(23.02.2014)Antanica schrieb: Zitat:Zu Punkt 1: Was verteufelst du denn die Sowjetunion als mörderisch?
Stalin hat ca. 17 Millionen Menschen während ethnischen Säuberungen, in Sibieren, Arbeitslagern und/oder bei Hinrichtungen abschlachten lassen.
Zitat: 3. Zu Kambodscha habe ich mich nie ernsthaft informiert, und kann dazu auch keine Stellung beziehen.
Der gute Pol Pot hat ebenfalls 700,000 bis 3,3 Millionen eigene Landsleute auf dem Gewissen, welche, teils nur weil sie eine Brille getragen haben, zu hundertausenden erschossen wurden, andere mussten Ratten essen, um nicht zu verhungern.
Zitat:Der Sowjetunion ist es mitunter zu verdanken, dass die Welt vom Faschismus befreit wurde. Zudem ist sie ein antiimperialistisches Staatenbündnis gewesen, was im kalten Krieg stets eine defensive Rolle eingenommen hat.
Die Sowjetunion war selber faschistisch und imperialistisch.
1. Stalin war ein Massenmörder, unbestritten. Trotzdem ist die Sowjetunion nicht auf Stalin zu reduzieren. Die Sowjetunion selber war es, die sich nach dem Ende des Stalinismus deutlich von Stalin distanzierte und seine Opfer rehabilitierte, welche vielmals auch Kommunisten der ersten Stunde waren, die Stalin im Weg standen.
3. Die Sowjetunion war weder faschistisch, noch war sie imperialistisch.
Dieses Stigma hat der Westen mit seinen Agressionen, Ausbeutung und Angriffskriegen, die millionen Tote forderten/fordern und nicht den Absichten einzelner Personen geschuldet waren und sind, sondern dem System an sich anzulasten sind, wohl am ehesten verdient.
Die SU hat mehrfach ihre deeskalierende Haltung im "kalten Krieg" deutlich zum Ausdruck gebracht, ganz im Gegensatz zu den Mächten und Militärbündnissen des Westens, die durch Aggressionen und Provokationen, das Schicksal der Menschheit mehrmals auf Messers Schneide getrieben haben.
(23.02.2014)bisty schrieb: (23.02.2014)Applehaze schrieb: Zu Punkt 1: Was verteufelst du denn die Sowjetunion als mörderisch? Der Sowjetunion ist es mitunter zu verdanken, dass die Welt vom Faschismus befreit wurde. Zudem ist sie ein antiimperialistisches Staatenbündnis gewesen, was im kalten Krieg stets eine defensive Rolle eingenommen hat.
Unter anderem ist der Sowjetunion folgendes zu verdanken:
1)Dass er eigene Bürger zum Tod nach Afghanistan geschickt hat, ohne irgendwelchen vernünftigen Grund, nur aus Trotz(hurdurrdurr, zeigen wir den Amerikaner, was wir können, derpderpderp). Und die Soldaten, die noch halbwegs lebendig und gesund zurückgekehrt sind, wurden als Untermenschen behandelt, und die Regierung hat einfach tausende behinderte und psychisch kranke Menschen einfach ohne irgendwelche Hilfe allein gelassen.
2)Dasselbe gilt auch für andere "unerklärte Kriege" wie die in Äthiopien/Bangladesh/Ägypten/Syrien.
3)Heutige Situation in Russland mit Drogenabhängigen/Kinderkriminalität wäre auch ohne Ignoranz zu diesen Problemen in UdSSR höchstwahrscheinlich besser.
4)Die Sache mit Dedowschtschina ist auch schon in UdSSR entstanden, wenn ich meinem Großvater glauben kann(und ich glaube ihm).
