Warum hassen so viele den Staat ?

[Andromachus]

(11.11.2013)Corexx schrieb:  aber dass zum Bleistift überall barrierefreie Bahnhöfe und Gebäude gebaut werden, ist kein Flagschiff der Baufirmen, um mehr Beton anmischen zu können, sondern wurde von einem Großteil der (politisch aktiven) Bevölkerung durchgesetzt. Du verstehst?

Ähh, gerade Barrierefreiheit gibts in Deutschland nicht bzw. nur sehr eingeschränkt. Eben weil es "niemanden" interessiert, was können die paar Touristen, Behinderte und Mütter schon entscheiden?

In anderen Ländern siehts natürlich völlig anders aus.

Letztendlich bewegt der Staat erstaunlich wenig. Von den obligatorischen Steuererhöhungen und dem Grundrechteabbau mal abgesehen, geht der Lobbyeinfluss meist unter "ferner liefen" unter. Die vielgescholtene Hotelsteuerreduktion beeinflusst den Bürger z.B. so gut wie gar nicht.

Er könnte, unter Sicherung der Grundrechte und eines ausgeglichenen Haushaltes, die Steuern nahezu halbieren und für eine Modernisierung der Infrastruktur und des Bildungswesens sorgen - durchaus realistische Ziele die eben auch niemand anpackt, weil "niemand" ein Interesse daran hat.

Lobbyorganisationen haben hierfür auch viel zu wenig Einfluß: Gerade die Wirtschaft würde von attraktiveren Arbeitsumgebungen und ausgebildeten Arbeitskräften, die im Lande verbleiben würden, auch profitieren - dementsprechend würde ich davon ausgehen, daß auch eine gewisse Investitionsbereitschaft vorliegt.

[DwBrot]

(11.11.2013)Andromachus schrieb:  Er könnte, unter Sicherung der Grundrechte und eines ausgeglichenen Haushaltes, die Steuern nahezu halbieren und für eine Modernisierung der Infrastruktur und des Bildungswesens sorgen - durchaus realistische Ziele die eben auch niemand anpackt, weil "niemand" ein Interesse daran hat.

Nur damit ich das richtig verstehe: Man kann die Steuern halbieren, aber niemand tut es? Und warum wenn ich fragen darf?

[ZerguhlX]

weil ziemlich viel dieser steuergelder am ende wieder in die wirtschaft fließt, entweder direkt als subvention oder über indirekte fördermaßnahmen bzw. steuergeschenke.
ein problem ist auch das die die über steuerabgabe, also höhe und zahlungsart etc. entscheiden selber keine lohnsteuer zB. zahlen. Würden Abgeordnete steuern auf ihre diäten zahlen müssen wären sie bei erhöhungen vieleicht nicht so schnell bei der sache und bei senkungen nicht so langsam.

gegen fördermaßnahmen und subventionen ist auch grundsätzlich nichts einzuwenden aber dagegen wie und was subventioniert wird. es gibt zB. landwirtschaftliche subventionen von denen auch ein großer teil für die fleischproduktion verwendet wird. das heißt massentierhaltung unter unwürdigen bedingungen und industrieartige schlachtung. fleischproduktion ist ökonomischer blödsinn und trozdem wirds weiter subventioniert weil wir ne verdammt mächtige fleisch lobby haben und die da den daumen drauf halten.

das gleiche geld könnte man zB. verwenden um biologischen landbau oder einfach gemüse/obst anbau zu fördern.

[DwBrot]

Also die Politiker halten die Steuern mit Absicht so hoch, da sie selbst nicht von betroffen sind?

[SPitFiRe391]

Es kann auch nicht sein das ein Bankenchef mehr als die Kanzlerin verdient!

Es wird Geld mehr für Industrie verwendet das ist richtig und für Kitas, Kindergärten und Schulen, allgemein was das Bildungssystem angeht, da kommt mir das kotzen!

[DashieFan1995]

Nix gegen Deutschland, aber hier läuft ne Menge Falsch! Von der Gesetzlage bis zum Geld.

Wir haben noch keinen Mindestlohn in Deutschland, es soll nur eine Lohnuntergrenze geben (Fakt mit Mindestlohn kann man 417 Euro mehr verdienen), dann werden hier Menschen Freigelassen, die gegen das Gesetz verstoßen (Menschenrechte / Steuerhinterziehung, etc)

Dann was mit dem Geld gemacht wird! Da werden Milliarden für Schrott ausgegeben und wenn man dann einem Land wie die Phillippinen in einer Krise helfen will, drückt man nur 500.000 Euro ab. DAS IST EIN ECHTER WITZ!!!

