Deutschland besitzt kein Notfallinformationssystem auf Telekommunikationbasis. Ein vergleichsweise ähnliches System wie in den Vereinigten Staaten ist vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (unterstehend dem Bundesministerium des Inneren) aber geplant. Momentan ist es aber noch in einer der Vorstufen zur richtigen Entwicklung.
Im Kalten Krieg hatte Deutschland ein flächendeckendes Sirenensystem, welches aber in den 1990igern abgebaut wurde, da eine Bedrohung durch Nuklearwaffen nach dem Fall des Eisernen Vorhangs nicht mehr gegeben war. Viele Großstädte (wie auch bei mir hier in Duisburg) haben in den letzten Jahren ein eigenes System wieder aufgebaut um die Großschadensereignissen die Bevölkerung warnen zu können. Beispiele für Schadenslagen wären: Tornados, Hochwasser (vor allem in Hamburg gibt es Flutsirenen), Bombenentschärfungen (hier wird aber nur entwarnt) oder halt bei CBRN Lagen (chemische, biologische, radiologische und nukleare Großschadensereignisse).
Den klassischen ABC-Alarm (eigentlich CBRN-Alarm) gibt es in der Bundesrepublik nicht mehr.
Es gibt eigentlich nur noch drei Arten von Tönen:
1 Minute lang, ab und auf schwellend ==> Warnung der Bevölkergung
D.h. Geschlossene Einrichtungen aufsuchen, Fenster und Türen schließen, Klimaanlagen abschalten und Radio einschalten. (Nicht den Notruf wählen!)
1 Minute lang, Dauerton ==> Entwarnung
D.h. Keine Gefahr mehr für die Bevölkerung gegeben.
1 Minute lang, mit 3 mal abschwellen ==> Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr
D.h. vor allem in Dörfern wo keine Berufsfeuerwehr vorhanden ist, in Großstädten eigentlich nicht
EU-Weit soll das Sirenenwarnsystem übrigens vereinheitlicht werden.
Ein System wie in den USA, also EAS, welches von der FEMA und dem DoD betrieben wird, ist wie gesagt geplant, aber soll nicht so umfangreich sein.
Hier dürftest Du wahrscheinlich mehr Informationen finden:
http://www.bbk.bund.de/DE/Home/home_node.html