(04.09.2015)Retropony schrieb: Leider hat hier aber der Dynamik-Kompressions-Hammer ganz extrem zugeschlagen - in der Dynamic Range Database kann man schön sehen, wie die MLP Alben über die Jahre immer lauter geworden sind.
Da stecken ziemlich viele Halbwahrheiten drin.
Dass die Songs über 3 Jahre wirklich komprimierter geworden sind, wage ich zu bezweifeln. Es ist Zufall, das die Durchschnittswerte der CDs immer geringer werden. Das ist in erster Linie gar nicht abhängig vom Mastering, sondern von der Musik selbst. Schnelles Metal ist ganz sich nicht so dynamisch wie eine langsame Ballade, das würde ja auch gar nicht passen.
Dieser Datenbank würde ich ohnehin nicht trauen. Das DR meter Plugin für Foobar ist schlicht und einfach schlecht, da es nicht nach ITU-R BT.1770(-3) genormt ist. Es ist ja schon eine Frechheit, dass sie die Lautheit in dB angeben.
Der "DR-Index" ist auch nicht nach EBU Tech 3342 genormt, das habe ich vor knapp 2 Jahren schon mal gründlich überprüft.
Für sowas muss man einfach mal professionelle Software nehmen, und siehe da: Ich bekomme LRAs von teilweise über 12 heraus (Love is in Bloom, Raise this Barn).
Das ist schon ziemlich viel, wenn man mal im Vergleich dazu 'Discord' von The Living Tombstone nimmt. Das hat nämlich nur eine LRA von 1,7 und das ist wirklich extrem komprimiert.
Komischerweise hat ein Lied wie "The Dude" von Quincy Jones auch nur eine LRA von 7,3, obwohl es von Anfang der 80er ist.
Allgemein solltem an aber sich auf diese Zahlen gar nicht so sehr verlassen, wenn man nicht weiß wie sie zu deuten sind und in welchem Zusammenhang sie stehen.
Die einzigen Werte, die wirklich ausschlaggebend sind, sind die True Peaks. Also die maximale Aussteuerung des Analogen Signals. Diese ermittelt man über Oversampling des Signals.
Bei dem Love is in Bloom Remix hat man zum Beispiel 99654 Peaks über 0 dBFS mit maximal 3,6 dBFS, d.h. das Signal wird nach der D/A-Wandlung kanpp 100000 clippen und 3,6 dBFS drüber ist schon ziemlich eklig.
(04.09.2015)Retropony schrieb: Wenn's davon doch nur eine Vinyl-Fassung gäbe ... würde erstens zu DJ Pon-3 besser passen und zweitens kann man Vinyl-Aufnahmen nicht einmal ansatzweise so nervtötend laut mastern, wie CDs und sonstige digitale Musikformate.
Das musst du mir aber nochmal genau erklären.
(06.09.2015)Leon schrieb: Da Retropony das Mastering erwähnt hat:
Aus Langeweile hab ich die Lieder (als FLAC) einfach mal in Audacity importiert. Ich hab keine Ahnung von Mastering, aber bei ca. der Hälfte der Tracks sind die Waveforms total glattgebügelt, als hätte jemand einfach den Kompressor auf Maximum aufgedreht und alles schön plattgebügelt:
Track 3,5 und 10
Der Winter Wrap Up Remix in der Mitte ist durch die mehfrachen Wechsel besonders unangenehm anzuhören. Keine Ahnung, was sich der Produzent dabei gedacht hat.
An der Waveform lässt sich sowas eigentlich nicht erkennen, da die Messabstände viel zu gering sind.
Beispiel: Wieder 'The Dude' von Quincy Jones
Sieht in der Waveform durch die kurzen Kicks eigentlich super dynamisch aus, ist aber in Wahrheit nicht dynamischer als etwa die Hälfte der Remixes aus dem Album. Es ist eben nur allgemein leiser normalisiert, sodass die Lautheit geringer ist und nichts clippt.
Edit:
So schaut übrigens ein richtiges Software Loudness Meter aus: