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29.11.2024, 15:02



Verrohung der Gesellschaft
#21
01.04.2020
RipVanWinkle Offline
Wonderbolt
*


Beiträge: 2.368
Registriert seit: 03. Apr 2015

RE: Verrohung der Gesellschaft
Zitat:derdiesen einen Schatz mit seiner gewaltigen Artenvielfalt behüten muss.
Nicht muss. Wenn der Mensch sich das als Ziel setzt schon, aber das ist nicht per se zwingend. Ein antik philosophischer Gedanke war mal der Mensch ist das Maß aller Dinge. Man könnte genauso auch danach handeln. Klar kann man darüber herumphilosophieren was besser ist und den Gedanken uch kaputt argumentieren, aber letztendlich sit das eigentlich eine Entscheidungsfrage. Und dass sich jeder dazu entscheidet, das nach dem Gedankengang darzustellen wie du ihn hier ausgeführt hast ist weder selbstverständlich noch zwingend. Aufklärung hin oder her, auch da war sich kaum wer völlig einig.

[Bild: dvodJNg.jpg]

Dost thou love life? Then do not squander time, for that’s the stuff life is made of.
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#22
01.04.2020
Gregory Offline
Great and Powerful
*


Beiträge: 305
Registriert seit: 20. Mai 2016

RE: Verrohung der Gesellschaft
(01.04.2020)Meganium schrieb:  Aber heißt das dann auch, dass wir weitermachen sollen? Was ist mit darauffolgenden Generationen? Alles egal?

Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Wenn es einem wichtig ist, dann sicher.

(01.04.2020)Meganium schrieb:  Damit hast du den unaufgeklärten Menschen im Grunde beschrieben. Denjenigen, der so nah wie möglich an seinem biologischen Wurzeln handelt. Er kann sich nur "bis zu einem bestimmten Grad ändern". Aber denk dran: Der Mensch ist intelligent genug, sein eigenes Handeln zu hinterfragen.

Das stimmt.

(01.04.2020)Meganium schrieb:  Das hat schon in der Antike begonnen, hat jedoch erst in der Zeit der Aufklärung so richtig Fahrt aufgenommen. Und mit großer Intelligenz kommt große Verantwortung für unsere Spezies und für alle anderen Spezien auf diesem Planeten, weil wir einzig in der Lage sind, das komplexe Ökosystem und unsere komplexen, zwischenmenschlichen Vorgänge und alle daraus folgenden (negativen) Konsequenzen nahezu vollständig zu verstehen.

Das ist jetzt Ansichtssache. Wir sind nur Lebewesen. So wie die Krähen am Feld vor meinem Fenster, oder das Reh im Wald. Wir leben auch, bis wir sterben. Sind natürlich wesentlich fortgeschrittener als alles andere auf dem Planeten, aber was das nun bedeutet, muss jeder für sich wissen.

(01.04.2020)Meganium schrieb:  Alleine das macht uns schon zum Anführer auf diesem Planeten, derdiesen einen Schatz mit seiner gewaltigen Artenvielfalt behüten muss.

Das ist auch Ansichtssache. Bin ich automatisch für die Welt verantwortlich, nur weil ich klüger bin als die Tiere da draußen?

(01.04.2020)Meganium schrieb:  Aber ich schätze mal auch, wenige Menschen wollen garkeine Verantwortung zeigen. Kann aus Faulheit sein, kann aus Egoismus sein, kann aus sonstigen Gründen sein. Ich schreibe bewusst "wenige" hin, denn ich vermute mal, die "oberen 10000", oder schlichtweg wenige ppm der Weltbevölkerung werden die lautesten Schreihälse sein und am ehesten für den Untergang des Planeten sorgen, egal wie oft man die aufklären wird, oder wieviele Wissenschaftler andere Bilder präsentieren, während der Großteil der Menschen auf diesem Planeten eher bereit sein wird, Verantwortung zu zeigen.

Wenn du davon überzeugt bist, dass der Mensch grundsätzlich "gut" ist, dann ist das deine Sache.
Ich denke nicht, dass Menschen schlecht sind, überhaupt nicht. Viele wollen einfach nur ein schönes Leben, denn warum würde man sonst überhaupt leben wollen?
Sicher kann man viele Menschen ändern. Aber nicht alle, und ich glaube nicht, dass der unveränderbare Teil so klein ist. Ich glaube es einfach nicht. Einfach weil wir alle gut leben wollen, und jeder das "gut" anders definiert.

Damit legitimiere ich nichts. Ich denke einfach, dass das für viele ein Grund ist. Und dass man niemandem aufzwingen kann, wirklich mehr als das zu wollen.
Ich bin nicht anders. Ich will auch nur gut leben und das tun, was mir Spaß macht. Ich sehe für mich keine Mission in dieser Welt.

(01.04.2020)Meganium schrieb:  Aber gerade das, was ich (oder andere) für richtig halte, kann für den ein oder anderen bedeuten: "Der will besser sein!"
Vielleicht weil man Salz in die Wunde gestreut hat. Vielleicht aus Neid. Vielleicht weil man selbst weiß, dass man Scheiße ist.

Ja, so ist das. Selbst, wenn du mit deiner Behauptung nicht daneben liegst, kann es aber auch einfach sein, dass es Leute gibt, die deine Philosophie nicht teilen. Egal, für wie unantastbar du sie hältst. Egal, wie sehr sie das auch sein mag, man muss sich dem nicht beugen.

