17.09.2014 |
bisty
Wonderbolt
Beiträge: 1.824
Registriert seit: 16. Jul 2012
|
RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?
@Blitzsturm, du findest offene Grenze bestimmt nur deswegen schlimm, weil du in deinem Leben noch nie 4-5 Stunden auf dem Grenzübergangpunkt in einer Warteschlange mit hunderten Touristen und LKWs warten musstest. Das ist schrecklich, ehrlich. Außerdem stellst du dich denn überhaupt vor, wie viel die Wiedereinführung von Grenzschutzeinrichtungen kosten wird? Und wer wird dann diese Grenze überhaupt überwachen / Schutzeinrichtungen warten? Bundesgrenzschutz existiert nicht mehr.
|
|
|
17.09.2014 |
LightningGear
Titeljäger
Beiträge: 9.518
Registriert seit: 06. Jun 2012
|
RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?
(17.09.2014)Blitzsturm schrieb:
Zitat:So etwas haben wir schon, es nennt sich "Europäische Union", dasselbe mit dem ihr anscheinend Probleme habt.
Außerdem sind die Staaten in der EU bereits souverän. Oder zumindest erinnere ich mich nicht daran, zurzeit in der Bundesrepublik Europa zu leben (auch wenn ich selbst kein Problem damit hätte).
Ich habe nicht behauptet, dass wir schon in der VSEU leben würden,
aber der politische Kurs der momentan gefahren wird zielt eben darauf ab.
Was für mich total inakzeptabel ist, da ich zu dem kleinen Kreis der Leute gehöre,
denen die Souveränität des eigenen Landes wichtig ist.
Zitat:I. Nein, wäre sie nicht. Die EU ist dieses intergouvernementale System, das großteilig dafür sorgt dass die deutschen Exporte und folglich die deutsche Wirtschaft läuft. Eine Auflösung selbigen, beziehungsweise eine Abschaffung des Euro (was die in diesem Thread eigentlich angesprochene AfD ja anscheinend anstrebt), würde unsere Wirtschaft völlig in den Ruin treiben.
II. Viel Glück.
III. Okay, offene Grenzen fördern also die Kriminalität. Nehme ich dir durchaus ab. Alles hat zwei Seiten. Ich sage nicht, dass die EU unfehlbar ist, ist sie nämlich nicht. Dinge wie Aushandlungen interkontinentaler Handelsabkommen kann sie sich echt sparen.
Ich bleibe aber dabei dass die Vorteile der EU ihre Nachteile deutlich überwiegt. Sie erhält den bisher immer instabil gewesenen Frieden zwischen den europäischen Ländern, sie hält die Wirtschaft in Deutschland und den meisten anderen Staaten Europas sehr gut bis halbwegs am Laufen (anders als manche dieser rechtspopulistischen Parteien gerne behaupten), sie erschafft eine europäische Kultur und bringt die Menschen Europas auf eine bis dato nie für möglich gehaltene Art und Weise zusammen. Weil sie aber schon so lange existiert und viele Menschen nur in Zeiträumen von wenigen Jahren denken können, haben viele von ihnen dies bereits verdrängt, weil sie daran gewöhnt sind. Wie ich bereits vor einigen Posts selbst geschrieben habe, wissen viele gar nicht mehr wie gut es ihnen eigentlich geht. Wir haben möglicherweise noch nie in so sicheren und wohlhabenden Zeiten gelebt wie das heutzutage der Fall ist. Aber es könnte ihnen ja "besser" gehen, und weil es ihnen nicht "besser" geht suchen viele die Schuld bei anderen und finden sie in den einfachen Zielen Deutschland und Euro. Daher bezeichnen auch so viele Leute in Europa uns und besonders Angela Merkel wieder einmal als Nazis (ich mein' irgendwo weiter hinten im Thread ein Foto davon gesehen zu haben. Kein schöner Anblick), und Deutschland hat die Angewohnheit sich quasi selbst dafür auszupeitschen. Einigermaßen verständlich, einige der schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte gehen auf unser Konto.
Dann kommt es noch dazu, dass die Europäische Zentralbank hier in Deutschland, nur wenige Kilometer von dort wo ich wohne entfernt, ihren Sitz hat. Da könnte man durchaus das Gefühl kriegen dass der Euro, genutzt von Deutschland, die anderen EU-Staaten "totwirtschaftet".
Nun kann ich zumindest bei Griechenland sagen, dass dies nicht der Fall ist. Griechenland hatte schon lange vor ihrem Eintritt in die Eurozone finanzielle Probleme. Nur haben sie diese verschwiegen. Der Euro war nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
I. Deutschlands Wirtschaft war schon vor dem Euro am wachsen,
es mag sein, dass die EU für unsere Wirtschaft förderlich ist,
aber unsere gesamte wirtschaftliche Existenz hängt nicht allein von ihr ab.
II. Das kann ich wohl gebrauchen,
notfalls lassen wir die Leute eben vorher einen Test machen,
um zu schauen, ob sie halbwegs Ahnung von der politischen Lage haben.
III. Beim Thema TTIP sind wir also der selben Meinung? Das ist toll.
Mir geht es nicht darum die EU ersatzlos abzuschaffen,
aber mMn nach sind große Reformen oder ein neuer Staatenbund nötig,
damit es mit der europäischen Gemeinschaft
(und nicht mit einem beschissenen Bundesstaat) noch was wird.
Ich verstehe die Leute nicht,
die ernsthaft glauben, dass die EU Deutschlands Versuch ist, das "IV. Reich" zu errichten. Die haben einfach einen an der Klatsche.
I. Und der Kapitalismus ziehlt auf möglichst hohes Wachstum ab. Eine Abschaffung oder einfach Lossagung von der EU wäre für dieses Ziel wenig förderlich. Mag sein, dass der aktuelle politische Kurs auf die schlussendliche Bildung eines föderalen Europa hindeutet. Und wenn dieser Kurs für die Wirtschaft in Ganzeuropa am förderlichsten wäre, was wäre daran denn schlecht? Aufgabe der eigenen Souveränität? Was ist dir wichtiger? Nationalstolz oder die Sicherung der eigenen Ressourcen?
II. Solch ein Test würde gegen alles, wofür Demokratie steht, verstoßen. Wenn man manche Leute aus dem demokratischen Prozess ausschließen würde, wäre es keine Demokratie mehr sondern eher eine Oligarchie, weil das Regieren einigen Wenigen mit einem bestimmten Wissen vorenthalten werden würde. Wer so einen Test einführt, schafft gleichzeitig Demokratie ab. Und das hoffe ich wollen nicht einmal diejenigen hier, die mehr rechts eingestellt sind.
III. Zu der TTIP wollte ich ursprünglich etwas direkt sagen, hab mich aber dagegen entschieden, weil ich zuwenig darüber weiß. Es und ACTA meinte ich aber.
Wenn du oder andere, die jetzt mehr rechts (Bist du mehr rechts? Ich blick langsam nicht mehr durch wer jetzt hier eigentlich welche politische Orientierung vertritt. Ich selbst bezeichne mich zwar als Zentral oder auch Sozialdemokrat, bin mir aber nicht einmal sicher ob das was ich hier befürworte zentral ist.) eingestellt sind, gar nicht darauf aus sind, die EU abzuschaffen, was genau wollt ihr denn jetzt erreichen? Ja, Reformen, aber das wollen nicht nur Rechte, ich selbst sehe wie gesagt auch Probleme mit der EU, etwa die zuvor angesprochenen hinter verschlossenen Türen diskutierten Verträge mit Nordamerika (TTIP, ACTA). Man müsste jedoch nicht gleich einen neuen Staatenbund einrichten.
Und wenn dieses umstrukturierte Europa als Bundesrepublik aller EU-Staaten am besten funktioniert, sollte man auch diese Richtung einschlagen. Es abzuschaffen wäre allerdings wie ich bereits mehrmals gesagt habe keine gute Idee.
Ich bin hier nicht mehr online, nehmt mir gerne jeden x-beliebigen Thread weg, den ihr gerne hättet. Ich erteile die grundsätzliche Erlaubnis für alle meine noch offenen Threads.
|
|
|
17.09.2014 |
Hathagat
Changeling
Beiträge: 808
Registriert seit: 05. Mai 2012
|
RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?
bisty schrieb:du findest offene Grenze bestimmt nur deswegen schlimm, weil du in deinem Leben noch nie 4-5 Stunden auf dem Grenzübergangpunkt in einer Warteschlange mit hunderten Touristen und LKWs warten musstest. Das ist schrecklich, ehrlich.
Vielleicht wurde seine Schwester ja von Menschenhändlern verschleppt und muss nun irgendwo in Ost-Europa als Zwangs-prostituierte ihr Dasein fristen... Dass wir anständigen Bürger nun nicht mehr so lange warten müssen an der Grenze ist schön und gut, dass Kriminelle nun aber viel besser international ihr Unding vollrichten können als zuvor ist... naja, irgendwie kacke, nicht wahr?
Und ich bezweifle stark, dass man das Zusammenwachsen der europäischen Ermittler und Polizeien seitdem als ausreichend bezeichnen kann.
bisty schrieb:Und wer wird dann diese Grenze überhaupt überwachen / Schutzeinrichtungen warten? Bundesgrenzschutz existiert nicht mehr.
Bundespolizei gibts noch, und den Zoll
GearTight schrieb:Solch ein Test würde gegen alles, wofür Demokratie steht, verstoßen.
Bitte.... hör mir auf!
Als ob sich die EU oder sonst irgend ein westlicher Staat nun wirklich, also ich meine ernsthaft, für seine klassischen Werte wie Demokratie, Menschenrechte usw. einsetzen würde.
Die westlichen Werte sind hohle Phrasen, die dann geschmissen werden, wenn es einem passt, aber augenblicklich verworfen werden, wenn der etwa zweifelhafte Wirtschaftspartner gut zahlen kann...
GearTight schrieb:Wenn du oder andere, die jetzt mehr rechts [...] eingestellt sind, gar nicht darauf aus sind, die EU abzuschaffen, was genau wollt ihr denn jetzt erreichen?
Dass die EU nicht ein einziger zentraler Staat wird. Selbst ein föderalistischer Riesen-staat kann Probleme mit sich bringen, allerdings wird darüber ja noch groß diskutiert... Ich bin auch der Ansicht, dass ein europäischer Staat - so wie man heute Staaten versteht - zu viele zu verschiedene Kulturen, Klimate, Mentalitäten, und allgemein Lebensumstände der Menschen vereinen würde, um auf Dauer vernünftig zu funktionieren...
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.09.2014 von Hathagat.)
|
|
|
17.09.2014 |
HeavyMetalNeverDies!
