Die "Friendzone"

[Cookie Tree]

Aer ist das Fehlen von Etwas nicht genauso natürlich wie das Vorhandensein?

[Kara]

(26.02.2015)Meganium schrieb:  Tja, wenns nicht funktioniert muss man auch irgendwann einsehen, dass es auch garnicht klappen kann. Wenn du Lebensträume hast: Pech. Liebe ist nunmal ein Privileg - nicht jeder bekommt es, selbst wenn man sich dafür anstrengt, bzw. in diesem Fall nichts tut.

Wie kommt man auf sowas? Wenn man nicht ein totaler Soziopath oder Autist ist wird man sicherlich irgendwann einen passenden Partner finden. Einer meiner alten Lehrer hat noch mit Anfang 40 seine Traumfrau gefunden, geheiratet und eine Familie gegründet. Ich finde solange man nicht mit Ende 30 immernoch Dauersingle ist sollte man sich nicht als "Forever Alone" bezeichnen.

(26.02.2015)DerWächter/mmmm schrieb:  Das, was so in Verruf geraten ist und was jeder (auch ich, muss ich zugeben xD) trägt sind KEINE Fedoras. Das sind Trilbys.

Ich hab einen richtigen Fedora, wie Indiana Jones. Na dann hab ich ja alles richtig gemacht  


Zu der "Glück"-Thematik... kann zwar auch funktionieren, sehe ich ja immer wieder im Freundeskreis (aber vor allem bei den Mädels, die plötzlich von einem tollen Typen umworben werden), aber es kann absolut nicht schaden, auch selbst aktiv zu werden (ohne dabei krampfhaft zu suchen). Ihr wollt nicht wissen was ich alles gemacht habe, um an meinen aktuellen Freund zu kommen. Ihr kennt sicher das Lied "Push the Button" von den Pussycat Dolls? Ich fand immer das beschreibt es ziemlich gut.

[LittleMissDevil]

Raus aus dem Haus in Bereiche, in denen man sich wohl fühlt (Interessengemeinschaften, Sportgruppen, Clubs, zu Freunden....) und das am besten regelmäßig. Dabei offen für alles sein ohne verkrampft etwas zu suchen und möglichst keinem was vor machen.

In der Regel klappt es dann von alleine. Man braucht natürlich einen Sozialraum, in dem man sich bewegt. Die Menschen, die diesen Sozialraum teilen, kennen sich irgendwann untereinander oder bilden sogar einen Freundeskreis. Darüber kommen dann neue Leute in den Freundeskreis (eben aus deren Umfeld) und man lernt mehr Leute kennen.

Wenn man dann unverkrampft ist ("Ich will Spaß!", "Ich will neue Leute treffen!" statt "Ich will unbedingt eine Freundin..."), kommt der Rest irgendwann von selbst. In sozialen Gefügen ist man eh lockerer und es ist stressfreier.

[Kara]

(27.02.2015)LittleMissDevil schrieb:  Raus aus dem Haus in Bereiche, in denen man sich wohl fühlt (Interessengemeinschaften, Sportgruppen, Clubs, zu Freunden....) und das am besten regelmäßig. Dabei offen für alles sein ohne verkrampft etwas zu suchen und möglichst keinem was vor machen.

In der Regel klappt es dann von alleine. Man braucht natürlich einen Sozialraum, in dem man sich bewegt. Die Menschen, die diesen Sozialraum teilen, kennen sich irgendwann untereinander oder bilden sogar einen Freundeskreis. Darüber kommen dann neue Leute in den Freundeskreis (eben aus deren Umfeld) und man lernt mehr Leute kennen.

Das kann ich nur unterschreiben. Wichtig ist dabei auch sich nicht immer nur mit den selben Leuten treffen. Wenn man zu Partys (das muss keine richtige "Party" sein, sondern kann auch einfach ein Geburtstag oder ein Spieleabend sein) von Freunden geht hat man häufig die Chance, neue Leute kennenzulernen; oder man läd selbst ein und fügt hinzu "jeder darf noch jemanden mitbringen". So lerne ich immer wieder neue Leute kennen und habe mir in den letzten Jahren in meiner Unistadt einen recht großen Bekanntenkreis angeeignet und zum Teil echt tolle Leute kennengelernt, die so mit meinem direkten Umfeld (also Mitstudenten und so) gar nichts mehr zu tun haben. Vielleicht ist die perfekte Partnerin ja die Schwester des besten Freundes eines Kommilitonen?

