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23.11.2024, 12:15



Analyse des "Fan seins"
#21
16.07.2015
CherryPrower Offline
Silly Filly
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Beiträge: 77
Registriert seit: 15. Jul 2015

RE: Analyse des "Fan seins"
Also ich denke man kann, wenn man will, auch ein Brony sein, wenn man nur die Serie kennt, ich glaube die meisten hier haben das schon gesagt das man nicht unbedingt Sachen kaufen muss wie ein Plüschtier oder Bettlaken von MLP FiM um zu beweisen das man ein Brony ist ich schaue mir sehr gerne die Serie an und verstehe auch die Moral dahinter was mich daran immer fasziniert hat sind die Main 6 sie haben immer einen Moment wo sie scheinen und mehr lernen über Freundschaft und sind nicht gleich, jeder Character hat eine eigene Stärke, was das noch interessanter macht, sie halten sich nicht immer dran loyal zu sein oder großzügig zu sein was das auch interessant macht aber ich denke das Weiß so gut wie jeder hier aber ich würde sagen ich sehe jemanden als Brony an, wenn die zumindest die Serie sich anschauen und die Namen von den Main 6 wissen, weil ich habe, eine Menge Leute getroffen die behaupten Brony's zu sein aber kennen nicht mal die Namen von den Main 6 und sagen: Ja mein Lieblings Pony ist das pinke Pony... Facehoof
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#22
19.07.2015
Smash Cory Offline
Changeling
*


Beiträge: 939
Registriert seit: 07. Jun 2015

RE: Analyse des "Fan seins"
Nun, Bronies sind wohl dadurch definiert, dass sie im Fandom drin sind, also zumindest an der Community teilhaben. Sonst ist man ja nicht in der Kultur drin. Wie soll man da Brony sein?
Man muss sich ja nichts kaufen. Das hat damit nichts zu tun. Aber Brony zu sein, ist ebenso wie bei den Trekkies und anderen Irren RD wink immer ein Hobby, also eine intensive Beschäftigung. Jemand der nur aus Langeweile am PC zockt, ist doch auch noch lange kein Gamer, oder?

[Bild: besencrew20167uge0zqpri.jpg]
Once upon a time, we used to call him Smash Cory
Dès qu'il devenait francophile, on l'appelle Guy LeCrobag
El PSY CONGROO
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.08.2015 von Smash Cory.)
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#23
26.08.2015
Yaro Offline
Cutie Mark Crusader
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Beiträge: 27
Registriert seit: 11. Mai 2013

RE: Analyse des "Fan seins"
Oh man,
ich glaube, ich bin eine schlechtes Forenmitglied. ^^'
Gerade bin ich schon fleißig am schreiben, und melde mich hier gar nicht mehr.
Was wahrscheinlich daran liegt, dass ich selten online komme und ganz vergessen habe euch auf dem laufenden zuhalten. Erstmal lässt sich sagen, dass ich immer noch an der Theorie fest sitze, Henry Jenkins ist zwar geschafft, aber irgendwie hat mir das nicht geholfen, weshalb ich mich jetzt John Fiske zu wende. Kurz gesagt, ich überlege wie alles irgendwie unter einen Hut zu bekommen ist, da das MLP-Fandom echt sehr groß ist und alles aufzulisten auf 12 Seiten ist einen schwierige Aufgabe, aber mal sehen wie es weitern geht.
Ich werde euch besser auf dem laufenden halten.
Grüße
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#24
30.08.2015
Yaro Offline
Cutie Mark Crusader
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Beiträge: 27
Registriert seit: 11. Mai 2013

RE: Analyse des "Fan seins"
@ Smash Cory
Eine Frage fällt mir dann doch gleich ein.
"Wie intensiv kann man sich den mit den Fandom beschäftigen?"
Oder anders gefragt, bin ich ein Fan, weil ich im Forum bin und auch nun einen Beitrag darüber schreiben möchte?
Oder ist es dafür zu wenig?

Ich glaube es ist schwer eine Nuance dazu zu finden, gerade deshalb würde ich gerne auch eure Meinung dazu wissen.
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#25
30.08.2015
Smash Cory Offline
Changeling
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Beiträge: 939
Registriert seit: 07. Jun 2015

RE: Analyse des "Fan seins"
AJ hmm Gute Frage. Nun, ich beispielsweise partizipiere am Forum und tausche mich über den neuesten MLP-Talk aus, nehme an Treffen Teil, höre Musik und versuche mich an einer Fanfiction.
Ein Fan ist eigentlich meiner Ansicht nach jeder, der sich die Serie nicht nur ansieht, sondern, um von der englischen Übersetzung "supporter" auszugehen, zeigst du das auch gewissermaßen. Ach nee, das klingt auch blöd...

Als Brony definiert man sich ja eher selbst. Man sieht die Serie und beschäftigt sich auch darüber hinaus mit MLP. So würde ich das sehen. Ob sich die Closet Bronies als Fans sehen, können wir ja logischerweise nicht wissen. RD wink
Gehen wir es doch mal von einer allgemeineren Idee aus an, z. B. Fußball. Aber damit habe ich mich bisher kaum beschäftigt...

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Once upon a time, we used to call him Smash Cory
Dès qu'il devenait francophile, on l'appelle Guy LeCrobag
El PSY CONGROO
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#26
31.08.2015
Malte279 Offline
Origamipony
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Beiträge: 2.067
Registriert seit: 16. Dez 2014

RE: Analyse des "Fan seins"
Als ich hier ins Forum gekommen bin habe ich mich noch nicht wirklich als Bronie gesehen und das damals auch geschrieben. Ich hatte die Serie gesehen, hätte mich vorbehaltlos als Fan bezeichnet und mir auch schon einige Geschichten ausgedacht. Ich glaube dass die Teilnahme hier am Forum einerseits und das schreiben an einer Fanfiction andererseits sehr dazu beigetragen haben mein Selbstbild dahingehend zu verändern das ich mich selber als Bronie sehe. Ich besitze nicht ein einziges Stück MLP Merchandise und möglicherweise wird sich daran auch so schnell nichts ändern. Für mich ist es mehr die Mischung aus einerseits sich selbst damit beschäftigen (das traf aber auch schon zu bevor ich hierher kam) und andererseits sich zusammen mit anderen damit beschäftigen das bei mir zu einem nachlassen der unsicherheit darüber ob ich mich selbst als Bronie sah geführt hat.

Bis April 2020 war mein Name hier Mike84.
[Bild: ddvxj0k-2b272180-8426-4a2a-97c3-1140871b...7jLsAqn00g]     [Bild: meine_fanfiction_by_malte279-dao4mgb.png]
Ich freue mich sehr über Feedback und konstruktive Kritik zu meinen Projekten und meiner Fanfiction.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.08.2015 von Malte279. Bearbeitungsgrund: Link eingefügt )
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#27
01.09.2015
RainRunner Offline
Blank Flank
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Beiträge: 8
Registriert seit: 28. Aug 2015

RE: Analyse des "Fan seins"
Also für mich ist es sehr Identitätsstiftend .. ich werde gerne als ''Brony'' erkannt und gerade weil es gegen die Norm. ist.
ich weiß nicht einmal warum ich ein Teil von diesem Fandom bin aber es gefällt mir und ich kann mich mittlerweile damit identifizieren wenn ich online gehe auf Teamspeak etc. dann sagen meine Kollegen auch ''Ach da ist RainbowDash wieder'' oder so in der Art ^^ es gefällt mir immer besser und dadurch habe ich auch sehr viele neue Freunde gefunden was mich dann ebenfalls nochmal gestärkt hat ich trage wenn ich rausgehe gern MLP t-shirts etc. und zeige es sehr offen auch in der Schule bzw. Berufskolleg und ich freue mich ebenfalls wenn dann mal Jemand ankommt und fragt wieso oder was ist das usw..
Außerdem kommt man damit auch besser bei Frauen rüber RD wink Facehoof zmd habe ich die Erfahrung gemacht Big Grin naja ich hoffe ich konnte hilfreich sein und einen ponytastischen Tag wünsche ich euch RD wink Pinkie happy

Fluttershy <3 / Dein Gegner ist nie stärker als du ... du bist einfach zu schwach !

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#28
02.09.2015
Yaro Offline
Cutie Mark Crusader
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Beiträge: 27
Registriert seit: 11. Mai 2013

RE: Analyse des "Fan seins"
Also ich muss erstmal sagen, dass ich hier im Thread von den Beiträgen erfreut bin und es sehr hilfreich finde.
Ich arbeite gerade mich durch Literatur durch, die die Konstitution Fangemeinden analysiert und beschreibt.
Unteranderen finde ich die Schriften von Rainer Winter sehr empfehlenswert, er schlägt sogar eine Typologie der Fans vor. Welche ich kurz mal anbringen möchte.

