Coronavirus - Pandemie

[404compliant]

(20.09.2020)Leon schrieb:  Unabhängig davon ist interessant, dass der Schulbeginn scheinbar keine negativen, vielleicht sogar positive Auswirkungen auf die Zahlen hatte

Ich würde zumindest so weit mitgehen: Die Sommerferien (egal ob Ballermann oder Balkonien) hatten deutlich mehr Auswirkungen, als die Schulen.

[Yavarin]

Naja, da werden ja auch teilweise ganze Schulen geschlossen sobald was auftritt. Schätze mal das hilft.
(Und natürlich die sonstigen Maßnahmen dort)

[Meganium]

(21.09.2020)Yavarin schrieb:  Naja, da werden ja auch teilweise ganze Schulen geschlossen sobald was auftritt. Schätze mal das hilft.
(Und natürlich die sonstigen Maßnahmen dort)

Erstens das. In Ba-Wü wurden bereits einige Schulen geschlossen oder viele Schüler plus Lehrer nach Hause geschickt.
Zweitens sitzen die Schüler ja in den Klassenzimmern mit genügend Abstand und in mehr Räume verteilt. Auch die Unterrichtszeiten wurden verzerrt, teilweise haben Schüler an gewissen Tagen sogar frei.

Lediglich in Bus und Bahn müssen Schüler sich wie in Sardinenbüchsen reinquetschen.

[404compliant]

Laut Rheinischer Post / Schul-Ministerium / Tagesschau-Ticker befinden sich in NRW momentan 6987 Schüler und 576 Lehrer in Quarantäne. Darunter nachgewiesene Infektionen: 238 Schüler, 46 Lehrer.

[Crash Override]

Söder traute sich, einige "drohbriefe" vorzulesen, die wohl Verschwörungstheoretiker oder auch Corona-Leugner geschrieben haben. Is' schon krass was da einige von sich geben... als wäre er ein Pedophiler und eine Marionette - möglicherweise der Illuminati (auch wenn hier vom Teufel gesprochen wird).

Ich halte eigentlich auch nicht sehr viel von Politikern, aber so tief wie das, was er da vorliest, so tief würde ich nciht sinken... und Söder ist da nciht der einzige - auch Drosten, Streek und Lauterbach haben solche Post bekommen, teilweise mit undefinierbaren Flüssigkeiten drin.

Schon krass, was die Menschen machen, wenn sie Angst bekommen...

hier weitere Quellen:

Zeit.de Online, BR24, RP Online, Merkur, RND Deutschland

Derweil erhöhen sich auch die wartezeiten an den Corona-Teststationen an der A5 wie auch der A8 (A5 nähe Freiburg, A8 nahe Ulm) - die autoschlangen werden immer größer. Mich würde es nicht mehr wundern, wenn wieder viele der Lockerungen rückgängig gemacht werden, weil immer mehr Positiv getestete aus dem Urlaub kommen (weil jene meinen, unbedingt Urlaub in nem fremden (Bundes-) Land machen zu müssen).

[404compliant]

Heute war ja ITS-OVER-FOUR-THOUSAND Tag. Plakativ, aber als Ein-Tages-Zahl wenig aussagekräftig. Dennoch mal Zeit, wieder auf die Entwicklung zu schauen.

Zunächst mal ja, die Zahlen sind gestiegen. Im Wochenschnitt liegen wir bei 2600 Fällen (Inzidenz 21,9). Vor einer Woche lagen wir noch bei rund 2000 (16,5), vor zwei Wochen bei 1750 (14,8). Der tägliche Zuwachs pendelte zuletzt um die 0-3%, aktuell liegt er bei 4%. Vergleich März, da hatten wir 6000 Fälle pro Tag und Zuwachsraten von 30%.

Europavergleich: Spanien 161->142, Frankreich 142->134, England 66->137, Niederlande 116->167, Tschechien 137->222. Da sind wir weit unten auf der Skala.