Da muss man 2-5 Milliarden geben, wenn net mehr um denen zu helfen! Was ist mit dem Flughafen? Stuttgart 21? Und unseren Straßen? Ja das sind ein paar Dinge die ich an den Pranger stelle

[ZerguhlX]

(12.11.2013)DwBrot schrieb:  Also die Politiker halten die Steuern mit Absicht so hoch, da sie selbst nicht von betroffen sind?

da wird nix gehalten. steuern abzuschaffen würde arbeit machen, alles so lassen wies ist dazu ist nur eier schaukeln nötig.

[DwBrot]

(12.11.2013)ZerguhlX schrieb:  

(12.11.2013)DwBrot schrieb:  Also die Politiker halten die Steuern mit Absicht so hoch, da sie selbst nicht von betroffen sind?

da wird nix gehalten. steuern abzuschaffen würde arbeit machen, alles so lassen wies ist dazu ist nur eier schaukeln nötig.

Sorry, aber ich musste gerade hart lachen. Spitzenpolitiker arbeiten härter als der Großteil der Bevölkerung. Macht und Verantwortung erfordern auch viel Arbeit. Angie ist nicht unsere Kanzlerin weil hübsch lächelt und ein bisschen reden kann.

Außerdem passt die Logik überhaupt nicht. Worum geht es vor den Wahlen immer? Um Geld. Kein Bürger will Steuererhöhungen, weil ihn das mehr Geld kostet. Jetzt stell dir mal vor, eine Regierung würde die Steuern halbieren, um die Hälfte senken, um 50% verringern. Man würde diese Leute auch wieder in den Bundestag wählen, wenn sie schon 10 Jahre unter der Erde liegen.

Jeder einzelne Politiker tut mehr für das Land als ihr. Und ohne dir Politiker wären wir nie soweit wie wir heute sind, so ein Lebensstandart wäre ohne Politik überhaupt nicht machbar. Aber viele sind offensichtlich einfach zu faul, sich damit auseinander zusetzten und beschränken sich auf das, was am einfachsten ist: Nörgeln. Soviel zum Thema arbeiten.

[ZerguhlX]

Quark, die politiker das schließt ja schonmal alles parteien und akteure ein.
Politiker können die Steuern nicht halbieren auch nicht theoretisch das ist einfach quatsch, dann geht der komplette staatshaushalt den bach runter. Und dann ist sicher keiner mehr zufrieden mit "den Politikern", mal abgesehen davon steht zB. die fdp für steuersenkungen und wo sind se jetzt ? bei sonstige. allein das zeigt doch schon das dein unter der erde wählen blödsinn quark ist.

man könnte steuern senken, aber nur wenn man die subventionen streicht was nicht gemacht wird weil die lobbyist dann sturm laufen und der politiker als einzelner dann warscheinlich keinen lukrativen posten mehr bekommen würd.

das der politiker hart arbeitet kann schon sein, aber ob der politiker als politiker und in dieser funktion für das volk arbeitet ist dadurch trozdem nicht gegeben (siehe nebentätigkeiten).

und der aufschwung ist nach dem zweiten WK ist vorallem der deutschen industrie und den durch den wiederaufbau bzw. den daraus resultierenden wachstumsimpulsen entstanden.
Im rahmen meines studiums setze ich mich sehr wohl mit solchen themen auseinander.
Ich hatte zB. Module Regionalökonomie, Mikroökonomie und Wirtschaftsgeschichte.

außerdem nörgel ich nicht, sondern bringe begründete und gerechtfertigte kritik.
immerhin muss ich, wie alle bürger der BRD für alle Schulden und Entscheidungen am Ende geradestehen wenns hart auf hart kommt.

[Zeuge der Unity]

Zum Topic:





Ich sehe das wie Charlie Chaplin. Ich habe keinen blinden Hass, denn ich hasse nicht, ich bin angewiedert. Ich sehe wie sich die deutsche Demokratie, unsere Demokratie, in eine richtung entwickelt die mir nicht gefällt.
Wir wollen immer nur Konsumieren, auch wenn Hilflose dafür einen hohen Preis zahlen müssen.
Wir lassen es zu, dass andere Leute leiden obwohl wir das Verhindern können.
Wir geben Geld und Reccoursen an Banken und Staaten die von korrupten Systemen geleitet werden anstatt damit die Armen zu nähren.
Wir sehen weg wenn wir aufschreien müssten!

Deshalb widert mich das derzeitige System so an. Wir brauchen eine richtige Demokratie, eine philanthrope Demokratie, keine die wegschaut und das falsche und schlechte zulässt.

P.s.
Denn jeder Mensch, egal wo er lebt und was er glaubt, hat ein recht auf Nahrung, Bildung und einen sicheren Platz zum schlafen.
Das hat nichts mit dem Land zu tun, ein jeder Politiker übernimmt die Verantwortung für die Menschheit, nicht für sich, nicht für Leute derselben Nation sondern für alle Menschen auf dieser Welt.