Beiträge: 13.959
Registriert seit: 11. Mai 2012
|
RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?
(17.09.2014)GearTight schrieb: Und der Kapitalismus ziehlt auf möglichst hohes Wachstum ab. Eine Abschaffung oder einfach Lossagung von der EU wäre für dieses Ziel wenig förderlich. Mag sein, dass der aktuelle politische Kurs auf die schlussendliche Bildung eines föderalen Europa hindeutet. Und wenn dieser Kurs für die Wirtschaft in Ganzeuropa am förderlichsten wäre, was wäre daran denn schlecht?
Ressourcenkriege und Umweltzerstörung. Beides Dinge die deutlich schwerer wiegen als ein geringes Wirtschaftswachstum oder gar Wachstumsrücknahme weshalb der Kapitalismus möglichst bald in den Boden eingestampft gehört.
Zitat:Wenn du oder andere, die jetzt mehr rechts (Bist du mehr rechts? Ich blick langsam nicht mehr durch wer jetzt hier eigentlich welche politische Orientierung vertritt. Ich selbst bezeichne mich zwar als Zentral oder auch Sozialdemokrat, bin mir aber nicht einmal sicher ob das was ich hier befürworte zentral ist.)
Das liegt daran, dass das primär irgendwelche Keulen sind, die nicht genau zuordbar sind und hauptsächlich dem diskreditieren der Gegner dient. In der Realität gibt es kein Schwarz/Weiß.
Zitat:was genau wollt ihr denn jetzt erreichen?
Ich will direkte Demokratie, weil ich es fahrlässig finde die Verantwortung ein paar wenigen aufzubürden. Der Mensch hat längst bewiesen dass er als Einzelperson selten bis gar nicht in der Lage ist eine Machtposition zum Gemeinwohle einzusetzen. Eine Diffusion der Entscheidungsgewalt quer über die Bevölkerung sowie eine Dezentralisierung sind mMn. die absolute Voraussetzung für eine friedliche Welt. Wir brauchen ein System was es unmöglich macht, dass einzelne entscheiden, was sich nach dem etablieren also verselbstständigt, so wie das Geldsystem.
Zitat:Es abzuschaffen wäre allerdings wie ich bereits mehrmals gesagt habe keine gute Idee.
Es abzuschaffen ist die einzig vernünftige Idee. Einerseits bringt es eine zentralisierte Regierung nicht auf die Reihe individuell auf die einzelnen Regionen einzugehen, andererseits sieht man gut an der USA was passiert wenn ein Superstaat bankrott geht. Dann sind eben mal fünfzig Bundesstaaten betroffen, die Wirtschaft wird quer über den Kontinent gekillt und die Versorgungsinfrastruktur bricht zusammen. Wenn man viele, möglichst autarke Regionen bilden kann, dann können diese bei Ausfall einer einzelnen Region problemlos aushelfen. Wenn man die Staaten allerdings fest aneinander kettet und zu einem höchstmaß voneinander abhängig macht, dann ist das ganze System in Krisenfällen exorbitant anfällig.
Wenn zB. heute das Öl ausgeht oder wegen eines Krieges verknappt, dann kann passieren dass die Nahrungsmittelversorgung zusammen bricht weil heute keiner mehr darauf spezialisiert ist, sich aus der eigenen Region möglichst autark versorgen zu können.
Was noch dazu kommt ist die Umweltkomponente: Wenn man eine höchst komplexe Infrastruktur benötigt um alles zu versorgen, dann ist das extrem Energieaufwändig. Mit Regionalisierung kann man den Energiebedarf extrem reduzieren. Dadurch büßt man dann Wirtschaftswachstum ein, weil Logistik kann ja auch Wirtschaftswachstum sein - Das wäre dann die erwähnte Wachstumsrücknahme, aber man entlastet die, zum überleben notwendige Umwelt.
Was mir noch als erstrebenswertes Ziel scheint ist eine Entschleunigung, so dass die Gesellschaft wieder Menschengerecht wird wieder besser zum natürlichen Rythmus passt, was der Gesundheit des Menschen zuträglich ist.
|
|
|
17.09.2014 |
Blitzsturm
Enchantress
Beiträge: 549
Registriert seit: 03. Dez 2011
|
RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?
(17.09.2014)bisty schrieb: @Blitzsturm, du findest offene Grenze bestimmt nur deswegen schlimm, weil du in deinem Leben noch nie 4-5 Stunden auf dem Grenzübergangpunkt in einer Warteschlange mit hunderten Touristen und LKWs warten musstest. Das ist schrecklich, ehrlich. Außerdem stellst du dich denn überhaupt vor, wie viel die Wiedereinführung von Grenzschutzeinrichtungen kosten wird? Und wer wird dann diese Grenze überhaupt überwachen / Schutzeinrichtungen warten? Bundesgrenzschutz existiert nicht mehr.
Ich finde sie nicht schlimm, sondern lediglich etwas suboptimal.
Stichprobenartige Kontrollen in größerem Maße würden die Weiterfahrt nicht lange verzögern und man hätte ein wenig mehr Sicherheit an der Grenze.
Der Bundesgrenzschutz ist in der Bundespolizei aufgegangen,
entweder würde man die dann direkt an die Grenze stellen oder ein kleines Untergrüppchen bilden, dass dann diese Stichprobenkontrollen machen würde, dafür braucht man ja nicht viele Leute.
(17.09.2014)GearTight schrieb: (17.09.2014)Blitzsturm schrieb:
Zitat:So etwas haben wir schon, es nennt sich "Europäische Union", dasselbe mit dem ihr anscheinend Probleme habt.
Außerdem sind die Staaten in der EU bereits souverän. Oder zumindest erinnere ich mich nicht daran, zurzeit in der Bundesrepublik Europa zu leben (auch wenn ich selbst kein Problem damit hätte).
Ich habe nicht behauptet, dass wir schon in der VSEU leben würden,
aber der politische Kurs der momentan gefahren wird zielt eben darauf ab.
Was für mich total inakzeptabel ist, da ich zu dem kleinen Kreis der Leute gehöre,
denen die Souveränität des eigenen Landes wichtig ist.
Zitat:I. Nein, wäre sie nicht. Die EU ist dieses intergouvernementale System, das großteilig dafür sorgt dass die deutschen Exporte und folglich die deutsche Wirtschaft läuft. Eine Auflösung selbigen, beziehungsweise eine Abschaffung des Euro (was die in diesem Thread eigentlich angesprochene AfD ja anscheinend anstrebt), würde unsere Wirtschaft völlig in den Ruin treiben.
II. Viel Glück.
III. Okay, offene Grenzen fördern also die Kriminalität. Nehme ich dir durchaus ab. Alles hat zwei Seiten. Ich sage nicht, dass die EU unfehlbar ist, ist sie nämlich nicht. Dinge wie Aushandlungen interkontinentaler Handelsabkommen kann sie sich echt sparen.
Ich bleibe aber dabei dass die Vorteile der EU ihre Nachteile deutlich überwiegt. Sie erhält den bisher immer instabil gewesenen Frieden zwischen den europäischen Ländern, sie hält die Wirtschaft in Deutschland und den meisten anderen Staaten Europas sehr gut bis halbwegs am Laufen (anders als manche dieser rechtspopulistischen Parteien gerne behaupten), sie erschafft eine europäische Kultur und bringt die Menschen Europas auf eine bis dato nie für möglich gehaltene Art und Weise zusammen. Weil sie aber schon so lange existiert und viele Menschen nur in Zeiträumen von wenigen Jahren denken können, haben viele von ihnen dies bereits verdrängt, weil sie daran gewöhnt sind. Wie ich bereits vor einigen Posts selbst geschrieben habe, wissen viele gar nicht mehr wie gut es ihnen eigentlich geht. Wir haben möglicherweise noch nie in so sicheren und wohlhabenden Zeiten gelebt wie das heutzutage der Fall ist. Aber es könnte ihnen ja "besser" gehen, und weil es ihnen nicht "besser" geht suchen viele die Schuld bei anderen und finden sie in den einfachen Zielen Deutschland und Euro. Daher bezeichnen auch so viele Leute in Europa uns und besonders Angela Merkel wieder einmal als Nazis (ich mein' irgendwo weiter hinten im Thread ein Foto davon gesehen zu haben. Kein schöner Anblick), und Deutschland hat die Angewohnheit sich quasi selbst dafür auszupeitschen. Einigermaßen verständlich, einige der schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte gehen auf unser Konto.
Dann kommt es noch dazu, dass die Europäische Zentralbank hier in Deutschland, nur wenige Kilometer von dort wo ich wohne entfernt, ihren Sitz hat. Da könnte man durchaus das Gefühl kriegen dass der Euro, genutzt von Deutschland, die anderen EU-Staaten "totwirtschaftet".
Nun kann ich zumindest bei Griechenland sagen, dass dies nicht der Fall ist. Griechenland hatte schon lange vor ihrem Eintritt in die Eurozone finanzielle Probleme. Nur haben sie diese verschwiegen. Der Euro war nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
I. Deutschlands Wirtschaft war schon vor dem Euro am wachsen,
es mag sein, dass die EU für unsere Wirtschaft förderlich ist,
aber unsere gesamte wirtschaftliche Existenz hängt nicht allein von ihr ab.
II. Das kann ich wohl gebrauchen,
notfalls lassen wir die Leute eben vorher einen Test machen,
um zu schauen, ob sie halbwegs Ahnung von der politischen Lage haben.
III. Beim Thema TTIP sind wir also der selben Meinung? Das ist toll.
Mir geht es nicht darum die EU ersatzlos abzuschaffen,
aber mMn nach sind große Reformen oder ein neuer Staatenbund nötig,
damit es mit der europäischen Gemeinschaft
(und nicht mit einem beschissenen Bundesstaat) noch was wird.
Ich verstehe die Leute nicht,
die ernsthaft glauben, dass die EU Deutschlands Versuch ist, das "IV. Reich" zu errichten. Die haben einfach einen an der Klatsche.
I. Und der Kapitalismus ziehlt auf möglichst hohes Wachstum ab. Eine Abschaffung oder einfach Lossagung von der EU wäre für dieses Ziel wenig förderlich. Mag sein, dass der aktuelle politische Kurs auf die schlussendliche Bildung eines föderalen Europa hindeutet. Und wenn dieser Kurs für die Wirtschaft in Ganzeuropa am förderlichsten wäre, was wäre daran denn schlecht? Aufgabe der eigenen Souveränität? Was ist dir wichtiger? Nationalstolz oder die Sicherung der eigenen Ressourcen?