Novize - Erste Kontaktsuche, potenzielles Interesse, kein kulturelles Fachwissen
Tourist - Sucht in Fandom Vergnügen und Abwechslung, Neugier, unregelmäßige Nutzung des Forums
Der Buff - kulturelles Fachwissen, Engagement in er Sozialwelt des Fandom, Konsumiert Material, das von den anderen Fans gestiftet wurde, Sammler
Der Freak - produziert für andere Fans und sorgt für das Fortbestehen des Fandoms, auch "Der Macher" genannt

Ich finde es ganz interessant, wie so Schubladen konstruiert werden, mit denen jeder ein Level für den Bezug zum Fandom findet.

Ich selber würde mich an dieser Stelle als Tourist outen, da ich wirklich aufgrund von Neugier angefangen habe und bisher mich kaum hier eingebracht habe, sondern in einer beobachtenden Rolle stecke.
Vielleicht ändert sich noch dies.

Würdet ihr dieser Typologie zustimmen, oder sie eher ablehnen?

Grüße
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#29
02.09.2015
Simaris Offline
Draconequus
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Beiträge: 5.349
Registriert seit: 07. Feb 2013

RE: Analyse des "Fan seins"
Abgesehen davon dass die Typologiebezeichnungen etwas irreführend sind (Freak für jemanden er einfach nur Artwork etc von MLP erstellt?) finde ich die Unterordnungen zutreffend.

Ich bin schon lange ein "Buff" und tendiere immer Stärker zum "Freak" da ich mittlerweile auch Organisatorische Dinge rund um das Fandom mache, bei Events helfe oder selber Sachen herstelle.

Für mich ist die Serie eher unwichtig geworden, die Charaktere allerdings interressieren mich sehr.
Deshalb glaube ich auch dass es für mich nicht zuende ist wenn die Serie mal abgesetzt wird, denn die Charaktere und Artwork zu diesen gibt es ja immer noch, und das ist eigentlich der Hauptgrund warum ich MLP liebe und dabei euch bleibe.

Zu Beginn habe ich auch wie mein Umfeld gedacht dass es nur ein Hype ist, aber nach über 2 Jahren Ponykonsum glaube ich kann man nicht mehr von einer "Phase" reden. Ich liebe MLP einfach und schäme mich kein bisschen dahingehend auch ein paar Macken entwickelt zu haben.

Um es Kurz zu fassen:
Es ist ein wesentlicher Teil meiner Idendität geworden Brony zu sein, bzw. jemand der MLP liebt und dies auch lebt.

Die Internetgemeinschaft, naja. Ich bin ein ziemlicher einzelgänger der eher selten menschlichen Kontakt sucht. ich mache ab und zu mal bei Treffen mit, aber das wars auch schon. 2 Treffen im Jahr sind füpr mich "Pflicht" der rest ergibt sich mal so. Das forum nutze ich hauptsächlich um mich auf dem neuesten stand zu halten und um mich zu unterhalten, größtenteils nicht themathisch über MLP.

[Bild: ersatzsig.png]
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#30
02.09.2015
Smash Cory Offline
Changeling
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Beiträge: 939
Registriert seit: 07. Jun 2015

RE: Analyse des "Fan seins"
Interessante Typologie...
Ich habe mich mit sowas eher kaum beschäftigt.
Aus dem Bauch heraus würde ich es als etwas undynamisch abstempeln, aber als Leitfaden finde ich es doch nach einigem Nachdenken echt praktisch.

[Bild: besencrew20167uge0zqpri.jpg]
Once upon a time, we used to call him Smash Cory
Dès qu'il devenait francophile, on l'appelle Guy LeCrobag
El PSY CONGROO
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#31
02.09.2015
Yaro Offline
Cutie Mark Crusader
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Beiträge: 27
Registriert seit: 11. Mai 2013

RE: Analyse des "Fan seins"
@ Simaris: Die Titel sind einwenige irreführend, da stimme ich dir zu, da der "Freak" in der nachfolgenden Beschreibung von Rainer Winter, als das hochgeschätzteste Mitglied der Fankultur eingestuft wird, da dieser im Kern der Community zu verorten ist. Vielleicht sollte ich darauf hinweisen, dass die Bezeichnungen nicht von Winter selbst kreiert wurden, sondern Selbstbezeichnungen von Befragten der Studie zur "Horrorfan-Community" waren.
Ich finde es sehr amüsant, dass deine Antwort sehr charakteristisch für den "Buff" ist, da dieser durch sein Wissensstandard, die Serie selbst nicht benötigt um sich als Fan zu orientieren. Fast wie aus dem Lehrbuch. ^^

@:Smash Cory: Ich bin sehr froh, diese Typologie gefunden zu haben. Ich stimme dir zu, dass sie sehr undynamisch ist, jedoch bitten für mich diese Kategorieen eine Basis für die eigenen Arbeit. Ich denke, dass alle Kategorien noch viel weiter aufgespaltet und verzweigt werden könnte, jedoch müsste ich dafür eine empirische Analyse starten, was meinen Zeitrahmen und auch Inhaltsrahmen bei weiten sprengen würde.
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#32
02.09.2015
Malte279 Offline
Origamipony
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Beiträge: 2.067
Registriert seit: 16. Dez 2014

RE: Analyse des "Fan seins"
Ich vermute, dass die Übergänge zwischen den verschiedenen Kategorien fließend sein und einzelne Aspekte verschiedener Typologien gegeben sein könnten und auch dass Personen sich von einer Gruppe zur nächsten entwickeln können.
Ich würde mich wahrscheinlich am ehesten als Buff einschätzen (solides Grundwissen (aber nicht die Expertise mancher anderen Fans), Großes Interesse an der sozialwelt des Fandoms, konsumieren vor allem von Fancomics zu MLP). Der Aspekt des Sammelns trifft bei mir nicht zu (ich besitze keinerlei MLP Merchandise und halte es auch für wenig wahrscheinlich dass sich das wesentlich ändern wird).
Die Neugier und suche nach Vergnügen aus der Kategorie "Tourist" treffen bei mir ebenfalls zu, allerdings in Kombination mit regelmäßiger (täglicher) Nutzung des Forums.
Beim "Freak" / "Macher" ist die Frage wo es anfängt. Wenn jemand Fanfictions (für andere ebenso wie für sich selbst?) schreibt oder erst wenn Aufträge für Fanart angenommen werden? Und wo beginnt das "für das Fortbestehen des Fandoms" sorgen?

Eine frühere Unterteilung aus einer Doku unterteilte Bronies in "Moderates", "Hipsters" und "Artists" (u.a. in dem Video Let's go and meet the bronies, wobei ich auch hier die Grenzen für fließend halte.

Bis April 2020 war mein Name hier Mike84.
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Ich freue mich sehr über Feedback und konstruktive Kritik zu meinen Projekten und meiner Fanfiction.
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#33
06.09.2015
Pulse Wave Offline
Hintergrundpony
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Beiträge: 3.912
Registriert seit: 13. Jul 2011

RE: Analyse des "Fan seins"
(02.09.2015)Yaro schrieb:  Würdet ihr dieser Typologie zustimmen, oder sie eher ablehnen?
Ich arbeite seit einiger Zeit an meiner eigenen und erheblich umfangreicheren Typologie, die sich auf Bronies spezialisiert. Gebt mir noch ein bißchen Zeit.

GNU/Linux – ja bitte! · Brony-Typologie
Call upon the Seafoamy [Bild: durpy_seafoam_transpap3jm8.png] when you're in distress
(Originalzeichnung von Durpy)
Neuer Avatar von Colora Paint · Und meine Pony.fm- und SoundCloud-Konten sind jetzt auch nicht mehr leer!
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#34
06.09.2015
Yaro Offline
Cutie Mark Crusader
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Beiträge: 27
Registriert seit: 11. Mai 2013

RE: Analyse des "Fan seins"
@Pulse Wave :
DAS würde mich wirklich sehr interessieren.
Ich habe gerade am diesen Wochenende wieder einige Texte zu dem Thema der Fan-Typologie gelesen, aber im Großen und Ganzen kommen die meisten Arbeiten zu dem Schluss, dass die viergenannten Typen sich bestätigen.
Also Novize, Tourist, Buff und Freak. Dabei können sich diese Begriffe leicht modifizieren, aber im allgemeinem Konsenz kommt man auf den: Konsument, Kurzzeit-Konsumenten(Tourist), den Meta-Konsumenten(als der Konsument von Fanprodukten) und den Fanproduzenten. Die Literatur beruft sich dabei auf die Communityforschung zu Harry Potter oder Twilight. Bronies sind da noch unerforscht.
Bin gespannt auf deinen Ansatz.
Grüße
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#35
07.09.2015
Smilley Offline
Wonderbolt
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Beiträge: 1.039
Registriert seit: 20. Jun 2012

RE: Analyse des "Fan seins"
Wobei man das auch mehrdimensional sehen muss: ich hab' angefangen, Fan-Material zu produzieren, bevor ich mich ernsthaft mit Fan-Musik, Bildern oder Fiction beschäftigt habe. Ich besitze auch nach wie vor sehr wenig Merch, auch wenn mir die wenigen Dinge doch sehr lieb sind.

