Wie steht ihr zur Fastenzeit?

[Cookie Tree]

Hallo Pony-Fans,
ich habe inzwischen festgestellt, dass Bronies sehr gern diskutieren. Aus aktuellem Anlass eröffne ich nun also das Diskussions-Thema: Wie steht ihr zur Fastenzeit?

Kurz etwas zum Hintergrund: Die Fastenzeit, die in vielen Religionen ein fester Bestandteil des Jahres ist, bei der aber, nach meinen Erfahrungen, auch viele Nichtgläubige mitmachen, beginnt im Christentum jedes Jahr am Aschermittwoch und endet in der Nacht zum Ostersonntag. Im christlichen Glauben soll an die Passionszeit, den Leidensweg Christi erinnert werden.

Ich werde dieses Jahr wieder an der "7 Wochen ohne"-Aktion der evangelischen Kirche teilnehmen. Das Thema "Du bist schön! Sieben Wochen ohne Runtermachen" handelt vom Akzeptieren der eigenen Fehler und der Fehler anderer, aber auch vom Erkennen der eigenen Talente, des eigenen Wertes, der eigenen Einzigartigkeit und der eigenen Schönheit.
Es gibt dazu Mottos aus der Bibel: "Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an" und von Christian Morgenstern: "Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet."

Neben dieses Fastens im Kopf, werde ich aber auch dieses Jahr wieder Süßigkeiten fasten - für das körperliche Wohlbefinden.

Vor einigen Jahren habe ich Facebook gefastet, da ich viel zu viel Zeit damit verbracht habe. Ich gestehe aber, dass ich nicht bis zum Ende durchgehalten habe. Ich würde euch auch den Grund nennen, aber es ist im Grunde auch nur eine Ausrede.

Im Grunde gibt es viele Dinge, die es sich zu fasten lohnt: Fleisch, Molkereiprodukte, Süßes, Internet, TV, ... Das bleibt im Grunde jedem selbst überlassen.

Wer von euch fastet dieses Jahr? Warum und was? Fastet ihr allein oder gemeinsam mit anderen?
Wer fastet nicht? Warum?

Ich freue mich auf eine spannende Diskussionen mit vielen Meinungen und Ideen!

Jetzt ist aber so langsam mal ein Smiley fällig  

[Triss]

Ich persönlich faste nicht und habe auch noch nie gefastet.
Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich hier in Deutschland auf nichts verzichten muss, wenn ich nicht möchte und schätze das sehr. Meiner Meinung nach ist der geplante, strenge Verzicht auf etwas, zu dem man sich zwingen muss, nichts, mit dem man würdigen kann, dass andere Menschen weniger haben. Für mich ist es selbstverständlich, nicht jeden Tag Fleisch zu essen, nicht ständig Süßes zu knabbern und nur im Internet zu sein und meine Freunde und Familie nicht mehr zu beachten. Dinge, die mir nicht gut tun, meide ich sowieso.
Aber 7 Wochen auf irgendetwas verzichten, wenn ich nicht muss, käme mir eher wie eine Verhöhnung vor als wie etwas Gesundes oder etwas, um irgendwelche Leidenswege nachzuempfinden.

[Rapti]

Wer meint, es machen zu müssen, der soll das tun, aber mir ist sie völlig egal. Ich bin viel zu verfressen um das auszuhalten. :I

[Cookie Tree]

(14.02.2015)Triss schrieb:  [...] Für mich ist es selbstverständlich, nicht jeden Tag Fleisch zu essen, nicht ständig Süßes zu knabbern und nur im Internet zu sein und meine Freunde und Familie nicht mehr zu beachten. Dinge, die mir nicht gut tun, meide ich sowieso. [...]

Und das ehrt dich sehr! Es gibt nur leider viel zu viele Menschen, die nur am Schmarotzen sind und sich auf die wichtigen Dinge des Lebens zurück besinnen sollten - da schließe ich mich nicht aus. Zu dem Thema hatte ich auch letztens eine nette Unterhaltung mit DE_Dashy (XXL-Portionen, All-You-Can-Eat-Angeboten,...).
Wenn es für dich selbstverständlich ist, ist das wirklich sehr, sehr lobenswert.

[Morasain]

Es ist mir vollkommen gleichgültig. Weder interessiert mich das Leiden irgendeines wahnsinnigen von vor knapp 2000 Jahren, noch empfinde ich das Bedürfnis, irgendein Zeichen zu setzen, indem ich faste. Mein Handy kennt das Wort ja nichtmal!

