(14.05.2013)Meganium schrieb: Jepp, MnO4- ist ein starkes Oxidationsmittel. Viele Oxidationsmittel sind brandfördernd. Diesen Trick mit dem Papiertaschentuch kannst du auch mit anderen starken Oxidationsmitteln ausprobieren, wie z.B. mit Perchloraten oder Nitrate.
Nee, kann ich leider nicht mehr... meine Schwefelsäure ist so hundealt, die ist vielleicht noch irgendwelches "ärgerliches Wasser", aber garantiert keine 80% mehr. War ja in Fläschchen mit Pipetten (wo ich die nur herhaben mag, ich kann mich nicht so recht erinnern...
), die Gummistopfen der Pipetten sind längst ausgetrocknet und löchrig geworden - da hat die Schwefelsäure natürlich inzwischen feste Wasser aus der Luft angezogen. Und an Perchlorate komm ich nicht ran; Nitrate vielleicht noch aus Unkraut-Ex... mehr aber auch nicht. - Bin eben schon zu lange (seit 1995) aus der Schule raus, wo es immer wieder Nachschub gab
Zitat:Wobei viele Oxidationsmittel auch eher mit einen der Edukte reagieren können, und dadurch ebenfalls Flammenerscheinungen auftreten können. H2SO4 reagiert mit KMnO4, wodurch als Produkt u.a. Mangan-VII-Oxid entsteht. Dieses zersetzt sich widerum sehr leicht (was in Mitten einer turbulenten Reaktion in millisekundenschnelle passiert), wodurch wieder weitere brandfördernde Stoffe, wie Ozon freigsetzt werden, und den Brand (armes Papiertaschentuch) weiter beschleuningen können.
Ah ja... bedankt. Haben also die O's aus dem KMnO4 gleich feste mitreagiert... der lila Rauch könnt aber wohl tatsächlich unreagiertes verdampftes KMnO4 gewesen sein. - H2SO4 reagiert mit KMnO4? Siehe da... alleine, ohne KWS, scheint diese Reaktion aber herzlich unspektakulär zu sein. Hatte ich nämlich damals im Reagenzglas ausprobiert; wollte ja wissen, was genau mir da eigentlich hochgegangen war, und mein erster Gedanke war auch, daß eben die Schwefelsäure und die lila Kristalle reagiert hätten. Also beides ins Reagenzglas - optisch geschah aber bis auf eine Aufschlämmung gar nichts (wenn Gase entstanden sind, waren die nicht sichtbar, und Nachweistests hab ich keine gemacht damals), interessant und spaßig wurde es erst, als ich etwas zerknüllten Zellstoff hineingestopft habe und der mit dem Matsch in Berührung kam
Der entstandene Brand auf dem Papiertaschentuch beschränkte sich übrigens immer auf den Bereich, wo alle drei Stoffe zusammenkamen, ging nie darüber hinaus. Deshalb wage ich auch zu behaupten, daß die Flammen nicht sehr heiß gewesen sein können, außerdem waren sie sehr kurzlebig - zündet man ein Papiertaschentuch normal an, bekommt man um ein Vielfaches langlebigere und sehr viel heißere Flammen.
Wegen "armes Papiertaschentuch": wieso fühl ich mich gerade wie GLaDOS in einem (fangemachten) alternativen Ende von Portal 2
ab ca. 1:40, der Kommentar... die frz. UT bitte ignorieren, hab grad keine Version ohne frz. gefunden. "She's testing me too hard...
booo-hooo..."
Sollte übrigens auch mit Klopapier, Döner-Servietten oder einem Putzlappen aus deiner Buswerkstatt funktionieren, der Versuch
Auf meinem Schrank aus Holz gings ja auch; das Holz sah hinterher allerdings nicht anders aus, als wenn ich die Säure so draufgeschüttet hätte (also normal verkohlt). Sieht man heute nicht mehr, die Stelle, der Schrank ist längst neu lackiert worden.