II. Solch ein Test würde gegen alles, wofür Demokratie steht, verstoßen. Wenn man manche Leute aus dem demokratischen Prozess ausschließen würde, wäre es keine Demokratie mehr sondern eher eine Oligarchie, weil das Regieren einigen Wenigen mit einem bestimmten Wissen vorenthalten werden würde. Wer so einen Test einführt, schafft gleichzeitig Demokratie ab. Und das hoffe ich wollen nicht einmal diejenigen hier, die mehr rechts eingestellt sind.
III. Zu der TTIP wollte ich ursprünglich etwas direkt sagen, hab mich aber dagegen entschieden, weil ich zuwenig darüber weiß. Es und ACTA meinte ich aber.
Wenn du oder andere, die jetzt mehr rechts (Bist du mehr rechts? Ich blick langsam nicht mehr durch wer jetzt hier eigentlich welche politische Orientierung vertritt. Ich selbst bezeichne mich zwar als Zentral oder auch Sozialdemokrat, bin mir aber nicht einmal sicher ob das was ich hier befürworte zentral ist.) eingestellt sind, gar nicht darauf aus sind, die EU abzuschaffen, was genau wollt ihr denn jetzt erreichen? Ja, Reformen, aber das wollen nicht nur Rechte, ich selbst sehe wie gesagt auch Probleme mit der EU, etwa die zuvor angesprochenen hinter verschlossenen Türen diskutierten Verträge mit Nordamerika (TTIP, ACTA). Man müsste jedoch nicht gleich einen neuen Staatenbund einrichten.
Und wenn dieses umstrukturierte Europa als Bundesrepublik aller EU-Staaten am besten funktioniert, sollte man auch diese Richtung einschlagen. Es abzuschaffen wäre allerdings wie ich bereits mehrmals gesagt habe keine gute Idee.
I. Hab ich behauptet, dass ich für den Kapitalismus bin? Nein.
Souveränität hat nicht direkt etwas mit dem Nationalstolz zu tun,
ein freies Deutschland ist mMn einfach das Beste.
II. Das mit dem Test war ein Witz, hätte ich wohl dazuschreiben müssen.
Obwohl ein bisschen mehr Wissen beim Durchschnittswähler bestimmt nicht schaden würde.
III. Was verstehst du denn unter mehr rechts?
Für mich steht Deutschland und das was ich unter deutschen Interessen verstehe an oberster Stelle, also bin ich auf jeden Fall "rechts", allerdings bin ich jetzt niemand der sich hinstellt und überall HKs hinsprüht und "Ausländer raus!" ruft.
|
|
|
17.09.2014 |
artisticMink
Great and Powerful
Beiträge: 252
Registriert seit: 08. Jul 2012
|
RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?
(17.09.2014)Hathagat schrieb: ...
Osteuropäer stehlen"deutsche Mädchen" um sie dann in Osteuropa zur Prostitution zu zwingen? Meinst du das ernst oder ist das so eine Art Satire die ich nicht verstehe?
Einen Test zur Einbürgerung fände ich super, sollte man aber erstmal testen. Ich schlage vor an den Personen in diesem Thread. Dann könnte man die Hälfte davon nämlich schon mal ausbürgern.
Das es in naher oder auch nicht-so-naher Zukunft die "Vereinigten Staaten von Europa" geben wird, ist sehr unwahrscheinlich. Im Moment sieht es nicht mal so aus als würde es zu einem föderalen Staatenbund reichen. Es gibt viele gute Gründe für und gegen die EU, aber der Grund das "so viele Kulturen sich ja nicht verstehen könnten" ist mit Abstand der schlechteste und argumentativ am wenigsten gewichtigste.
|
|
|
17.09.2014 |
Hathagat
Changeling
Beiträge: 808
Registriert seit: 05. Mai 2012
|
RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?
artisticMink schrieb:Osteuropäer stehlen"deutsche Mädchen" um sie dann in Osteuropa zur Prostitution zu zwingen? Meinst du das ernst oder ist das so eine Art Satire die ich nicht verstehe?
Mein Gott, ich hätte auch schreiben können dass ein italienischer Mafia-Ring in Bulgarien Mädchen stiehlt um sie in Irland zur Prostitution zu zwingen. Nur ist Blitzsturm nunmal Deutscher und kein Bulgare
Es geht doch um das Grundproblem, das ich bereits erläutert habe. Grenzüberschreitende Kriminalität hat es nun wesentlich einfacher als zuvor.
artisticMink schrieb:aber der Grund das "so viele Kulturen sich ja nicht verstehen könnten" ist mit Abstand der schlechteste und argumentativ am wenigsten gewichtigste.
Sagst du. Sicherlich ist da einiges subjektiv und nicht durch irgendwelche Studien fundiert. Aber man hat auch Menschenkenntnis. Probleme gäbe es auf jeden Fall, sehr viele Disparitäten. Wir hätten viele konservative und viele aufgeschlossenere Völker in einem Staat, viele sozial und infrastrukturell arme und viele reiche und infrastrukturell ausgelastete. Teilweise ganz andere Auffassungen von Politik(ern), Lebensmodellen, usw...
|
|
|
17.09.2014 |
bisty
Wonderbolt
Beiträge: 1.824
Registriert seit: 16. Jul 2012
|
RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?
(17.09.2014)Hathagat schrieb: Vielleicht wurde seine Schwester ja von Menschenhändlern verschleppt und muss nun irgendwo in Ost-Europa als Zwangs-prostituierte ihr Dasein fristen...
Aber laut Bericht der BKA waren im Jahr 2012 genau die deutsche Staatsbürger die am meisten vertretene Tatverdächtigen, dann sollen die Polen eine stark überwachte Grenze mit unserem Land haben wollen, wenn man die Logik anwendet. Und mal ehrlich, du findest ehe eine polnische/rumänische/etc Zwangsprostituierte in Deutschland, als Umgekehrt. Außerdem, helfen die Grenze im Fall von Zwangsprostitution gar nicht - den dummen Mädchen wird irgendeine tolle Supermegaarbeit versprochen, die überqueren die Grenze freiwillig, und das war es dann. Und meiner Meinung nach verschlimmern geschlossene Grenzen die Lage von Zwangsprostituierten noch, da die in diesem Fall auch aus rein psychologischen Gründen nicht fliehen können, wegen der Angst von weiteren Erniedrigungen auf Grenzkontrolle.
(17.09.2014)Hathagat schrieb: Dass wir anständigen Bürger nun nicht mehr so lange warten müssen an der Grenze ist schön und gut, dass Kriminelle nun aber viel besser international ihr Unding vollrichten können als zuvor ist... naja, irgendwie kacke, nicht wahr?
Glaube mir, die Kriminelle, die ihre Geschäfte nun mal tatsächlich international einrichten, sind klug genug, damit die ganze Grenzkontrolle für die kein Problem wären.
(17.09.2014)Hathagat schrieb: Bundespolizei gibts noch, und den Zol
In beiden Fällen müssen die Beamten neu trainiert werden - Grenzüberwachung und Wartung von Grenzschutzanlagen ist nicht so einfache Aufgabe (besonders für Zollbeamte), da würden ehe private Sicherheitsfirmen, die Flughäfen überwachen, nützlicher sein, aber die kosten ja auch Geld.
(17.09.2014)Blitzsturm schrieb: Ich finde sie nicht schlimm, sondern lediglich etwas suboptimal.
Stichprobenartige Kontrollen in größerem Maße würden die Weiterfahrt nicht lange verzögern und man hätte ein wenig mehr Sicherheit an der Grenze.
Aha, und wer soll dann überprüft werden, und wer nicht? Derjenige, dessen Gesicht dem Offizier nicht gefällt? Lol, das erinnert mir geraden an einer Geschichte, der mir ein Informatiker aus Delft erzählt hat - ihm wurde mal in Marokko von einem Polizist vorgeworfen, dass der Drogen bei sich hat, nur weil er aus Holland kommt. Ja, die Argumentation des Offiziers war genau so: 'Du bist ein Niederländer, was bedeutet, dass du Drogen bei dir hast'. Außerdem schaffen die stichprobenartige Kontrollen das Problem von Warteschlangen nicht - auf der Grenze zwischen Finnland und Russland wird auch fast keiner richtig kontrolliert, nur Pass mit Visum zeigen, und das war es dann, aber kilometerlange Warteschlangen bleiben trotzdem, auf beiden Seiten.
Und wenn man eine richtige Grenze hat, braucht man die Leute nicht nur für die Kontrolle, mein Freund, sondern auch für die Wartung der Grenzanlagen (Kameras + Alarm + Kommunikation + hunderte weitere Sachen) und für die Patrouillen.
Und was das Argument angeht, dass 'so viele Kulturen sich nicht richtig verstehen könnten' - guckt mal bitte auf /int/ - da singen Bürger von verschiedensten Länder Volkslieder von anderen Ländern, also vollkommenes Multikulti, und alle verstehen sich gegenseitig irgendwie.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.09.2014 von bisty.)
|
|
|
17.09.2014 |
LightningGear
Titeljäger
Beiträge: 9.518
Registriert seit: 06. Jun 2012
|
RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?
(17.09.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: (17.09.2014)GearTight schrieb: Und der Kapitalismus ziehlt auf möglichst hohes Wachstum ab. Eine Abschaffung oder einfach Lossagung von der EU wäre für dieses Ziel wenig förderlich. Mag sein, dass der aktuelle politische Kurs auf die schlussendliche Bildung eines föderalen Europa hindeutet. Und wenn dieser Kurs für die Wirtschaft in Ganzeuropa am förderlichsten wäre, was wäre daran denn schlecht?
Ressourcenkriege und Umweltzerstörung. Beides Dinge die deutlich schwerer wiegen als ein geringes Wirtschaftswachstum oder gar Wachstumsrücknahme weshalb der Kapitalismus möglichst bald in den Boden eingestampft gehört.
Ja, Ressourcenkriege und Umweltzerstörung gäbe es auch in einem Europa, wo alle Staaten nicht zu einer Einheit gehören.
Und wenn du findest, dass der Kapitalismus eingestampft werden sollte, bitte, hast du eine bessere Idee, die sich auf die Realität übertragen lässt?
(17.09.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Zitat:Wenn du oder andere, die jetzt mehr rechts (Bist du mehr rechts? Ich blick langsam nicht mehr durch wer jetzt hier eigentlich welche politische Orientierung vertritt. Ich selbst bezeichne mich zwar als Zentral oder auch Sozialdemokrat, bin mir aber nicht einmal sicher ob das was ich hier befürworte zentral ist.)
Das liegt daran, dass das primär irgendwelche Keulen sind, die nicht genau zuordbar sind und hauptsächlich dem diskreditieren der Gegner dient. In der Realität gibt es kein Schwarz/Weiß.