Woran liegt es? Schauen wir in die Länder. Die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen führen bei der Inzidenz gewaltig. Berlin und Bremen um 50, Hamburg um 35. In absoluten Zahlen sind aber die großen Länder dominant. Hier liegen NRW (27), Hessen und Baden-Württemberg (23) über dem Schnitt, Bayern und Niedersachsen (18) darunter.
Bayern und Baden-Württemberg konnten vom Ferienende nicht profitieren und stagnieren mal höher mal tiefer. Steigende Zahlen kommen primär aus NRW, sowie auch aus Niedersachsen, Hessen und - Berlin. Der Rest hat einen geringen Einfluss.

Auf Landreis-Ebene ist eine langsame Zunahme auch zu beobachten, nur noch 15% der Gemeinden bleiben unter Inzidenz 5, der weitaus größte Teil liegt jetzt im Inzdenz-Bereich 5-25. Deutlich wachsend der Bereich ab Inzidenz 25, und zunehmend auch über 50. Deren Zahl hat sich in der letzten Woche fast verdreifacht.

Nach meiner Einschätzung gesellt sich zu dem allgemeinen, leichten Anstieg in der Fläche jetzt zunehmend auch wieder eine Ausbildung von großen Hotspots. Städte sind weiterhin stärker betroffen. Ein möglicher Aspekt der letzten Wochen kann sein, dass durch die beginnende Heizperiode wieder bessere Bedingungen für CoV herrschen.

Übrigens hat sich in den letzten 3 Wochen auch die Sterblichkeit wieder deutlich erhöht, wenn auch auf noch niedrigem Niveau, was dazu passt, dass auch wieder mehr ältere Menschen angesteckt werden. Die höhere Zahl der Tests hat als Ausrede auch ausgedient, die haben sich seit Mitte August nicht mehr geändert, die Zahl der positiven Tests hat sich aber verdoppelt.

[404compliant]

Anzahl Kreise über 7-Tage-Inzidenz 50:
2.10.: 4
3.10.: 4
4.10.: 6
5.10.: 7
6.10.: 7
7.10.: 7
8.10.: 11
9.10.: 15
Die 15 Kreise sind 11 Stadtkreise und 4 Landkreise.
Höchstwert bisher: 7.4., 123 Kreise über 50.
Höchster Wert eines einzelnen Kreises: 575, am 4.4.
Aktuell höchster Wert: 133, Berlin-Neukölln.


Eine gut gemachte Seite über die Corona-Entwicklung in Zahlen:
https://www.deutschlandfunk.de/coronavir..._id=472799
Gibt einen guten schnellen Überblick über die Entwicklung. Wird anscheinend wöchentlich aktualisiert.

[Quantum Flux]

Man sollte meinen in den letzten Monaten hätten die Verantwortlichen Zeit und Gelegenheit gehabt um wenigstens einen groben Rahmenplan für die zu erwartende zweite Welle ausarbeiten zukönnen. Leider werden wir jetzt an das Frühjahr erinnert, als alles chaotisch im Schnelldurchlauf rausgeworfen wurde. Der Föderalismus oder in dem Fall Kleinstaaterei zeigt wieder einmal seine Ineffizienz auf Krisen zu reagieren. Beherbergungsverbot, Bußgelder für Maskenverweigerer und Partychroniker und jetzt verlängerte Weihnachtsferien. Alles kann, nichts ist gewiss und von Straßenecke zu Straßenecke unterschiedlich geregelt. Wenn dieses "Krisenmanagement" so weitergeht, verliert die Politik das letzte bischen Akzeptanz, was noch für die Coronaschutzmaßnahmen bestanden hatte.

[Crash Override]

Letztlich ist es mit der "kleinstaaterei" auch geringfügig besser das unter kontrolle zu bekommen UND dennoch eine gewisse Akzeptanz vom Volk zu haben als wenn - wie drübern in der USA - Nichts passiert, oder man auch gleich (wie in spanien) wieder die Schotten dicht macht. Dann hat die Regierung ncihts gewonnen - ganz im gegenteil, der Wütende Mob würde nur noch Größer werden, und zwar auf seiten der Leugner wie auch derer, die das meiste mitmachen, aber ebenso "wissen" wie man sich verhält - und dann abgestraft werden, weil in bestimmten Landkreisen sich die Leute nicht an die Regeln halten. Vielleicht regt das die leute auch an, das man bei der nächsten wahl genauer nachdenkt anstelle stur irgendwo sein kreuz setzt. Das "mismanagement" diesbezüglich ist schon deutlich spürbar, jedoch ist wenistens etwas management von der Regierung da - im gegensatz zur USA, wo nicht nur die kleinstaaterei sich noch schlimmer auswirkt, sondern auch keine Richtung von der Führungsebene zu sehen ist wohin es gehen soll. bei uns "scheißen" die Politiker wenigstens nicht so sehr auf die Bevölkerung - denn sie wissen, das es parteien gibt, die die richtung sehr stark ändern können... und das nciht zum guten.

