nur geringügig besser als der EU-Mittelwert ist.
(06.01.2020)404compliant schrieb: Man muss da trennen zwischen Schnell-Ladesäulen und solchen mit längerer Ladezeit.
Es kommt darauf an, was man unter "Schnellladesäule" versteht. Aktuell zählt alles bis 22 kW als Normalladen und mehr als Schnelladen. Ladesäulen mit weniger als 22 kW zu installieren macht zumindest im öffentlichen Raum kaum Sinn, daher bekommt man dafür auch keine Förderung.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.01.2020 von Leon.)
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07.01.2020 |
mowny
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(07.01.2020)Leon schrieb: Laut offizieller Statistiken sind in Deutschland übrigens 40% der Strecken nicht elektrifiziert, war nur geringügig besser als der EU-Mittelwert ist.
Ohne Gewichtung nach Nutzung ist das allerdings nicht besonders aussagekräftig.
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07.01.2020 |
404compliant
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Ich kenn eigentlich auch nur noch wenige Strecken im Personenverkehr, die nicht elektrifiziert sind. Meist regionale Provinzstrecken, wo alle 2 Stunden mal nen kurzer Diesel-Zug durch fährt, kaum größer als nen Bus. Da lohnt das natürlich nicht.
Güterverkehr kann natürlich anders aussehen, gerade auf den letzten Strecken zu Firmen-Gleisanschlüssen.
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08.01.2020 |
rtry
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Die Kapazität ist auch bei den Autobatterien nebensächlich. Es kommt eher darauf an, wie stark dieser beansprucht wird. Sei es zB durch die Art der Ladekurve, des Temperaturmanagements oder prozentuale Anteil der Nutzung der Kapazität. Vor dem Kauf habe ich mich mit diversen Optionen beschäftigt, speziell was in der Preisklasse unter 16000 möglich war.
Beispiele (negativ)
Mitsubishi i-MiEV / Citroën C-Zero / Peugeot ion
Batterie wird fast vollständig genutzt 14,5kWh von 16kWh) - die früheren Baujahre sterben so langsam. Da ist wirklich nach 100.000km teils „Schluss“ (siehe https://www.elko-electric.at/l/akkutausc...hi-i-miev/ )
Nissan Leaf hat auch in der ersten Generation kein Temperaturmanagement. Die Zellen sind sogar im Gehäuse luftdicht verpackt so dass keine Zirkulation stattfinden kann. Ab -20°c springt nen Akkuwärmer an der das Elektrolyt vor dem Erfrieren schützt)
Gerade in wärmeren Ländern fallen die Akkus wie die Fliegen.
Renault Fluence: traurige Geschichte. Die Fahrer haben wir beim Zoe auch den Akku gemietet, weil das so etwas günstiger war und Renault versprach Ersatz einzubauen. Nachdem letztes Jahr keine Akkus mehr geliefert werden konnten, hat Renault den Besitzerrn angeboten das Auto zurückzukaufen.
Beim Zoe dürfte das nicht passieren. Hoffe ich.
Generell sind die Fahrzeuge aus den frühen 2010er alle mit irgendwas geplagt. Leaf und I-MiEV kann man mit 50kW per Chademo laden, aber das lies die Akkus auch schneller altern, gerade wegen dem unzureichendem bzw. fehlendem Temperaturmanagement
Positiv stechen die beiden Plug-In Prius3 und Opel Ampera hervor. Technisch vollkommen wahnsinniger Overkill. Der Prius hat eine relativ kleine Batterie (4,4kWh), die für 30km reichen, meine ich. Das Konzept erinnert dennoch mehr an den klassischen Prius. Rein elektrisch ist die vmax deutlich eingeschränkt. Leider rechtfertigt selbst der Gebrauchtpreis gegenüber dem normalen Prius nicht. Die Unterschiede sind noch immer deutlich. Dass der Akku groß degeneriert ist mir nicht bekannt. Kühlung erfolgt per Luft.
Opel Ampera: tja, ich bin voreingenommen. Das Auto kann Probleme haben, die Batterie ist aber selten betroffen. Diese ist flüssigkeitsgekühlt / geheizt und wird im Bereich zwischen 10°c und 30°c gehalten. Außerdem werden von den 16kWh nur 10 verwendet. Nach jetzt 105.000km kommen noch die 10 bei mir raus. Probleme gibt es eher beim Motor. Da geht gerne ein Lager kaputt, wodurch man den Motor hört. Da wurde in den USA nicht sorgfältig gebaut. Übernahme der Reparatur erfolgt bisher auf Basis der Garantie auf den Antriebsstrang. Nach der Reparatur hat man aber Ruhe.
Als Elektroauto mit Range Extender fährt er elektrisch mit voller Leistung.
Renault Zoe: hab ich mich nicht groß mit beschäftigt, da mir die Batteriemiete viel zu happig ist. Soll aber problemlos sein.
Renault Twizzy: n besseres Go-Kart. Leider auch mit Mietakku. Für den Stadtverkehr OK, aber einen Unfall will ich damit nicht haben. Laden ist eher eingeschränkt, da ein Kabel mit Schuko fest verbaut ist. An den meisten Ladesäulen gibt es den nicht.
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