24.08.2016 |
StyrTD
Ponyville Pony
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Registriert seit: 21. Dez 2014
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RE: Vorräte anlegen / Prepping
(24.08.2016)Chase schrieb: Die gute alte Frage: Warum jetzt.
Habt ihr schon mal, jetzt mal ganz abwegig, daran gedacht, dass das Konzept einfach jetzt fertig ist?
Nein, es gibt keinen konkreten Grund für das anlegen von Vorräten. Das hat es auch nie gegeben. Aber der Sinn eines allgemeinen Konzeptes zum Zivilschutz ist es ja auch nicht auf konkrete Gefahrenlagen zu reagieren (dafür gibt es den Katastrophenschutz) sondern um, wie bereits häufiger geschrieben, die Bevölkerung auf allgemein drohende Katastrophen vorzubereiten welche zu jedem Zeitpunkt eintreffen können. (Siehe Sturm, Hochwasser, Erdbeben etc)
Der Regierung wird sinnloser Weise Panikmache vorgeworfen wegen Gründen die in dem benannten Konzept nicht mal angesprochen wurden. Es wird nie von Terroristen gesprochen, es wird nie von Flüchtlingen oder sonstigen drohenden Katastrophen gesprochen. Einzig wird die Möglichkeit aufgezeigt, dass es zu Cyberangriffen kommen kann, welche die Infrastruktur lahmlegen (was de factó eine drohende Gefahr ist) und sonst geht es um den allgemeinen Schutz der Öffentlichkeit.
Man kann es so sehen, ich glaube auch, dass Cyberangriffe im heutigen Zeitalter leider sehr effektiv sein können. In der Tat würden Angriffe auf die IT-Infrastruktur zu Versorgungsstörungen führen, wobei ich bezweifle, dass das zur kompletten Lahmlegung der Güterversorgung führt. Dann müssen meiner Meinung nach auch zumindest die Logistikunternehmen für Güter des täglichen Bedarfs, wie Grundnahrungsmittel und notwendige Haushaltsutensilien, aber auch die Netzbetreiber in der Pflicht stehen, im Zweifelsfall auch über analoge Kommunikationsmethoden wie Nicht-ISDN-Festnetz verfügen, die nicht unmittelbar digitalisiert und deshalb auch nicht direkt betroffen sind. Damit wäre nämlich im Katastrophenfall bereits ein entscheidender Faktor, die Kommunikation, geregelt.
Burȝjanlôs unist alƕat - Jêþar Âþamtûgus ist saina Burȝjo hâƀand.
(Nichts ist kostenlos - Jeder Atemzug hat seinen Preis; Sprache: Unkarisch)
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24.08.2016 |
Whitey
Draconequus
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RE: Vorräte anlegen / Prepping
Es sind demnächst irgendwelche Wahlen, ich denke, dass das der Grund ist, warum das jetzt kommt.
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24.08.2016 |
Jandalf
Aculy is Dolan
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RE: Vorräte anlegen / Prepping
Eigentlich ist das ja ganz lustig. Die Bundesregierung sagt "Ey guckt mal, wir haben hier seit einem halben Jahrhundert ne Liste von Dingen die man für den Notfall im Haus haben sollte. Die war veraltet, haben wir neu gemacht." Und ganz Deutschland dreht frei. Meine Damen und Herren, im Hühnerstall ist der Eimer mit Korn umgefallen. Zeit für Panik.
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24.08.2016 |
Solaire
Wonderbolt
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RE: Vorräte anlegen / Prepping
(24.08.2016)Jandalf schrieb: Eigentlich ist das ja ganz lustig. Die Bundesregierung sagt "Ey guckt mal, wir haben hier seit einem halben Jahrhundert ne Liste von Dingen die man für den Notfall im Haus haben sollte. Die war veraltet, haben wir neu gemacht." Und ganz Deutschland dreht frei. Meine Damen und Herren, im Hühnerstall ist der Eimer mit Korn umgefallen. Zeit für Panik.
Ich könnte es ja verstehen, wären es bloß Leute wie meine 85-jährige Oma, die sich heute in einem Gespräch einmal kurz darüber echauffierte.
Aber nein, Medien und Bevölkerung stacheln sich gegenseitig im Wettbewerb um die banalste Alltagshysterie an, hier wird seitens gewisser Fraktionen über evtl. bevorstehende Superkatastrophen spekuliert und obwohl die Bundesregierung mal etwas ausnahmslos Gutes zu Stande gebracht hat, sagt man ihr nach sie würde unsagbare Geheimnisse verheimlichen, habe sich den denkbar (aller!)schlechtesten Zeitpunkt für die Veröffentlichung des Konzepts ausgesucht und Essen zu horten sei ja letztlich ohnehin völlig nutzlos ohne Notstromaggregate, Wassertanks und Gaskartuschen en masse.
