RPG: True Discord

[Lykran]

Die Strikes sammelten alle Namen die sich für das Training meldeten. Es kamen wirklich viele zusammen. Irgendwie war es ganz gut das Strike doppelt da war. So konnte er immer noch alle auf einmal unterrichten anstatt nur einen Teil. "Gut ich hoffe das Connor bis Morgen mit den Waffen fertig ist. Das Training werde wir auf dem Gelände durchführen was der ehemaligen Schule gehörte. Dort finden wir genug Platz und können diesem Ort wenigstens den Sinn von Unterricht auf diesen Weg wiedergeben."

Die Beiden gingen an einen Tisch in der Ecke. Wo sie es etwas ruhiger hatten. Beide holten eine Flasche heraus. Oder besser wollten beide eine Flasche hervorholen. Der eine hatte eine Flasche der andere hatte eine kleinen weißen Pegasus in den Hufen. "Trinken ist schlecht für die Gesundheit!" Strike starrte grimmig auf dieses Wesen. Ohne etwas zu sagen klatschte er einmal in die Hufe.
Seine Hufe waren dann leer, nun griff er wieder nach einer Flasche. Die letzte... für diesen Tag wird es reichen.
Die Beiden hatten zwar mehr Hunger, doch sie kippten sich einfach die Flaschen weg. Der Eine hockte nach kurzer Zeit schweigsam da. Er sagte kein Wort mehr. Es war ihm eh auch alles egal.
Der Andere jammerte ihm lallend die Ohren voll was er alles verloren hatte. Das Discord es speziell auf ihn abgesehen hätte.
"Unnn ich willl dir noch wasch sagen. Silver wäre noch hier wennn mir nich ssoooo viel bedeuden würd. Iss nur meine Schuld! Wäre er mir egal hät er sein Ruh. Aber jetz isa weg!" Er beendete seinen Satz damit seinen Kopf auf den Tisch zu legen und zu heulen. Der Andere rollte nur mit den Augen weil es ihn nervte. So recht mitbekommen was der da sagte hatte er das nicht.

[Atra Demonica]

Crow war etwas überrascht von der sehr eloquenten und freundlichnen Art von Sunny, da er der Meinung war offensichtlich gemacht zu haben, das sie besser gehen sollte. Als Sunny jedoch noch auf manierliches Verhalten ansprach, legte sich bei Crow ein Schalter um. Er war sich sicher, sie brüskiert sich nicht nur, sie will ihn lächerlich machen.

"Manieren?" Crow fing lauthals an zu lachen. Nicht frei und ungezwungen, sondern bösartig und unangenehm. "Meadow was triffst du nur für Pegasi? Manieren. Ist das herrlich! Dann auch noch der Name. Wie ein Lied aus einer von Celestias Kirchen. Sunny Day" Er lachte laut, doch statt fröhlichkeit wurde die Stimmung im Raum angespannt und bedrohlich. Er richtete seinen Kopf dabei auch öfters direkt auf Sunnys Kopf und starrte sie mit weit geöffneten Augen an. Er atmete direkt in ihr gesicht aus. Sie konnte froh sein ,das er kein Mundgeruch hatte. Er stoppte das Lachen mit einem Schlag und tat so, als ob er sich eine Träne aus den Augen wischte. Dann wurde seine Miene eiskalt und er ging ein Schritt näher auf Sunny zu. Er konnte direkt ihren Atem und Körperwärme spüren.

"Aber mal im Ernst. Ich hab dein Gehabe durchschaut." Sprach er spöttisch. "Du willst dich mir entgegenstellen? Fein. Du hast nur Pech, das meine Geduld absolut am Ende ist und ich keine Lust auf solche Spielchen hab." Crow holte ein kleines schwarzes etwas mit seinem Flügel aus einer kleinen Satteltasche, während er die letzten Worte gesprochen hatte. Sunny konnte das von ihrer Position nicht sehen. In seinem leben als Gauner wusste Crow, wie er dieses Utensil ungesehen herausholen konnte. Mit einer schnellen Bewegung hielt Crow mit seinem Flügel ein kleines Schwarzes etwas vor Sunnys Kehle, drückte auf einen Knopf und ließ eine Klinge aus dem Gehäuse fahren. Es war ein Messerscharfer Dolch. Hochwertig mit Gravur, aus einer der besten Schmieden des Landes.

"Oh ich vergaß vorzustellen. Das ist Schnitzer. Mein Messer. Es freut sich deine Kehle kennenzulernen Sunny. Eine Bewegung, Schrei oder ähnliches von dir und Schnitzer wird dich wie ein Psychater von Innen aufräumen".

"Crow nein! Lass Sunny in Frieden!" rief Meadow verzweifelt von dem Bett aus.

"Sei still du Kellerpegasus! Wenn du nicht schön da bleibst und still bist, wirst du nicht mehr mit Sunny sprechen können. Du wirst überhaupt nicht mehr sprechen können!" Er richtete seine Aufmerksamkeit dann wieder auf Sunny. Crows Miene ließ erkennen, wie sehr er dieses abartige Spiel, das er gerade spielte, genoss. Er leckte sich förmlich die Lippen.

"Das gilt auch für dich meine Schönheit. Es ist richtig angenehm dir so nahe zu stehen. Du hättest lieber gehen sollen, als du die Chance dazu hattest. Jetzt steckst du jedoch mitten drin. Ich werd dich einfach mitnehmen."

Crow drückte das Messer demonstrativ fester gegen Sunnys Hals. Die Klinge fraß sich auch schon durch die ersten Hautschichten und öffnete einen kleinen Spalt aus dem sich etwas Blut zwängte. Ein paar Raben die am Fenster saßen feuerten Crow lautstark an.

"Ich wette du bereust es schon, dich für diese Schlampe gerade gemacht zu haben."

[Rainbow Delta]

Während Shady ihm von seinen Beobachtungen bezüglich Sunnys Reaktionen berichtete, nutzte Blackburn die Gelegenheit sich ein wenig mehr zu beruhigen, was angesichts des Inhalts der Worte des jüngeren Hengstes nicht sonderlich schwer war. Interessant... Ohne Shady in seinem Redefluss zu unterbrechen, trottete Blackburn gemächlich neben ihm her, mal lächelnd, mal grinsend und ab und an sogar mit fast schon nachdenklicher Miene. Ob da was dran ist...? Nachdem Shady seine Ausführungen beendet hatte, antwortete er zunächst mit einem überschwänglichen, aber freundlichen Lachen.

"Du bist ja ein echter Poniekenner, was Kleiner? Und ein richtiger Experte, was Frauen angeht..." Ein breites Grinsen legte sich auf Blackburns Gesicht.