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#36
07.09.2015
Malte279 Offline
Origamipony
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Beiträge: 2.067
Registriert seit: 16. Dez 2014

RE: Analyse des "Fan seins"
Wie schon gesagt halte ich es für wahrscheinlich, dass die Übergänge zwischen den genannten Kategorien eher fließend sind und eine Reihe von Fans sich vielleicht nicht uneingeschränkt nur einer dieser Kategorien zuordnen könnten. Vielleicht könnte (ausreichende Teilnahme von Forummitgliedern vorausgesetzt) eine Umfrage diesbezüglich diese Befürchtung zerstreuen oder erhärten.
Nach welchen Hauptkriterien können Fankategorien eigentlich erstellt werden? Häufigkeit mit der Fans sich in irgendeiner Weise mit MLP beschäftigen (Täglich, Wöchentlich, seltener)? Art der Beschäftigung (ich schaue nur die Filme, ich schaue die Filme und lese MLP Comics/Fanfictions, ich kreiere Fanart bzw. schreibe Fanfictions, ich opfere ihrer Hochherlichkeit Twilight Sparkle jeden Tag sechs Hamster auf einem celestianischen Altar Do not want)? Interaktivität mit anderen Fans (ich beschäftige mich nur für mich selbst mit MLP, ich kommuniziere oft online mit anderen bronies, ich treffe mich im real life mit anderen bronies)?
All das könnten mögliche Kategorien sein, die aber eine ganze Reihe von unterschiedlichen Kombinationsmöglichkeiten zulassen würden.

Bis April 2020 war mein Name hier Mike84.
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Ich freue mich sehr über Feedback und konstruktive Kritik zu meinen Projekten und meiner Fanfiction.
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#37
29.12.2015
Pulse Wave Offline
Hintergrundpony
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Beiträge: 3.912
Registriert seit: 13. Jul 2011

RE: Analyse des "Fan seins"
(06.09.2015)Pulse Wave schrieb:  
(02.09.2015)Yaro schrieb:  Würdet ihr dieser Typologie zustimmen, oder sie eher ablehnen?
Ich arbeite seit einiger Zeit an meiner eigenen und erheblich umfangreicheren Typologie, die sich auf Bronies spezialisiert. Gebt mir noch ein bißchen Zeit.
(06.09.2015)Yaro schrieb:  @Pulse Wave :
DAS würde mich wirklich sehr interessieren.
[...]
Bin gespannt auf deinen Ansatz.
Ich denke, das ist jetzt veröffentlichungsreif.

WARNUNG: Es ist streckenweise mit sehr spitzer Feder geschrieben, und ich habe hier und da kein Blatt vor den Mund genommen.


Das Kiddie
Kennt ihr das Meme mit diesem 12jährigen Bengel, der neu im Internet ist, nichts richtig peilt und alles falsch versteht? So ungefähr.

Klar, jeder fängt mal irgendwo an, aber das Kiddie fängt gerade überall neu an und versucht nicht mal, nicht wie ein Vollnoob zu wirken, weil es selbst gar nicht merkt, daß es sich wie ein Vollnoob aufführt. Auch wenn die betreffende Person schon 16 ist, so fällt sie durch ihr unreifes Verhalten unter "Kiddie".

Jedenfalls hat das Kiddie wohl erst seit kurzem erstmals privaten Internetzugang, sei es per Laptop, sei es per Smartphone. Chatten kann das Kiddie schon fleißig genug, um sich damit seine Attitüde gegenüber Rechtschreibung, Zeichensetzung etc. im Internet gründlich zu versauen – im Internet ist es egal, ob es ein Forum oder Whatsapp ist, denn beides ist nicht Schule, wo die Rechtschreibung bewertet wird. Also pfeift man komplett drauf und nutzt Satzzeichen ausschließlich als Teil von Smilies. Das Kiddie ist nicht mal ausgefuchst genug, um eine Lese-Rechtschreibschwäche als Ausrede für die eigene Faulheit vorzuschieben, geschweige denn, um zu wissen, wie zwecklos das ist.

Von Internetforen hat das Kiddie keine Ahnung und damit auch null Erfahrung. Trotzdem – oder gerade deswegen – verzichtet es auf jegliches Lurken, obwohl gerade es "meer lauern" sollte. Es guckt sich nicht mal um, was es an Forenbereichen gibt und wofür welcher Forenbereich ist. Es interessiert sich nicht dafür, was auf der ersten Seite eines Unterforums schon an Threads vorhanden ist, von allen anderen Seiten ganz zu schweigen. Es weiß entweder nicht, daß es eine Forensuche gibt, oder es ist zu faul, sie zu nutzen – wie es überhaupt zur Benutzung von Suchmaschinen zu faul ist und sich lieber von anderen Forenusern Informationen, die man mit Leichtigkeit ergooglen könnte, auf einem Silbertablett servieren läßt, ohne sich dafür zu bedanken.

Totale Unerfahrenheit mischt sich also mit Gleichgültigkeit und Hedonismus, wenn das Kiddie sein erstes Forum entdeckt, sich registriert und sofort zu posten anfängt, obwohl es von Foren, Netiquette usw. keine Ahnung hat. (Nutzungsbedingungen und Forenregeln? tl;dr, aber trotzdem per Klick abgesegnet, daß es alles gelesen und verstanden hat.)

So kommt es zum einen immer wieder vor, daß Kiddies diverse neue Threads in offensichtlich völlig falschen Unterforen eröffnen, die dann von den Mods ins richtige Unterforum verschoben werden. So manches Kiddie macht damit auch eine ganze Weile weiter. Okay, es muß seine Threads erst wiederfinden, aber es gewöhnt sich daran, daß die Mods sein Chaos aufräumen. Ist doch ein toller Service, wenn einem die Threads vom "Personal" in die richtigen Unterforen geschoben werden, dann muß man nicht sein eigenes Hirn dafür anstrengen.

Das Kiddie neigt auch dazu, reihenweise neue Threads zu eröffnen zu Themen, zu denen es schon Threads gibt – am besten sogar noch auf der ersten Seite des Unterforums oder gar da sogar noch unter den ersten 10 Threads, weil es nicht weiter nach unten guckt als drei oder fünf Threads. Wie gesagt, es benutzt nicht die Forensuche (kennt sie entweder nicht oder "lol kb zu suchn^^"), und überhaupt ist Lesen anstrengend, wenn's mehr als 140 Zeichen sind. In Foren mit hoher Kiddie-Dichte kommt es vor, daß diese Threads von anderen, gleichermaßen unerfahrenen Kiddies sogar Antworten kriegen, bevor ein Mod sie entweder mit dem schon existierenden Thread zu dem Thema zusammenführen oder mit Verweis auf den schon existierenden Thread schließen kann.

Wenn ein Kiddie eine Frage hat, erwartet es Antworten innerhalb der ersten paar Minuten, am besten innerhalb von Sekunden. Auf Whatsapp geht's ja auch so schnell. Das Kiddie wird eine Weile brauchen, um die Unterschiede zwischen einem Chat und einem Forum zu begreifen. Das merkt man besonders, wenn es sechs Minuten nach seinem Startpost noch einmal nachhakt.

Das Konzept von "on-topic" ist dem Kiddie ebenso fremd. Es postet in existierenden Threads auch mal mehr oder weniger themenfremd, besonders wenn ihm gesagt wird, es soll nicht für jeden Scheiß neue Threads erstellen. Also schmeißt es sein Anliegen in den nächstgreifbaren Thread und glaubt, die Mods putzen schon hinter ihm her.