[Bild: z8RAFk1m.png]
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#23
02.04.2020
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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Beiträge: 13.955
Registriert seit: 11. Mai 2012

RE: Verrohung der Gesellschaft
(01.04.2020)Meganium schrieb:  Aber heißt das dann auch, dass wir weitermachen sollen? Was ist mit darauffolgenden Generationen? Alles egal?

https://www.youtube.com/watch?v=9kum37s7qus

Zitat:Damit hast du den unaufgeklärten Menschen im Grunde beschrieben. Denjenigen, der so nah wie möglich an seinem biologischen Wurzeln handelt. Er kann sich nur "bis zu einem bestimmten Grad ändern". Aber denk dran: Der Mensch ist intelligent genug, sein eigenes Handeln zu hinterfragen. Das hat schon in der Antike begonnen, hat jedoch erst in der Zeit der Aufklärung so richtig Fahrt aufgenommen.

Von der Aufklärung merkt man in Zeiten der Rechtspopulisten relativ wenig. Die Leute wählen aus Protest gegen die selbst gewählte schlafende Politik, jetzt gegen ihr eigenes Interesse eine degressive Politik, anstatt sich zu fragen ob das Problem nicht in einer zu wenig progressiven Politik liegt.

Weiters lautet das Credo: "Wenn ich nichts bekomme, sollen andere noch weniger bekommen!", was sie dann u.a. an der Asylpolitik ausleben anstatt auch hier eine Politik zu wählen, die für mehr Verteilungsgerechtigkeit einstünde.

Letzteres wird vielleicht wiederum aus dem Grunde abgewählt, da ja das Heilsversprechen immer noch lautet, dass jeder Wohlstand haben kann. Sollte also der unwahrscheinliche Kunstgriff gelingen, etwa durch regelmäßige Teilnahme in der Lotterie in die Oberschicht aufzusteigen, möchte man auf keinem Fall vom Staat bevormundet oder besteuert werden. Immerhin hat man sich seinen Wohlstand ja "verdient", was für Lotteriegewinner gleich wenig gilt wie für Börsenspekulanten oder CEOs die ihre Arbeitskräfte ausbeuten.

Dass eine Gesellschaft aus der Gesamtheit ihrer Bestandteile (Arbeiter unter Aufgabenteilung) besteht und daher das Allgemeininteresse ein integraler Bestandteil des Eigeninteresse ist, scheint vielen noch nicht mal in den Sinn zu kommen.

Anyway, wie gut diese Rechtspopulisten arbeiten sieht man ja u.a. im Umgang mit der Corona-Krise. Ich bin besonders gespannt wie sich das in den USA auswirken wird. Trumps Zustimmung könnte einbrechen, Sanders Forderungen nach einer allgemeinen Krankenversicherung macht jetzt Sinn. Mit etwas Glück könnten die Leute aufgrund der Situation mal das richtige wählen.

Um übrigen handelt wohl jeder nah an seinen biologischen Wurzeln. Wenn man zufällig introvertiert geboren wird, hat man hinsichtlich Sachverstand oder Selbstreflexion Glück gehabt. In Sachen Sozialkompetenz und Fremdreflexion hat man eher Pech gehabt und umgekehrt. Jedenfalls ein Jammer dass die Introvertierten dazu verdammt sind, mit der breiten Masse nicht kommunizieren zu können und die breite Masse die Ruhe nicht besitzt sich in umfangreiche Themen einzuarbeiten. Es ist so als würden zwei komplett unterschiedliche Spezies von Mensch nebeneinander herleben. Ich wage btw. auch zu behaupten dass sich eher die Introvertierten der Aufklärung hingegeben haben. Der Großteil der Bevölkerung folgt einfach dem Herdentrieb.

Zitat:Und mit großer Intelligenz kommt große Verantwortung für unsere Spezies und für alle anderen Spezien auf diesem Planeten, weil wir einzig in der Lage sind, das komplexe Ökosystem und unsere komplexen, zwischenmenschlichen Vorgänge und alle daraus folgenden (negativen) Konsequenzen nahezu vollständig zu verstehen.

Tja, da bräuchten wir aber eine Technokratie, damit die Intelligenten was zu sagen hätten. Oder einen mirakulösen kollektiven Bewusstseinswandel.

Zitat:Aber ich schätze mal auch, wenige Menschen wollen garkeine Verantwortung zeigen. Kann aus Faulheit sein, kann aus Egoismus sein, kann aus sonstigen Gründen sein. Ich schreibe bewusst "wenige" hin, denn ich vermute mal, die "oberen 10000", oder schlichtweg wenige ppm der Weltbevölkerung werden die lautesten Schreihälse sein und am ehesten für den Untergang des Planeten sorgen, egal wie oft man die aufklären wird, oder wieviele Wissenschaftler andere Bilder präsentieren, während der Großteil der Menschen auf diesem Planeten eher bereit sein wird, Verantwortung zu zeigen.

Ich halte dagegen und sage; es ist die Mehrheit. Wären es nur wenige würde sich das wohl im Wahlverhalten niederschlagen. Das ist ja genau das Prinzip der Demokratie. Besher lehrt die uns, dass der Mensch unglaublich träge ist. Sei es jetzt, im Ändern der eigenen Lebensweise oder sei es im Erlangen sachlicher Kompetenz.

[Bild: 52538124312_f7739de9e0_o.jpg]
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