[Blue Sparkle]

Wird konsequent ignoriert, wie jede andere religiös motivierte Aktion, die nicht gerade ein Familienfest darstellt.

[Bronyhead]

Und nach der Fastenzeit erlaubt man sich dann selbst noch mehr als davor, da man es sich ja verdient hat. Kennt man zur Genüge von Leute, die Fasten als Mode betreiben.

Wer seinen Lebensstil und seine Ansichten ändern will, der sollte dies ganzjährlich tun und nicht nur für ein paar Wochen. Wer sportlich sein will, trainiert ja auch jede Woche und nicht nur sieben Wochen lang extrem.

Wie jede religiöse Tradition soll es ein prägendes Ereignis sein, welches den Glauben der Schäfchen festigt. 40 Tage war Moses auf seinem Berg, 40 Jahre zog das Volk durch die Wüste, also ist man total verbunden, wenn man 40 Tage fastet. Es gibt keinen Grund fürs Fasten, außer religiös zu prägen.

Und wenn mir jemand mit den körperlichen Aspekten kommt, den schlag ich mit Blues Hammer. Alles was beim Fasten erreicht werden kann, kann ebenso durch weniger aufwendige (aber halt unreligiöse) Methoden erreicht werden.

[DerWächter/mmmm]

Ich seh nicht wirklich den Sinn dahinter. Ich mag mein Leben so wie es ist, und hab kein Bedürfniss auf irgendwas zu verzichten. Schon gar nicht aus religiösen Gründen.
Wenn ich irgendwo drauf verzichten möchte, dann brauch ich dafür kein bestimmtes Datum. Dann mach ich das einfach.
Das ist genauso ein Unsinn wie Neujahrsvorsätze um mit schlechten Angewohnheiten aufzuhören.

Aber wers machen möchte, der solls machen. Betrifft mich ja nicht und ist letztlich jedem selbst überlassen ob und wie er seine oder fremde Religionen auslebt.

[Magic Twilight]

Nein, ich faste dieses Jahr nicht. Ich finde aber es interessant.
40 Tage sind eine Herausforderung. 

[Noizogeddon]

Nein, ich faste nicht & habe es auch nicht vor. Wenn man fastet, dann bitteschön aus aus eigener überzeugung & nicht aus religiösen oder traditionellen Gründen. Sonst ist es nämlich das gleiche, wie die Festtage. Bsp.: Weihnachten. Ein Tag oder eine Zeit des Jahres, in der es um Liebe, Familie, Versöhnung etc. geht. Kann ich denn nicht einfach so nett sein, braucht es dazu wirklich Weihnachten? Ich, brauch es ja nicht... Wenn ich verzichten, dann aber auch richtig & nicht aus Tradition oder Religion.

[Diego]

Oh, ich faste jedes Jahr aufs Neue und freue mich auch immer sehr darauf.

Es ist großartig, wenn man aus dem Verzicht heraus neue Wege gehen muss um das zu ersetzen, worauf man verzichtet. Gleich ob es um Nahrung oder Gewohnheiten geht. Freilich funktioniert dies nur, wenn man vorher überlegt, wo es Sinn macht zu fasten.
Insofern trägt die Fastenzeit auch sehr dazu bei, sich selber kennen zu lernen und an den eigenen Fehlern zu arbeiten.

[starfox]

Habe ich noch nie drauf geachtet und hat für mich quasi keine Bedeutung.

[Elfchen]

Ich persönlich bin kein Fan von Fasten.
Auch wenn ich finde das es für die Meisten Leute ein schöneres Wort für 'Entzug' ist. Was leider auch am Ziel vorbei gefehlt ist. Denn so viele Leute die es aus Überzeugung an ihrem Glauben machen gibt es auch nicht.
Zumal ich nicht den Sinn darin sehe für 40 Tage lang zu etwas Bestimmten 'Nein' zu sagen nur um nach dieser Zeit meine Prinzipien über den Haufen zu werfen um danach normal weiter zu machen. Ich schaffe das auch ohne.

Wenn jemand anderes darin jedoch einen Sinn sieht oder Spaß daran hat dann bitte, soll er es machen.
Ich werde weder irgendwem abhalten noch dafür verurteilen.

[Adr1anG]

Wenn du nicht diesen Thread eröffnet hättest, dann wäre das komplett an mir vorbei gegangen, wie schon die letzten Jahre.