[Malte279]

Bei aller Wut über teils schwer nachzuvollziehende und in einigen Fällen sicherlich auch unsinniger Maßnahmen hoffe ich trotzdem darauf, dass diejenigen die "bei der nächsten Wahl genauer nachdenken" dabei auch mitbedenken, wie Deutschland im Vergleich zu anderen vergleichbaren Ländern bislang durch die Krise gekommen ist.
Gab es Fehler? Ja. Wird alles richtig gemacht? Natürlich nicht. Sollte verbessert werden was bei sachlicher Abwägung der für- und wider- Argumente verbessert werden kann? Selbstverständlich.
Gibt es jemanden oder eine politische Fraktion die glaubhaft für sich in Anspruch nehmen kann in der Ausnahmesituation einer globalen Pandemie mit eingeschränkten Erfahrungswerten alles so richtig gemacht zu haben, dass beim "genauen nachdenken" natürlich diese Person oder Fraktion das Kreuz bekommen müsste?
... die Frage beantworte ich nicht sondern muss sie in den Raum stellen.

Im internationalen Vergleich steht Deutschland bislang erstaunlich gut da und in vergleichbaren Ländern die bislang noch besser dastehen (z.B. Südkorea, Taiwan etc.) sind zum Teil sehr grundsätzlich verschiedene Voraussetzungen gegeben, die sich nicht wirklich auf Deutschland übertragen lassen.
Wenn es nächstes Jahr darum geht "genauer nachzudenken" und dann das Kreuzchen zu machen, dann hoffe ich sehr darauf, dass die Nachdenker dabei an die Corona Entwicklungen in Ländern mit populistischen Regierungen wie den USA, Brazilien und Großbritannien denken werden und nicht den Erstbesten auf den Leim gehen die ihnen versprechen, dass mit ihnen alles bequemer wird.

[Quantum Flux]

Selbsverständlich ist Deutschland verhältnissmäßig gut mit der Pandemie umgegangen. Ich bin auch nicht prinzipiell gegen Föderalismus, aber das aus Fehlern und den Vorgängen die sich nicht bewährt haben einfach keine Lehren gezogen werden und entsprechend nachgebessert wird, dient nicht gerade dazu das Vertrauen in den Föderalismus zu stärken.
Vorallem das in der ganzen Zeit scheinbar niemand sich Gedanken um eine zweite Welle gemacht hat, sondern einfach nur alle hofften der Kelch geht an uns vorüber. Ansonsten würde jetzt nicht so ein Chaos mit innerdeutschen Reisebeschränkungen und den ganzen anderen Auswüchsen herrschen. Die Kanzlerin ist wahrlich nicht zu beneiden, schon wieder eine Ministerpräsidentenrunde der Länder einzuberufen, um das weitere Vorgehen abzustimmen und die Opportunisten, die auf die nächste Kanzlerkandidatur schielen im Zaum zu halten. Da frage ich mich, was machen die eigentlich die ganze Zeit?

[Crash Override]

allerdings, da gebe ich dir recht - auch wenn ich nicht unbedingt der gleichen meinung der aktuellen Regierung bin, so muss ich dennoch sagen das sie gut gehandelt hat. Vielleicht etwas harsch (u.a. Grenzschließungen), aber noch recht gut. un's gehts da besser im direkten vergleich zur Niederlande, wo man bereits die "verfolgung" von möglichen Infizierten einstellt, weil es zuviel ist. Jene nachbarn (die Be-Ne-Lux-Länder) hat's da ebenso hart getroffen wie u.a. Spanien (die niederlande hatte nach dem wochenende um die ca. 6000 neuinfektionen pro tag, tendenz weiter steil steigend), während wir da noch glimpflich davonkommen.