Sagte ich doch gerade. Ich selbst identifiziere einfach höheren Patriotismus mehr mit Nationalismus, weil Nationalismus weiter rechts im politischen Spektrum liegt. Und genau hier ist der springende Punkt: Es ist ein Spektrum. Wie beim elektromagnetischen Spektrum werden einzelne Bereiche in Kategorien eingeteilt.
Man könnte das Spektrum sogar noch in die Vertikale erweitern, so wie bei dieser Grafik:
Quasi jeder einzelne Mensch hat seine einzigartige Vorstellung, wie die Dinge laufen sollten. Klar, diese überschneiden sich an allen möglichen Punkten, und an diesen Punkten können Parteien ansetzen, die mal mehr, mal weniger die eigenen Ansichten widerspiegeln. In einer perfekten Welt würde jeder die Partei wählen, die am meisten den eigenen Ansichten entspricht. Nun ist es aber so dass einige dieser unzähligen Ansichen, speziell die die zu weit rechts oder zu weit links (eben "radikal") liegen, sich im Laufe der Zeit als schädlich für die Gesellschaft herausgestellt haben. Es ist wichtig diese äußeren Flügel so klein wie möglich zu halten, um die Wiederholung dieser Schäden zu vermeiden.
(17.09.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Zitat:was genau wollt ihr denn jetzt erreichen?
Ich will direkte Demokratie, weil ich es fahrlässig finde die Verantwortung ein paar wenigen aufzubürden. Der Mensch hat längst bewiesen dass er als Einzelperson selten bis gar nicht in der Lage ist eine Machtposition zum Gemeinwohle einzusetzen. Eine Diffusion der Entscheidungsgewalt quer über die Bevölkerung sowie eine Dezentralisierung sind mMn. die absolute Voraussetzung für eine friedliche Welt. Wir brauchen ein System was es unmöglich macht, dass einzelne entscheiden, was sich nach dem etablieren also verselbstständigt, so wie das Geldsystem.
(17.09.2014)GearTight schrieb: Wenn ich deinen bisherigen Post so lese, dann erkenne ich bei dir eine Vorstellung der Demokratie, die in der heutigen Praxis ebensowenig funktioniert wie Kommunismus und Nationalsozialismus. Es leben einfach zu viele Menschen auf der Welt mit zu irrationalen und teils egoistischen Ansichten, dass eine direkte Einbeziehung aller funktionieren würde. Ja, in der Schweiz gibt es eine direkte Demokratie. Dieselbe direkte Demokratie hat auch beschlossen, eine Begrenzung der Zuwanderung zu starten. Oder das Referendum in Schottland. Hier werden die Bürger auch gefragt ob sie sich von Großbritannien lossagen wollen. Beides gelenkt von nationalistisch angehauchten Ansichten, die keinem helfen.
(17.09.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Zitat:Es abzuschaffen wäre allerdings wie ich bereits mehrmals gesagt habe keine gute Idee.
Es abzuschaffen ist die einzig vernünftige Idee. Einerseits bringt es eine zentralisierte Regierung nicht auf die Reihe individuell auf die einzelnen Regionen einzugehen, andererseits sieht man gut an der USA was passiert wenn ein Superstaat bankrott geht. Dann sind eben mal fünfzig Bundesstaaten betroffen, die Wirtschaft wird quer über den Kontinent gekillt und die Versorgungsinfrastruktur bricht zusammen. Wenn man viele, möglichst autarke Regionen bilden kann, dann können diese bei Ausfall einer einzelnen Region problemlos aushelfen. Wenn man die Staaten allerdings fest aneinander kettet und zu einem höchstmaß voneinander abhängig macht, dann ist das ganze System in Krisenfällen exorbitant anfällig.
Wenn zB. heute das Öl ausgeht oder wegen eines Krieges verknappt, dann kann passieren dass die Nahrungsmittelversorgung zusammen bricht weil heute keiner mehr darauf spezialisiert ist, sich aus der eigenen Region möglichst autark versorgen zu können.
Was noch dazu kommt ist die Umweltkomponente: Wenn man eine höchst komplexe Infrastruktur benötigt um alles zu versorgen, dann ist das extrem Energieaufwändig. Mit Regionalisierung kann man den Energiebedarf extrem reduzieren. Dadurch büßt man dann Wirtschaftswachstum ein, weil Logistik kann ja auch Wirtschaftswachstum sein - Das wäre dann die erwähnte Wachstumsrücknahme, aber man entlastet die, zum überleben notwendige Umwelt.
Was mir noch als erstrebenswertes Ziel scheint ist eine Entschleunigung, so dass die Gesellschaft wieder Menschengerecht wird wieder besser zum natürlichen Rythmus passt, was der Gesundheit des Menschen zuträglich ist.
Erstens, inwiefern sind die meisten deiner Punkte jetzt Argumente für ein in Einzelstaaten unterteiltes und gegen ein föderal regiertes Europa, wie ich es hier befürworte? Ein in Einzelstaaten geteiltes Europa hätte genau dieselben übergreifenden Probleme wie eine europäische Föderation.
Zweitens, wozu bezeichne ich meinen Standpunkt eigentlich als "Bundesrepublik Europa" wenn die meisten hier es als einen Zentralstaat bezeichnen? Meine Vorstellung sähe Brüssel als die Hauptstadt, die derzeiten Hauptstädte der Einzelstaaten als Landeshauptstädte (wie in Deutschland). Was ändert sich groß, außer dass die Staatsgrenzen nicht bloß geöffnet sondern abgeschafft werden?
Dass die USA vor der Staatspleite stand, hatte gewiss nichts mit ihrer Größe sondern mit einem lachhaft schlecht geführten Staatshaushalt zu tun. Zudem, nach der Logik würden Russland, Kanada und China ebenfalls längst aufgespalten worden, weil diese Länder ebenfalls riesig, teils größer als Europa, sind.
Wenn der Staatshaushalt gescheit geführt wird, macht es keinen Unterschied ob er der Haushalt eines Nationalstaats oder eines Staatenbundes ist.
(17.09.2014)Blitzsturm schrieb: I. Hab ich behauptet, dass ich für den Kapitalismus bin? Nein.
Souveränität hat nicht direkt etwas mit dem Nationalstolz zu tun,
ein freies Deutschland ist mMn einfach das Beste.
III. Was verstehst du denn unter mehr rechts?
Für mich steht Deutschland und das was ich unter deutschen Interessen verstehe an oberster Stelle, also bin ich auf jeden Fall "rechts", allerdings bin ich jetzt niemand der sich hinstellt und überall HKs hinsprüht und "Ausländer raus!" ruft.
I. Jetzt an dich, hast du eine bessere Idee, die sich auf die Realität beziehen lässt?
III. Eben, für mich landet genau diese Ansicht mehr rechts im Spektrum. Es gibt rechts, und es gibt rechtsradikal, das eine folgt aus dem anderen, wenn man es zu weit treibt.
Und ich habe hier bisher noch niemandem angehängt, rechtsradikal oder gar ein Neo-Nazi zu sein. Patrioten sind keine Nazis.
Ich bin hier nicht mehr online, nehmt mir gerne jeden x-beliebigen Thread weg, den ihr gerne hättet. Ich erteile die grundsätzliche Erlaubnis für alle meine noch offenen Threads.
|
|
|
17.09.2014 |
Blitzsturm
Enchantress
Beiträge: 549
Registriert seit: 03. Dez 2011
|
RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?
@bisty
Großteilig einfach nach dem Zufallsprinzip, in unregelmäßigen Abständen wird dann immer mal wieder ein Auto angehalten und kontrolliert.
Sollten sich verdächtige Fahrzeuge in der Schlange befinden,
werden die natürlich auch rausgewunken.
@GearTight
I. Ich würde versuchen, den Kapitalismus durch verschiedene Maßnahmen (z.b. Einschränkung des Einflusses von Firmen und NGOs, keine weiteren staatlichen Bereiche privatisieren, usw.) zumindest in soweit abzuschwächen, dass er nicht mehr fast die ganze Politik bestimmt.
III. Das hatte ich auch so nicht verstanden, ich wollte nur eine genauere Definition.
Dann bin ich zumindest deines Verständnisses nach eben mehr rechts im Spektrum,
das kann man wohl schon so stehen lassen.
|
|
|
17.09.2014 |
Adama
Royal Guard
Beiträge: 4.089
Registriert seit: 02. Dez 2012
|
RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?
Soviel Konservatismus in einem Thread, das wird zuviel für mich.
Als ob es keine deutsche Kultur mehr gäbe wenn es ein ganzes Europa gäbe ...
Die Französische Trennung von staat und Kirche hatte ich gerne hier, wäre ne super Sache.
Und so eine eu wäre ne super Sache um endlich homo/bi und sonstwas sexuellen überall genau die selben rechte zu geben, ohne so eine teildiskriminierung wie in Deutschland unter der cdu.
Es konmte soviel besser werden. Eine armee wurde gewalltige kosten sparen.
Zur direkten demokratie:
Das führt direkt zur diktatur der masse, populistische verbanden konnten den Bürgern sonstbwas erzählen, und die Bild hatte schnell die bundesherschaft.
|
|
|
17.09.2014 |
LightningGear
Titeljäger
Beiträge: 9.518
Registriert seit: 06. Jun 2012
|
RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?
(17.09.2014)Blitzsturm schrieb: @GearTight
Ich würde versuchen, den Kapitalismus durch verschiedene Maßnahmen (z.b. Einschränkung des Einflusses von Firmen und NGOs, keine weiteren staatlichen Bereiche privatisieren, usw.) zumindest in soweit abzuschwächen, dass er nicht mehr fast die ganze Politik bestimmt.
Danach wäre es immer noch Kapitalismus. Selbiger zielt ganz einfach auf das Privateigentum an den Produktionsmitteln und der Steuerung von Produktion und Konsum am Markt ab. Dazu kommen noch die Prinzipien der "Akkumulation" und dem Gewinnstreben.
In den USA zum Beispiel hat der Markt so viel Einfluss, dass er praktisch direkten und großflächigen Einfluss auf die Regierung nehmen kann. Dort könnte ich es verstehen dass man dem Markt einige Schranken zuweisen sollte.
Hier in Deutschland allerdings haben wir keine reine Marktwirtschaft, sondern eine Soziale Marktwirtschaft, die mal mehr, mal weniger in den Markt eingreift und beispielsweise bestimmte Bereiche subventioniert oder die ärmeren Menschen mit Sozialhilfen unterstützt. Selbst einen Mindestlohn müssten wir mittlerweile haben. Klar, es muss hier und da weiterhin aufgebessert werden, etwa muss man den Banken Limits auferlegen, damit sie nicht wieder durch Spekulation die ganze Wirtschaft in den Abgrund reißen können wie das 2008-2010 der Fall war, aber ich wüsste nicht warum man dieses System grundlegend ändern sollte.
(17.09.2014)Adama schrieb: Als ob es keine deutsche Kultur mehr gäbe wenn es ein ganzes Europa gäbe ...
Einzelne deutsche Bundesländer haben ja auch ihre eigene Kultur. Bayern?
Zudem wird die "deutsche Kultur" mehr und mehr zu einer "halb-amerikanischen Kultur".
(17.09.2014)Adama schrieb: Die Französische Trennung von staat und Kirche hatte ich gerne hier, wäre ne super Sache.
Bin ich sofort für. Die Kirche ist für den Erhalt der EU nicht essentiell, und sie [die Kirche] wäre der Bereich für den ich nicht zahlen will. Für den Erhalt der EU zahl ich dann doch gerne Steuern.
(17.09.2014)Adama schrieb: Und so eine eu wäre ne super Sache um endlich homo/bi und sonstwas sexuellen überall genau die selben rechte zu geben, ohne so eine teildiskriminierung wie in Deutschland unter der cdu.
Das sowieso.
(17.09.2014)Adama schrieb: Zur direkten demokratie:
Das führt direkt zur diktatur der masse, populistische verbanden konnten den Bürgern sonstbwas erzählen, und die Bild hatte schnell die bundesherschaft.
Sag ich doch. Es gibt viel zuviele Menschen auf dem Planeten von denen wiederum viel zu viele zu irrational und uninformiert sind um brauchbare Entscheidungen zu treffen.
Ich bin hier nicht mehr online, nehmt mir gerne jeden x-beliebigen Thread weg, den ihr gerne hättet. Ich erteile die grundsätzliche Erlaubnis für alle meine noch offenen Threads.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.09.2014 von LightningGear.)
|
|
|
17.09.2014 |
Solaire
Wonderbolt
Beiträge: 1.056
Registriert seit: 10. Mai 2013
|
RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?
(17.09.2014)Adama schrieb: Soviel Konservatismus in einem Thread, das wird zuviel für mich.
Als ob es keine deutsche Kultur mehr gäbe wenn es ein ganzes Europa gäbe ...
Der ein oder Andere, womöglich gar fasziniert von der Zeit nach den napoleonischen Kriegen, trällert unbehelligt "Was ist des Deutschen Vaterland" vor sich her und stellt die Interessen des eigenen Staats über die, der Anderen, hinzu kommen Kultur-Paranoia und offensichtlich Nationalismus.
Diesem Ein oder Anderen würde ich vorschlagen die deutsche Kultur™ in eine Konservendose zu stecken und sich mit dieser im nächsten, möglichst deutschen Loch zu vergraben. Um ja nicht der Tyrannei einer vereinten Welt zum Opfer zu fallen.
(17.09.2014)Adama schrieb: Zur direkten demokratie:
Das führt direkt zur diktatur der masse, populistische verbanden konnten den Bürgern sonstbwas erzählen, und die Bild hatte schnell die bundesherschaft.
Auch wenn ich Heavys Punkt gut verstehen kann, deine Argumentation macht ebenso viel Sinn. Die Massen zu beeinflussen, speziell Jugendliche, kann einfach funktionieren und Populismus würde wohl wahrscheinlich häufiger auftreten. Ich sehe die Gefahr unüberlegter, kurzsichtiger Entscheidungen dann eher gegeben, als es jetzt der Fall ist. (Vglw. das Referendum Schottlands, Easy Going für die populistischen Nationalisten)
The essence in obedience consists in the fact that a person comes to view himself as an instrument for carrying out another person's wishes and he therefore no longer regards himself as responsible for his actions.
|
|
|
18.09.2014 |
Mc Timsy
Wonderbolt
Beiträge: 2.316
Registriert seit: 01. Jul 2013
|
RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?
GearTight schrieb:Zweitens, wozu bezeichne ich meinen Standpunkt eigentlich als "Bundesrepublik Europa" wenn die meisten hier es als einen Zentralstaat bezeichnen? Meine Vorstellung sähe Brüssel als die Hauptstadt, die derzeiten Hauptstädte der Einzelstaaten als Landeshauptstädte (wie in Deutschland). Was ändert sich groß, außer dass die Staatsgrenzen nicht bloß geöffnet sondern abgeschafft werden?
Schön wenn da nochmal jemand anderes drauf verweist! Europäische Einigung bedeutet nicht automatisch Zentralstaatlichkeit. Regionale Selbstverwaltung ist in einem modernen Europa zwingend erforderlich. Souveräne Nationalstaaten sind aber nicht der Weg der uns auf diesem Kontinent noch eine gute Zukunft garantieren kann. Wenn dieses Konzept überhaupt jemals wirklich dazu in der Lage gewesen sein sollte ein menschenwürdiges, freiheitliches Umfeld für die Menschen und dauerhaften Frieden auf unserem Kontinent zu ermöglichen. Es muss uns darum gehen, kollektive Entscheidungen zu ermöglichen und diese gleichzeitig auf eine demokratische Basis zu stellen. Da hat die EU noch einiges vor sich. Aber das Ziel einer bundesstaatlichen Ordnung halte ich für das geeignetste. Bundesstaaten haben sich in vielen Situationen bereits bewährt und, kaum zu glauben, haben die Menschen nicht zu leeren Hüllen gemacht.
Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
- Lucius Annaeus Seneca -
|
|
|
18.09.2014 |
HeavyMetalNeverDies!
Beiträge: 13.959
Registriert seit: 11. Mai 2012
|
RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?
(17.09.2014)GearTight schrieb: Ja, Ressourcenkriege und Umweltzerstörung gäbe es auch in einem Europa, wo alle Staaten nicht zu einer Einheit gehören.
Ressourcenkriege gibt es deswegen weil die heutige Gesellschaft maximal davon abhängig ist und keinen Plan B hat. Mir geht es in erster Linie darum dass die Staaten maximal autark werden. Bananen kann man etwa bequem im Treibhaus züchten, genau wie viele andere Dinge. Dadurch sinkt die Abhängigkeit von Erdöl.
Zitat:Und wenn du findest, dass der Kapitalismus eingestampft werden sollte, bitte, hast du eine bessere Idee, die sich auf die Realität übertragen lässt?
Ich würde mich nicht auf DAS System festlegen, sonst gibt es wieder keinen Plan B. Es gibt viele Alternative Handelssysteme, da sollte man mehrere gleichzeitig einführen. Ebenfalls muss auf dem Feld der alternativen Gesellschaften mehr experimentiert werden, dass man zB. Mal versucht das Venus-Projekt in kleinem maßstab umzusetzen und andere alternative Gesellschaften. In dem Bereich liegt heutzutage absolut Null innovation vor, gerade der wäre aber wichtig weil die heutige Gesellschaftsform aufgrund begrenzter Ressourcen eine Einbahnstraße ist.
(17.09.2014)GearTight schrieb: Wenn ich deinen bisherigen Post so lese, dann erkenne ich bei dir eine Vorstellung der Demokratie, die in der heutigen Praxis ebensowenig funktioniert wie Kommunismus und Nationalsozialismus. Es leben einfach zu viele Menschen auf der Welt mit zu irrationalen und teils egoistischen Ansichten, dass eine direkte Einbeziehung aller funktionieren würde.
Also sind Politiker deiner Ansicht eine Art "Übermenschen", welche keine irrationalen und egoistischen Ansichten vertreten? Ich behaupte hingegen wenn
Acht Millionen Menschen durch demokratische Abstimmung einen Konsens finden, dann passt der Konsens immer noch für mehr Leute, als wenn eine Hand von Politiker einen Konsens finden, welche mit einem Monatseinkommen von rund 8.000 Eur nicht im geringsten dazu in der Lage sind, sich in die Mehrheit des Volkes, welche mit weit weniger Geld über die Runden kommen muss, hineinzuversetzen.
Zitat:Ja, in der Schweiz gibt es eine direkte Demokratie. Dieselbe direkte Demokratie hat auch beschlossen, eine Begrenzung der Zuwanderung zu starten. Oder das Referendum in Schottland. Hier werden die Bürger auch gefragt ob sie sich von Großbritannien lossagen wollen.
Ich habe weder etwas gegen das eine noch gegen das andere.
Zitat:Beides gelenkt von nationalistisch angehauchten Ansichten, die keinem helfen.
Klingt als hättest du eine Heidenangst vor Nationalismus. :Grins: Angst ist eine schlechte Grundlage um darauf Politik aufzubauen. Klar, das dritte Reich oder die DDR will keiner zurück aber man muss auch die Kirche im Dorf lassen und nicht alle Staaten maximal entmündigen nur weil man Angst hat dass sonst die Völker gegeneinander losgehen.
Zitat:Erstens, inwiefern sind die meisten deiner Punkte jetzt Argumente für ein in Einzelstaaten unterteiltes und gegen ein föderal regiertes Europa, wie ich es hier befürworte? Ein in Einzelstaaten geteiltes Europa hätte genau dieselben übergreifenden Probleme wie eine europäische Föderation.
Unterschiedliche Währungen sind schon mal ein Teil der Problemlösung. Weiters ziele ich ja auf weitgehendste Autarkie ab. Das hieße auch den import/export durch Zölle usw. zwischen den staaten unattraktiv zu machen, was zur Folge hat dass die Binnenwirtschaft der Staaten gesteigert wird und diese nicht zwangsläufig von externen Staaten abhängig ist. Produktion gelangt so wieder ins eigene Land und erfolgt nicht von Billigländern aus, wo für die dortigen Arbeiter katastrophale Bedingungen herrschen während im eigenen Land Arbeitsplätze verloren gehen.
Zitat:Zweitens, wozu bezeichne ich meinen Standpunkt eigentlich als "Bundesrepublik Europa" wenn die meisten hier es als einen Zentralstaat bezeichnen? Meine Vorstellung sähe Brüssel als die Hauptstadt, die derzeiten Hauptstädte der Einzelstaaten als Landeshauptstädte (wie in Deutschland).
Also auf gut deutsch ein viertes Reich?
Zitat:Was ändert sich groß, außer dass die Staatsgrenzen nicht bloß geöffnet sondern abgeschafft werden?
Du denkst leider überhaupt nicht weit genug. Europa hat extrem unterschiedliche Kulturen mit unterschiedlichen Anforderungen. Die kann man nicht über einen Kamm scheren oder von denen verlangen, dass plötzlich alle so wirtschaften wie Deutschland. Hast du dich noch nie gefragt warum in Europa bisher noch kein Superreich gehalten hat? Das wird in Zukunft nicht anders werden.
Zitat:Dass die USA vor der Staatspleite stand, hatte gewiss nichts mit ihrer Größe sondern mit einem lachhaft schlecht geführten Staatshaushalt zu tun.
Dass die USA vor Staatspleite steht hat mit dem verzinsten Schuldgeldsystem zu tun. Mit nichts anderem. Dieses Schicksal wird der EU in absehbarer Zeit auch noch blühen. Momentan, um die Lage einmal korrekt zu beleuchten, zahlen die Länder die noch weiter vom Staatsbankrott entfernt sind die Zeche für die, bei denen es ohne umverteilung schon längst gekracht hätte. Wird aber nicht ewig funktionieren weil die Märkte und Haupt-Rohstoffvorkommen sind bereits global erschlossen. Wir können nicht mit Außerirdischen handeln, deshalb wird das Wirtschaftswachstum früher oder später zum erliegen kommen (auch in Deutschland) und das System zusammenbrechen. Dann ist es natürlich gut wenn nur eine kleine Region zusammenbricht und nicht ein ganzer Kontinent.
Zitat:Zudem, nach der Logik würden Russland, Kanada und China ebenfalls längst aufgespalten worden, weil diese Länder ebenfalls riesig, teils größer als Europa, sind.
Zum einen sind die Kultur- und Sprachunterschiede nicht so groß, zum anderen die Bevölkerungsdichte großteils sehr gering. Das kannst du also überhaupt nicht vergleichen.
Zitat:Wenn der Staatshaushalt gescheit geführt wird, macht es keinen Unterschied ob er der Haushalt eines Nationalstaats oder eines Staatenbundes ist.
Wenn du dir ansiehst dass jedes Land, besonders die wirtschaftlich bedeutenden bis über beide Ohren verschuldet sind, dann wirdt du feststellen dass es ziemlich egal ist ob man den Staatshaushalt ordentlich führt. Am Ende werden doch alle bankrott sein.
Btw. Geh mal zur Bank, sag du hast zwei Billionen Euro schulden und frag ob du als Kreditwürdig giltst. Die werden dich auslachen. Die Wirtschaft und die Staaten leben allerdings unter der Doktrin, dass man sich ewig weiter verschulden kann. Irgendwann muss das mal schiefgehen.
|
|
|
18.09.2014 |
LightningGear
Titeljäger
Beiträge: 9.518
Registriert seit: 06. Jun 2012
|
RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?
(18.09.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: (17.09.2014)GearTight schrieb: Ja, Ressourcenkriege und Umweltzerstörung gäbe es auch in einem Europa, wo alle Staaten nicht zu einer Einheit gehören.
Ressourcenkriege gibt es deswegen weil die heutige Gesellschaft maximal davon abhängig ist und keinen Plan B hat. Mir geht es in erster Linie darum dass die Staaten maximal autark werden. Bananen kann man etwa bequem im Treibhaus züchten, genau wie viele andere Dinge. Dadurch sinkt die Abhängigkeit von Erdöl.
Maximal mögliche Autarkie einzelner Staaten ist weder förderlich für die Wirtschaft noch für den Fortbestand der Menschheit. Jenen zu sichern ist nur möglich wenn alle zusammenarbeiten. Was du hier vertrittst, ist dem keineswegs förderlich.
(18.09.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: (17.09.2014)GearTight schrieb: Und wenn du findest, dass der Kapitalismus eingestampft werden sollte, bitte, hast du eine bessere Idee, die sich auf die Realität übertragen lässt?
Ich würde mich nicht auf DAS System festlegen, sonst gibt es wieder keinen Plan B. Es gibt viele Alternative Handelssysteme, da sollte man mehrere gleichzeitig einführen. Ebenfalls muss auf dem Feld der alternativen Gesellschaften mehr experimentiert werden, dass man zB. Mal versucht das Venus-Projekt in kleinem maßstab umzusetzen und andere alternative Gesellschaften. In dem Bereich liegt heutzutage absolut Null innovation vor, gerade der wäre aber wichtig weil die heutige Gesellschaftsform aufgrund begrenzter Ressourcen eine Einbahnstraße ist.
Aha, du willst also versuchen, mehrere Handelssysteme gleichzeitig laufen zu lassen? Wie stellst du dir das denn bitte schön vor, wenn wir deiner Ansicht nach nicht einmal eines auf einmal gescheit in den Griff kriegen?
(18.09.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: das Venus-Projekt
...welches darauf abzielt, Waren, Dienstleistungen und Informationen frei verfügbar für alle zu machen, basierend auf der Annahme dass die Erde ja genügend Ressourcen hätte "und dass die Praktik, die Ressourcen über ein Preissystem zu verteilen, dem Überleben nicht dienlich ist.". Kannst ja gerne versuchen, solch ein System auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen zum Laufen zu bringen, auf dem über 7 Mrd. Menschen leben.
Merkste selber, oder?
(18.09.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: (17.09.2014)GearTight schrieb: Wenn ich deinen bisherigen Post so lese, dann erkenne ich bei dir eine Vorstellung der Demokratie, die in der heutigen Praxis ebensowenig funktioniert wie Kommunismus und Nationalsozialismus. Es leben einfach zu viele Menschen auf der Welt mit zu irrationalen und teils egoistischen Ansichten, dass eine direkte Einbeziehung aller funktionieren würde.
Also sind Politiker deiner Ansicht eine Art "Übermenschen", welche keine irrationalen und egoistischen Ansichten vertreten? Ich behaupte hingegen wenn
Acht Millionen Menschen durch demokratische Abstimmung einen Konsens finden, dann passt der Konsens immer noch für mehr Leute, als wenn eine Hand von Politiker einen Konsens finden, welche mit einem Monatseinkommen von rund 8.000 Eur nicht im geringsten dazu in der Lage sind, sich in die Mehrheit des Volkes, welche mit weit weniger Geld über die Runden kommen muss, hineinzuversetzen.
Ich habe bereits vorher geschrieben dass ich jetzt einmal von Schwarzen Schafen absehe. Unterschwellig zu behaupten, dass alle Politiker nur zur Selbstbereicherung arbeiten würden, grenzt stark an eine Verschwörungstheorie.
Deine Vorstellung von Demokratie funktioniert in der heutigen Praxis einfach nicht, da kannst du gegenargumentieren soviel du willst.
(18.09.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: (17.09.2014)GearTight schrieb: Beides gelenkt von nationalistisch angehauchten Ansichten, die keinem helfen.
Klingt als hättest du eine Heidenangst vor Nationalismus. :Grins: Angst ist eine schlechte Grundlage um darauf Politik aufzubauen. Klar, das dritte Reich oder die DDR will keiner zurück aber man muss auch die Kirche im Dorf lassen und nicht alle Staaten maximal entmündigen nur weil man Angst hat dass sonst die Völker gegeneinander losgehen.
Unrealistische Vorstellungen einer besseren Welt allerdings auch.
Und nochmal, was würde sich großflächig ändern, wenn die Staaten der EU oder auch Europas sich zu einem Superstaat zusammentun würden? Man könnte nicht mehr sagen "Ich bin Deutscher", "Ich bin Österreicher", "Ich bin Franzose" oder "Ich bin Tscheche". Welch Verlust. Ich selbst wäre stolz anderen Menschen auf der Welt sagen zu können "Ich bin Europäer". Außerdem entmündigt man mit einem föderal regierten Europa die Einzelstaaten nicht, das bringen wir hier in Deutschland schließlich auch fertig wo die einzelnen Länder Einfluss auf die Politik des gesamten Bundes nehmen können. Österreich ist nach meiner Recherche auch ein Bundesstaat, daher müsste dir das Prinzip ja geläufig sein.
(18.09.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: (17.09.2014)GearTight schrieb: Erstens, inwiefern sind die meisten deiner Punkte jetzt Argumente für ein in Einzelstaaten unterteiltes und gegen ein föderal regiertes Europa, wie ich es hier befürworte? Ein in Einzelstaaten geteiltes Europa hätte genau dieselben übergreifenden Probleme wie eine europäische Föderation.
Unterschiedliche Währungen sind schon mal ein Teil der Problemlösung. Weiters ziele ich ja auf weitgehendste Autarkie ab. Das hieße auch den import/export durch Zölle usw. zwischen den staaten unattraktiv zu machen, was zur Folge hat dass die Binnenwirtschaft der Staaten gesteigert wird und diese nicht zwangsläufig von externen Staaten abhängig ist. Produktion gelangt so wieder ins eigene Land und erfolgt nicht von Billigländern aus, wo für die dortigen Arbeiter katastrophale Bedingungen herrschen während im eigenen Land Arbeitsplätze verloren gehen.
Paraphrasierst du gerade das Wahlprogramm der AfD? Die Einstellung einer gemeinschaftlich organisierten Wirtschaft würde anders als einem die Affen weismachen wollen den Großteil der Staaten in den Ruin treiben, nicht der Euro.
(18.09.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: (17.09.2014)GearTight schrieb: Zweitens, wozu bezeichne ich meinen Standpunkt eigentlich als "Bundesrepublik Europa" wenn die meisten hier es als einen Zentralstaat bezeichnen? Meine Vorstellung sähe Brüssel als die Hauptstadt, die derzeiten Hauptstädte der Einzelstaaten als Landeshauptstädte (wie in Deutschland).
Also auf gut deutsch ein viertes Reich?
Non sequitur.
(18.09.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: (17.09.2014)GearTight schrieb: Was ändert sich groß, außer dass die Staatsgrenzen nicht bloß geöffnet sondern abgeschafft werden?
Du denkst leider überhaupt nicht weit genug. Europa hat extrem unterschiedliche Kulturen mit unterschiedlichen Anforderungen. Die kann man nicht über einen Kamm scheren oder von denen verlangen, dass plötzlich alle so wirtschaften wie Deutschland. Hast du dich noch nie gefragt warum in Europa bisher noch kein Superreich gehalten hat? Das wird in Zukunft nicht anders werden.
Die meisten Staaten Europas praktizieren bereits eine im Kern ähnliche Kultur. Es gibt ja auch "in Deutschland" einzelne Gegenden mit leicht verschiedenen Kulturen, die dennoch im gleichen Staat miteinander koexistieren können.
Und warum bisher kein Superstaat in Europa gehalten hat? Weil bisherige europäische Superstaaten immer das Resultat von Tod, Zerstörung und Eroberung waren. Die EU ist dies nicht. Niemand hat die EU-Staaten dazu gezwungen sich zusammenzutun, das haben die alle schrittweise aus eigenem Antrieb gemacht. Es gibt sogar genügend Staaten, die sich für eine Mitgliedschaft in der EU extra beworben haben. Und hat sich zu den Zeitpunkten des Beitritts jemand großartig darüber aufgeregt? Nicht das ich wüsste. Aber aus irgendeinem Grund, nach meiner Erfahrung politischem Verdruß, ist der nationale Egoismus wieder da und manche Parteien und Staaten meinen plötzlich wieder autark besser dran zu sein, obwohl sie das realistisch gesehen gar nicht wären.
(18.09.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: (17.09.2014)GearTight schrieb: Dass die USA vor der Staatspleite stand, hatte gewiss nichts mit ihrer Größe sondern mit einem lachhaft schlecht geführten Staatshaushalt zu tun.
Dass die USA vor Staatspleite steht hat mit dem verzinsten Schuldgeldsystem zu tun. Mit nichts anderem. Dieses Schicksal wird der EU in absehbarer Zeit auch noch blühen. Momentan, um die Lage einmal korrekt zu beleuchten, zahlen die Länder die noch weiter vom Staatsbankrott entfernt sind die Zeche für die, bei denen es ohne umverteilung schon längst gekracht hätte. Wird aber nicht ewig funktionieren weil die Märkte und Haupt-Rohstoffvorkommen sind bereits global erschlossen. Wir können nicht mit Außerirdischen handeln, deshalb wird das Wirtschaftswachstum früher oder später zum erliegen kommen (auch in Deutschland) und das System zusammenbrechen. Dann ist es natürlich gut wenn nur eine kleine Region zusammenbricht und nicht ein ganzer Kontinent.
Doch, dasselbe wird auch passieren, wenn einzelne Staaten zusammenbrechen. Warum glaubst du hätte es großflächige Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft, wenn die USA pleite ginge? Weil sie nun einmal eine, wenn nicht sogar die größte Wirtschaft der Welt ist. Da hilft auch das Fehlen von Zusammenschlüssen niemandem mehr.
Dass ewiges Wachstum auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen unrealistisch ist, weiß ich selbst. Und da ist es besser wenn möglichst viele Staaten sich zu Bündnissen zusammenschließen um es für alle einfacher zu machen die verbleibenden Ressourcen der Erde zu sichern. Wenn es nur einen Haufen Einzelstaaten gäbe, würden sich die einzelnen Staaten zwischen diesen Ressourcen Krieg führen. Wenn sie allerdings im selben Superstaat sind, wird dieses Problem wesentlich unwahrscheinlicher. Es bekriegen sich ja auch nicht einzelne Regionen der Welt innerhalb ihres eigenen Staatsgebietes um Ressourcen.
(18.09.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: (17.09.2014)GearTight schrieb: Wenn der Staatshaushalt gescheit geführt wird, macht es keinen Unterschied ob er der Haushalt eines Nationalstaats oder eines Staatenbundes ist.
Wenn du dir ansiehst dass jedes Land, besonders die wirtschaftlich bedeutenden bis über beide Ohren verschuldet sind, dann wirdt du feststellen dass es ziemlich egal ist ob man den Staatshaushalt ordentlich führt. Am Ende werden doch alle bankrott sein.
Schulden sind ein notwendiges Übel, um die Wirtschaft und den Fortbestand selbiger zu sichern. Wenn man das nämlich umdreht, sieht man, dass in den Staaten, die weniger Schulden haben, es den Bewohnern erst recht mies geht.
Es geht auch zum Teil nicht darum, die Schulden zurückzuzahlen, sondern die Neuverschuldung möglichst klein zu halten.
Ich habe mir zwar die Auswirkungen eines Staatsbankrotts auf Wikipedia mal durchgelesen, allerdings wird die Neutralität besagten Abschnitts im Diskussionsbereich des Artikels angezweifelt. Hier allerdings eine etwas neutralere Beschreibung der Auswirkungen eines Staatsbankrotts. Dem entnehme ich, dass solch ein Ereignis weniger schlecht für die Bewohner des bankrotten Staates als vielmehr den Bewohnern der Staaten, die so blöd waren, dem bankrotten Staat Geld zu leihen, da in jenem Staat einen Steuererhöhung bevorsteht. Gemäß einer eigenen Annahme gibt es kein Insolvenzrecht bei Staaten. Wenn, wie du hier in deiner Panikmacherei so schön sagst, "alle bankrott sind", ist es kein Staat mehr. Ein Staatsbankrott kann sogar gut für den bankrotten Staat sein, da es dem jeweiligen Staat Luft gibt, die Probleme anzugehen, da Anleger praktisch keine andere Möglichkeit haben, als dem Staat Teile ihrer Ansprüche zu erlassen.
Da viele Staaten der Welt Staatsanleihen der USA besitzen, würde sich ein Staatsbankrott der USA auch auf große Teile der Welt negativ auswirken. Es wäre aber nicht das Ende der Welt.
Wenn ich das jetzt alles richtig verstanden habe, ist es praktisch so, dass Staaten gar nicht pleite gehen können.
(18.09.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Btw. Geh mal zur Bank, sag du hast zwei Billionen Euro schulden und frag ob du als Kreditwürdig giltst. Die werden dich auslachen. Die Wirtschaft und die Staaten leben allerdings unter der Doktrin, dass man sich ewig weiter verschulden kann. Irgendwann muss das mal schiefgehen.
Sehe ich aus wie ein Staat? Das kann man nicht miteinander vergleichen.
Ich bin hier nicht mehr online, nehmt mir gerne jeden x-beliebigen Thread weg, den ihr gerne hättet. Ich erteile die grundsätzliche Erlaubnis für alle meine noch offenen Threads.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.09.2014 von LightningGear.)
|
|
|
18.09.2014 |
No Nickname
Wonderbolt
Beiträge: 1.442
Registriert seit: 28. Mär 2012
|
RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?
Persönlich habe erst mal nix gegen die AfD. Ich bin allerdings der Ansicht dass die Zukunft Deutschlands und Europas in der EU liegt und wir vielleicht eines Tages tatsächlich mal so was wie die Vereinigten Staate von Europa haben werden. Daher kann ich mit deren Politk, die sich vor allem um einen EU-Austritt Deutschlands dreht wenig anfangen und werden sie wohl auch nie wählen.
|
|
|
18.09.2014 |
Leon
Vorschläfer
Adminpony
Beiträge: 5.430
Registriert seit: 12. Sep 2012
|
RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?
(18.09.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Ressourcenkriege gibt es deswegen weil die heutige Gesellschaft maximal davon abhängig ist und keinen Plan B hat. Mir geht es in erster Linie darum dass die Staaten maximal autark werden. Bananen kann man etwa bequem im Treibhaus züchten, genau wie viele andere Dinge. Dadurch sinkt die Abhängigkeit von Erdöl.
A propos Autarkie:
Gerade bei diesem Punkt verstehe ich bei der AFD nicht, dass sie so vehement gegen regenerative Energieen ist und/oder behauptet, dass diese mehr oder werniger rausgeworfenes Geld seien.
So will z.B. die AFD (in Brandenburg) den Windenergieausbau stark einschränken, z.B. durch absurde Abstandsregeln, gleichzeitig aber den Abbau von Braunkohle weiter fördern. Wrklich nachhaltig gedacht ist das nicht.
Dieser Post enthält keinen nicht jugendfreien Inhalt.
|
|
|
18.09.2014 |
HeavyMetalNeverDies!
Beiträge: 13.959
Registriert seit: 11. Mai 2012
|
RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?
(18.09.2014)GearTight schrieb: Maximal mögliche Autarkie einzelner Staaten ist weder förderlich für die Wirtschaft noch für den Fortbestand der Menschheit. Jenen zu sichern ist nur möglich wenn alle zusammenarbeiten. Was du hier vertrittst, ist dem keineswegs förderlich.
Wie konnte die Menscheit nur Jahrtausende ohne Globalisierung überleben?
Zitat:Aha, du willst also versuchen, mehrere Handelssysteme gleichzeitig laufen zu lassen? Wie stellst du dir das denn bitte schön vor, wenn wir deiner Ansicht nach nicht einmal eines auf einmal gescheit in den Griff kriegen?
Wenn du meinen früheren Post gelesen hast, dann wirst du festgestellt haben dass es mir ja genau darum geht ein System zu haben was nicht kontrolliert werden kann. Wenn die Leute ihre Arbeitsleistung also für Zeitwährung hergeben will, dann soll sie das tun. Wenn die Menschen tauschen wollen, dann sollen sie das tun. Wer Regionalwährung verwenden will, soll Regionalwährung verwenden. Es geht darum dass sich die Regionen selbstständig ausprobieren und ermitteln was dort al besten funkioniert. Die Kontrolle über das Zahlungsmittel gehört jedenfalls in die Hände des Volkes und muss eine gemeinnützige Funktion besitzen. Das derzeitige Geldsystem dient nur einer elite.
Zitat:welches darauf abzielt, Waren, Dienstleistungen und Informationen frei verfügbar für alle zu machen, basierend auf der Annahme dass die Erde ja genügend Ressourcen hätte "und dass die Praktik, die Ressourcen über ein Preissystem zu verteilen, dem Überleben nicht dienlich ist.". Kannst ja gerne versuchen, solch ein System auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen zum Laufen zu bringen, auf dem über 7 Mrd. Menschen leben.
Merkste selber, oder?
Um Präzise zu sein, berücksichtigt das Venusprojekt explizit die begrenzten Ressourcen. Deshalb gibt es als Maßnahme einerseits höchste Effizienz und natürlich auch eher Sharing anstatt von Privatbesitz, so dass die Ressourcen optimal genutzt werden. Es soll global alles an Ressourcen im Computer erfasst werden, danach kalkuliert der Computer der Verteilung der Ressourcen.
Natürlich lässt sich das Venusprojakt experimentell nicht in vollem Umfang durchführen, aber einzelne Teile und Aspekte sollten mMn schon durchprobiert werden.
Zitat:Ich habe bereits vorher geschrieben dass ich jetzt einmal von Schwarzen Schafen absehe. Unterschwellig zu behaupten, dass alle Politiker nur zur Selbstbereicherung arbeiten würden, grenzt stark an eine Verschwörungstheorie.
Deine Vorstellung von Demokratie funktioniert in der heutigen Praxis einfach nicht, da kannst du gegenargumentieren soviel du willst.
Das hat nichts mit einer Verschwörungstheorie zu tun. Die Politiker die mit 1000 Eur im Monat leben müssen, die gibt es schlicht einfach nicht. Deswegen haben die keinen Plan davon, wie die Probleme in den meisten Haushalten aussehen. Etwas anderes wäre es, wenn man das Politikergehalt auf 1.000 Eur reduziert und die keine Sonderrechte eingeräumt bekommen würden, so dass sich Entscheidungen, welche auf das Volk ausgehängt wurden soch auch denen direkt bemerkbar macht. Politiker haben keinen Response, deshalb können sie keine gemeinnützige Politik machen sondern sind eigentlich die denkbar unqualifierziertesten Entscheidungsträger.