Ein weiteres Kiddie-Merkmal kann die Wahl des Nickname sein. Häufig ist er eher einfallslos, weil die Kiddies noch keinen etablierten Online-Nick haben, oder sie verwenden gar ihren Realnamen, oder sie scheitern beim Versuch, sich nach ihrem Lieblingscharakter zu benennen (woraus viele der Abwandlungen von "Rainbow Dash" als Usernames resultieren – nicht alle, aber auffallend viele). Anscheinend ist es für Kiddies sogar zu anstrengend, andere Usernamen zu lesen, sonst wüßten sie, wie normalerweise Usernamen aussehen.

Einige dieser Verhaltensweisen findet man auch bei wesentlich älteren Usern, Digital Immigrants, die sich auch erst in die Gepflogenheiten des Netzes einfinden müssen. Diese verfallen allerdings nicht in spartanischen Chat-Schreib, sondern verfassen jedes Posting wie einen Brief mit Anrede, Grußformel und Signatur – derweil sie die eigentliche Signatur, die ursprünglich mal dafür in Foren eingebaut wurde, überhaupt nicht nutzen. Sie schreiben "Du" immer mit großem D oder siezen gar die Forenuser, die sich untereinander ausnahmslos duzen, weil auch sie nicht genug gelurkt haben, um zu wissen, daß man sich duzt. Aber derartige Späteinsteiger gibt es unter den Bronies nicht.

Das mit dem Siezen könnte einem Kiddie schon deshalb nicht passieren, weil es glaubt, unter ausschließlich Gleichaltrigen ± 1 Jahr zu sein, somit impliziert, daß jeder Forenuser noch zur Schule geht, und total vom Glauben abfällt, wenn jemand schon einen Führerschein hat, studiert oder gar berufstätig ist und nicht mehr bei seinen Eltern wohnt.

Die typische Ponysona eines Kiddie – sofern es weiß, was eine Ponysona ist – ist ein Alicorn, das alles und noch mehr kann von schneller fliegen als Rainbow Dash bis besser zaubern als Twilight Sparkle. Sind Alicorns als Ponysona nicht erlaubt, ist es ein Pegasus, das schneller fliegen kann als Rainbow Dash – der Einhornteil wird geopfert, weil Einhörner eh uncool sind. Wenn das Kiddie den Pony Creator entdeckt, macht es seine Ponysona pechschwarz (#000000) und knallrot (#FF0000), natürlich riesengroß, mit Reptilienaugen und allem an Accessoires, was man anbringen kann. Donut Steel.

Schlimmer geht's immer, besonders dann, wenn die Kiddies erst Memes entdecken. Dann werden sie die massenhaft nutzen – und überwiegend massenhaft falsch, weil es noch eine Weile dauern wird, bis sie sie verstehen.

Das Kiddie ist hochgradig gefährdet, sich in einen Ponyfag weiterzuentwickeln.

Das Urgestein
Viele landen im Bronytum, finden die Serie/die Charaktere/die Fanworks ganz toll, aber aus irgendeinem Grunde hält es sie da nur ein paar Monate. Vielleicht haben sie so schnell wieder das Interesse verloren, vielleicht hat sie irgendwas angenervt, was mit der Serie herzlich wenig zu tun hat, vielleicht setzen sie die Off-Topic-Bereiche von Bronies.de mit dem Bronytum als Ganzes gleich, weil sie nie was anderes gesehen haben, vielleicht nicht mal Equestria Daily. Auf jeden Fall ziehen sie sich irgendwann ganz aus dem Fandom zurück oder treiben sich nur noch in Off-Topic- oder gar nur Chatbereichen ihres Stammforums rum (sofern es nicht die waren, die sie vergrault haben), um da mit ihren Kumpanen rumzuhängen.

Das Urgestein ist das Gegenteil davon. Urgesteine sind schon ewig lange dabei, häufig mehr als zwei Jahre, manche sogar schon seit vor Februar 2012, als die erste große Bronyflut über Bronies.de hereinbrach, oder im englischsprachigen Bereich seit einer Zeit, als die erste Staffel noch nicht komplett gesendet war. Ereignisse, von denen viele Bronies nichts wissen (und die sie häufig auch nicht interessieren, weil es vor "ihrer Zeit" war), hat das Urgestein selbst miterlebt und nicht nur daraus gelernt, sondern kann aus eigener Erfahrung davon erzählen. Daher sind Urgesteine auch vor Ragequits gefeit – wenn nicht, wären sie schon lange nicht mehr dabei. Aber Lauren Fausts Rückzug, Derpygate und die Royal-Wedding-Sache haben sie schon überstanden, warum sollten sie ausgerechnet wegen Twilicorn ragequitten?

Gerade unter deutschen Urgesteinen ist die Vorliebe für die englische Originalfassung weit verbreitet. Einige waren schon vorm Herbst 2011 dabei, als die deutsche Synchro Premiere feierte und mit äußerster Skepsis aufgenommen wurde, weil zumindest Teile der ersten Staffel noch für dieselbe Zielgruppe wie Dora the Explorer synchronisiert worden waren und die deutsche Fassung der verbesserten Season 2 erst im Herbst 2012 rauskam.

Urgesteine, die sich bis heute für die Ponys interessieren und nicht nur in Brony-Communities herumhängen, um da ihre Kumpels zu treffen, sind häufig auch entweder Kreative oder Macher.

Der Kreative
Die Kreativen unter den Bronies sind insofern kreativ, als sie sich von den Ponys zu eigenen Kreationen inspirieren lassen. Diese Kreativität teilt sich auf auf viele Bereiche: Fanfiction, Kunst, Musik, Animation, Customs, Plushies, Cosplay...

So groß, wie die Bandbreite an Möglichkeiten ist, ist auch die Bandbreite der Qualität. Je nach Bereich gibt es mehr oder weniger Bronies, die sich in diesem Bereich zum ersten Mal betätigen. Der überwiegende Teil der Fanfic-Autoren beispielsweise dürfte vor der Bronyzeit noch keine Fanfics geschrieben haben. Einerseits bringt das natürlich einiges an haarsträubendem Geschreibsel mit sich, andererseits ist das Schaffen von Fanfiction natürlich ein langwieriger Prozeß, an den sich besonders diejenigen erstmals wagen, in denen ohnehin ein entsprechendes Talent schlummert. Will sagen: Gerade hier fallen Meister vom Himmel. Wer eher binnen kürzester Zeit ein Meisterwerk erschaffen will, wird nie etwas veröffentlichen, wenn er merkt, daß eine gute Fanfic nicht innerhalb eines Nachmittags geschrieben ist.

Noch ein typischer Einsteigerbereich ist die Musik. Gut, schreiben sollte man im Bronyalter schon können, aber musizieren können nur wenige Newfoals. Das hält den Rest nicht unbedingt davon ab, es zu lernen. Viele wählen dabei einen Weg, der schnelle Resultate bei geringem bis gar keinem finanziellen Einsatz bringt: Musikproduktion am Rechner. Ersatz für das, was man im Musikunterricht in der Schule geflissentlich ignoriert (hat), sind YouTube-Tutorials, die komplett Ahnungslosen zeigen, wie man mit gewissen Programmen (FL Studio, Massive...) Tracks in bestimmten Musikrichtungen zusammenklickt. Ein Instrument muß man dafür nicht spielen können – und auch Harmonielehre und dergleichen braucht man nicht, denn der erste eigene Track ist strikt nach Tutorial, und folgende Tracks entstehen nach dem Tutorialmuster, von dem durch Experimentieren abgewichen wird – mal hier klicken, mal da drehen, und wenn's gut klingt, wird's behalten, auch wenn man eigentlich nicht weiß, was man da macht. Von nullkommanull auf EDM-Producer in 5 Minuten, ohne einen Cent dafür bezahlen zu müssen (wenn man weiß, wo man FL Studio "saugen" kann).

Um so mehr stechen diejenigen hervor, die schon musikalisch erfahren waren, als sie Bronies wurden, und diese Erfahrung nutzen, um Ponymusik zu machen. Die haben natürlich einen Vorsprung gegenüber den Anfängern. Klar gibt's auch da Laptop-Produzenten, die noch nie ein Hardware-Instrument unter den Händen hatten und das auch gar nicht vermissen, aber die sind dann "alte Hasen", und nicht wenige von ihnen haben auch wirklich Ahnung von Musik. So manch einer pfeift dabei auf elektronische Genres und dirigiert virtuelle Orchester. Und dann gibt's da noch diejenigen, die "richtige" Musikinstrumente spielen können und sich wohltuend vom geloopten Elektronik-Einerlei abheben. Klar, davon wiederum sind sehr viele Metal-Gitarristen, aber auch im akustischen Bereich findet man einige Künstler. Garniert wird das Ganze von denjenigen, die ihre Stimmbänder gewinnbringend einsetzen können – Bonuspunkte, wenn sie dann auch noch ihre eigenen Backings einspielen können (z. B. MandoPony, AcousticBrony, BlackGryph0n oder "Eurobeat Brony ft. Odyssey", was ein und dieselbe Person ist). Gewissermaßen die Königsdisziplin, aber auch hochgradig selten, ist die feste, voll besetzte Bronyband, und da sind mir kaum mehr als Przewalski's Ponies bekannt.