Wenn allerdings nix passiert und man so weiter macht wie bisher, wird's uns bald wie jene gehen - und dann wird ein weiterer landesweiter lockdown nötig - und das gilt es zu vermeiden.

[Malte279]

Aye, in der Hinsicht ist es einerseits wichtig, dass politische Entscheidungen nachvollziehbar bleiben (nachvollziehbar heißt nicht dass jeder zustimmen muss) damit Vertrauen erhalten bleibt.
Aber es muss auch jeder Einzelne verantwortungsvoll handeln. "Die Politik" / "Die Politiker" können Wege aufzeigen die (angesichts von Beratungen mit Experten verschiedener Coloeur) unterm Strich wohl sinnvoller sind als das was einzelne für sich persönlich entscheiden würden. Falls diese Wege dann aber bewusst gemieden werden (durch nicht einhalten von Sicherheitsregeln etc.) dann liegt die Verantwortung für die Folgen nicht (oder zumindest nicht ausschließlich) bei der Politik.
Ende diesen Monats heiratet meine Schwester. Außer mir werden nur unsere Eltern, die Eltern des Bräutigams und möglicherweise unsere Oma anwesend sein. Eine richtige Feier mit mehr Familienangehörigen und Freunden wird an einem unbestimmten Zeitpunkt nachgeholt werden, wenn das Risiko das wir im Moment haben nicht mehr besteht.

[404compliant]

Guter Zeitpunkt darauf hinzuweisen, dass eine gewisse Partei, die sich selbst als Alternative sieht, in letzter Zeit eher durch Coronaleugnen und Maskenverweigerung aufgefallen ist. Egal was die Regierung macht, Hauptsache dagegen.

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(09.10.2020)404compliant schrieb:  Anzahl Kreise über 7-Tage-Inzidenz 50:
2.10.: 4
3.10.: 4
4.10.: 6
5.10.: 7
6.10.: 7
7.10.: 7
8.10.: 11
9.10.: 15

10.10.: 23
11.10.: 30
12.10.: 32
13.10.: 40

Das ist mal ein krasser Anstieg...


Die Politik wirkt aktuell etwas fahrig, allerdings muss man halt auch sehen, dass Corona in Deutschland sehr unterschiedlich verbreitet ist, und man entsprechend auch unterschiedlich reagieren will. Wir haben nun mal Bundesländer mit Neuinfektionsraten unter 10, andere mit 30-40, und Städte mit über 100. Entsprechend brauchen manche strenge Regeln, und andere wollen lieber locker sein, und sich nur gegen das Einschleppen schützen.

Was ich mir wünschen würde:
- Auch ein Ampelsystem für Bundesländer, mit zwei, drei klaren Stufen an Beschränkungsregeln
- Eine vernünftige, klare Übersicht, was wo denn nun gilt.
Privates Treffen zu Hause, im Freien, im Vereinsheim, Familienfeier aus besonderem Anlass, öffentliche Veranstaltung, Großveranstaltung, mit 10, 25, 50, 100, 250 Besuchern, mit oder ohne Maske, mit oder ohne Abstandsregeln, mit oder ohne feste Sitzplätze, mit oder ohne Einbahnstraßensystem, und so weiter, da blickt man doch beim besten Willen nicht mehr durch. Kein Wunder, dass sich niemand dran hält, wenn man kaum raus kriegen kann, welche Grenzen denn nun wirklich gelten.

[Yavarin]

Das sich jetzt wieder jeder Landesfürst mit eigenen speziellen Maßnahmen profilieren will hilft wirklich nicht. Und dann auch noch so sachen wie Verlangen von Negativ-Testergebnissen die viel zu teuer und kaum verfügbar sind, oder Grenzschließungen ohne wissenschaftliche Grundlage. Das wird der Akzeptanz insgesamt nur schaden.

[HeavyMetalNeverDies!]