Die deutsche Spießbürgerlichkeit hat für mich den perfiden Grad zwischen unabsichtlich lustigem Witz und beinahe tragischer Idiotie erreicht.
The essence in obedience consists in the fact that a person comes to view himself as an instrument for carrying out another person's wishes and he therefore no longer regards himself as responsible for his actions.
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25.08.2016 |
Railway Dash
~Chief Plush~
Lokführerpony
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RE: Vorräte anlegen / Prepping
Auf eine durchaus sehr reale Gefahr wurde bisher interessanterweise kaum eingegangen: die extreme Abhängigkeit unserer gesamten Gesellschaft vom elektrischen Strom.
Lassen wir mal irgendwelche Extremisten oder feindlich gesonnene Staaten per erfolgreichem Hackerangriff die Stromversorgung kappen - na dann gute Nacht, Freunde. Unser tägliches Leben ist so massiv abhängig vom elektrischen Strom, ich wage zu behaupten, daß 99% der Menschen hier ohne Strom (nicht nur mal für 'ne Stunde, sondern über Tage) gar nicht mehr überlebensfähig sind. Wie auch? Trinkwasserversorgung aus dem Wasserwerk: braucht Strom. Im Winter die Heizung: braucht Strom (wenn es nicht gerade der klassisch-altmodische Ofen ist, der in der Wohnung steht - hier in dem Haus, in dem ich wohne, Baujahr 1960 und modernisiert 1998, gibt es die z.B. schon gar nicht mehr), egal, ob es eine E-Heizung, Öl oder Gas ist. Zubereitung von Essen: braucht - naaaaa? richtig: Strom (Ausnahme auch hier wieder: der autarke altmodische Ofen). Da nützt selbst der Gasherd nichts - ohne Strom wird das Gaswerk auch nicht funktionieren, da kommt schlicht kein Gas mehr aus der Leitung.
Öffentliche Infrastruktur: ohne Strom undenkbar inzwischen. Läden/Supermärkte: die Kassen laufen mit Strom, selbst schon die Türen laufen mit Strom (ohne Strom kommt man ja nicht mal mehr zur Türe rein oder raus!), da fange ich von "Luxusproblemen" wie Kartenzahlung, nicht funktionierenden Geldautomaten oder Beleuchtung per Taschenlampe oder Kerze mal noch gar nicht an. Verkehr: Schienenverkehr können wir ohne Strom gleich mal völlig vergessen (nein, da nützen auch Dieselfahrzeuge nichts, Strom braucht es für die Weichen und Signale; so häufig sind mechanische Stellwerke nun auch nicht mehr), Straßenverkehr: ohne Strom funktionieren die Tankstellen nicht (oder hat jemand noch eine Tankstelle mit handbetätigter Pumpe bei sich in der Nähe? Ich jedenfalls nicht), in den Städten bricht ohne Ampeln direkt der Verkehr zusammen; Luftverkehr: geht ohne Strom schon gleich überhaupt nicht; Schiffsverkehr: irrelevant, haben wir in Deutschland zu wenig.
Da mag es ja ganz nett sein, wenn man ein paar Vorräte an Trinkwasser hat (wie gesagt: im Cyber-Angriffsfall sollte man sich eben nicht darauf verlassen, daß man nur den Hahn aufdrehen braucht, um Wasser zu bekommen!) und an Essen - Fertiggerichte kann man notfalls auch kalt essen, zum Überleben reicht das wohl erstmal. Aber alles, was darüber hinausgeht, wird dann schon kritisch.
Und für so unwahrscheinlich halte ich ein derartiges Bedrohungsszenario leider nicht - gibt genug Extremisten auf der Welt, die "dem pöhsen Westen" und damit auch uns nur zu gerne mal so richtig eins einschenken wöllten. Die brauchen bloß irgendeine Sicherheitslücke im IT-Netz zu entdecken, über die sie an die Stromversorgung rankommen - schon ist der Ofen die Lampe aus.
Panzer? Bombenflieger? Soldaten? Bah, wie oldschoolig - damit hält sich heute keiner mehr auf, erst recht nicht, wenn es gegen ein Hightech-Land geht. Die knackt man eben über die IT... im Zweifelsfall über eine konzentrierte synchronisierte Aktion mit EMP-Bomben, das reicht völlig aus.
Antworten auf dieses Szenario - eben einen landesweiten Blackout durch feindliche Handlungen - würde ich mir überzeugende Antworten wünschen.
Für so unsinnig halte ich einen privaten Generator nebst entsprechenden Kraftstoffvorräten also gar nicht - auch wenn auch dieser Generator dann kein Wasser in die Wasserleitungen oder Gas in die Gasleitungen zaubern kann. Nur dürften nur die allerwenigsten Leute im Land Platz und finanzielle Mittel haben, sich so ein Gerät herzustellen und betriebsbereit vorzuhalten.