[Meganium]

(27.02.2015)Kara schrieb:  Wie kommt man auf sowas? Wenn man nicht ein totaler Soziopath oder Autist ist wird man sicherlich irgendwann einen passenden Partner finden. Einer meiner alten Lehrer hat noch mit Anfang 40 seine Traumfrau gefunden, geheiratet und eine Familie gegründet. Ich finde solange man nicht mit Ende 30 immernoch Dauersingle ist sollte man sich nicht als "Forever Alone" bezeichnen.

Würde es nicht um "Friendzone" gehen, gäbe es einen passenden Begriff: Realismus.

Zwar bin ich der Ansicht, dass man mit steigendem Alter seine Naivität hinterlässt, und einfach nur noch mit Seriösität seinen Partner sucht, sprich man schaut sich nicht nach irgendeinem beliebigen Partner um, geht nur nach Äußerlichkeiten oder gar materiellen Dingen, dennoch ist jeder Mensch in dieser Situation fehleranfällig, und muss nunmal lernen. Das ist beim 17-jährigen so, das wird auch beim 27-jährigen so sein.

Es kann durchaus sein, dass der 17-jährige bis ins hohe Alter mit seiner Freundin/Frau glücklich zusammen ist, es kann aber auch, und das ist einfach die realistischere Variante, wenn ich mir den häufig verwendeten, inflationären Begriff "Ex-" anhöre, in 4 oder 5 Beziehungen führen, und eine Heirat findet erst mit 35 statt.
In diesem Fall wäre ein Spätzünder Anfang 30, letztendlich auch ca. 45-50. In diesem Alterspektrum sind viele Frauen bereits verheiratet, und haben Kinder in die Welt gesetzt. Statistiken habe ich nicht, aber ist es nicht durchaus realistischer, das man im fortgeschrittenen Alter, es einfach schwieriger hat, seine erfüllte Liebe zu finden, wenn man nur mit Fehlschlägen zu tun hatte?

Ein "Es kann trotzdem sein, dass..." mag zwar möglich sein, doch finde ich, dass der Realismus über den Optimismus zu bevorzugen ist. Wenn ich mir einige Menschen in meiner Umgebung anschaue, dann sehe ich irgendwelche biologischen Triebgestalten in ihnen, die bei einer gerade geschiedenen Frau mit einem Kind "Nein!" sagen würden - einfach weil bereits ein anderer Mann bei ihr war.

[Conqi]

Deine ganze Argumentation basiert darauf, dass jeder erstmal 4 bis 5 gescheiterte Beziehungen hinter sich haben muss, um eine langfristige Beziehung zu führen. Ich denke eher, dass wie du auch sagtest in jungen Jahren die allgemeine Reife oft fehlt und später eingegangene Beziehungen daher länger halten.

Aber mit 27 ist man so nah am Magier, da lohnt es sich doch eh kaum noch.

[Kara]

Ich selbst würde ich mich auch als Realist bezeichnen, ein Optimist bin ich definitiv nicht, meine Familie nennt mich sogar gerne einen Pessimisten, was ich allerdings für Quatsch halte


Und ich sehe ganz realistisch, dass man mit Anfang/Mitte/Ende 20, wie es die meisten sind die sich hier im Forum "Forever Alone" nennen, noch absolut Chancen auf eine Beziehung hat. Die wenigsten sind in dem Alter schon verheiratet oder dauerhaft vergeben. Ich kenne so viele (hauptsächlich Mädels, was aber sicher daran liegt dass ich als Frau viele weibliche Freundinnen habe und die sich mir gegenüber vielleicht auch eher öffnen) die ständig rumgeheult haben, dass sie niemals einen Freund finden werden und dass sie alleine sterben werden, und schwupps 2-3 Monate später hatten sie eine Beziehung, und alle Sorgen waren vergessen (während ich selbst immer noch Single war  )*.

Und man hat auch mit über 40 noch gute Chancen auf eine Partnerin, auch wenn es vielleicht sein mag, dass "die Besten" dann schon weg sind, das behauptet zumindest eine Freundin von mir, die mit zarten 27 schon "die biologische Uhr ticken hört"   (und deshalb jeden als potentiellen Partner ausschließt, der sagt dass er nicht heiraten oder Kinder bekommen möchte).
Immerhin gibt es auch all die Frauen, die selbst bisher noch nicht den richtigen Partner gefunden haben, die die vorher vielleicht keine Zeit für eine vernünftige Beziehung hatten (wegen Karriere z.B.), und die die schon wieder geschieden sind.