Gut dass sich diese Leute im öffentlichen Fernsehen überhaupt nicht lächerlich gemacht haben. Überhaupt der eine: "Sie sind nicht vom ZDF! Das behaupten Sie nur!"





Wobei diese Leute immer noch normal wirken im Gegensatz zu dieser Frau.

Ich frage mich was schiefgelaufen ist, dass wir wieder im geistigen Mittelalter angekommen sind.

[Crash Override]

Wenn so viele Schwaben den Verschwörungstheorien glauben, braucht's mal wieder eine Spaltung... zwischen Baden und den Schwaben, aka "badische Revolution 2.0".

Echt, was man da wieder für Grütze gehört hat... nicht zu glauben, das man so viele dumme menschen in Schwaben hat. Da schäme ich mich als Badner für meine "nachbarn"... Über Baden lacht die Sonne, Über Schwaben die Ganze Welt. nur weil viele keine Corona-Anzeichen einer infektion zeigen (oder eben nur "milde" ) denken da viele jetzt wohl ähnlich wie Trump.

wenigstens hat der Reporter da die einzig richtige frage gestellt: "und deswegen halten sie abstand?" mit nachwort auf "den gesunden menschenverstand"...

Edith: Hier mal kurz die Zahlen der Landkreise in Ba-Wü:

Über 50 (Öffnen)

Esslingen Landkreis: 89,3 / 100.000
Stuttgart Stadtkreis: 79,6 / 100.000
Heilbronn Stadtkreis: 74,3 / 100.000
Ludwigsburg Landkreis: 67,7 / 100.000
Tübingen Landkreis: 66,0 / 100.000
Schwarzwald-Baar Kreis: 61,2 / 100.000
Mannheim Stadtkreis: 58,3 / 100.000
Baden-Baden Stadtkreis: 54,4 / 100.000
Schwäbisch Hall Landkreis: 54,4 / 100.000
Alb-Donau Kreis: 51,8 / 100.000
Ulm Stadtkeis: 51,3 / 100.000

25-50 (Öffnen)

Hier nur die Kreise mit zahlen, die nahe der 50 sind - alle anderen werden nur erwähnt, weil es zu viele sind:

Reutlingen Landkreis: 47,0 / 100.000
Rems-Murr-Kreis: 46,6 / 100.000
Calw Landkreis: 46,5 / 100.000
Böblingen Landkreis: 43,8 / 100.000
Freiburg stadtkreis: 41,4 / 100.000

Kreise zwischen 25 und 40:
Ortenaukreis, Breisgau-Hochschwarzwald Landkreis, Enzkreis, Emmendingen Landkreis, Karlsruhe Landkreis, rhein-Neckar-Kreis, Neckar-Odenwald-Kreis, Main-Tauber-Kreis, Heidelberg Stadtkreis, Karlsruhe Stadtkreis, Freudenstadt Landkreis, Ostalbkreis, Rottweil Landkreis und Tuttlingen Landkreis.

unter 25 (Öffnen)

Heidenheim Landkreis: 12,1 / 100.000
Zollernalbkreis: 16,4 / 100.000
Lörrach Landkreis: 23,6 / 100.000
Waldshut-Tiengen Landkreis: 21,1 / 100.000
Konstanz Landkreis: 18,9 / 100.000 (wird nach der Corona-Demo hier sicher stark ansteigen)
Sigmaringen Landkreis: 22,2 / 100.000
Biberach Landkreis: 18,9 / 100.000
Ravensburg Landkreis: 16,1 / 100.000
Bodenseekreis: 22,5 / 100.000
Heilbronn Landkreis 24,1 / 100.000
Hohenloekreis: 23,1 / 100.000
Rastatt Landkreis: 22,9 / 100.000

Grob gesagt steht es 11 / 21 / 12 (über 50 / 25-50 / unter 25) für Baden-württemberg; viele Landkreise habe zugenommen, aber einigen haben auch abgenommen - z.b. der Ortenaukreis, der letzte Woche noch 42,5 hatte und nun bei 36 / 100.000 runter kam.

und hier jetzt die Kreise, die lt. RKI über 100 sind - deutschlandweit:

Neukölln: 161,9 / 100.000 (Berlin)
St. Wendel Landkreis: 156,3 / 100.000 (Saaland)
Delmenhorst Kreisfreie Stadt: 153,4 / 100.000 (Niedersachsen)
Berchtesgardener Land: 149,2 / 100.000 (Bayern)
Eifelkreis Bitburg-Prüm: 134,3 / 100.000 (Rheinland Pfalz)
Mitte Bezirk: 131,1 / 100.000 (Berlin)
Offenbach am Main: 117,4 / 100.000 (Hessen)
Herne Kreisfreie Stadt: 115,7 / 100.000 (Nordrhein-Westfalen)
Kassel Kreisfreie Stadt: 105,9 / 100.000 (Hessen)
Weiden i.d.Oberpfalz: 105,3 / 100.000 (Bayern)
Northeim Landkreis: 104,3 / 100.000 (Niedersachsen)
Friedrichshain-Kreuzberg: 102,8 / 100.000 (Berlin)

Man sieht das es hauptsächlich den Westen und Süden betrifft, aber auch Berlin nicht verschont bleibt.

[404compliant]

Wo stehen wir eigentlich mit der aktuellen Situation? Die eine Seite singt jeden Tag das Klagelied der neuen Infektions-Rekorde, die andere Seite sieht die Ursachen in zu vielen und fehlerhaften Tests, und dass ja eh keiner dran stirbt.

Die Wahrheit muss irgendwo dazwischen sein, und ich hab mich mal an die Zahlen gemacht, zu schauen, wo sie denn ist: Durch Vergleichen der ersten und zweiten Welle.

Die Zahlen sind leider nicht vergleichbar. Warum? Damals wurde weniger getestet, heute mehr. 6000 Neuinfektionen damals mit heutigen Teststrategien wären vielleicht 10000, vielleicht mehr, vielleicht weniger?
Was vergleichbar ist: Die Sterbefälle. Aber auch die sind tückisch: Die Medizin ist viel weiter als Anfang des Jahres, und mehr Leute überleben. Auch werden momentan noch mehr jüngere infiziert, die eh höhere Überlebenschancen haben. Nicht zuletzt, stirbt man ja nicht sofort. Die Sterbezahlen reflektieren den Infektions-Stand zu einem früheren Zeitpunkt. Kann man das in Zahlen greifen?

Ich hab einfach mal versucht, die Infektionskurve und die Sterbekurve der ersten Welle in Deckung zu einander zu bringen. Das gelingt erstaunlich gut: Für die Zeit bis Mitte Juni kriegt man eine gute Deckung der Kurven, danach starb 'man' nach ca. 13 Tagen, und etwa 1/20 der damals getesteten Fälle starben damals dann auch nach diesen 13 Tagen. Das passt halbwegs zur Gesamtsterblichkeit damals.

Was kann man daraus für heute lernen?

Die aktuelle mittlere Sterblichkeit liegt bei 24,9 Personen pro Tag. Die mittleren Neuinfektionen pro Tag vor 13 Tagen waren 2140. Damit würde die aktuelle Sterblichkeit bei 1:86 liegen, rund 4x niedriger als in der ersten Welle. Bedingt wie gesagt durch mehr entdeckte Fälle auf der einen Seite, und bessere Überlebenschancen auf der anderen Seite.
Ausgehend von den aktuellen 5190 Neuinfektionen im Mittel sollten wir also in 13 Tagen bei rund 60 Todesfällen pro Tag ankommen. Der Peak der ersten Welle waren übrigens 250 Todesfälle pro Tag.

Rechnet man die aktuellen Werte bei der aktuellen Ausbreitungsrate (+7,5% pro Tag) hoch, erreichen wir in 20 Tagen 22000 Neuinfektionen, welche bei 1:86 in 256 Toten resultieren. 20 Tage, das ist also das maximale Zeitfenster, das wir haben, damit bei der zweiten Welle nicht auch die Sterblichkeit höher als bei der ersten Welle wird.

[Crash Override]

Machen wir's offiziell: ab morgen gilt in Baden Württemberg die Pandemiestufe 3.