"Aber du bist kein sonderlich guter Zuhörer. Frau und Kinder, dass ist eine Sache. Für jemanden wie mich nicht mehr denkbar... Aber eine Stute für eine Nacht ins Bett zu kriegen ist was anderes. Das kann jeder schaffen, selbst das hässlichste Pony auf Erden. Schließlich sehnt sich jedes Pony, jede Stute und jeder Hengst, hin und wieder nach... 'Liebe'" Die Art und Weise wie er das Wort 'Liebe' betonte ließ keinen Zweifel daran, dass Blackburn hier lediglich vom körperlichen Akt sprach.

"Sunny ist wohl nicht allzu schwer zu beeindrucken, was? Ich meine..." Erneut wollte Blackburn sein Äußeres einbringen, doch hatte sein Gegenüber ja schon mehr als deutlich gemacht, dass die äußere Hülle seiner Meinung nach keine Rolle spiele. Also entschied er sich, die Aufmerksamkeit auf sein Gegenüber zu lenken:

"Und überhaupt, hattest du nicht gestern Abend groß vertönt, dass Sunny... Was hattest du noch gleich gesagt? Dein Blut 'verdampfen lässt'? Da war doch was in der Art, eh? Also... Keine Angst, dass ich dir deine Freundin streitig mache? Im Grunde genommen müsstest du mir eins auf die Schnauze hauen, oder mir zumindest was in der Art androhen. Oder..." Blackburn musste erneut lachen, zu absurd erschien ihm dieses Gespräch mit seinem neu gewonnenen Freund.

"Ich habe dich durchschaut! Du nimmst mich gar nicht ernst! Erst hier große Reden schwingen, von wegen 'nur die inneren Werte zählen' und so, aber hinten rum den hässlichen, alten Gaul nicht mal als potenzielle Konkurrenz wahrnehmen... Ein schöner Freund bist du mir, Shady!"

[Duni]

- Sunny -

Sunny hörte dem Gerede von Crow nur teilweise zu. Sie kannte Typen wie ihn nur zu gut. Als er dann noch begann, sich über ihren Namen lustig zu machen, driftete sie gedanklich in eine andere Welt ab, um das leere Gefasel und die unkreativen Beleidigungen von Crow nicht ertragen zu müssen.

Das alles änderte sich rapide, als Crow ihr ein Messer an die Kehle hielt. Sunny verspürte soviel Angst wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Ihr schossen die verschiedensten Dinge durch den Kopf. Erinnerungen an früher, Pläne die sie für die Zukunft gemacht hatte, Shady und ... Blackburn.

Der Gedanke an Blackburn überraschte Sunny ein wenig. Warum musste sie in ihrer größten Angst ausgerechnet an diesen Hengst denken? Er hatte sie immerhin bei ihrer letzten Konversation im Wirtshaus ziemlich beleidigt. Sunny war ziemlich verwirrt bei dem Gedanken an Blackburn.

Als Crow die Klinge fester gegen Sunnys Kehle presste, spürte sie etwas Schmerz und auch Wärme, dort wo die eiskalte Klinge war. Daraufhin floß etwas unter der Klinge richtung Boden und Sunny war klar was es war. Es war ihr Blut. Sunny sendete Stoßgebete zum Himmel, dass irgendein Wunder geschehen würde und sie aus dieser Situation befreien würde. Aber wie oft hatte sie schon um Hilfe gebeten und nichts war geschehen? Es kam ihr so vor als würden ihre Gebete ignoriert werden, und da dies nun auch der Fall zu sein schien, schloss Sunny endgültig damit ab.

Wenn ich schon sterben muss, dann sterb ich wenigstens in Ehre und mit Mut im Herzen.

Sunny sah Crow tief in die Augen. Er sollte wissen, dass sie keine Angst vor ihm hatte und nichts bereute. Egal ob er sie töten würde oder nicht.

"Du bist ja mal ein mächtig starker Hengst. Hilflose Stuten mit einem Messer zu bedrohen ... wie armselig."

Dieser Satz überraschte alle anwesenden. Er kam aber nicht von Sunny, er kam von dem Pony, welches an der Tür stand. Er kam von Shady.

- Shady -

Shady hörte sich an, wie Blackburn mal wieder alles verkomplizierte.

Bei Celestia, bei dem ist das Glas ja nicht nur ständig halb-leer, sondern staub trocken. Dem scheint schon lange nichts gutes mehr widerfahren zu sein ...

Als Blackburn mit seinen Ausführungen fertig war, schüttelte Shady nur den Kopf.

"Ach Blackburn, mach doch nicht immer alles so kompliziert. Mein Mund ist schon ganz trocken vom ganzen Reden, aber ich will dich mal aufklären, anscheinend sind dir noch nie Ponys wie Sunny und ich untergekommen.

Also es ist so: Nein ich seh dich nicht als Konkurrenz oder Rivalen. Das würde bedeuten, dass du mein Gegner, mein Feind oder gar eine Bedrohung bist. Aber immerhin ist es ohnehin Sunnys Entscheidung und auf die hab ich so oder so keinen Einfluss. Ich persönlich will nur dass sie glücklich ist, egal ob mit mir oder dir. Wobei mir 'mit mir' natürlich lieber wäre." sagte Shady und lachte laut.
"Aber der Punkt ist, wenn sie sich für dich entscheidet, okay. Wenn sie sich für mich entscheidet, okay. Wenn sie sich für jemand anderen entscheidet, okay. Mir ist es gleich wer es ist, solang derjenige Sunny glücklich macht. Ausserdem hast du dich um mich gekümmert, als ich vor dem Wirtshaus .. naja ... zusammengebrochen bin. Und ich soll dich als BEDROHUNG ansehen? Nein, echt nicht. Ich seh dich als Freund an."

Nachdem Shady das gesagt hatte, machte er eine kurze Pause, damit Blackburn über seine Worte nachdenken konnte. Dummerweise begann Shadys Wunde stärker zu schmerzen vom herumlaufen.

"Ich glaub es wird Zeit dass ich mich mal wieder kurz ins Zimmer begebe. Meine Wunde macht mir ein wenig zu schaffen ... Wo war mein Zimmer noch gleich ... ah da ist es ja, Zimmer B302"

Shady öffnete die Türe und der Anblick der ihm geboten wurde, ließ ihn aus allen Wolken fallen.

[Atra Demonica]

Crow bemerkte, wie Sunny seinen Blick voller Mut in der Brust niederstarren wollte. "uhh wild und ungezähmt. Ich mag das. Meadow hier würde schon längst nach ihrem Silver geschriehen haben"

Plötzlich ging die Tür auf und ein weißer Hengst mit langem Verband um die Bauchseite herum stand am Türspalt. Es war einer der Hengste, den Crow auf dem Gang gesehen hat.

"Du bist ja mal ein mächtig starker Hengst. Hilflose Stuten mit einem Messer zu bedrohen ... wie armselig." sprach er und wollte offensichtlich damit Crow sein tun entwerten. Doch Crow ließ sich darauf nicht ein.

"Denkst du das kümmert mich was du von mir denkst? Ich habe schon sehr viel schlimmeres getan als eine Stute zu bedrohen, das glaub mir mal."

Plötzlich machte Crow einen schnellen Ausfallschritt zur Seite um bei Sunnys nacken zu stehen. Dann hob er sie mit seinen Beinen von hinten Hoch und hielt anschließend wieder das Messer an ihre Kehle. Beide standen nun jeweils auf zwei Beinen, während Crow hinter ihr stand, sie mit seinen Beinen festhielt und mit dem Flügel das Messer vor der Kehle baumeln ließ.

"Ein Schritt näher Held und diese Stute hier ist Geschichte!"

Dann richtete er seine Pupillen kurz auf Meadow.

"Mach das scheiß Fenster auf du unnützes Stück Dreck."

"Was? Nein! Lass Sunny gehen! Sie hat damit nichts zu tun!"

"Ich sagte MACH DAS SCHEIß FENSTER AUF SCHNÄPFE ODER SUNNY HIER WIRD IHREN LETZTEN ATEMZUG GETAN HABEN!"

Angsterfüllt kamen Meadow wieder die Tränen in die Augen, aber sie tat wie ihr gehießen. Insgeheim betete sie zu Idon, das Silver doch einfach kommen möge und sie alle rettet. Sie wollte nicht, das ihr oder Sunny was passiert.

Er zog Sunny nochmal näher an sich ran, womit ihr Gesäß auch dicht an das von Crow kam. Er ging mit ihr ein paar Schritte Rückwärts, immer mit dem Blick zur Tür gerichtet. Er bemühte sich dabei Sunny so dicht wie möglich an sich zu halten. Als sie beim Fenster angekommen waren und Meadow genau an der Fensterbank stand, flüsterte Crow in Sunnys Ohr: "Du bist echt heiß, weißt du das? Ich werde dich zwar jetzt gehen lassen, aber wisse das meine Raben für mich ein Auge auf dich werfen. Irgendwann komm ich dann für dich wieder und hole dich. Wenn du also Raben siehst dann weißt du, wer in der Nähe sein könnte... wobei.. in Discords Zeiten bleiben die Raben ja nicht mal in ihrer Form... es könnte dich also alles beobachten... Bis dann also meine Schöne. Wir sehen uns. Das ist ein Versprechen." Crow leckte einmal genüsslich an ihrem Hinterohr. Er genoss wie sich das gesträubte Fell gegen seine Zunge lehnte.

Er rief zu Shady: "Da hast sie wieder. Mir gings eh nur um Meadow hier. Diese Stute war nur eine kleine Ablenkung!" Daraufhin schubste er sie dann mit Gewalt in Shadys Arme. Schnell steckte er sein Messer ein schnappte sich Meadow, die genau hinter ihm stand und flog mit ihr aus dem geöffneten Fenster. Anschließend gab er einen Rabenlaut von sich, wonach sich ein ganzer Schwarm der Vögel in das Krankenzimmer begaben. Es war wie eine schwarze Mauer die auf alle Anwesenden zukam. Beim Auftreffen krächzten sie, pieckten mit ihren Schnäbeln und mit schlugen mit den Flügeln um sich.

[Rainbow Delta]

Der Junge ist nicht nur ein schlechter Zuhörer, sondern er scheint auch nichts von Humor zu verstehen...

Oder war es am Ende doch seine eigene Schuld? Nachdem Shady tatsächlich auf seine nicht so ganz ernst gemeinte Anschuldigung eingegangen war, zweifelte Blackburn an seinem 'Humor', den zumindest er so sehr liebte. Vielleicht sollte ich das Ganze doch mal mit etwas weniger Sarkasmus angehen... Doch hatte Shadys freundliche Antwort viel Gutes an sich. Obwohl er kein besonders nachdenklicher Hengst war, und obwohl Shadys abschließende Worte über Freundschaft fürchterlich schnulzig in seinen Ohren klangen, so nahm sich Blackburn die kluge Ansprache seines jungen Freundes doch zu Herzen. Der Junge hat das Herz auf dem rechten Fleck... Bei so viel positivem Denken gab es für Blackburn eigentlich nur zwei Optionen: Sich zu übergeben oder einfach zu Lächeln. Er entschied sich für das zweitere...

Blackburns Lächeln war jedoch nur von kurzer Dauer, denn Shadys Schmerzen schienen ihm erneut schaffen zu machen.

"Immer langsam mit den jungen Ponies, mein Junge. Wir bringen dich besser zurück ins Bettchen."

Glücklicherweise war sein Zimmer direkt um die Ecke, zumindest schien Shady den Weg bereits verinnerlicht zu haben. Blackburn folgte dem jungen Hengst und noch ehe er ihn auf seinen Fehler hätte aufmerksam machen können, war sein Freund bereits in das falsche Zimmer eingetreten. Keine große Sache, wenn Shadys folgende Worte nicht so verdammt bedrohlich geklungen hätten. Messer? Also entweder hat der Kleine zuviel Hustensaft geschluckt, oder...

Blackburn schob sich neben seinen Freund und sogleich bot sich ihm der selbe erschreckende Anblick. Ein wütender Pegasus bedrohte Sunny und Silvers Frau. Nein... Nicht irgendein Pegasus. Dieses Pony war den beiden bereits auf ihrem kleinen Spaziergang begegnet. Das Messer an Sunnys Kehle vermittelte einen tödlichen Eindruck...

Was in den nächsten Sekunden geschah musste sich wohl für alle Beteiligten wie in einem Zeitraffer angefühlt haben. Nachdem der Pegasus Sunny aus seiner Gewalt entlassen und mit Meadow durch das Fenster nach draußen gestürzt war, raste auch schon eine schwarze Fleischwand bestehend aus Raben auf sie zu. Es mussten dutzende sein, vielleicht sogar hunderte. Mit dutzenden, oder hunderten, scharfer Schnäbeln und Krallen.

"Gut festhalten!"

Mit einem festen Griff packte Blackburn seinen Freund, welcher Sunny nun fest in den Hufen hielt, im Nacken und wuchtete die beiden und sich selbst ziemlich grob durch die Tür zurück in den Flur. Mit einem weiteren beherzten Griff schloss er die Tür hinter ihnen, nur um sogleich die Geräusche der Vögel zu vernehmen, welche für einen Moment weiterhin wütend gegen das Holz krachten. Dann war Ruhe.