Also für manche mag es ja hilfreich sein, wenn man 40 bestimmte Tage hat, an den man sich mal am Riemen reißen kann, aber für mich ist das nichts, ich lebe immer so wie ich es für richtig halte und nicht nur in einem festgelegten Zeitraum.

[Diego]

Mich würde mal interessieren, wieso so viele Nutzer hier davon ausgehen, dass man nach Ostern wieder in die Gewohnheiten zurückfällt, die man vor der Fastenzeit an den Tag gelegt hat.

[Jandalf]

(15.02.2015)Diego schrieb:  Mich würde mal interessieren, wieso so viele Nutzer hier davon ausgehen, dass man nach Ostern wieder in die Gewohnheiten zurückfällt, die man vor der Fastenzeit an den Tag gelegt hat.

Ist das nicht die Idee hinter der Fastenzeit? Ich meine, wenn man sich komplett umstellen will, warum bis zur Fastenzeit warten?

[Wasabi Woman]

(15.02.2015)Diego schrieb:  Mich würde mal interessieren, wieso so viele Nutzer hier davon ausgehen, dass man nach Ostern wieder in die Gewohnheiten zurückfällt, die man vor der Fastenzeit an den Tag gelegt hat.

Vielleicht weil das so ziemlich die Definition von Fasten ist, auch aus historischer Sicht. :I

[Diego]

(15.02.2015)Jandalf schrieb:  

(15.02.2015)Diego schrieb:  Mich würde mal interessieren, wieso so viele Nutzer hier davon ausgehen, dass man nach Ostern wieder in die Gewohnheiten zurückfällt, die man vor der Fastenzeit an den Tag gelegt hat.

Ist das nicht die Idee hinter der Fastenzeit? Ich meine, wenn man sich komplett umstellen will, warum bis zur Fastenzeit warten?

Heute ist man ziemlich weit weg von der ursprünglichen Idee des Fastens. Selbst und gerade als gläubiger Christ. Immerhin hat sich die Theologie und auch die Kirche in den letzten 2 Jahrtausenden entwickelt.

Die Fastenzeit bietet einen guten Rahmen um über Veränderungen nachzudenken, die man für das eigene Leben vornehmen möchte. Sowie um diese Veränderungen dann auch auszuprobieren.
Das ist nämlich gar nicht so einfach sowas in den Alltag einzubauen. Denn dieser ist meist gut durchorganisiert um neben der Arbeit auch noch die eigenen Angelegenheiten bewältigen zu können, da blebt vielen keine Zeit für sowas.
Die Fastenzeit weist in solchen Fällen darauf hin, sich diese Zeit zu nehmen.

Edit:

@Kiwi

Ich weis nicht. In der Bibel fasten die Leute immer wieder, weil sie für ihre Sünden büßen wollten/mussten und um die Gunst Gottes zurückzuerlangen. Dazu war es freilich nötig die begangenen Sünden nicht wieder zu begehen.
Aber vieleicht habe ich dich ja auch falsch verstanden, erkläre dich doch bitte etwas ausführlicher.

[Cookie Tree]

(15.02.2015)Jandalf schrieb:  Ist das nicht die Idee hinter der Fastenzeit? Ich meine, wenn man sich komplett umstellen will, warum bis zur Fastenzeit warten?

Für mich ist die Fastenzeit sehr hilfreich mit einer Umstellung zu beginnen. Wie Diego schon gesagt hat, ist es schwer Verwänderungen in den Alltag einzubauen. Ich brauche oft einen Plan, nach dem ich leben kann, sonst verfalle ich zu schnell in alte Gewohnheiten. Ich bin kein Mensch, der sich von heute auf morgen ohne äußere Anreize ändern kann. Dadurch bin ich sehr dankbar eine Hilfe in Form der Fastenzeit zu haben  

(15.02.2015)Diego schrieb:  Heute ist man ziemlich weit weg von der ursprünglichen Idee des Fastens. Selbst und gerade als gläubiger Christ. Immerhin hat sich die Theologie und auch die Kirche in den letzten 2 Jahrtausenden entwickelt.

Das ist wahr. In meiner ehemaligen Kirchengemeinde wurde sehr viel getan, was vor 100en von Jahren verhöhnt worden wäre.  

Diego, was fastest du, wenn ich fragen darf?

[Mudkipz]

Nein, aber ich versuche mich dieses Jahr an "Nöm Fasten". Soll angeblich nach Sünde schmecken, aber probiert hab ichs noch nicht.