Kunst und mehr noch Animation sind wiederum derart beeindruckende Formen der Kreativität, daß sich nur wenige Anfänger unter den Bronies wirklich an das Thema wagen, und wenn doch, dann wissen sie zumindest, was sie zu tun haben. Comics, die in MS Paint zusammengekrakelt werden, sind in der Regel Parodien auf entsprechende Comics ohne Ponybezug, wie sie auf Imageboards kursieren. Ansonsten steigen die wenigen Einsteiger schon mit ihren ersten Versuchen auf hohem Niveau ein, denn der hochqualitative Output des Bronytums schüchtert nicht wenige Kunstinteressierte ein. Wie gesagt, mit Animation ist es noch schlimmer, selbst wenn man nicht weiß, wie lange jemand wie Jan für ein paar Sekunden Video braucht. Ungeduldige, die an einem Nachmittag schon vorzeigbare Ergebnisse wollen, schrecken zu Recht davor zurück.

Wenn man es wirklich drauf hat, kann es leicht zu einer Art "Karriere" kommen, die zum #Horsefame und VIP-Status führt. Irgendwann wird mal etwas, was man gemacht hat, auf Equestria Daily gezeigt. Passiert das mehrfach, wird EqD ebenso wie die EqD-Leserschaft auf den Schöpfer aufmerksam. Der Weg zum ersten kleinen Hype ist geebnet, und wenn der kommt, rutscht man schneller ins VIP-Fach, als einem lieb ist. Das allerdings weckt Begehrlichkeiten, und leider werden immer wieder Bronies kreativ, weil sie sich davon eine schnelle steile VIP-Karriere versprechen. Das sind dann die Famewhores.

Der VIP
Irgendwas Beeindruckendes hat er mal gemacht. Wenn er Musiker ist, hat er irgendwann mal entweder mit seinem Gesamtwerk oder mit einem bestimmten Song beeindruckt, und sei es im Fahrwasser eines damals schon berühmten anderen Musikers im Zuge einer Collab. Oder er ist Synchronsprecher für Fananimationen oder selbst Animator oder anderweitig Künstler. Vielleicht betreibt er auch eine große Website oder ist durch eine andere Aktion im Bronytum positiv aufgefallen. Jedenfalls hat er es auf diesem Wege zu Ruhm gebracht. Und sein Ruhm und Gefeaturetwerden auf Equestria Daily schaukeln sich gegenseitig auf.

Das führt dazu, daß der VIP über dem übrigen Bronytum zu stehen scheint. Auf Conventions und andere überregionale Brony-Veranstaltungen wird er eingeladen, auch wenn die Veranstalter Unsummen ausgeben müssen, um ihn schlimmstenfalls aus Übersee einzufliegen, ihm ein Hotelzimmer zu besorgen (im Zweifel in demselben Edelhotel wie Showmitarbeiter) und vielleicht sogar seinen Transfer zur Convention und zurück zu bezahlen. Es rechnet sich aber schon mal, wenn der VIP während der Kartenvorverkaufsphase schon auf der Gästeliste steht und etliche Bronies sich ein Ticket kaufen, nur um diesen VIP zu treffen – hier beginnen die Grenzen zwischen kreativen Bronies und Mitarbeitern an der Serie zu verschwimmen.

Der VIP selbst zieht auch Vorteile daraus. Er kommt für lau zu Conventions, die er sich nie leisten könnte. Das heißt, von der Convention selbst sieht der VIP mitunter eher wenig. Um den ihn hypenden Bronyhorden zu entgehen, nutzt er einen Vorteil als Ehrengast und hält sich zwischen seinen offiziellen Auftritten in abgetrennten Bereichen auf, zu denen nur Ehrengäste Zutritt haben. Wird er nicht eingeladen, meldet er sich zu Conventions kurzerhand als freiwilliger Helfer, und zwar zumeist hinter den Kulissen, oder er macht sein eigenes Panel, was ihm auch wieder Privilegien einräumt, oder er macht einen Händlerstand auf, um einen Tisch zwischen sich und der Masse zu haben (sofern er was zu verkaufen hat), oder er meidet Conventions ganz. Für gewöhnlich wird er aber genügend von Conventions hofiert, daß das alles nicht nötig ist.

Der Status von VIPs in Musikerkreisen ist nicht ganz unumstritten. "Kleine" Musiker haben häufig den Eindruck, als wenn die Großen der Brony-Musikszene nicht nur überproportional häufig auf Compilations und Equestria Daily vertreten sind, sondern auch Collabs nur untereinander machen. Natürlich ist es so, daß nicht jedem drittklassigen EDM-Zusammenklicker eine Collab zugesagt wird, besonders dann nicht, wenn offensichtlich ist, daß der No-Name nur auf schnellen Fame im Fahrwasser des VIP aus ist. Aber viele talentierte und trotzdem eher unbekannte Bronykünstler trauen sich schlicht und ergreifend nicht, eine Collab mit einem der Großen zu initiieren, weil sie glauben, sie hätten da eh keine Chance. Wenn man einen der Großen selbst fragt, wird der einem auch sagen, daß es keine abgegrenzte Musikerelite im Bronytum gibt, die unter sich bleibt. Dennoch bleibt der Eindruck.

Der Senkrechtstarter
Eine besondere Form des Kreativen auf dem schnellen Weg zum VIP.

Ihn zeichnet aus, daß er im Fandom schlagartig mit immenser Kreativität aufschlägt. In dem Augenblick, wo er erstmals auf einer Ponyseite vorstellig wird, hat er auch gleich etwas Selbsterschaffenes dabei – und haut sein Publikum gleich mal damit komplett um. Statt allmählich die Karriereleiter der Kreativität zu erklimmen, gelingt ihm dadurch der sofortige Sprung von null auf #horsefamous.

Im Grunde klingt das nach einem wahrgewordenen Traum: Kaum daß man als Brony bekannt ist, ist man nicht nur bekannt, sondern man steht sofort im Rampenlicht. Das hat aber auch seine Nachteile: So ein Brony hat keine anfängliche Phase, in der er nicht berühmt ist und einfach nur ein Brony unter vielen. In dieser Phase hätte er locker mit anderen Bronies abhängen und ein paar Bekannt- und Freundschaften im Bronytum schließen können.

Statt dessen ist er von Anfang an sofort ein VIP. Kaum jemand traut sich, ihn wie einen ganz normalen Brony zu behandeln. Entweder man kennt ihn gar nicht, oder man haßt ihn für das, was er macht, oder man himmelt ihn an für das, was er macht. Über das, was ihn berühmt gemacht hat, hinaus kennt man ihn gar nicht. Zu Conventions wird er wahrscheinlich nur als Ehrengast gehen und sich außerhalb seiner geplanten Auftritte praktisch nur im VIP-Bereich aufhalten, denn wenn er draußen rumläuft, so weiß er, flippt die halbe Con komplett aus, weil sie ihn persönlich sehen.

Letzten Endes wird er eine ganze Menge Fans haben, vielleicht auch falsche Freunde, aber keine echten. Da gilt dann: It's lonely at the top. Und weil er eben keine Freunde hat, weiß auch keiner, wie er "normal" so drauf ist, außer vielleicht andere VIPs. Wenn er Glück hat, geht er als Phantom durch, über das niemand etwas weiß; wenn er Pech hat, machen Gerüchte über sein Privatleben die Runde, die niemand widerlegen kann, weil es niemand besser weiß.

Die Famewhore
Er ist kein VIP, will aber einer sein. Und zwar erstens möglichst schnell, zweitens mit möglichst wenig Einsatz und drittens mit möglichst wenig Vorwissen, denn davon hat er auf keinem Gebiet was, auf dem man im Bronytum berühmt werden will. Er ist kein Musiker, kein Künstler, kein Animator, kein gar nichts.

