Leeeeeeeeel Hallo Leute,
vielleicht haben es ja schon einige in den Telegramm-Gruppen gelesen, ich war im Urlaub! Und zwar in Schottland, was schön war was aber nicht so schön war das lustige von Hertz-Semi-gesponserte Elektroautoevent das wir miterlebt hatten, weil ich Abenteuer wollte und ein Elektroauto gemietet habe. (war irgendwie deutlich billiger als ein Verbrenner, vermutlich so ein verschwurbeltes UK-Steuerding keine Ahnung mir egal).
Ich dachte mir daher, ich probiere das mal aus mit den Elektroautos und gesagt getan, am Flughafen stand ein 2 Jahre alter Polestar 2 vor mir.
Ich könnte jetzt sehr lange erzählen das die Ladestationendichte ausreichend ist und das ChargePlace-Scotland und Tesla-Supercharger-Netz super dicht ist und das man Problemlos zurecht kommt; auch da wir es mittlerweile geschafft haben einfach Webpay-Funktionen einzurichten. Mit den in Schottland durchschnittlich zu fahrenden Strecken und der Reichweite von 260 Meilen haben wir es geschafft ca. alle 2 Tage eine Ladestation aufsuchen zu müssen.
Der große Nachteil: Aufgrund des Mangels an 3 AC - Ladestationen in der Nähe unserer Unterkünfte, an denen der Polestar nur mit gemächlichen 11 kW laden kann mussten wir meistens Schnelladen. Der Preis liegt zwischen 40 p und 80 p pro kWh (tbh eher bei 80 p) und das Vergnügen den Wagen mit seinem 78 kWh-Akku aufzuladen ist somit 74 € teuer. Für ca. 400 Kilometer reichweite also bei ca. 18,5 € pro 100 Kilometer. Autsch. Mein Volvo V60 braucht auf diesen Strecken weniger Geld um zu fahren. (Bei Englischen Spritpreisen würden hier knapp 15 € reichen um 100 Kilometer zu fahren).
Dafür hat das Mitschwimmen im Verkehr sehr gut funktioniert und die knapp 200 PS waren bei nahezu 100 % Landstraßennutzung durchaus hilfreich, da auch Lastwagen oder Wohnmobile überhohlt werden mussten.
im großen und ganzen war ich sehr zufrieden und habe schon Scherzhaft überlegt mir den neuen EX 30 zu kaufen, weil ich den Wagen witzig fand bis:
Das Auto katastrophal kaputt ging.
Mitten im Schottischen nirgendwo wurde mir plötzlich ein ESC-Fehler angezeigt. Ich dachte mir nichts dabei und habe das Auto neu gestartet woraufhin der Fehler verschwandt. Mein Verdacht war ein verdreckter ABS-Kranz da wir durch sehr viel Matsch gefahren sind.
Leider tauschte wenige Kilometer später der selbe Fehler erneut auf, und ich hielt den Wagen kurz an um wieder neuzustarten, worauf hin sich keine Fahrstufe mehr einlegen lies.
Und dann war Ende Gelände. Und zwar genau
hier.
In dem Moment blinkten auch noch weitere Fehlermeldungen auf; darunter
-ESC Fehler
-ABS Fehler
-Antrieb Fehler
-Abstandstempomant Fehler
-Notbremsassistent defekt
Ich als Ingenieur dachte mir natürlich in meinem jugendlichen Leichtsinn es wäre nun vielleicht eine clevere Idee sich mal alle Sicherungen und die Masseklemme anzusehen, weil solche wild eskalierenden Fehlermeldungen ja gerne mal Massefehler sind oder vielleicht auch einfach eine Sicherung geflogen ist.
Haha, dachte sich der Volvo; Sowohl Sicherungskasten als auch Masseklemmen sind vollständig verbaut. (!). Man müsste den gesamten Vorderen Laderaum auseinandernehmen um an den Sicherungskasten zu kommen. (!!!!!!!)
Nun, das war ein Fall für den Pannendienst.
Dieser kahm auch nach 2 h; Allerdings war seine Fachmännische Meinung "Oh, it's one of them
fucking nice Electrics; we cant do nothing".
Wir versuchten dennoch unser Glück und Schlossen einen 12V-Puffer-Akku an die 12V-Batterie an, die ebenfalls unter 2 Plastikabdeckungen verbaut war.
Magie passierte, der Wagen startet wieder.
2 Kilometer später war dann allerdie Luft wieder raus und wir erlebten eine Feuerwerk an Fehlermeldungen
-Antrieb defekt
-Antrieb defekt; kritischer Fehler (d.h. bei Volvo übrigens "Antriebssystem Wartung dringend; Fahrzeug sicher anhalten")
-Fahrassistenzsysteme defekt
-ESC defekt
-ABS defekt
-Ausfall ABS
-Abstandstempomant nicht verfügbar
-Antriebssystem Notlauf
-Fahrzeugstart nicht möglich
-Abschleppmodus nicht verfügbar
-Akku leer (obwohl noch 74 % Ladung angezeigt worden sind)
-Soundsystem außen nicht verfügbar
Das Auto war zu diesem Zeitpunkt so im Eimer, das es sich weder abschließen lies noch der Leergang eingelegt werden konnte, was perfekt ist wenn man es abschleppen muss weil man es defacto nur noch anheben kann.
Eine schnelle Google-Suche brachte dann das Ergebnis, das dies wohl bei Elektro-Volvos öfter passiert und entweder ein Softwarefehler sei oder der Inverter defekt ist. Das ist btw. eine Reperatur die mehrere tausende Euro kosten wird.
tl:dr; Ich glaube ich lasse das mit dem Elektro-Volvo erstmal sein lol. Als Ersatz erhielten wir dann einen Peugeot 308; den haben wir dann mit einem einzelnen Tank durch die zweite Hälfte des Urlaubs gebracht was am Ende des Tages billiger war.