Zitat:Und nochmal, was würde sich großflächig ändern, wenn die Staaten der EU oder auch Europas sich zu einem Superstaat zusammentun würden? Man könnte nicht mehr sagen "Ich bin Deutscher", "Ich bin Österreicher", "Ich bin Franzose" oder "Ich bin Tscheche". Welch Verlust. Ich selbst wäre stolz anderen Menschen auf der Welt sagen zu können "Ich bin Europäer".
De Facto bist du als deuscher auch Europäer. Du kennst schon den Unterschied zwischen Europa und EU oder? Ob du jetzt darauf stolz sein möchtest auf Europa geboren worden zu sein das überlasse ich dir.
Zitat:Außerdem entmüdigt man mit einem föderal regierten Europa die Einzelstaaten nicht, das bringen wir hier in Deutschland schließlich auch fertig wo die einzelnen Länder Einfluss auf die Politik des gesamten Bundes nehmen können. Österreich ist nach meiner Recherche auch ein Bundesstaat, daher müsste dir das Prinzip ja geläufig sein.
Ich weiß dass ich die österreichische Regierung scheisse finde, weil sie macht was sie will und gegen das Interesse des Volkes handelt. Also ja, das kenne ich. Deshalb will ich auch direkte Demokratie und nicht sonen Affenzirkus von maximal inkompetentem Politikern. Das was du Demokratie nennst ist für mich eine gewählte Diktatur. Wenn die Regierung in Wien ist kann ich mich aber zumindest noch vors Parlament stellen, mit nem Schild in der Hand und den Politikern mitteilen dass ich sie zum kotzen finde. Mittlerweile werden aber 75% der Gesetze in Brüssel beschlossen.
Zitat:Paraphrasierst du gerade das Wahlprogramm der AfD? Die Einstellung einer gemeinschaftlich organisierten Wirtschaft würde anders als einem die Affen weismachen wollen den Großteil der Staaten in den Ruin treiben, nicht der Euro.
Das ist ansichtssache und davon abhängig ob man nur "Status Quo oder Untergang!" als Folge westlicher Indoktrination im Kopf hat, oder ob man an die Innovationsfähigkeit der Menschheit glaubt, dahingehend dass man etwas besseres als Status Quo entwickeln kann weil man sieht dass Status Quo eine reihe massiver Probleme mit sich bringt, deren Aufrechterhaltung nicht zur Debatte stehen dürfen.
Zitat:Die meisten Staaten Europas praktizieren bereits eine im Kern ähnliche Kultur. Es gibt ja auch "in Deutschland" einzelne Gegenden mit leicht verschiedenen Kulturen, die dennoch im gleichen Staat miteinander koexistieren können.
Damit hast du den Punkt ja selbst beantwortet.
Zitat:Und warum bisher kein Superstaat in Europa gehalten hat? Weil bisherige europäische Superstaaten immer das Resultat von Tod, Zerstörung und Eroberung waren. Die EU ist dies nicht. Niemand hat die EU-Staaten dazu gezwungen sich zusammenzutun, das haben die alle schrittweise aus eigenem Antrieb gemacht. Es gibt sogar genügend Staaten, die sich für eine Mitgliedschaft in der EU extra beworben haben. Und hat sich zu den Zeitpunkten des Beitritts jemand großartig darüber aufgeregt? Nicht das ich wüsste. Aber aus irgendeinem Grund, nach meiner Erfahrung politischem Verdruß, ist der nationale Egoismus wieder da und manche Parteien und Staaten meinen plötzlich wieder autark besser dran zu sein, obwohl sie das realistisch gesehen gar nicht wären.
Staaten wie Griechenland sind beigetreten weil die Geld von der EU bekommen haben - warum auch sonst?
Bzgl. "Nationalem Egoismus" solltest du dir vielleicht mal vor Augen führen dass Deutschland derzeit von Griechenlands wirtschaftlicher Situation profitiert, weil die deutschen Waren im vergleich zu den griechischen durch den Euro vergleichsweise günstig sind. Mach dir aber keine Sorgen um die griechischen Politiker, die sind von den Sparmaßnahmen nicht betroffen, deshalb bleibt Griechenland auch in der EU und akzeptiert die Sparmaßnahmen. Man sollte mal das Griechische Volk befragen was es möchte. Wenn sie die Sparmaßnahmen hinnehmen, dann will ich mal nichts gesagt haben, aber die fragt ja niemand. Nur weil es Deutschland in der EU gut geht ist die EU noch kein Erfolgsmodell. Als nächstes geht Frankreich pleite.
Du scheinst nicht zu begreifen dass auf begrenztem Raum nur eine Umverteilung stattfinden kann, deshalb ist ein Modell welches auf ewigem Wirtschaftswachstum basiert ein schlechtes modell. Vielleicht ist mal alles in Europa bis auf Deutschland bankrott. Deutschland hat dann Wirtschaftsleistung wie nie zuvor, weil sich der Markt einfach nur umverteilt hat. Es gibt keine neuen Märkte mehr zu erschließen.
Modell Wirtschaftswachstum oder Frieden durch Wirtschaftswachstum sehe ich als eine zum scheitern verurteilte Lösung an. Man muss versuchen Frieden ohne wirtschaftliche Abhängigkeit hinzubekommen. Das geht über die zwischenmenschliche Ebene, gesetzten Falls man lässt genügend Menschlichkeit in die Politik einfließen und macht Politik nicht nur im Rahmen wirtschaftlicher Interessen.
Zitat:Dass ewiges Wachstum auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen unrealistisch ist, weiß ich selbst. Und da ist es besser wenn möglichst viele Staaten sich zu Bündnissen zusammenschließen um es für alle einfacher zu machen die verbleibenden Ressourcen der Erde zu sichern.
...
Wenn es nur einen Haufen Einzelstaaten gäbe, würden sich die einzelnen Staaten zwischen diesen Ressourcen Krieg führen. Wenn sie allerdings im selben Superstaat sind, wird dieses Problem wesentlich unwahrscheinlicher. Es bekriegen sich ja auch nicht einzelne Regionen der Welt innerhalb ihres eigenen Staatsgebietes um Ressourcen.
Wenn du die verbleibenden Ressourcen gerecht verteilen würdest, dann wäre das zwar +Wohlstand in den Entwicklungs- und Dritte-Welt-Ländern aber ein enormes -Wohlstand in den Industriestaaten, sprich im Westen, weil der Wohlstand im Westen lediglich durch ungerechte Verteilung der Rohstoffe zustande kommt.
Einen Staatenbund in der EU kann man leicht machen, weil die EU hat soweit nicht wirklich Rohstoffe. Die EU hat aber ein reges interesse daran so mächtig zu sein, dass sie über genug Schlagkraft verfügt, dass sie die Rohstofflieferanten nach belieben ausbeuten kann.
Derzeit partizipiert sie aber eher nur von der USA, welche über einen noch größeren Energiehunger und ein noch größeres Interesse an genügend Schlagkraft hat, womit sie die Rohstofflieferanten besetzen und ausbeuten kann.
Wenn China oder Indien einen Energiehunger wie Europa oder die USA entwickelt, dann wird es knapp mit den Ressourcen weil der Westen jetzt schon mehr verbraucht, als langfristig zur Verfügung steht.
In der Weltpolitik geht es also eigentlich nur darum wer das meiste Anrecht auf die verbliebenen Ressourcen hat, dazu benötigt man ein Superreich um möglichst viel Druck machen zu können.
Das ist eine Politik meines Erachtens nach ethischen Richtlinien inakzeptabel ist und dass man alle Länder vereinigt und die Ressourcen gerecht teilt, das wird es im derzeitigen System nicht geben, weshalb die EU auch eine reine Augenauswischerei ist und kein Friedensprojekt ist.
Zitat:Schulden sind ein notwendiges Übel, um die Wirtschaft und den Fortbestand selbiger zu sichern. Wenn man das nämlich umdreht, sieht man, dass in den Staaten, die weniger Schulden haben, es den Bewohnern erst recht mies geht.
Es geht auch zum Teil nicht darum, die Schulden zurückzuzahlen, sondern die Neuverschuldung möglichst klein zu halten.
Die sind kein notwendiges Übel. Würde der Staat etwa sein eigenes Geld drucken, dann hätte er auch keine Schulden. Der letzte der das probiert hat, war John F. Kennedy, aber der verstarb ja bekanntlich. Sein Nachfolger hat die United States Note gleich wieder abgeschafft und die Geldschöpfung wieder der Federal Reserve Bank übertragen. Dass sich die Staaten bei privaten Institutionen Geld leihen müssen ist ein Unding und lässt leider befürchten, dass die Bankenlobbies einen dementsprechend großen Einfluss in der Politik genießen.
Leon schrieb:A propos Autarkie:
Gerade bei diesem Punkt verstehe ich bei der AFD nicht, dass sie so vehement gegen regenerative Energieen ist und/oder behauptet, dass diese mehr oder werniger rausgeworfenes Geld seien.
So will z.B. die AFD (in Brandenburg) den Windenergieausbau stark einschränken, z.B. durch absurde Abstandsregeln, gleichzeitig aber den Abbau von Braunkohle weiter fördern. Wrklich nachhaltig gedacht ist das nicht.
Da kenne ich die genaue Position der AfD noch zu wenig darüber. Regenerative Energie für sich finde ich schon wünschenswert. Wenn man damit aber lediglich zusätzlichen Energiehunger befriedigt und zeitgleich den vorhandenen Energiehunger nicht reduziert, dann ist das eher Augenauswischerei. Ich persönlich sehe das größte Potenzial zur Reduktion des Energiebedarfes in Regionalisierung.
EDIT: So wie ich das jetzt aufgefasst habe hat sich die AfD nur für die Abschaffung des Erneuerbare-Energien-Gesetz ausgesprochen, nicht gegen regenerative Energie an sich.
|
|
|
18.09.2014 |
Mc Timsy
Wonderbolt
Beiträge: 2.316
Registriert seit: 01. Jul 2013
|
RE: Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?
HMND schrieb:Wenn die Regierung in Wien ist kann ich mich aber zumindest noch vors Parlament stellen, mit nem Schild in der Hand und den Politikern mitteilen dass ich sie zum kotzen finde. Mittlerweile werden aber 75% der Gesetze in Brüssel beschlossen.
Dir ist aber bewusst das du auch in Brüssel Demonstrationsrechte genießt?
Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
- Lucius Annaeus Seneca -
|
|
|
|