[Lykran]

Die Flaschen leerten sich bei den Beiden Strikes. Der Eine schien fast zu schlafen. Er öffnete nur immer wieder kurz seine Augen. Aber er schwieg.

Der Andere war da anderes. Er beklagte sein Schicksal immer weiter und wiederholte sich.
"Warumm isser wech? Hädde Dischord nich nen Andren nehm können? Meine ganse Familie iss net mehr da. Aber nich mal Silver gönnt er mir.." Er musste kichern. Rot anlaufen konnte er nicht mehr. Denn er war schon ganz rot. Hätte er etwas gegessen würde er wohl etwas besser dastehen. Doch der Apfel Gestern war sein einziges Essen in den letzten 3 Tagen.
Er schaute den fast einschlafenden Strike mit einem Grinsen an. "Weiße noch die Nacht mit Silver? Echt unvergeschlisch. He he. Nachm Sex sachte er noch das er misch liebt. He he he. Man fühlde sich seltscham an."
Dann blickte er etwas traurig auf den Tisch. "Aber naja hadde er ja nisch ernscht gemeind. Wasch solls! Sons hädde Dischord ihn nur noch schnelll... ler verschinnen lassen." Er Seufzte und schaute dann wieder den anderen Strike an. "Aba schei leise.. dasch darfff keina erfahren... Silver.. Silver... er würd sehr schehr.. wüden werden.. alscho Pssshshhh."
Dieser jammernde Strike schlief dann irgendwann am Tisch ein.

Ein paar Leute die etwas näher bei den Strikes dran waren schauten sie entsetzt an. Aber das lag wohl weniger daran das die Beiden betrunken waren als dem was der Eine sagte.
Das tuschelten die Ponys untereinander und trugen das so durch das ganze Wirtshaus. Selbst Ice Sparkel konnte das vernehmen.

[Duni]

Schneller als sie realisieren konnten, lag Sunny in Shadys Armen und alle drei lagen am Gang draußen, knapp den tödlichen Schnäbeln und Krallen der hundert Raben entkommen, die den Raum stürmten. Blackburn hatte Sunny und Shady, wieder mal, gerettet.

"Hey Blacky, was hältst du von einer Festanstellung als mein Bodyguard? So oft wie du mir den Arsch gerettet hast in letzter Zeit ... " scherzte Shady.

Sunny hingegen war gar nicht zu scherzen zumute.

"Verdammt was machen wir jetzt? Dieser Drecksack hat Meadow ... Ich kann sie doch nicht diesen dreckigen Pfoten überlassen ... Sie sind bestimmt nach Cloudsdale geflogen ... ich muss ihnen nach fliegen und Meadow zurückholen." sagte Sunny, während sie nervös auf und ab ging. Nach dem letzten Satz wollte sie schon Richtung Ausgang laufen, doch Shady hielt sie zurück.

"Bist du bescheuert? Der Typ hätte dich beinahe getötet ... keine Chance dass ich dich da allein hochfliegen lasse ..."

"Aber ich bin der einzige Pegasus hier. Silver ist irgendwo im nirgendwo und .. ich glaube Crazy Tilt war sein Name .. nun, er scheint mir nicht grade der Pegasus zu sein, der mir hierbei eine große Hilfe wäre."

Shady dachte kurz nach ... es musste doch eine Lösung für das Problem geben.

"Ich habs! Als ich damals in der Bücherei in Canterlot als Nachtwächter gearbeitet habe, hatte ich Gelegenheit mit ein paar Einhörnern zu reden. Einer davon erzählte mir von einem Zauberspruch, der es einem Erdpony ermöglicht Cloudsdale zu betreten. Und zwar gibt es einen Zauberspruch, der einem Erdpony für 12 Stunden lang Flügel verleiht. Wir brauchen also nur Charming oder Ice Sparkle fragen, ob sie diesen Spruch beherrschen."

Als Shady Ice Sparkles Namen erwähnte, sträubte sich das Fell in Sunnys Nacken ... Es missfiel ihr, dieses kleine verlogene Miststück um einen Gefallen zu bitten.
"Fragen wir zuerst mal Charming Shadow. Ich hab ihm ohnehin etwas zu erklären"

"Oki doki loki. Wie siehts bei aus Blackburn? Kommst du mit nach Cloudsdale? Ich könnte einen Bodyguard gut gebrauchen." Shady stupste Blackburn mit seinem Ellbogen an und lachte laut.

[Perrydotto]

Eine Weile lang konnte Crazy in Frieden essen. Es schien, als wär das fremde Pony wirklich seiner Aufforderung gefolgt und hätte Respekt gewonnen. Das Bett schmeckte nach feinster Lakritze.

Als er fertig war mit Essen sah er auf; das fremde Pony war fort. Die Tür nach draußen stand offen.


-----------------------


Für einen Moment schien die Zeit vergessen zu haben, dass sie existierte.

Celestias Huf blieb mitten in der Luft stehen. Ihr Kopf befahl ihr vehement, sich zu rühren und zu fliehen zu versuchen, aber sie war wie versteinert. Sie konnte keinen Muskel bewegen. Der Schock über ihre eigene Tat brach auf sie herein, die Wut war wie weggeblasen ... Celestia fühlte sich, als wäre sie aus einem Albtraum erwacht und würde feststellen, dass sie geschlafwandelt hatte und alles, was sie geträumt hatte, Wirklichkeit geworden war. Quälende Wirklichkeit.

Discord sah Celestia einfach nur an. Ihr Herz schlug der Prinzessin bis zum Hals; jede Sekunde erwartete sie einen Wutausbruch, eine schlimme Strafe von Discord. Aber es passierte nichts. Er sah sie nur an. Wie unergründlich und schweigsam er sie anstarrte ... Auf bizarre Weise war das viel schlimmer als jedes Gefängnis und jedes Feuerwerk an Tricks, dass er jetzt hätte hervorholen können. Discord war in diesem kurzen Moment, ja tatsächlich, subtil - Etwas, was Celestia viel überraschender traf als jedes großangelegte Kunststück.

Ob Discord überrascht war? Schockiert? Enttäuscht? Wütend? War seine ruhige, unaufgeregte Reaktion schon Teil der Strafe? Wollte er, dass Celestia hier vom Schock gelähmt ausharrte und jede Sekunde, mit jedem Atemzug all diese Fragen durch ihren Kopf blitzen? Tat sie also gerade genau das, was er wollte? Wäre es dann nicht am besten, sich keine Fragen mehr zu stellen? Verdammt, was war ja schon wieder eine Frage-

"Celestia?"