Das ist die höchste Pandemiestufe; da man das bereits im vorfeld mitbekommen konnte das es darauf hinausläuft fingen hier auch wieder die Hamsterkäufe an (ja, die Menschen haben NICHTS aus der ersten Welle gelernt).

Was bedeutet das aber im klartext?

Baden-württemberg schrieb:Zusätzlich und ergänzend zu der an der lokalen Inzidenz orientierten Hotspot-Strategie gemäß dem Beschluss der Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder vom 14. Oktober werden weitere landesweite Maßnahmen ergriffen.

- Landesweite Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in den dem Fußgängerverkehr gewidmeten Bereichen und öffentlichen Einrichtungen sowie öffentlich zugänglichen Bereichen im Freien, soweit die Gefahr besteht, dass der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.
- Das private Zusammentreffen von Personen wird auf max. 10 Personen oder zwei Hausstände begrenzt.
- Ansammlungen nach § 9 CoronaVO werden auf 10 Personen oder zwei Hausstände begrenzt.
- Die Teilnehmerzahl für Veranstaltungen wird auf 100 begrenzt.

Zudem werden weitere landesweite Maßnahmen der Ressorts für die Pandemiestufe 3 ergriffen. Dazu gehören an zentraler Stelle:

- Kliniken: Angesichts der Erwartung eines höheren Patientenaufkommens in den Kliniken, sollten diese ihre für SARS-CoV2 Patienten erforderlichen (Intensiv-)Kapazitäten stufenweise anpassen sowie elektive Behandlungen schrittweise reduzieren.
- Ambulante Versorgung: Die Corona Fieber-Ambulanzen und Teststellen in den besonders betroffenen Regionen werden wieder hochgefahren bzw. ausgeweitet.
- Telemedizin: Ausweitung der Nutzung telemedizinischer Behandlungsmöglichkeiten (auch Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen) zur Vermeidung von Kontakten in Arztpraxen.
- Schulen: Mit der Änderung der Corona-VO Schule besteht die landesweite Pflicht zum Tragen einer Mund- Nasen-Bedeckung ab Klasse 5 in den weiterführenden Schulen sowie in den beruflichen Schulen auch im Unterricht.
- Einschränkung der nicht-schulischen Nutzung des Schulgebäudes.
- Kitas: Konsequente Distanz bei der Gruppenbildung ist herzustellen.
- Hochschulen: weitreichende Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung auch auf den Sitzplätzen

das ist nur noch einen schritt von nem Lockdown und etwa 2 von ner ausgangssperre entfernt; das meiste wohl ausgelöst duch Reiserückkehrer wie auch Partygänger, unvernünftige Personen (corona-Leugner) etc.

Quellen:
- Land Baden-Württemberg
- Sudwest Presse
- Stuttgarter Nachrichten
- Badische Zeitung
- SWR aktuell

hier mal die infos für diejenigen, die wissen wollen, wie die aktuellen Stufen in der Pandemie lauten:
Das bedeuten die Pandemie-Stufen für baden-Württemberg

Weitere infos werden folgen sobald jene ausgegeben werden.

[404compliant]

Ich werd aus dem aktuellen Schub auch nicht schlau. Das hat etwa vorletzte Woche (ab 5.10.) angefangen, seit dem steigen die Zahlen rasant an. September hatte im Mittel einen Anstieg von 2% pro Tag, Ende September pendelte noch um 2-3%. Die letzten 2 Wochen haben 7,5% pro Tag. Warum? Was hat sich geändert?
Die Herbstferien fallen einem ein, aber abgesehen von Hessen waren die kritischen Länder erst diese Woche dran, und das kann noch keine Auswirkungen gehabt haben. Wetterumschwung? Im April war vergleichbares Wetter, da hatten wir keine Probleme. Plötzliche Partyschwemme???

Ich gehe davon aus, dass Mittwoch oder Donnerstag die magische 10.000 pro Tag fallen wird. In Ermangelung besserer Ideen würde ich alle Veranstaltungen über 10 Personen genehmigungspflichtig machen, mit Abstands- und Maskenpflicht, und bei geringsten Zweifeln Kontrolle durchs Ordnungsamt, mit sofortiger Auflösung, wenn sich nicht an die Regeln gehalten wird.