Famewhores wählen häufig die Musik als Vehikel, um zum neuen Superstar aufzusteigen, denn an Musik scheint ständig Bedarf zu bestehen, es gibt viele berühmte Bronymusiker, und so ein Song ist relativ kurz, woraus sie schließen, daß er relativ einfach und schnell zu produzieren geht. Natürlich haben diejenigen von Musik keine Ahnung, erst recht nicht vom Musikmachen. Zum Lernen eines Instruments reicht die Zeit nicht, nicht mal, um Musiksoftware zusammenzusparen. Ersteres ersetzen YouTube-Tutorials, letzteres wird geregelt mittels Raubkopien der in den Tutorials verwendeten Programme. So klickt man sich dann einen Track zusammen. Um dem dann Ponybezug zu geben, werden entweder Dialogsamples (am häufigsten noch "Yay!" und "Louder!") draufgeklatscht. Oder man nimmt als Bildteil für das Video auf YouTube einfach ein irgendwo ohne Erlaubnis geklautes Bild von Vinyl Scratch, zack, ist es ein Ponytrack. Oder noch besser, man nimmt einen fix und fertigen Song von Skrillex beispielsweise, pappt da die Ponysamples drauf und gibt das als Eigenkreation aus – als wenn es sonst keine Bronies gäbe, die einen Skrillex-Song nicht als solchen identifizieren könnten, weil sie ihn vorher schon mal ohne Ponysamples gehört haben.

Ein Spezialfall sind diejenigen, die eigens ins Bronytum einsteigen, weil sie irgendwo aufgeschnappt haben, daß es da einfach sei, als Musiker berühmt zu werden. Die geben sich tatsächlich nur für ihren Fame mit Bronies ab.

Natürlich machen die Famewhores so ziemlich alles falsch, was sie falsch machen können. Zunächst mal klingt der fertige Song ziemlich kacke, weil er schnell-schnell zusammengebastelt wurde, weil man noch diesen Nachmittag unbedingt zum nächsten Sim Gretina avancieren und gefeiert werden oder allerspätestens am nächsten Morgen mindestens 50.000 Likes auf seinem YouTube-Musikvideo haben will. Entsprechend ist der Mix gruselig und hat jegliches Mastering gleich überhaupt nicht stattgefunden. Aber davon hat man eh keine Ahnung, geschweige denn Zeit dafür.

Außerdem sind die Zeiten, in denen das geklappt hätte, lange vorbei. Auf YouTube wird man als Nachmacher, der einfach nur auf schnellen Fame aus ist, sehr schnell identifiziert und downgevotet. Und Equestria Daily läßt den 71.955. Skrillex-Soundalike-Dubstep-Track mit draufgeklatschten Ponysamples schon lange nicht mehr durchgehen. Heutzutage hat man am ehesten noch Chancen mit etwas, das es vorher noch nicht gegeben hat, also Preisklasse "Mother Changeling" von Sand Josieph. Aber dafür muß man ja wieder kreativ werden und richtig Zeit aufwenden und Ahnung haben...

Folglich verschwinden Famewhores häufig so schnell wieder, wie sie aufgepoppt sind.

Der Macher
Der Macher könnte ein Urgestein sein, häufig ist er es auch. Oder er hatte seine Projektidee schon, bevor er sich überhaupt in einem Forum registrierte, und will die jetzt durchziehen, dann hat er sich aber schon eine Weile ins Fandom eingelesen. Dennoch trifft man ihn in Bronyforen eher selten an. Er ist zwar registriert, postet aber selten und schon gar nicht in den überbordenden Off-Topic-Bereichen. Und warum nicht? Weil er keine Zeit hat. Weil ihn andere bronybezogene Projekte zu sehr in Beschlag nehmen.

Der Macher bringt mit Leidenschaft Dinge im Bronytum ins Rollen, die andere Bronies teilweise als selbstverständlich ansehen und hinnehmen, als seien sie vom Himmel gefallen. Macher sind die treibenden Kräfte hinter großen Meetups und Conventions; gerade letztere beschäftigen sie auch schon mal permanent. Folglich sind sie es auch, die die Gründung von Bronyvereinen initiieren und dort dann im Vorstand oder – auch nicht weniger häufig – in einem der Orgateams landen. Macher stecken auch hinter den großen populären Brony-Websites.

Einige Macher nutzen bei ihren Tätigkeiten Erfahrungen aus der Zeit, bevor sie Bronies wurden. Andere wiederum sind einfach nur hochmotiviert und ehrgeizig und lernen alles von Grund auf als Bronies.

Solange ein Macher ein Macher ist, ist er bombenfest im Bronytum drin. Ragequits aufgrund von Geschehnissen in der Serie sind selten, dafür sind Macher meistens emotional genug gefestigt und denken rational genug. Und wenn doch, schmeißen sie ihr Projekt deswegen nicht von heute auf morgen hin, sondern ziehen sich höchstens noch mehr aus der Community zurück und bereiten derweil die Übergabe an jemand anders vor oder machen gar als Nichtbrony trotzdem weiter.

Je mehr ein Macher mit dem Projekt, an dem er arbeitet, persönlich in Verbindung gebracht wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß er dadurch zum VIP wird. Anhimmeln kann man ihn dann trotzdem nur "aus der Ferne", weil er so beschäftigt ist, daß man an ihn eh nicht rankommt.

Famewhores wiederum versuchen sich für gewöhnlich nicht an Macher-Methoden, weil sie ziemlich schnell begreifen, daß das viel Arbeit ist, die man auch nicht einfach liegen lassen kann, wenn man keinen Bock mehr hat, und nur mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit zu Fame führt.

Macher als Senkrechtstarter sind sehr selten, denn als Macher muß man das Fandom gut kennen.

Der Ponyfag
Einer der Hauptgründe, warum das Bronytum von außerhalb als eher negativ und nervig betrachtet wird, ist der Ponyfag. Seitdem er MLP:FiM kennengelernt hat, hat er es sich zur Lebensaufgabe gemacht, alle Welt damit zu missionieren und zu Bronies zu machen, weil MLP:FiM das Größte überhaupt ist. Ständig erzählt er Leuten, wie toll die Serie (und sein Lieblingspony) doch ist. Und zwar ungefragt. Und online gern in Bereichen, wo das gar nicht hingehört. "Love & Tolerance" hat er nie begriffen, weiß auch nicht, woher das eigentlich kommt, skandiert es aber trotzdem ständig, weil er glaubt, daß es dazugehört oder gar in der Serie selbst vorkommt. Außerdem zückt er es als Totschlagargument, wenn man ihn wegen seines Verhaltens maßregeln will.

A propos Love & Tolerance: Wenn DHX Media oder Hasbro irgendwas macht, was dem Ponyfag nicht paßt, ist er einer von denen, die am lautesten dagegen ragen, wird also zum Wutbürger – allerdings ohne Ragequit, weil Brony5ev0rz!!1! (und weil er nicht will, daß ihm jemand in seiner Abwesenheit seine Waifu Rainbow Dash/Fluttershy/... wegnimmt). Auch in diesem Fall wieder in den unpassendsten Situationen und immer ungefragt.

Nicht wenige Ponyfags sind Cloppers und müssen auch das ständig rausposaunen; folglich sind aus dieser Gruppierung wiederum viele Extremisten.

Ponyfags sind eigentlich eine kleine Minderheit, aber sie sind zusammen mit den Wutbürgern (mit denen sie sich ja durchaus schon mal überschneiden) mit Abstand die lautesten und somit so ziemlich die einzigen Bronies, von denen die Öffentlichkeit überhaupt etwas mitbekommt, weil die meisten anderen Bronies sich außerhalb des Bronytums sehr zurückhalten. Folglich sind leider sie es, die das öffentliche Bild von Bronies prägen.

Der Extremist
Den Extremisten interessiert am Bronytum praktisch ausschließlich Rule 34 und/oder Gore. Natürlich gibt es einige, die das mögen. Aber im Grunde reduziert der Extremist MLP:FiM komplett darauf. Für ihn besteht das Bronytum nur aus explizitem Hardcore-Porno und/oder übertrieben unappetitlichen Splatterorgien. Einige Extremisten haben die Serie nie gesehen, und wenn, dann nur wenige Schlüsselepisoden, weil ihnen das niedlich-freundliche Eitel-Sonnenschein-Setting zu langweilig ist. MLP:FiM selbst kennen sie häufig überhaupt nur über die Pornos oder den Gore, das war ihr Erstkontakt.