[DwBrot]

(12.11.2013)ZerguhlX schrieb:  Quark, die politiker das schließt ja schonmal alles parteien und akteure ein.
Politiker können die Steuern nicht halbieren auch nicht theoretisch das ist einfach quatsch, dann geht der komplette staatshaushalt den bach runter. Und dann ist sicher keiner mehr zufrieden mit "den Politikern", mal abgesehen davon steht zB. die fdp für steuersenkungen und wo sind se jetzt ? bei sonstige.

Kommt ja nicht von mir:

(11.11.2013)Andromachus schrieb:  Er könnte, unter Sicherung der Grundrechte und eines ausgeglichenen Haushaltes, die Steuern nahezu halbieren und für eine Modernisierung der Infrastruktur und des Bildungswesens sorgen - durchaus realistische Ziele die eben auch niemand anpackt, weil "niemand" ein Interesse daran hat.

(12.11.2013)ZerguhlX schrieb:  allein das zeigt doch schon das dein unter der erde wählen blödsinn quark ist.

Was?

[ZerguhlX]

Dritter absatz von Beitrag 268

[DwBrot]

Das sagt mir nicht was "mein unter der Erde wählen" ist

[ZerguhlX]

(12.11.2013)DwBrot schrieb:  Außerdem passt die Logik überhaupt nicht. Worum geht es vor den Wahlen immer? Um Geld. Kein Bürger will Steuererhöhungen, weil ihn das mehr Geld kostet. Jetzt stell dir mal vor, eine Regierung würde die Steuern halbieren, um die Hälfte senken, um 50% verringern. Man würde diese Leute auch wieder in den Bundestag wählen, wenn sie schon 10 Jahre unter der Erde liegen.

da bitte mundgerecht vorgesetzt

[Space Warrior]

@Zeuge der Unity Du hast mit deinen Ausführungen absolut Recht. Vorallem aber hiermit:

(12.11.2013)Zeuge der Unity schrieb:  Deshalb widert mich das derzeitige System so an. Wir brauchen eine richtige Demokratie, eine philanthrope Demokratie, keine die wegschaut und das falsche und schlechte zulässt.

Meiner Meinung nach herrscht in Deutschland zur Zeit gar keine Demokratie (Dorf-/Volksherrschaft), wie immer und überall gepriesen und eingetrichtert wird, sondern eher Oligarchie (Regierung einer Gruppe zum Eigennutz) und Plutokratie (Herrschaft der Reichen) aus Parteien und Großkonzernen. Weil das die Allgemeinheit/das Volk nur wenig politische Macht besitzt.

[ZerguhlX]

ich find hassen ist auch ein viel zu hartes wort.
es gibt halt sachen die man kritisieren kann und wo man änderungen anregen könnte.
kritik zu äußern ist gut und wichtig, nur so kann eine diskusion angeregt werden und ein schaffungsprozess entstehen.
und nur so kann man das leben in der gemeinschaft verbessern oder werte entwickeln.
was wir nur endlich mal machen sollten ist aufzuhören anders denkende immer sofort zu diffamieren, indem man sie als dumm, rechts, links oder als ökospinner darstellt.
Es ist schwer aber man muss dieses schubladen denken versuchen abzustellen. Noch schwerer ist es sich selbst zurückzunehmen und sich selbst zu hinterfragen und zu kritisieren, das bekommen die meisten nicht hin.

lange rede kurzer sinn wir sollten und für ideen öffnen und wieder ein höheres niveau in unserer diskusionskultur erreichen.

[Burny]

Hmm
Ich zu meinem Teil hasse den Staat nicht, eher ein großes misstrauen/Missgunst gegenüber der Politik zu Amerika und dem Euro.

[Meganium]

(12.11.2013)Antanica schrieb:  Weil das die Allgemeinheit/das Volk nur wenig politische Macht besitzt.

Das dumme ist, wenn das Volk mehr politische Freiheiten hätten, wie in der Schweiz beispielsweise, es genauso gut nach hinten losgehen kann. Stichwort Minarettverbot.

Das Deutschlands Leitmotiv dennoch nicht "Dem deutschen Volke" sondern "Der deutschen Wirtschaft" heißt, da hast du Recht. "Plutokratie" ist aber ein sehr eingestaubtes Wort heutzutage geworden. Seien wir doch modern: Verwenden wir doch einen Neologismus, der den Lobbyismus und die Herrschaft in einem verbindet.