Discords Stimme schien zuzustechen wie ein Messer. Celestia wollte zusammenzucken, aber sie konnte nicht ... Ihre Muskeln weigerten sich nachwievor, ihre Haltung zu ändern.
Wie eine zusätzliche Nadel im Rücken war Discords Tonfall nicht wütend oder aufgeregt, nichtmal gereizt. Er klang ruhig, regelrecht unnatürlich besonnen. Kein lauerndes Lachen, kein Grinsen, keine unterschwellige Bedrohung. Es jagte Celestia massive Angst ein, Discord so ... so ... normal zu hören.
Wo war die Verrücktheit? Das Chaos? Was hatte er vor?

"Ich denke, du brauchst etwas zu tun" sagte Discord und es war nichtmal die Spur einer Ironie oder Herabwürdigung darin. Es klang tatsächlich absolut seriös.
"Die rechtmäßige Herrscherin über Equestria, den Tag und die Sonne scheint sonst gewalttätig zu werden. Man sieht, dass auch allmächtige gottgleiche Herrscher die Kontrolle verlieren. Das ist okay. Du bist eben auch nur ein Pony."

Discord rieb sich gedankenverloren über seine schmerzgerötete Wange und schnippte mit den Fingern.

Bevor Celestia die Bemerkung vollständig begriffen hatte wurde sie von einem Lichtblitz geblendet und sah dann nichts mehr.

[Rainbow Delta]

"Ich finde wir sollten erstmal alle wieder runterkommen..."

Blackburns erste Antwort auf Sunnys und Shadys Vorschlag viel kurz und ernüchternd aus. Zwar waren Tatendrang und Optimismus der beiden Ponies wahrlich beeindruckend, doch konnte ein überstürztes Handeln in einer Situation große Gefahr mit sich bringen.

"Tut mir schrecklich leid euch beiden in die Karre zu fahren, aber wir sollten besser erstmal Ruhe bewahren. Dieser Verrückte wird Silvers Frau schon nichts antun. Wenn er sie lediglich..." Auch wenn sein erstes Treffen mit Meadow und ihre harrschen Worte ihn ziemlich gekränkt hatten, so wollte Blackburn den Tod der Stute nicht in Erwägung ziehen, geschweige denn offen aussprechen.

"Wenn es ihm nur darum gegangen wäre, kurzen Prozess mit ihr zu machen, dann hätte er die Gelegenheit bereits gehabt. Wo auch immer er mit ihr hin ist, sie ist wohl vorerst in..." Blackburn zögerte einen Moment, denn er befürchtete, dass diese Aussage zu zynisch in den Ohren seiner Freunde klingen musste.

"... Sicherheit."

Damit Sunny und Shady seine Worte erstmal verdauen konnten, richtete Blackburn seine Aufmerksamkeit auf das Zimmer, welchem sie gerade erst entflohen waren. Vorsichtig öffnete er die Tür, zunächst nur einen Spalt breit, nur um sicher zu gehen, dass sich die Gefahr auch wirklich gelegt hatte. Das Bild, dass sich ihm dabei bot, war ein zerstörerisches: Im Krankenzimmer sah es so aus, als wäre dort eine Bombe eingeschlagen. Verstreut auf dem Boden lagen hunderte schwarzer Federn und weiße, ätzende Hinterlassenschaften der wilden Vogelmeute. Was für ein herrliches Chaos... Mit festem Griff schloss er die Tür erneut und wendete sich seinen Freunden zu.

"Wenn ihr sie wirklich im Alleingang retten wollt, dann bin ich dabei. Aber wir müssen uns erstmal um uns selbst kümmern, angeschlagen sind wir niemandem eine Hilfe." Er deutete mit einem Huf auf Sunnys Wunde, aus der noch immer ein wenig Blut zu tropfen schien. Sie selbst musste es wohl nicht mehr bemerkt haben, was jedoch nach einer adrenalingeladenen Situation wie der vorherigen keine Überraschung war.

"Wir sollten erstmal was dagegen unternehmen. Und Shady... Solltest du dich nicht besser erstmal schonen? Das letzte was wir brauchen ist ein weiterer Totalausfall...." Blackburn schaute abwechselnd Sunny und Shady an, dann fügte er hinzu:

"Wir sollten die anderen Revolutionsponies zusammentrommeln und um Hilfe bitten. Sollte die Sache um einiges einfacher machen. Und noch was..." Ein letztes Mal wandte sich Blackburn Shady zu:

"Hör' besser auf mich 'Blacky' zu nennen... Das darf nur meine Mutter." Nach all den ersten Worten grinste der Hengst seinen Freund in gewohnter Manier an.

[Atra Demonica]

"Nein Suunnnyyyy!!" schrie Meadow noch hinterher, als sie die Armada von Raben in das kleine Krankenhauszimmer stürzen war. Sie war sich sicher, das die Raben die Ponies in dem Raum mindestens schwer verletzt haben, wenn nicht sogar schlimmeres.

Sie war auf Crows Rücken gezerrt worden und flog nun mit seiner Hilfe vom Krankenhaus weg. Meadow liefen ein paar Tränen. Nicht nur von der Gewissheit, gerade die erste Freundin seid langem verloren zu haben, auch wegen ihren Schmerzen im Flügel. Crow war nicht gerade sanft mit Meadow umgegangen und die Bruchstelle zum Bewegen gebracht.

"Du Monster!" schimpfte Meadow mit fliehender Stimme. Sie begann auf Crows Kopf einzuschlagen.

"Hey! Soll ich dich fallenlassen? Ich glaube nicht das du den Sturz überlebst. Fliegen kannst du schließlich nicht mehr! Silver wird dich auch nicht auffangen. Also halt lieber still!"

Eingeschüchtert hielt Meadow sich auch sofort mit ihrer Schlagserie zurück. Stattdessen lehnte sie auf Crows Rücken um sich mit den Vorderbeinen an seinem Hals festzuhalten. Währenddessen starrte sie den Boden und schluchzte. Sie hatte keine andere wahl, wenn sie sich festhalten wollte. Ihr ganzes Wesen beschwerte sich dagegen, aber sie wollte nicht fallen. Sie wollte, das Silver sie retten kommt und Sunny noch lebt. Tränen glitten ihr über die Wangen.

"Sei endlich still du erbärmliche Ausrede eines Pegasus, wenn..."

Crows ausführung wurde jäh beendet, als ein tiefes grummeln zu vernehmen war. "Was zur Hölle?" Crows gesichtszüge entgleiteten sich völlig, als sich vor seinen Augen eine riesige WUndertüte auftat. Das grummeln und poltern wurde immer lauter und man konnte eindeutig festmachen, das es aus diesem Kegelförmigen Gebilde kam. Es mischte sich jedoch noch ein anderes Geräusch dazu. Musik...