Zitat:@Railway: Hast du chlorartige, oxidierende Gerüche wahrgenommen?
Oxidierende Gerüche... Nun ja... seltsam gerochen hat das schon. Chlorartig... doch, ich denke, so könnte man es nennen. Würde also sagen: ja. - Die Erklärung mit dem Mangan-VII-oxid (wußte gar nicht, daß das so hoch oxidiert werden kann), dem sofortigen Zerfall und dem zusätzlichen reaktionsbeschleunigenden Sauerstoff klingt aber gut.
Lehrer mit Hydrazin: whoa!!! Hätten wir mal haben sollen... aber ich nehm an, das Schulgebäude würd heute nicht mehr stehen. Wär vermutlich von mir + Kumpel eigenhändig Richtung Mond geschossen worden... Hydrazin kommt da ja genau richtig, schade nur, daß das Zeug so giftig ist.
Uralte Vorräte: kenn ich, kenn ich... in der ehemaligen Erweiterten Oberschule befand sich im Keller ein mehrfach gesicherter "Spezial-Lagerraum" mit einer (völlig zerfressenen) Eisentür davor... genannt nur "der Giftkeller". Die Etiketten der Flaschen waren großenteils nicht mehr lesbar, da völlig zerfressen; in einer Eisendose - oder besser: dem, was der Rost davon übrig gelassen hatte - befand sich der Magnesiumspäne-Vorrat (das Mg wurde komischerweise kaum angegriffen von der aggressiven Luft da unten), die Flaschen stammten, sofern man die Etiketten noch entziffern konnte, auch alle noch aus der Vorkriegszeit... und was sich da alles fand: rauhe Mengen an Oleum, diverse Chromat-Salze (allesamt sehr eindeutig mit dem Totenkopp gekennzeichnet, das waren richtig heftige Sachen gewesen, Kaliumdichromat war da noch das Harmloseste)... was da unten lagerte, hätte auch ausgereicht, unsere Stadt locker auszulöschen. Daß der ganze Kram überhaupt noch da war, wußten aber nur noch die Chemielehrer (die verantwortlichen Direktoren, die irgendwann mal die Anschaffung genehmigt hatten, waren längst in Rente) - und ab glaub 1993 oder 1994 eben ich als offizieller "Chemiehelfer" (und nebenberuflicher Katastrophenchemiker). Wurde dann bei der Modernisierung alles entsorgt, soweit ich weiß, da war ich dann aber schon aus der Schule raus. Will heute keiner mehr wahrhaben, daß es das gab
Zum Thema "Schütt nie Wasser in die Säure": warum denn nicht...?
Rezept für eine fröhliche Säurewolke gefällig? Bitte sehr: man nehme ein Glas mit konz. Schwefelsäure - und schütte mit kühnem Schwung konz. Salzsäure hinein. Ergebnis:
FAUCH!, schon schießt einem eine kochende Säurewolke entgegen
Hatte mich damals sehr gewundert; ein Chemielehrer wollte es selber sehen, ich sag noch, er soll vorsichtig machen, das nahm er nicht so tragisch - und - WUSCH! - schon schoß eine Säuredampfwolke in die Höhe, sehr zu meiner Erheiterung, zumal sein Gesicht "priceless" war. Aha, meinte er dann, alles klar - wie hoch konzentriert ist die Schwefelsäure? Ich: 98%! - Na gut, sagen wir 80%. Und wie hoch kann man HCl maximal konzentrieren? - Etwa 36 - 38%. Aaaa-ha... und was ist der Rest in der HCl? Doch nicht etwa Wasser...?
Tee-hee... - schon hatte ich gesehen, was passiert, wenn man fröhlich Wasser in konz. Säure kippt, war recht... beeindruckend. Schade, klappt nur bei anorganischen Säuren; habs auch schon mit Essig versucht - der wird etwas warm, aber mehr auch nicht.