5)Totale Zensur überall. Z.b. man konnte in 80er Jahren ins Gefängnis landen, wenn man Pornos guckte(Die Polizei hat sogar folgendes gemacht: wenn die spät in der Nacht sahen, dass bei irgendjemandem zu Hause das Licht noch an ist, schalteten die schnell den Strom in diesem Haus aus, um dann die Kassette aus dem Rekorder entfernen zu können, um zu gucken, ob man Porno guckte)
6)Und weitere, zwar im Vergleich zu den o.g. Fällen unbedeutende, aber trotzdem episch idiotische Vorfälle wie der mit dem KAL007-Flug.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was hier zu verteufeln gibt, wenn alles auch so komplett scheiße war.
1. Meinst du etwa den Anti-Terror-Einsatz der SU zur unterstützung der arabischen Volksrepublik gegen die Mujahedin, die vom Westen mit Waffen beliefert wurden? Meinst du das?
Zitat: (hurdurrdurr, zeigen wir den Amerikaner, was wir können, derpderpderp)
Auf welchem Niveau sind wir hier eigentlich gerade?
2. Es gibt keine unerklärten Kriege und diese angeführten, hätte ich mal gerne näher erläutert
3. Ach, ja? Deine Mutmaßung, bitte komm mir nicht mit sowas.
4. Hat nichts mit Kommunismus zu tun, oder willst du das etwa unterstellen?
Wenn man dem Wikipediaartikel ohne Quellen glauben darf, stammt die Praktik aus der Zarenzeit.
5. Ich verspüre eine leise Zustimmung, aber psst.. sowas darf man ja nicht sagen. Die Gesellschaft ist doch moralisch schon so verkommen, heutzutage ist doch nach unten garkeine Grenze mehr.
Und ich weiß nicht wovon du jetzt genau sprichst, sowas hatten wir in der DDR aber nicht. Beweise? Andernfalls stelle ich das erst mal als Behauptung dahin.
6. Ah, der KAL007-Flug, irgendwie wunder ich mich garnicht, dass du diese Tragödie hier anführst, wird sie doch so gerne als Totschlagargument gegen die >böse< Sowjetunion gebraucht.
Nur leider vergessen (oder lassen es bewusst aus) die Kommunistenhasser immer wieder den Zeit-geschichtlichen Hintergrund mit einzubeziehen.
Fakt ist, dass dieses Unglück in der Hoch-Zeit des kalten Krieges seinen tragischen Lauf nahm. Einer Zeit in der das internationale Klima durch westliche Aggressionen wie den NATO Stabsübungen Wintex/Cimex oder die "Able Archer" Mission zur Freigabe von Atomwaffen für den Erstschlag gegen die SU, die in Realitätsnähe dem Ernstfall in nichts nachstand und die sowjetische Aufklärung auf eine harte Probe stellten, vergiftet.
Insbesondere im schwach verteidigten sowjetischen Norden gab es städig Vorstöße amerikanischer Bomber, die oft viele Kilometer in den sowjetischen Luftraum eindrangen, bevor sie abdrehten. Diese Vorstöße sollten nicht nur die Fähigkeit des sowjetischen Radar- und Luftabwehrsysteme testen, sondern mit Hilfe von Sattelitenaufklärung auch die Kommando- und Kommunikationszentren der strategischen Luftverteidigung aufspüren, was für die Vorbereitung eines Angriffskrieges von entscheidender Bedeutung war. Durch den Abschuss der KAL007 waren für die Amerikaner nach eigenen angaben Informationen von unschätzbarem Wert über die weitesgehend unbekannten Kontroll-und Kommunikationsstrukturen gewonnen worden.
An diesem verhängnisvollen 1. September 1983 war die koranische Passagiermaschine KAL007 >irrtümlich< ausgerechnet dort in den sowjetischen Luftraum eingedrungen wo wichtige Basen der sowjetischen Luftverteidigung vermutet wurden.