Was den Extremisten allerdings so extrem macht, ist, daß er auch nur leicht abweichende Meinungen nicht toleriert. Im Gegenteil, wenn jemand seine Vorliebe für Pony-Pornos oder -Gore nicht teilt, wird er ausfallend und wirft mit Beleidigungen um sich. Er fordert, daß die Objekte seiner Vorlieben – sei es nun Rule 34, Gore oder beides – immer und überall auf allen Bronyseiten offen und unzensiert verbreitet werden darf. Diesen Leuten ist es zu "verdanken", daß ganz normale Google-Bildersuchen nach Ponynamen unzensierte, äußerst explizite und grafische Hardcore-Porno- oder Splatter-Darstellungen der dazugehörigen Ponys zutagefördern. So manch einer behauptet sogar, im Bronytum ginge es jeweils im Grunde genommen nur darum.

Interessanterweise gibt es sehr wohl Extremisten, die extremistische, ja geradezu missionarische Cloppers sind, aber Gore zutiefst verteufeln. Oder solche, die sich am grafischen Ausweiden der Ponys erfreuen und finden, daß alle das sollten, aber selbst Saucy Art vehement ablehnen.

Somit zeigt der Extremist eine ziemliche Doppelmoral bezüglich Love & Tolerance. Einerseits fordert er von allen anderen Bronies Love & Tolerance gegenüber seiner eigenen Einstellung ein. Andererseits zeigt er null Love & Tolerance gegenüber allen Andersdenkenden.

Der Wutbürger
Des Wutbürgers Ponysona müßte eigentlich immer ein Pegasus sein, denn sein spezielles Talent ist das Anfachen von Stürmen, nämlich Shitstorms.

Der Wutbürger ist nur dann zufrieden, wenn alles, was ihn nicht stört, so bleibt, wie es ist. So hat er es ja kennengelernt. Aber ändere irgendetwas ab, und er explodiert sofort. Derpy schielt jetzt dauerhaft? Gepöbel über Fanpandering. Lyra heißt jetzt Heartstrings? Orkan der Beschimpfungen in irgendeinem Hasbro-Postfach. Lauren Faust zieht sich zurück? Gemotze, daß die Serie ohne Lauren von S02E03 an Müll ist. Hochzeitsfolge wird angekündigt mit passenden Playsets? Haßmail an Hasbro, weil die es wagen, die Serie wieder merchandise-driven zu machen wie G1 oder G3. Alex S. macht Nicht-Pony-Musik? Wüste Beschimpfungen gegen einen "Abtrünnigen". Ask Princess Molestia macht dicht? Morddrohungen an Pinkiepony, die sich dadurch in ihrem Haß auf Bronies bestätigt fühlt. Twilight wird ein Alicorn? Ragequit ungeachtet der Tatsache, daß DHX nur einen Plan umgesetzt hat, den Lauren Faust von vornherein hatte. (Ist aber spätestens zwei Wochen nach dem Ragequit wieder da.)

Hintergründe oder Erklärungen für die Ereignisse, über die sich der Wutbürger aufregt, interessieren ihn nicht die Bohne. Er will keine Belehrungen, denn er will nicht, daß sich jetzt auch noch irgendein Klugscheißer ihm gegenüber aufspielt – dann müßte er sich nämlich kleinlaut eingestehen, daß dieser Klugscheißer recht hat und er nicht, und er stünde da wie ein Idiot, der alles in den falschen Hals gekriegt hat. Wenn alles am Ende besser läuft als erwartet, gibt er auch keine Meinungsänderung bekannt und lobt z. B. "A Canterlot Wedding" als geniale Doppelepisode, sondern entweder pöbelt er weiter, oder er hält ganz die Klappe, wenn er merkt, daß es tatsächlich eigentlich ganz positiv ablief.

Aber auch der Status quo kann den Wutbürger auf die Palme bringen. So mancher Verfechter der deutschen Synchro zeigt wutbürgerliche Tendenzen, indem er jeden, der die englische Originalfassung bevorzugt, pauschal als Hater beschimpft. Andere haben einen immensen Groll auf EDEL, weil die nicht die Seasons kurz nach dem Finale in Nordamerika auf deutsch und englisch als Blu-Ray-Staffelbox anboten, oder auf Plüschienäher, weil die nicht die Qualität von Whitetail unter dem Preis von Aurora anbieten (früher auch, weil sie nicht die Outputrate eines chinesischen Sweatshops haben und es auf der GalaCon am Sonnabendnachmittag keine Rainbow Dashs mehr gab). Oder es wird rundum gegen alles gemotzt, was nicht ihrer Denke entspricht, von einer anderen Meinung bezüglich Rule 34 oder Twilicorn über GalaCon-Preise über 10 € bis hin zur Vorliebe mancher Bronies für Hintergrundponys.

Aufgrund seiner Art ist der Wutbürger neben dem Extremisten die Art von Brony, die sich am lautesten bemerkbar macht und somit in der Nicht-Brony-Öffentlichkeit am ehesten auffällt, weit mehr noch als VIPs oder Kreative. Und er schafft es dadurch noch mehr, das Bronytum als Ganzes in ein schlechtes Licht zu rücken – ein nicht unerheblicher Teil der Fanresonanz, die Hasbro (die mit der Serie annähernd gar nichts zu schaffen haben, aber viele Wutbürger wissen das nicht mal) aus den Bronyreihen bekommt, kommt leider von Wutbürgern.

Sobald ihn irgendwas im Fandom aus diesem rausgetrieben hat, schließt er sich den radikalen Haters an, die aktiv gegen die Bronies vorgehen. Sollte er wegen ungebührlichen Verhaltens aus seinem Stammforum geworfen worden sein, schießt er sich auf die Forenleitung ein.

Der Nörgler
Der Wutbürger regt sich ab und an über einzelne Dinge ziemlich heftig auf. Im Gegensatz dazu ist der Nörgler leiser, dafür gibt es aber derartig viel, woran er etwas auszusetzen hat, daß man sich fragen muß, warum er überhaupt Brony ist – anscheinend gibt es nichts, was ihm gefällt. Er versucht nicht mit Macht, gegen alles vorzugehen, was ihm nicht gefällt. Er tut nur ständig kund, daß es ihm nicht gefällt.

Praktisch keine Episode hat er je mit mehr als Durchschnitt bewertet, etliche sogar negativ. Vielleicht sieht er seit Ende der dritten Staffel die Serie gar nicht mehr, weil er Twilicorn boykottiert. Ein Lieblingspony hat er nicht, weil alle Ponys, die er beim Namen kennt, überbewertet werden und er auch nicht in Verbindung gebracht werden will mit diesem Ponywaifu-Kram. Sämtliche Songs findet er langweilig.

Daß die Serie auf Blu-Ray rauskam, fand er gut, aber das dauerte ihm zu lange. Nicht, daß er Blu-Rays kaufen würde – er fand den Blu-Ray-Release deshalb gut, weil er sich dann Blu-Ray-Rips in Full HD saugen konnte, die besser sind als die Folgen auf YouTube, aber genauso kostenlos. Wenn er die einschlägigen Downloadquellen kennt, sind ihm die Blu-Rays zu teuer.

Die wenigsten VIPs unter den Bronies kennt er beim Namen, besonders die aus Künstlerkreisen nicht. Und an allen, die er kennt, hat er etwas auszusetzen. Jan (JanAnimations) war ihm zu langsam, andere Animatoren sind ihm nicht gut genug. Nein, "Belehrungen" darüber, warum gute Animation so lange dauert, will er nicht hören. Sämtliche Elektronikmusiker sind für ihn talentfrei, AcousticBrony sind langweilig, überhaupt sind alle, die mit den Crebers kollaborieren, deswegen Famewhores, MandoPony sowieso, weil er mit einer bekannten Ex-MLP:FiM-Storyboardkünstlerin liiert ist (und schon mehrfach Michelle Creber für ihn gesungen hat und er sich erdreistet, in Concept Art für die IDW-Comics und sogar in der Serie aufzutauchen – jeweils, weil Sibsy ihn da geparkt hat), sämtliche Sängerinnen im Bronytum können nicht singen und so weiter. Daß er auch gegen John de Lancies Doku nörgelt und behauptet, alle darin gefeatureten Bronies seien Famewhores, versteht sich von selbst. Natürlich hat er die Bronydoc gesehen, zumindest teilweise, und natürlich hat er keinen Cent dafür bezahlt.