Vor den Augen von Meadow und Crow bauten sich Schienen auf ein riesiger pinker, wattebäusche ausdampfender, fröhlich grinsender Zug kam ihnen entgegen. Aus ihm kam diese merkwürdige Melodie spielte, während er sich von den Gleisen leiten ließ.





Meadow hörte für einen Moment auf an das grausige Schicksal zu denken und konnte wie gebannt nur noch auf diese riesige pinke metallene Konstruktion blickten. Aus den Fenstern dieses Ungetüms winkten oder tanzten alle möglichen Arten von Tieren und undefinierbaren Gestalten. Die Szene war so abstrakt und unfassbar, das Crow und Sunny sich einfach nicht rühren konnten. Aus den Wagons war so lautes Gelächter zu vernehmen, das die Melodie und die Maschinengeräusche fast übertönt worden.

Die Schienen verliefen nun Bogenförmig in Richtung des Bodens, wo sich in seinem Weg ein riesiges Loch auftat, das dem Zug als Tunnel diente. Alle acht Wagons verschwanden unter die Erde so schnell, wie sie sich wieder materialisiert hatten. Sobald sich der Tunnel wieder geschlossen hatte, war von der Musik nichts mehr zu hören.

"Discord" stimmten beide gleichzeitig ein. Sobald sie jedoch bemerkten, das sie dieses Wort gleichzeitig sprachen sahen sie sich an und fanden in ihre alten Rollen zurück. Beide wollten keinerlei Bindung zueinander aufbauen. Crow wenn dann nur Oberflächlich, aber er hatte sich schon genug aufhalten lassen.

Er flog mit Meadow weiter. Sie haben gerade die Wolkendecke passiert.

[Hari龜]

Ice Sparkle stand eine weile in der menge ohne wirklich zu wissen was sie jetzt tun soll.
Dann wurde sie von der Seite von irgendein Pony angesprochen.
"Hast du schon gehört unser ach so großer Silver Strike hatte eine Affäre mit den anderen Silver."
Er hatte was?! Das ist nicht sehr glaubhaft. Ich such mal besser den einen Silver auf. Er wird es schon klären
Ice drängte sich durch die Ponymasse um den einen Silver zu finden. Denn oder besser die sie dann an einen Tisch sah. Der eine Schlief bereits, aber der andere sah noch ansprechbar aus.
"Hey Strike, ich habe da so ein Gerücht gehört und wollte wissen... hattest du ähm.. mit Silver nun... Sex?"

[Lykran]

Ein Strike lag mit einem Kopf schlafend auf dem Tisch. Er befand sich in einem zwar nicht sehr erholsamen aber dafür tiefen Rauschschlaf.
Der Andere hockte mehr oder weniger noch wach vor dem Tisch. Er starrte Ice mürrisch an. Es störte ihn das ihn diese Person auch noch ansprach. "Hm... wie bitte?"
Auch er realisierte diese ganze Szene nicht mehr so richtig.

Was ist los? Hatte sie mich gerade zu Silver gefragt? Nein warte einer hatte davon erzählt.. das war doch ich... also war es nur ein Selbstgespräch... ja genau keiner bekam es mit... muss wohl einer sein der Silver was anhängen will...

Völlig fertig versuchte er sich zu konzentrieren. Er antwortete zwar nicht lallend aber dafür sehr langsam. Er musste sich auf jedes einzelne Wort konzentrieren.
"Ich.. weiß.. nicht.. was.. du.. mir.. zu. verstehen... versuchst. Sicherlich.... irrst.. du.. dich. Silver.. und.. ich?. Stör.. mich.. bitte.. nicht.. mehr.. mit.. solchen... Unsinn."
So gut es ging versuchte er sich an seine geschwollene Redensart zu halten. Eigentlich konnte er gar nicht anders reden. Selbst wenn er wollte.
Dann schaute er auf den schlafenden Strike und zeigte mit einem Huf auf diesen. "Wer.. ist.. das?. Sein.. Antlitz.. ist.. so. vertraut..."

[Perrydotto]

Silver Heart kämpfte sich durch den Sturm mit allen Fähigkeiten, die er aufzubieten hatte. Die geballte Macht des Sturmes versuchte ihn davonzustoßen, spielte mit ihm wie mit einem Ball, aber seine Erfahrung und sein neugewonnener Mut ließen den Pegasus den Mächten des Wetters trotzen. Er flog und flog, zielstrebig in das Gewitter hinein. Langsam aber sicher kämpfte er sich durch die Wand aus Wind.

Da sah er es: Das Auge des Sturms. Wörtlich.

Silver Heart glaubte zu träumen, als er durch den Sturm hindurchflog - Und ihn der Sturm anglotzte mit seinem einen großen Glubschauge.
Das Auge bestand aus einem lilanen kreisenden Wirbel, der Silver Heart verdammt bekannt vorkam ...

[Atra Demonica]

Dieser Sturm war mit einer der härtesten die Silver je erlebt hat. Die Gewalt die sich hier austobte war in Equestria fast beispiellos, doch irgendwie, durch vereinten Einsatz seiner Erfahrung und seiner Kräfte, schaffte er es in das Zentrum des Sturms, wo es bekanntlich sehr viel ruhiger zugeht als i nden Ausläufern. Er erlaubte sich einen kurzen Moment der Ruhe um seine Kräfte für den Weiterflug zu sammeln.

Er schaute dabei auch einmal nach oben, um den beeindruckenden Ausblick von innerhalb eines Sturms zu genießen, da blickte es ihn an. Eine lila Spirale die offensichtlich zu einem Auge gehörte, bewegte sich im Himmel und schien ihn förmlich anzustarren. Silver Heart brauchte nicht lange um herauszufinden, wessen Auge das war.

"Das lilane Pony aus dem Theater!"

Silver erinnerte sich, das ihn das Auge in diese Welt gebracht hatte. Warum sollte es ihn nicht auch wieder herausbringen? Der Gedanke beflügelte ihn und er gewann neue Kraft. Kraft, um sich direkt zu dem Auge zuzubewegen. So stramm er konnte schlug er seine Flügel und gewann stetit an Höhe. Er wollte versuchen durch das Auge hindurch zu fliegen.

Sein innigster WUnsch war natürlich, komplett aus dieser Dimension herauszukommen, aber schon alleine das lilane pony zu verletzen oder den Sturm auflösen zu lassen, war für ihn ein Antrieb. Desto Höher er kam, desto Anstrengender wurde es mit den Flügeln noch weiter an Höhe zu gewinnen, doch er bot all seine Kraft auf um an das Auge zu kommen. Er war schon ganz nah.

[Duni]

"Du hast natürlich recht Blackburn." sagten Shady und Sunny beinahe gleichzeitig.