*Was deswegen besonders witzig ist, da schon einige von diesen Frauen zu mir sagten (wenn ich meinte sie sollen sich keine Sorgen machen), dass ICH ja ständig von Männern angequatscht werde, in der Disco angetanzt werde (als ob das ein Kriterium wäre, mir persönlich wäre es lieber wenn sich die Idioten da fernhalten würde), und Dates habe, während SIE ja nie einen abbekommen würden.

[LittleMissDevil]

Mann "muss" keine Beziehungen hinter sich haben, um eine Gute zu führen, aber es hilft doch Erfahrungen zu haben, um die eigenen Bedürfnisse kennen zu lernen und in späteren Beziehungen einzufordern. Oder auch um eigenes Verhalten zu erkennen, das Beziehungen schädigt

[Kara]

(27.02.2015)LittleMissDevil schrieb:  Mann "muss" keine Beziehungen hinter sich haben, um eine Gute zu führen, aber es hilft doch Erfahrungen zu haben, um die eigenen Bedürfnisse kennen zu lernen und in späteren Beziehungen einzufordern. Oder auch um eigenes Verhalten zu erkennen, das Beziehungen schädigt

Stimmt, aber es geht eben auch ohne. Mit meinem derzeitigen Freund führe ich die erste Beziehung, die ich in der Retrospektive als "vernünftig" oder "ernsthaft" bezeichnen würde (und nicht bloß was lockeres oder Kinderkram), und es funktioniert trotzdem. Wir haben viel in der Beziehung und voneinander gelernt, über die Jahre hinweg. Beispiel: Ich bin eine ziemliche Zicke, was ich am Anfang dieser Beziehung auch normal hab raushängen lassen, habe oft wegen Kleinigkeiten gemeckert - bis ich gemerkt habe dass es daran zerbrechen könnte. Inzwischen bin ich weiser und kann mich besser kontrollieren.

[LittleMissDevil]

Ich habe gesagt, das ist kein muss. Du brauchst mir also kein Gegenbeispiel nennen

[Kara]

War mir klar, ich schrieb ja auch "stimmt" Aber ich dachte vielleicht hilft es anderen in diesem Thread, auch mal ein reales Beispiel zu sehen wie es funktionieren kann, das war also gar nicht für dich gedacht. Zumal Medien ja heutzutage oft propagieren, dass man im Durchschnitt 6-7 Beziehungen gehabt hat, bis man den Partner fürs Leben findet. Aber es geht eben auch anders, und das sehe ich auch immer wieder in meinem Freundeskreis.

[LittleMissDevil]

Wo propagieren die Medien das?

[Kara]

Ich hab das jetzt schon mehrfach im Fernsehen gesehen oder in Zeitschriften gelesen, irgendwer muss wohl mal eine Studie dazu gemacht haben. Frag mich aber jetzt bitte nicht, auf welchem Kanal/in welcher Zeitschrift, das weiß ich beim Besten Willen nicht mehr. Wenn es mir mal wieder auffällt und ich dran denke kann ich es ja hier posten.

[Triss]

Das ist ja nur ein Durchschnitt. Nur weil Menschen im Durchschnitt x Haare auf dem Kopf haben, heißt das doch nicht, das man nicht auch weniger Haare haben kann. Und sicher sind da oft auch sogenannte "Kinderbeziehungen" dabei in der Berechnung. Kara, du hast ja selbst gesagt, dass die Beziehung zu deinem jetzigen Freund die erste "ernstzunehmende" ist, obwohl du anscheinend vorher schon welche hattest.

[Kara]

Dass das nur ein Durchschnitt ist weiß ich Trotzdem fühlen sich meiner persönlichen Erfahrung nach viele, die bisher nur 1-2 Beziehungen in ihrem jungen Leben hatten (oder halt auch gar keine), irgendwie minderwertig oder nicht liebenswert. Dem wollte ich entgegenwirken.

Ich bringe hier in Zukunft einfach keine Beispiele mehr, ok?

[Triss]

Das liegt meiner Meinung nach aber meistens am fehlenden Selbstbewusstsein oder der Idee, man sei nur mit jemandem auch jemand. Was sicherlich auch durch die Medien bedingt ist.

