Vorweg: Weil ich keine Lust habe, Datenvolumen en masse zu verbrauchen, gibt es keine Links von mir zu beispielhaften Stücken. Verzeihung, dass ihr selbst googlen müsst.
Generell eine Lieblingsband habe ich nun nicht. Eher ein Lieblingsgenre, welches viele Bands und Künstler beinhaltet, die mir sehr ansprechen.
Den Progressive Rock, samt Psychedelic-Schiene finde ich unglaublich toll. In diesem Genre des Rock ist alles dabei. Man kann sagen: Es ist Rock, ohne die Elemente des klassischen Rocks. Zumindest muss man diese nicht unbedingt mitbringen. E-Gitarre, Bass, Schlagzeug, Vocals, alles wunderbar. Aber im Progressive finden sich viele Experimente, die darüber hinaus gehen.
Ganz hoch oben auf dem Kurs gehören selbstverständlich Led Zeppelin. Jetzt wird jeder denken, dass Stairway to heaven toll ist; ist es auch, nur lässt sich die Band nicht nur auf Stairway to heaven reduzieren. Da haben wir noch Kashmir, Whole Lotta Love und und und.
Hier sind typische Experimente die Länge, sowie die leichte Berührung in andere Subgenres. Da will ich vor allem den Glam-Rock nennen, aber auch den Art-Rock.
Richtige Experimentierkünstler sind dann Pink Floyd. Mal wird hier mit 26 Minuten Shine On You Crazy Diamond
Mint (was mein absolutestes Lieblingsstück von Pink Floyd ist) eine wahre Klangkomposition gezaubert mit Saxophonen und Effekten und Lyrics, natürlich auch der Länge, mal werden die Albencover kreativ (iirc war das fliegende Schwein für "Animals" bestimmt), und mal touren die Jungs (jetzt natürlich nicht mehr) durch die Welt mit immer wieder einzigartigen Gitarrensoli und Extra-Minuten.
Deep Purple sind auch Experimentiermeister. Sagt euch "April" etwas? 6:44 Uhr am Morgen in einem freien Radiosender - Volume 35 im Busradio, und dem dreiteiligen Akt lauschen, und die Schüler damit nerven. Schließlich ist es nicht nur musikalische Historie, sondern auch ein besonderes Beispiel für die Experimentierlaune im Prog.
Das Stück ist 12 Minuten lang, wobei die ersten 4 Minuten etwa auf gewöhnlichen Art-Rock fallen, z.T. schon leichte Experimentierfreude herrscht, während in den mittleren 4 Minuten dann tatsächlich Klassik mit eingebaut wird, und zum Schluss eine schöne Mischung aus Hardrock und Rockballade das Meisterwerk abrundet.
Lyrisch ganz anspruchsvoll finde ich noch The Doors (Riders on the storm, aber auch der ödipuskomplexartige Song "The End"), oder auch die Dire Straits. Gerade Dire Straits zeichnen sich auch durch tolle Alben mit tollen Tracks aus. Telegraph Road (aus dem Album "Keine Ahnung", Albennamen kann ich mir ganz schlecht merken.
) zeigt durchaus Gitarrenexperimente, doch sind es auch gerade die Dire Straits, eigentlich Mark Knopfler, der Gitarren und Konsumenten zum Weinen bringen kann: "Brothers in Arms", aber auch "Why Worry" sind tolle Beispiele.
Was mehr dann in Richtung Hardrock und Artrock geht, ist Meat Loaf. Manche Stücke sind mindetens so lang, wie der Titel, den man ausspricht ("Objects in the rear view mirror may appear closer than they are" - 10:31 min oder "I'd do anything for love but I won't do that" - 12:11 min) dabei fühlt man sich dann aber immer, wie wenn man gerade in einem Film wäre. Meat Loaf ist ja auch ein begnadeter Schauspieler, und scheut sich nicht vor Kosten für ein aufwendigeres Musikvideo.
Genrewechsel:
Letztens hat mich Ambiente gepackt. In Form von 60-minütigen Klangozeanen. Wer meint, man könne mit Grillenzirpen keine Musik machen, dem empfehle ich mal, die letzten 15 Minuten von "Silent Night" von William Basinski zu hören. Die vorherigen 40-45 Minuten sind zum dahinschmelzen traumhaft. Bei Ambiente habe ich atm keinen Lieblingskünstler oder eine Lieblingsband.
Bei Krautrock, dem deutschen Pendant zum Psychedelic Rock, finden sich wieder Lieblingsbands. Eigentlich gehört Krautrock auch in den oben genannten Prog-Block, aber ich finde, Kraut muss hier als gesondert betrachtet werden. Vielleicht ist es auch meine persönliche Einschätzung.
Auch beim Krautrock wird viel experimentiert, sogar noch mehr, als es beim üblichen Psychedelic Rock der Fall ist. Und jedem Experimentum wird einer Schule zugeordnet. Die "Münchner Schule" ist jazz- und artrocklastig, die "Düsseldorfer Schule" stark elektronisch, und die "Berliner Schule" geht mehr in Prog-Experimente hinein. Für die Düsseldorfer Schule besonders zu erwähnen sind La Düsseldorf (captainobvious.png) aber auch die frühen Anfänge von Kraftwerk. Wer glaubt, Kraftwerk sei rein elektronisch, liegt auf dem Holzweg.
Die Berliner Schule zeichnet sich durch wabernde Klänge, lange Gitarrenschleifen, Gitarrensoli, etc. aus, was auch bei Prog gerne mal gemacht wird. Und da finde ich Göttsching ganz toll, der durchaus auch mal die Seiten wechselt, und mal elektronisches hinzaubert, gefolgt von Tangerine Dream und darüber hinaus auch noch Klaus Schulze und Eroc.
Dann finde ich bei Krautrock auch noch Can ganz toll, sowie Eloy. Beide wären gute Exempel für die Münchner Schule.
Kraut an sich ist zwar erstmal das deutsche Pendant zu den psychedelischen Variationen des Rock, doch auch in anderen Ländern bedient man sich der Experimentierfreude aus Deutschland. El Tarro de Mostaza aus Spanien gefallen mir hierbei, aber auch Gruppo 2001 (Maggio ist ganz schön <3 <3).
Natürlich gibt es auch in Richtung Pop einige tolle Bands, die mich sehr ansprechen. Britpop (Oasis, Coldplay, U2), Elvis Presley, die Beatles, Alison Moyet, etc. sind natürlich ganz oben dabei, sowie Keith Richards + Co (Sympathy for the devil ist ein Traumstück). Manchmal höre ich auch gerne in Indie rein, aber auch hier ist es, wie bei Ambiente, so, dass ich dort keine besonderen Lieblingsbands habe. Zumindest wird viel Indie in freien Radios gespielt. <3