Ich hatte in Amsterdam etwa 20 Minuten Umsteigezeit vom ICE aus Frankfurt auf den RE nach Hoofddorp, die habe ich genutzt, um mir an einem Automaten der Amsterdamer Verkehrsbetriebe in der Bahnhofshalle meine anonyme Chipkaart (die ich für den Stadtbus Hoofddorp brauchte) zuzulegen - in bar. Ging problemlos, der Automat nahm Bargeld an, und den Wert der Chipkaart konnte man aus einer Auswahl wählen, waren aber alles praktikable Zahlen.
Bis Hoofddorp hatte ich ja meine DB-Fernverkehrsfahrkarte. Hab dann am Bahnsteigabgang auch erstmal doof geguckt; hab es dann mit der chipkaart versucht - ging natürlich nicht, ich konnte mich nicht auschecken, da ich mich ja zuvor nirgends eingecheckt hatte.
Ich brauchte aber trotzdem keine Gewalt anwenden oder mich hinter jemandem herquetschen: bin an die Info-Sprechstelle (blauer Taster). Die Verbindung kam sofort zustande, der nette Herr am anderen Ende konnte auch Englisch, also hab ich gesagt, daß ich gerade aus Deutschland mit Fernverkehrsfahrkarte gekommen bin - und siehe, er hat mir problemlos einen Ausgang geöffnet.
Sonntag abend dasselbe Spiel umgedreht: ich hab mich wieder über eine Info-Sprechstelle gemeldet, Bescheid gesagt, daß ich eine DB-Fernverkehrskarte habe, und wieder wurde mir ohne Probleme ein Zugang geöffnet, und ich konnte auf den Bahnsteig.
Geht also durchaus auch ohne "Tricks" - einfach mit den Leuten reden
Keine Ahnung, wo der nette Mitarbeiter sitzt, ob im Bahnhof Hoofddorp oder in irgendeinem entfernten Callcenter oder in der 3-S-Zentrale Amsterdam (falls es bei der NS sowas gibt) und ob er mal über Kamera guckt, ob das, was er da erzählt bekommt, auch plausibel erscheint - aber wie gesagt, bei mir ging es auf diese Art ohne Probleme.
Nachtrag: in Amsterdam CS waren die Zugangssperren aus den / in die Bahnsteigunterführungen (von der Haupthalle und ihren Nebenhallen aus; die Bahnsteigaufgänge selber haben dort keine Sperren) sowohl am Freitag mittag als auch Sonntag abend offen, jedenfalls die meisten. Wer eine Chipkaart hat, kann sich trotzdem einchecken, die Geräte waren in Betrieb, aber die meisten Durchgänge eben auf Dauer-offen geschaltet - vermutlich eben deshalb, weil dort ja viel Fernverkehr ohne Chipkaart stattfindet.