"Ich werde ohnehin morgen entlassen, also werd ich mich heute noch artig in mein Zimmer legen, um dann morgen offiziell bei der Suche nach Meadow mitmischen zu können. Jetzt, da mein Adrenalinspiegel sich langsam wieder senkt, kommen auch wieder leichte Schmerzen zu Tage. Ihr beide solltet nach den anderen sehen und sie in unseren Plan einweihen. Vielleicht finden sich ja freiwillige, die sich uns anschließen wollen um Meadow zu retten."

Während Shady mit Blackburn sprach suchte Sunny eine Krankenschwester und ließ sich ein Pflaster für die kleine Wunde geben. Als sie zurückkahm öffnete Shady die Tür zu seinem Zimmer, diesmal die richtige Tür, B303, und verabschiedete sich von den beiden. "Wir sehen uns dann Morgen. Und bleibt anständig ihr beiden."
Beim letzten Satz zwinkerte Shady Blackburn zu. Dann war er auch schon in seinem Zimmer verschwunden.

"Anständig bleiben? Was meint er denn damit?" fragte Sunny, die das offensichtliche, an Blackburn gerichtete Zwinkern von Shady gesehen hatte.

[Rainbow Delta]

"Hey, du kennst mich doch! 'Anständig' ist mein zweiter Vorname!", rief Blackburn Shady hinterher, nachdem dieser die Tür bereits hinter sich geschlossen hatte. Humor hat der Junge, dass muss man ihm lassen... Jedoch verging dem Hengst sein Grinsen so schnell wie es gekommen war, als er Sunnys Stimme vernahm und daran erinnert wurde, dass er und die hübsche Stute nun alleine auf dem Gang zurückgeblieben waren. Nach kurzem Zögern sprach der Hengst in einem Ton von analystischer Nüchternheit:

"Ich glaube dein Freund ist besorgt, dass ich irgend 'ne Dummheit anstelle. Kann's ihm aber nicht verübeln... Gibt da draußen viele miese Gäule, die ihre Hufe nicht bei sich halten können, wenn hübsche Mädels in der Nähe sind." Sunny und Blackburn schauten sich für einen Moment lang wortlos in die Augen, dann fuhr der Hengst fort:

"Wir sollten uns vom Acker machen. Ich hasse Krankenhäuser, da bekomme ich immer das Kribbeln. Am besten wir finden so schnell wie möglich die anderen Ponies... Wo auch immer die alle stecken. Silver ist schließlich noch immer verschwunden und das Wirtshaus ist auch größtenteils futsch. Wenn das so weiter geht, dann wird das hier die kürzeste Revolution in der Geschichte Equestrias... Andererseits haben wir jetzt Prinzessin Luna auf unserer Seite. Und ich bin schließlich auch noch da..." Ein schelmisches Lachen entfleuchte Blackburns Maul. Nachdem er und Sunny sich in Bewegung gesetzt hatten, um diesen sterilen Ort zu verlassen, entschied sich der Hengst zu etwas mehr Ernsthaftigkeit.

"Wie schaut's bei dir aus, Sunny? Alles in Ordnung?" Zwar war ihre Wunde nun behandelt, doch war es nicht die kleine, äußerliche Verletzung, die Blackburn Grund zur Sorge bereitete. Er konnte nur hoffen, dass der Schock für die hübsche Stute keine allzu großen Folgen haben würde. Allerdings war Sunny eine starke Persönlichkeit, dass konnte selbst das kurzzichtigste Pony auf Erden sehen. Jede Bewegung die sie machte, jede noch so kleine Geste, und jedes Wort das sie sprach war von unerschütterlicher Überzeugung und Ausdrucksstärke. Fast schon verträumt lauschte Blackburn Sunnys Worten und folgte dabei Shadys Rat, die Gestik der hübschen Stute genauestens zu beobachteten. Erst als die beiden das Krankenhaus verlassen hatte und die frische Luft seine Lungen durchspülte, konnte er erneut einen klaren Gedanken fassen: Was mache ich hier eigentlich?! Ein wenig kleinlaut ergriff er daraufhin das Wort:

"Wie siehts aus, sollen wir nochmal beim Wirtshaus nach dem Rechten sehen? Vielleicht hängen Ice Sparkle, Strike und Charming noch irgendwo da in der Nähe rum..."

[Duni]

Während Blackburn sprach, stellte sich Sunny immer wieder dieselbe Frage:

Warum hab ich ausgerechnet an ihn gedacht, im Augenblick meiner größten Angst?

Die Frage stellte sich Sunny immer wieder, kam aber auf keine Antwort. Blackburn musste einfach etwas anziehendes an sich haben. Etwas, was Sunny faszinierte. Ohne es zu bemerken, sah sie Blackburn die ganze Zeit über tief in die Augen und lächelte. Sie hegte eine große Sympathie für ihn. Vielleicht sogar mehr als ihr bewusst war.

"... Und ich bin schließlich auch noch da..."

Sunny war froh dass Blackburn da war. Hinter seiner manchmal ruppigen Art steckte ein Pony dem man vertrauen konnte. Ohne Zweifel. Blackburns Worte waren zwar oft harsch, aber immer ehrlich. Eine seltenheit in Sunnys Leben. Die meisten Hengste die sie kannte, redeten ihr das blaue vom Himmel runter, nur um bei Sunny "landen" zu können. Blackburn aber nicht. Er war wie er war und das beeindruckte Sunny. Das war es wahrscheinlich was sie so faszinierte.

"Wie schaut's bei dir aus, Sunny? Alles in Ordnung?" fragte Blackburn.

"Ja klar, alles in Ordnung ... nun, das heisst .. eine Sache gibt es da schon die mir Kopfzerbrechen bereitet... ich ... wir ... nun ... als ich vorhin Prinzessin Lunas Stimme vernahm, sagte sie etwas was ich leider nicht verstehen konnte. Aber ihre Worte klangen klar, wie die Worte die ich grade von dir höre. Jedenfalls hatte ich daraufhin eine Art 'Blackout' ... ich kann mich nicht mehr erinnern was danach geschah. Das nächste was ich weiss, ist das ich in einer jubelnden Gruppe von Ponys stehe. Und dann traf ich auf Meadow ... aber was dazwischen passiert war ... Blackburn, weisst du etwas darüber?"

Sunny wollte Blackburn eigentlich von den Gedanken erzählen, die sie hatte als Crow sie bedrohte. Die Gedanken an Blackburn. Aber sie entschied sich dann doch für die Luna-Frage. Die Gedanken über ihn bei Crow hatten noch Zeit.

Nachdem die beiden das Krankenhaus verlassen hatten, schlug Blackburn vor beim Wirtshaus nach den anderen zu sehen.