[Laylilay]

Ich halte die "Friendzone" auch ehr für etwas, dass noch aus Spaß in einigen Medien aufgegriffen wird, nehmen wir zum Beispiel die Serie "Scrubs", aber zumindest in unserer Gesellschaft nicht all zu Gegenwärtig ist. Das Wort kommt, meines Verständnis nach aus Amerika, da mögen die Dinge auch anders stehen. Das Leben der Jugendlichen spielt sich zu einem großen Teil in ihren Schulen, welche ja bekanntlich den ganzen Tag dauern und einfach anders gesehen werden als hier, ab, was solche Dinge vielleicht rechtfertigt.

Mir wäre allerdings neu, dass dieser "Friendzone" Begriff hier wirklich aktiv verwendet wird. Ich habe einige männliche Freunde mit denen ich klar nur befreundet bin, und ich habe nicht das Gefühl, dass sich einer von ihnen da schlecht fühlt. Es ist auch albern, ich fühle mich auch nicht in eine "Friendzone" verschoben, wenn mal jemand meine Gefühle nicht erwiedert.

[Meganium]

(27.02.2015)Conqi schrieb:  Deine ganze Argumentation basiert darauf, dass jeder erstmal 4 bis 5 gescheiterte Beziehungen hinter sich haben muss, um eine langfristige Beziehung zu führen.

Richtig. Ich selber habe keine Erfahrungen, also muss ich auf Erfahrungen anderer zurückgreifen. Der gesunde Mittelwert zwischen Aussagen anderer Leute (nicht nur die Medien), wie "Es klappt auch beim ersten Mal..." und "Ich hatte schon einige Beziehungen..." sind eben die paar Anläufe, die einfach jeder Mensch braucht, egal ob 17 oder 37.
Daraus bilde ich einen Standpunkt, und darauf wende ich den Realismus an. Wenn dieser Standpunkt falsch oder gar verletzend sein soll, so bitte ich um Verzeihung, dass mir eine richtige Ansichtsweise bislang verwehrt geblieben ist.

[Peters In NorthEnd]

Tja man lernt halt aus seinen Fehlern aber Beziehungen sind nie was einfaches und wenn ich mit der Erwartungshaltung rangehe das ich mit dieser Person mehr als nur eine Freundschaft haben werde und es ist nicht so dann bin ich natürlich enttäuscht. Ich sollte auch immer mit demjenigen über meine Gefühle reden.

Ach ja und der ganze Friendzone / m'lady mist ist ja manchmal ganz witzig aber in einigen Fällen sind es hier einfach Menschen die nie richtig gelernt haben wie man mit anderen Menschen so umgeht. Finde ich dann nicht so toll das man sich darüber lustig macht.
Das Wort an sich ist sowieso mist. Wenn jemand mich nicht als Partner interessant findet sollte ich das halt akzeptieren und nicht so tun als würde die Welt untergehen. Vor allem wenn dieser Mensch mir eine Freundschaft anbietet.

Nicht jeder braucht einen besonderen Menschen über die Freundschaft hinaus in seinem Leben aber viele wollen das doch gerne und wissen halt nicht wie es geht.

Man muss wohl auch mal einfach raus oder halt dieses neumodische Internet dafür nutzen. Warten hilft wirklich nur wenn man so oder so schon viel Kontakt zu anderen Menschen hat und diesen auch nutzt.

Ich wünsche euch wenn Ihr noch keinen Menschen in eurem Leben habt der euch aus dieser bösen Friendzone befreit jedenfalls viel Glück bei der Suche aber denkt immer dran Friendship is Magic und lasst euch nicht unterkriegen.

[Meganium]

(28.02.2015)Peters In NorthEnd schrieb:  Das Wort an sich ist sowieso mist. Wenn jemand mich nicht als Partner interessant findet sollte ich das halt akzeptieren und nicht so tun als würde die Welt untergehen. Vor allem wenn dieser Mensch mir eine Freundschaft anbietet.

Andersherum, eine Freundschaftsanfrage vom vermeintlichen Verlierer zum/zur Angebeteten - weil es ja nicht geklappt hat, möchte aber nicht jeder eine Freundschaft eingehen wollen. Das schreckt irgendwo doch sehr ab. Freundschaft ist nicht immer Magie.