Anarchie- Eure Meinung

[MianArkin]

Als Soziales Rudeltier bildet der Mensch ohne Eingriffe von selbst Hierarchische Strukturen aus, dies lässt sich nicht vermeiden.
Die San sind ein Beispiel bis zu welcher Gruppengröße solche Freien Systeme noch Tragfähig sind, doch über diese Menge hinweg zerfällt es sehr schnell.
Die Menschen in ein System einzubinden das stets nur geringe Populationsgrößen zulässt führt Zwangsläufig dazu das Gemeinschaften auf Wanderung gehen oder Jugendliche die Gemeinschaft verlassen müssen.
Das Problem ist nun wo sich diese Jugendlichen nun Ansiedeln können wenn bereits viel Platz belegt ist.
Im Grunde bleibt im Extremfall nur der Kampf um Ressourcen übrig.

[Tobiasu]

Ich finde den fehlenden Idealismus bedauernswert (nein kein verkrüppeltes star wars Zitat^^). Das was man hier liest könnte ja mein Opa gesagt haben. Wo sind nur die Graswurzel Revolution Leser

Ich bin kein Anarchist, und ich denke, in den nächsten paar hundert Jahren wird es sowas auch nicht geben. Aber ich seh auch nicht alles immer so gegeben, von wegen "der Mensch ist so und so und macht immer das und das". Ich glaube der Mensch hat das Potenzial zu allem in sich. Und wenn wir über die nächsten Jahrhunderte Schrittchen für Schrittchen dahin gehen würden, auch das Potenzial zu einem System, in dem Jeder Jeden friedlich und respektvoll gesinnt ist, ohne dass irgendwo jemand mit dem Zeigestock auf die finger schlagen muss.
Zugegebenermaßen natürlich nicht unbedingt das wahrscheinlichste Szenario der fernen Zukunft. Aber wenn wir uns nur das Wahrscheinliche als Ziel setzen, kommen wir auch nie darüber hinaus.

[xXMoonshinXx]

Anarchie bedeutet Chaos, ohne Ordnung funktioniert in unserer Welt garnichts. Die Natur um unse herum zeigt es uns doch, da hat es Regeln wo was hingehört z.B. Fische gehören ins Wasser nicht aufs Land
nja doofer vergleich ich gebs zu, aber es ist echt so wenn man sich die Natur mal genau ansieht erkennt man die Linien der Ordnung.

[Bydlo]

Ich halte recht wenig vom Kapitalismus und finde Libertarismus in nur geringer Güte umsetzbar, darum kann man sich die Extremform davon, die Anarchie, sparen.

In jeder feudalen Diktarur hat man als Individuum mehr Freiheit, Wohlstand und Sicherheit als in einer konsequenten Anarchie. Warum die Anarchie als "links" behandelt wird ist mir unklar, wo sie die ultimative Form des Kapitalismus darstellt.

[Meganium]

(08.11.2013)Bydlo schrieb:  Warum die Anarchie als "links" behandelt wird ist mir unklar, wo sie die ultimative Form des Kapitalismus darstellt.

Weil wenn die Anarchie als "rechts" behandelt wird, man gleich überall "Arbeit macht frei" hinschreiben kann.

Man sollte auch dieses eindimensionale Denken "links" und "rechts" abschaffen. Schließlich gibt es nun mehrere links und rechts, wobei rechts immer das schlimmere Übel ist, egal, ob es das wirtschaftliche Rechts oder das politische Rechts ist.

Anarchie selbst hat keine politische Richtung, da diese sich von politischen Definitionen distanziert. Distanziertheit führt zu Nichtklassifizierbarkeit.

[bisty]

Hamm, eigentlich ist Anarchie ein durchaus lebensfähiges politisches System, aber unter einer Bedingung: man soll zuerst alle nutzlose und gefährliche gesellschaftliche Elememte wie Alkoholiker, Diebe und Geisteswissenschaftler sozusagen neutralisieren. Wobei es wird dann ehe eine Technokratie als eine Anarchie sein.

(08.11.2013)Meganium schrieb:  wobei rechts immer das schlimmere Übel ist, egal, ob es das wirtschaftliche Rechts oder das politische Rechts ist.

Und was schlimmes findest du bitte an den "rechten" politischen Systemen? Die haben auch ihre Vorteile, muss ich sagen.

[Meganium]

(08.11.2013)bisty schrieb:  Und was schlimmes findest du bitte an den "rechten" politischen Systemen? Die haben auch ihre Vorteile, muss ich sagen.

Stimmt.

Die leicht Rechten sehen ihre Nation als einzig wahre Supermacht an.
Die extremen Rechten sind sogar sehr fürsorglich: Damit keine Ausländer diskriminiert werden in unserem Land, werden sie extra rausgeschmissen! Nicht, dass die Ausländer hier auf rein deutschem Boden mit Dreck beworfen werden.

[Bydlo]

(08.11.2013)Meganium schrieb:  Man sollte auch dieses eindimensionale Denken "links" und "rechts" abschaffen.

Sicher, ich fühle mich auch recht unwohl, als konservativer Sozialist immer als "rechts" bezeichnet zu werden, da muss man halt durch.
Ändert allerdings auch wenn man diese Wegweiser weglässt nichts daran, dass die Anarchie eine menschenfeindliche, extremlibertäre und von vorne bis hinten kapitalistische Idee ist.

[Meganium]

(09.11.2013)Bydlo schrieb:  ...dass die Anarchie eine menschenfeindliche, extremlibertäre und von vorne bis hinten kapitalistische Idee ist.