"Gute Idee. Dann können wir Charming auch gleich wegen des Zaubers und die anderen um Hilfe fragen." Sunny lächelte Blackburn wieder an. Sie war ein ohnehin fröhliches Pony das oft lächelte, aber diese spezielle Art wie sie Blackburn anlächelte gab es bei ihr eher selten.

Das Lächeln verging ihr aber rasch wieder und ihre Nackenhaare sträubten sich. Im Baum vor ihr saß ein Rabe ... ein mulmiges Gefühl machte sich in Sunny breit. Sie verringerte den Abstand zwischen ihr und Blackburn auf ein minimum. Er gab ihr ein Gefühl der Sicherheit. Und das brauchte sie jetzt am allermeisten.

[Rainbow Delta]

Vielleicht ist das ja heute doch mein Tag...

Nachdem sie entschieden hatten dem Wirtshaus, oder zumindest dem was davon noch übrig war, einen Besuch abzustatten, überkam Blackburn ein Anflug von Zufriedenheit. Schon lange war er mit keinem anderen Pony so gut ausgekommen wie mit Sunny. Selbst mit Berry Punch, mit der er so manchen Abend im Wirtshaus verzecht hatte, hatte ihn in der Vergangenheit weniger verbunden als mit seiner hübschen Begleiterin. Und auch Shady schien, trotz seiner fast schon naiv-positiven Lebenseinstellung, ein guter, zuverlässiger Freund zu sein. Es fühlte sich gut an, mal wieder unter Ponies zu sein.

Die plötzliche Annäherung Sunnys riss den Hengst jedoch wieder aus seiner Euphorie. Nicht, dass ihm die Nähe der bildschönen Pegasusstute unangenehm gewesen wäre, schließlich war eine solche Situation für einen Hengst wie ihn mit einem Sechser im Lotto gleichzusetzen. Und dennoch fühlte es sich merkwürdig an, fast schon surreal. Das letzte Mal, als er einen Spaziergang mit einem hübschen Mädchen getan hatte, schien schon unendlich lange Zeit zurückzuliegen. Damals, in Phillydelphia. Für den Bruchteil einer Sekunde biss sich Blackburn auf die Unterlippe, dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Sunny, welche gemächlich an seiner Seite trabte und die sich noch immer ab und an nervös umschaute. Wonach sie wohl Ausschau hält...? War es etwa der pechschwarze Vogel, der die beiden mürrisch von einem Ast aus beäugte?

"Pssst. Keine Panik! Der kann dir nichts tun.", flüsterte Blackburn und zwinkerte seiner Begleiterin zu. Nach dem Vorfall mit Crow und seiner Rabenschwadron war Sunnys Nervosität nur verständlich. Er selbst konnte nur erahnen, wie sich die Stute in dieser Situation hatte fühlen müssen. Vielleicht konnte er Sunny ja mit einem Gespräch ein wenig ablenken, schließlich war er ihr bis jetzt ohnehin noch eine Antwort schuldig geblieben:

"Ich bin mir nicht so ganz sicher, was sich da genau am Wirtshaus abgespielt hat... Aber... Es scheint fast so, als ob viele Ponies sehr gereizt reagieren, wenn sie den Namen der El..." Um seinen Redeschwall noch rechtzeitig zu unterbrechen, biss sich Blackburn auf die Zunge. Fast hätte er sich verplappert, doch wie sollte er Sunny den Sachverhalt am besten erklären, ohne diese verflixten Elemente beim Namen zu nennen?

"Also, es ist so. Wenn die Ponies einen bestimmten Namen hören, dann scheinen sie die Kontrolle über sich zu verlieren und gewalttätig zu werden. So als ob sie nicht mehr sie selbst sind. Keine Ahnung warum, ist wohl auf Discords Mist gewachsen... Jedenfalls scheinen einige Ponies dagegen resistent zu sein. Wenn ich es richtig einschätze, dann sind Strike und Ice Sparkle nicht davon betroffen, Shady und ich sind auch immun. Deinen Freund habe ich übrigens schon vorgewarnt, du musst dir also keine Sorgen um ihn machen."

Zwar hatte er Sunny den Vorfall so gut es ging beschrieben, dennoch wurmte es Blackburn, dass er ihr noch keine detaillierte Antwort bieten konnte. Doch war er sich nicht sicher, ob es eine kluge Idee war, der Stute einen Hinweis auf die Elemente zu geben, denn er wusste nicht was passieren würde, wenn ein betroffenes Pony den Namen selbst laut ausspricht.

"Da ich den Namen nicht offen aussprechen kann, möchte ich dir zumindest einen Hinweis geben. Tu mir bitte den Gefallen und denk' dir einfach deinen Teil, okay? Das, was die Ponies durchdrehen lässt, ist der Name von ein paar angeblich sehr, sehr mächtigen Gegenständen, die für Discord sehr, sehr gefährlich werden könnten. Wenn ich mich recht erinnere, dann wurde er bereits einmal mit Hilfe dieser... 'Klunker der Freundschaft' in seinen schuppigen Hintern getreten..."

Für einen Moment lang hier Blackburn inne. Hatten seine Worte irgendeinen Sinn ergeben? Er konnte nur hoffen, dass Sunny die Warnung verstanden hatte. Doch war Sunny offensichtlich ein kluges Pony und so legten sich Blackburns Sorgen genauso schnell wie sie gekommen waren.

"Zerbrich dir übrigens nicht deinen hübschen Kopf, selbst im wütenden Zustand hast du dich noch immer anständiger verhalten als es die meisten Ponies im Normalzustand tun.", scherzte der Hengst, um Sunny zumindest ein wenig Aufmunterung zu bescheren.

[Perrydotto]

Als Silver Heart sich Stückchen um Stückchen vorkämpfte spürte er, wie sich aufeinmal ein Sog an seinen Körper heftete. Das Auge vor ihm hatte zu wirbeln begonnen und zog ihn stärker und stärker an sich heran. In Nullkommanichts hatte der Sog den Pegasus komplett aufgenommen und schlürfte ihn geradewegs durch sich selbst.

Mit einem heftigen Ruck, der ihm die Eingeweide umzustülpen schien, wurde Silver Heart herumgezerrt, geradewegs in ein helles, wirbelndes Licht.

In der nächsten Sekunde landete er unsanft, aber immerhin halbwegs gefedert, auf einer großen Wolke. Die Luft roch vertraut nach Pudding und Zuckerwatte. Fern am Horizont war Cloudsdale zu sehen ... und zwei farbige Flecken, die sich rasch fortbewegten. Waren wohl zwei Pegasi unterwegs auf Wetterstreife oder ähnliches. Oh ... Einer von ihnen hatte sogar dieselben Fell- und Mähnenfarben wie Meadow.