[Andromachus]

Wie oben schon gesagt wurde, es werden einfach Steuergelder für viele Dinge verschwendet, irgendwo gibts immer Vetterleswirtschaft (oder wie man in NRW sagt: den Klüngel) und das Geld kommt den Politikern später wieder irgendwann zu gute. Da winkt nach dem Abgeordnetendasein z.B. das obligatorische Pöstchen im Aufsichtsrat, das natürlich nur pro Forma existiert.

(12.11.2013)DwBrot schrieb:  Sorry, aber ich musste gerade hart lachen. Spitzenpolitiker arbeiten härter als der Großteil der Bevölkerung. Macht und Verantwortung erfordern auch viel Arbeit. Angie ist nicht unsere Kanzlerin weil hübsch lächelt und ein bisschen reden kann.

Machen sie nicht. Um Spitzenpolitiker zu sein, muß man ja noch nichtmal im Alltag überlebensfähig sein oder gar einfachste Zusammenhänge begreifen. Das sind Menschen die nie etwas zu leisten bereit sind und es auch nicht wollen. Um trotzdem viel Kohle abzugreifen, ergreifen sie einen beruf, der im Ansehen weit unter dem von Prostituierten liegt.

Zitat:Jeder einzelne Politiker tut mehr für das Land als ihr. Und ohne dir Politiker wären wir nie soweit wie wir heute sind, so ein Lebensstandart wäre ohne Politik überhaupt nicht machbar.

Auch das ist völligster (wenn es das Wort gibt) Unsinn. Der Lebensstandard (mit d!) kommt von den Menschen die hart arbeiten, aus der Bevölkerung, Wirtschaft und aus der Forschung. Er wird größtenteils eingeschränkt durch den Staat, der letztendlich alle klein hält.
Man siehts auch ganz klar an der Netzpolitik der letzten 20 Jahre - solange sich der Staat nicht einmischt, ist alles gut. Nun haben wir eine Justizindustrie die Geld scheffelt, und Unternehmen und Bürger die durch juristische Hindernisse gehemmt und bedroht werden.
In der Wirtschaft, dem Bildungswesen etc., siehts natürlich nicht anders aus.

Bestes Beispiel: nach dem Abi wollte ich studieren, also mußte ich gegen den Staat und seine sexuelle Diskriminierung dafür kämpfen, daß ich IT lernen durfte, anstatt auf Ausländer zu schießen die mir nichts getan haben (wobei wir wieder beim Thema sind, man versuche einem Politiker zu erklären was sexuelle Diskriminierung ist oder was Opportunitätskosten sind - ein hoffnungsloses Unterfangen).

Zitat: Aber viele sind offensichtlich einfach zu faul, sich damit auseinander zusetzten und beschränken sich auf das, was am einfachsten ist: Nörgeln. Soviel zum Thema arbeiten.

Viele sind einfach weiter und haben begriffen, worum es geht. Da in Deutschland kaum noch etwas zu machen ist, sind viele auch schon gegangen (wie ich) oder im Begriff zu gehen. Man hat schließlich noch Träume im Leben, möchte sich weiterbilden, vielleicht eine Familie gründen oder etwas von der Welt sehen, und da ist es schwierig vor sich selber zu rechtfertigen, warum das dazu erforderliche Budget stattdessen für den deutschen Staat ausgegeben werden sollte, ohne jegliche Gegenleistung.

[Herr Dufte]

Da ich gerade vom Sport komme und morgen wieder früh raus darf, fass ich mich mal kurz:

• Ja Brot, Politik ist was ganz tolles. Infrastruktur und sowas, ne?
• Wir haben keine Demokratie. Demokratie würde voraussetzen, dass die Gewalt vom Volke aus geht und der Wille des Volkes den Staat lenkt. Nun gibt es aber Dinge wie Kriegseinmischung, Außenpolitik und die gesamte Geheimniskrämerei seitens des Staates die diesem Prinzip widersprechen. Wir haben entsprechend mehr eine gewählte Oligarchie.
• Politiker sind korrupt. Es gibt genug Gesetze die keine andere Erklärung bieten, als Korruption. (Netzneutralität abgelehnt z.b.
  Nenn mir einen einzigen Grund, warum es keine Netzneutralität geben sollte, der nicht auf Lobbyismus zurückzuführen ist)
• Das Politiker härter arbeiten ist irgendwie süß. Nachdem sie dann ein paar Jährchen unglaublich hart gearbeitet haben, verdienen die auch ihre Pension! Nicht so wie die ganzen faulen Ottonormalbürger die bis 64 schön durchs leben chillen.
• Nur weil etwas schlechter geht, ist es nicht gut. Der Rowdy der dir täglich Schutzgeld erpresst ist ja auch nicht nett, nur weil er dich nicht verprügelt.
• Du hast ne schöne rosarote Brille
• Gute Nacht.