Ausserdem ging die sowjetische Luftabwehr davon aus, dass es sich weiter um das amerikanische Spionageflugzeug vom Typ RC-135 handelte, das vom Pazifik aus kommend direkt auf den sowjetischen Luftraum zugeflogen war. Man braucht keine Fantasie um siech vorzustellen, dass beim vermeindlichen Eindringen des amerikanischen Spionageflugzeugs im fernen Osten Sibiriens alle Lampen angingen, will heißen, die Kommando- Kontroll- und Kommunikationszentren, sowohl der strategischen Luftabwehr, als auch die strategischen Atomstreitkräfte auf Hochtouren arbeitete. Kein Problem für die US-Spionagesatteliten, die Koordinaten und Arbeitsweise der bis dahin weitesgehend unbekannten strategischen Knotenpunkte und Zentren zu orten. Das stellte für die Amerikaner damals einen einmaligen Glücksfall dar.
Bei dem amerikanischen Spionageflugzeug handelte es sich um eine umgebaute Boing 707. Wie üblich flog sie vom Pazifik kommend, auf die russische Küste zu, und wie üblich würde es vor der Küste nach Süden abdrehen und auf Korea zufliegen. Derweil kam Flug-KAL007, ein Jumbo von Boing über die Polarroute um parallel zur Küste in Richtung Korea zu fliegen. Die Rekonstruktion des Unglücks hat ergeben, dass sich die beiden Flüge auf einem bestimmten Punkt über dem Pazifik gekreuzt haben. Danach drehte die amerikanische RC-135 nach Süden ab. Aus bislang ungeklärten Gründen flog Flug KAL-007 nicht nach Süden, sondern drehte nach Westen ab und drang somit in den hochsensiblen sowjetischen Luftraum ein.
Für die russischen Flugüberwacher muss das ganze so ausgesehen haben, als wäre das amerikanische Spionageflugzeug nicht nach Süden abgedreht um eine weitere Luftraumverletzung zu provozieren.
Der große Jumbo mit seinen vier Strahltriebwerken hatte dieselbe Radarsignatur, wie die kleinere Boing-707, weshalb kaum ein Unterschied zu erkennen war. Funkkontakt mit der KAL007 war ebenfalls nicht herzustellen.
Zudem geschah alles in tiefer Nacht unter schlechten Wetterbedingungen, was die Aufgabe der sowjetischen Abfangpiloten erschwerte.
Mit den üblichen Mitteln war kein Kontakt zum Flugzeug herzustellen, zudem war das Flugzeug abgedungelt, so dass der Pilot es nicht als Passagiermaschine ausfindig machen konnte. Auch auf Warnschüsse gab es keine Reaktion. Schließlich gab die sowjetische Luftabwehr den Befehl zum Abschuss. Mit dem Abschuss der KAL-007 konnten die amerikaner einen doppelten Sieg feiern, nicht nur wegen der neuen Erkenntnisse über die strategischen Daten der Sowjetunion, sondern auch wegen des >unmenschlichen Aktes<, den dieses sowjetische >Reich des Bösen< vorsätzlich begangen hatte.
Die Reagan Administration wusste den KAL-007 Abschuss trefflich für ihre Propaganda-Kampangne zu Diskreditierung der Sowjetunion zu nutzen.
Das klappt bis heute, wie man sieht!
Als einige Jahre später die US-Navy einen mit Passagieren vollbesetzten Jumbo der iranischen Fluggesellschaft abschoss, kam dahingegen die typische Us-amerikanische Doppelmoral zum Zuge.
Am 3 Juli 1988 war der amerikanische Raketenkreuzer Vinceness provokativ in iranische Hoheitsgewässer eingedrungen. Der JUMBO der Iran-Air wurde vom Kapitän des US-Kreuzers fälschlicherweise für ein Kampfflugzeug der iranischen Luftwaffe gehalten und ohne zögern sofort zerstört. Alle Passagiere starben. Derweil bestätigte Washington dem Kapitän militärisch korrekt gehandelt zu haben. Washingtons verbündete stimmten dem zu und der Fall verschwand aus den Medien. Wie ganz anders war das vor fünf Jahren, als Moskau für den Abschuss der KAL-007 uim Monster abgestempelt wurde.