Bronyveranstaltungen finden generell zu weit weg statt (alles außerhalb seiner Stadt oder maximal seines Landkreises ist zu weit weg). Die GalaCon war schon immer zu teuer, er vergleicht sie ständig mit Großconventions etwa für Manga und Anime, die auch mal nur einen Zehner oder zwei für das ganze Wochenende kosten. Daß die im Gegensatz zur GalaCon etliche Sponsoren haben, will er nicht hören, denn für ihn ist Tatsache, daß die GalaCon-Orga in ihre eigene Tasche wirtschaftet und sich an den Bronies bereichert. Das ist für ihn schon deshalb legitim, weil es für ihn keinen anderen möglichen Beweggrund gibt, eine Brony-Convention zu veranstalten. Allerdings spielt das keine Rolle, weil die GalaCon ihm eh noch nie etwas bieten konnte und er ein Problem damit hat, daß offizielle Consprache nicht Deutsch ist. Alle anderen Bronyveranstaltungen in Deutschland bieten ihm noch weniger. Ach ja, Winter Wrap-Up und Lunafest sollten zu ganz anderen Zeiten im Jahr stattfinden (und er will wieder nicht hören, daß das Mottoveranstaltungen sind).

Offizielles Merch ist zu häßlich und/oder schlecht verarbeitet und/oder nicht showakkurat genug und/oder zu teuer, Fanmerch ist mal erst recht zu teuer. Seines Erachtens müßte ein 50-cm-Plushie maximal 10 € kosten bei Whitetail-Qualität, und selbst dann würde er es nicht kaufen, weil es zum einen kein einziges konkretes Pony gibt, das ihm gefällt, und er es zum anderen auch albern findet, sich als Erwachsener ein Plüschi zuzulegen. Er hat noch keinen müden Euro ins Fandom gesteckt.

Er hat natürlich auch was gegen den Begriff "Brony", oder er setzt "Brony" mit Ponyfag gleich und sagt folglich von sich selbst, er sei kein Brony. So manchen Nörgler stört es an sich, daß man sich über die Serie, die Charaktere, das Setting usw. überhaupt unterhält. Man hat gefälligst die Serie zu gucken und darüber die Klappe zu halten.

Im Grunde genommen sind ihm auch alle unsympathisch, die sich wirklich noch für die Serie interessieren – diejenigen, die sich dann auch noch "Bronies" nennen, um so mehr. Im Bronytum hängt er praktisch nur mit denen ab, die MLP:FiM schon abgeschworen haben, aber noch da sind, weil ihre Kumpels noch da sind. Die maximal 4% unter seinen Posts, die in On-Topic-Bereichen landen, sind allesamt durch und durch negativ.

Als Ex-Brony wird er mal sagen, daß er früher mal ein Brony war, das Fandom ihm aber die Serie gründlich versauert hat und im Grunde durch und durch Cansur ist. Dann (und erst dann) wird er Angriffe auf das Bronytum gutheißen. Na ja, und eigentlich ist die ganze Serie im nachhinein dann doch den ganzen Hype nicht wert.

Der Mitläufer
Der Mitläufer ist eigentlich gar kein Brony. Er hängt nur mit den Bronies herum und tut so, als wäre er selbst einer, weil es gerade fame ist, und weil er fame sein will. Er hat, wenn überhaupt, nur die "coolsten" Folgen gesehen. Lieblingspony ist Rainbow Dash, weil die 20% cooler ist (wahrscheinlich weiß der Mitläufer nicht mal, in welcher Folge und in welchem Kontext der Spruch gesagt wurde), eventuell gefolgt von Derpy, weil die fame ist. In Foren treibt sich der Mitläufer praktisch ausschließlich in Chat- und Off-Topic-Bereichen herum, weil er da mit seinen Onlinekumpels herumhängen und über Serie, Charakter usw. eh nicht mitreden kann.

An sich ist der Mitläufer harmlos. Vieles im Bronytum begreift er nicht, es ist ihm auch egal, folglich wird er sich nie darüber aufregen. Außerdem, wie gesagt, nimmt er an On-Topic-Diskussionen eh nicht teil.

Trotz allem ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, daß ein Mitläufer zur Famewhore wird. Noch geringer ist die, daß er zum Macher oder wirklich zum VIP wird.

Der Ex-Brony
Ja, er war mal ein Brony. Vielleicht über Jahre, vielleicht auch nur ein paar Monate lang. Jedenfalls hat er inzwischen das Interesse an den Ponys wieder komplett verloren.

Trotzdem hängt er ständig mit den Bronies rum. Der Grund ist ganz einfach der: Im Bronytum hat er Kumpels gefunden, und mit denen trifft er sich in Bronyforen. Nur aus diesem Grunde ist er weiterhin in einschlägigen Foren aktiv. Allerdings bevölkert diese Spezies ausschließlich die Off-Topic- und Chat-Bereiche. In Unterforen, die irgendwas mit MLP oder dessen Fandom zu tun haben, trifft man ihn in der Regel überhaupt nicht mehr an, und wenn, dann irrtümlicherweise. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß Nörgler unter seinen Kumpels sind.

Aus seinem Stamm-Bronyforum wird er erst verschwinden, wenn entweder seine Kumpels mitkommen oder er woanders neue Kumpels findet – oder er derart über die Stränge schlägt, daß er durch die Forenleitung zwangsweise entfernt wird.

GNU/Linux – ja bitte! · Brony-Typologie
Call upon the Seafoamy [Bild: durpy_seafoam_transpap3jm8.png] when you're in distress
(Originalzeichnung von Durpy)
Neuer Avatar von Colora Paint · Und meine Pony.fm- und SoundCloud-Konten sind jetzt auch nicht mehr leer!
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#38
29.03.2016
Malte279 Offline
Origamipony
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Registriert seit: 16. Dez 2014

Brony-Kategorien
Hallo,
ich hatte ursprünglich vor einen Umfragethread basierend auf der Bronie-Kategorisierung aus dem Video "Lets go and meet the bronies" erstellen:



In dem Video werden Bronies ja in die drei Hauptgruppen "Hipster Bronies", "Moderate Bronies" und "Creative Bronies" eingeteilt.
Allerdings hatte ich da einerseits die Vermutung, dass das Ergebnis so einer Umfrage ähnlich wäre wie bei ähnlichen Umfragen in englischsprachigen Foren, wo die ganz große Mehrheit sich den "Creative Bronies" zuordnet und fast niemand den "Hipster Bronies". Mir fiel dann auch auf, dass ich auch nach dem Video gar keine Vorstellung davon hatte was genau einen "Hipster Bronie" eigentlich ausmacht und auch, dass ich schon Bronies getroffen habe die ich keiner dieser Kategorien zuordnen könnte (außerdem glaube ich auch dass die übergänge zwischen diesen Kategorien sehr fließend sein können).
Nun geht es mir nicht darum Bronies in irgendwelche "Schubladen" zu packen, aber mich würde trotzdem mal interessieren welche Gruppen, Kategorien, Unterscheidungsmerkmale etc. Ihr innerhalb des Broniefandoms seht und ob wir vielleicht eine etwas genauere Aufstellung von unterschiedlichen Motivationen, Interessen und Art und Weisen finden ihr Fandom auszuleben die für verschiedene Bronies wichtig sind.
Welche Kategorien von Bronies seht ihr?

Bis April 2020 war mein Name hier Mike84.
[Bild: ddvxj0k-2b272180-8426-4a2a-97c3-1140871b...7jLsAqn00g]     [Bild: meine_fanfiction_by_malte279-dao4mgb.png]
Ich freue mich sehr über Feedback und konstruktive Kritik zu meinen Projekten und meiner Fanfiction.
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#39
29.03.2016
Railway Dash Offline
~Chief Plush~ Lokführerpony
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Beiträge: 5.849
Registriert seit: 20. Nov 2012

RE: Brony-Kategorien
Hab da was Interessantes gefunden... AJ hmm

http://www.bronies.de/showthread.php?tid...pid6736187

Das ist vielleicht nochmal deutlich detaillierter als die de-Lancie-Einteilung.

[Bild: sig-tatras-01-04-2018-3.png]
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#40
29.03.2016
Malte279 Offline
Origamipony
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Beiträge: 2.067
Registriert seit: 16. Dez 2014

RE: Analyse des "Fan seins"
Wow, eine wirklich interessante Auflistung Pulse Wave (sorry dass ich sie erst jetzt gesehen hatte, nachdem ich anderswo darauf aufmerksam gemacht wurde). Für eine Umfrage zu welcher Bronie Kategorie wir uns selber rechnen ist die Einteilung vielleicht nicht geeignet weil wir uns wahrscheinlich nicht selber eingestehen können wenn wir uns teilweise auch in weniger schmeichelhaften Kategorien wieder finden, aber das ändert nichts an der Existenz der Gruppen. Ich fand das sehr interessant und (spitze Feder) amüsant zu lesen Twilight smile

Bis April 2020 war mein Name hier Mike84.
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