Wo ist Anarchie menschenfeindlich, wenn richtig ausgeführt? Wieso ist das libertäre Denken verwerflich?
Extremlibertarismus gibt es per se nicht, man kann Libertarismus jedoch als radikalliberal bezeichnen, wobei "radikal" ebenfalls dann als hinnehmbar gilt, wenn persönliche Rechte nicht angegriffen werden (GG). "Radikalradikalliberal" macht semantisch garkeinen Sinn mehr, da "radikal" das "radikal" nicht verstärken kann.
Seit wann ist der Kapitalismus "schlimm", solange eine soziale Marktwirtschaft herrscht, und nicht, wie in den USA eine beinahe freie Marktwirtschaft?

[Streiben (†)]

Würde mir gefallen, würde nicht funktionieren.
Kurz und knapp

[Luzifer]

(06.11.2013)xXMoonshinXx schrieb:  Fische gehören ins Wasser nicht aufs Land

Die Fische sind aber an Land gegangen und habn sich zu Amphibien=>Reptilien=>Säugetieren also Menschen entwikelt. Und wir als Herachische Fische sollten auch an Land gehen und uns weiterentwickeln.

[Terran_wrath]

Der Mensch ist ein Rudeltier... Anarchie als feste "Ordnung" kann sich garnicht etablieren, da sich die Stärksten ohnehin durchsetzen und ihr System durchsetzen.
Andererseits hätte ich Spaß an Anarchie.

[Luzifer]

Man könnte doch einfach sagen, dass jeder der versucht sich über die anderen zu stellen aufs Maul bekommt(solche Gesetze fehln im System!). Wenn alle mitarbeiten, dann kann Anarchie klappen, was schwer aber nicht unmöglich ist. Ich denke, dass Demokratie nur dann gut ist, wenn es auch wirklich Demokratie ist und nicht das man demokratisch vereinbart, wer nun von ganz oben aus scheiße verzapfen kann.

[MianArkin]

(23.03.2014)Luzifer schrieb:  Man könnte doch einfach sagen, dass jeder der versucht sich über die anderen zu stellen aufs Maul bekommt(solche Gesetze fehln im System!). Wenn alle mitarbeiten, dann kann Anarchie klappen, was schwer aber nicht unmöglich ist. Ich denke, dass Demokratie nur dann gut ist, wenn es auch wirklich Demokratie ist und nicht das man demokratisch vereinbart, wer nun von ganz oben aus scheiße verzapfen kann.

Geordnete Anarchie ist keine Anarchie.
Sie zeichnet sich eben gerade dadurch aus das es keine Verbindlichen Bestimmungen gibt.
Die Anarchie ist villeicht ein interessantes Gedankenkonstrukt, funktioniert aber nicht.
Wenn alle dafür mitarbeiten müssten hättest du wieder eine Einschränkung.
Mir ist zumindest keine höhere Struktur bekannt die Anarchisch funktioniert, in jedem System das eine höhere Komplexität erreicht verschwindet dieses System, da es sonnst zum Zusammenbruch führt.

[Terran_wrath]

(23.03.2014)Luzifer schrieb:  Man könnte doch einfach sagen, dass jeder der versucht sich über die anderen zu stellen aufs Maul bekommt(solche Gesetze fehln im System!). Wenn alle mitarbeiten, dann kann Anarchie klappen, was schwer aber nicht unmöglich ist. Ich denke, dass Demokratie nur dann gut ist, wenn es auch wirklich Demokratie ist und nicht das man demokratisch vereinbart, wer nun von ganz oben aus scheiße verzapfen kann.

Gefällt mir.
Unsere feine Demokratur in der EU will ja am liebsten Volksentscheide abschaffen, da sie die Parlamentarische "Demokratie" untergräbt.
Bestes Beispiel für das, was hier so falsch läuft... alleine schon der Gedankengang.

[Luzifer]

(23.03.2014)MianArkin schrieb:  Wenn alle dafür mitarbeiten müssten hättest du wieder eine Einschränkung.

Ich meine, dass jeder die Anarchie akzeptieren muss, da sonst keine Ordnung besteht. Und das mit dem Gesetz meine ich nicht als Gesetz in dem Sinne, sondern als Maßnahme für eine optimale Ordnung.

[Space Warrior]

(23.03.2014)Terran_wrath schrieb:  Unsere feine Demokratur in der EU will ja am liebsten Volksentscheide abschaffen, da sie die Parlamentarische "Demokratie" untergräbt.
Bestes Beispiel für das, was hier so falsch läuft... alleine schon der Gedankengang.

Ganz zu schweigen von der Logik (sofern vorhanden). o.O

[Luzifer]

(23.03.2014)Terran_wrath schrieb:  Demokratur

Äh, OK. Lasst uns diesen Begriff ab jetzt für immer für die Falsche Demokratie benutzen.

[Space Warrior]

Demokratur ist genau das, was auf dem Deckel steht, eine Mischung aus Demokratie und Diktatur. Beides sind Regierungssysteme, in Ersterem, hat die Allgemeinheit die Macht und entscheidet mit, zweiteres System zeichnet sich durch eine Person oder definierte Gruppe aus, welche die alleinige absolute Macht innehält und diese nicht zaghaft einsetzt. Demokratur gibt es z.B., wenn eine Mehrheit aus dem Volk eine Minderheit brutal unterdrückt oder die Landesgemeinschaft eine Gruppe ernennt, welche dann machen kann was sie will.

[Meganium]

In diesem Fall herrscht in jedem noch so demokratischen Land "Demokratur". In jedem Land/Länderverbung gibt es ein Regierungsoberhaupt, welches, mehr oder weniger, den Menschen ausbeutet, und ihm Freiheiten raubt.