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25.08.2016 |
HeavyMetalNeverDies!
Beiträge: 13.955
Registriert seit: 11. Mai 2012
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RE: Vorräte anlegen / Prepping
Auf Terroranschläge auf Atomkraftwerke wird auch nicht eingegangen. Man möchte die Leute ja auch nicht unnötig beunruhigen.
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25.08.2016 |
Chase
Changeling
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RE: Vorräte anlegen / Prepping
(25.08.2016)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Auf Terroranschläge auf Atomkraftwerke wird auch nicht eingegangen. Man möchte die Leute ja auch nicht unnötig beunruhigen.
Es wird allgemein auf CBRN-Gefahren (chemisch, biologisch, radiologisch und nuklear) [Siehe Kapitel 6.9] eingegangen. Derart spezifisch auf ein einziges Katastrophenszenario einzugehen würde dem Zweck des Konzeptes widersprechen.
In dem Konzept steht wenig zur Selbsicherung der Bevölkerung, da es die Aufgabe der BOS-Einheiten ist für den Schutz der Bevölkerung in einer solchen Schadenslage zu sorgen.
EDIT:
Wenn jemand mal aufhören will mit Halbwissen und Spekulationen um sich zu schmeißen, kann das komplette Konzept hier nachgelesen werden: https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downl...cationFile
(Die heftig diskutierten Hamsterkäufe werden in Kapitel 7.4 angesprochen)
Bundesministerium des Inneren schrieb:Die Bevölkerung wird angehalten, einen individuellen Vorrat an Lebensmitteln für einen Zeitraum von zehn Tagen vorzuhalten,um durch entsprechende Eigenvorsorge die staatlichen Maßnahmen zu unterstützen.
(Quelle: Konzeption Zivile Verteidigung Seite 47)
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.08.2016 von Chase.)
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25.08.2016 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Vorräte anlegen / Prepping
(25.08.2016)Chase schrieb: (25.08.2016)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Auf Terroranschläge auf Atomkraftwerke wird auch nicht eingegangen. Man möchte die Leute ja auch nicht unnötig beunruhigen.
Es wird allgemein auf CBRN-Gefahren (chemisch, biologisch, radiologisch und nuklear) [Siehe Kapitel 6.9] eingegangen. Derart spezifisch auf ein einziges Katastrophenszenario einzugehen würde dem Zweck des Konzeptes widersprechen.
In dem Konzept steht wenig zur Selbsicherung der Bevölkerung, da es die Aufgabe der BOS-Einheiten ist für den Schutz der Bevölkerung in einer solchen Schadenslage zu sorgen.
EDIT:
Wenn jemand mal aufhören will mit Halbwissen und Spekulationen um sich zu schmeißen, kann das komplette Konzept hier nachgelesen werden: https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downl...cationFile
Wer soll sowas lesen? Es ging hier doch um medial vermittele Themen. Von alleine wird niemand anfangen nach irgendwelchen Dokumenten zu suchen, wenn er einerseits keinen Anlass dazu hat, andererseits noch nie was davon gehört hat oder nicht interessiert wird. Von daher: Nein - wenn die Medien nicht mehr hergeben oder die Politik auf Pressekonferenzen diese Themen nicht breit tritt, wird hier niemand aufhören mit Halbwissen um sich zu werfen... Zumal, so oder so wohl kein Mensch der Erde jemals über Halbwissen hinausgekommen ist, von daher: dämliche Ansage.
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25.08.2016 |
Meganium
Busfahrerpony
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Registriert seit: 15. Jan 2012
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RE: Vorräte anlegen / Prepping
Schöne Ausrede, um seine eigene Faulheit und den Mangel an Informationsselbstbeschaffung zu kaschieren.
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25.08.2016 |
Chase
Changeling
Beiträge: 889
Registriert seit: 22. Apr 2013
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RE: Vorräte anlegen / Prepping
(25.08.2016)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Wer soll sowas lesen? Es ging hier doch um medial vermittele Themen. Von alleine wird niemand anfangen nach irgendwelchen Dokumenten zu suchen, wenn er einerseits keinen Anlass dazu hat, andererseits noch nie was davon gehört hat oder nicht interessiert wird. Von daher: Nein - wenn die Medien nicht mehr hergeben oder die Politik auf Pressekonferenzen diese Themen nicht breit tritt, wird hier niemand aufhören mit Halbwissen um sich zu werfen... Zumal, so oder so wohl kein Mensch der Erde jemals über Halbwissen hinausgekommen ist, von daher: dämliche Ansage.
Die Ansage wird nicht dümmer, nur weil der Lesende nicht die geistige Kompetenz besitzt sie auszuführen
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25.08.2016 |
SilversJaren
>﹏<
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Registriert seit: 21. Dez 2014
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RE: Vorräte anlegen / Prepping
Es schadet nicht, ein paar Vorbereitungen zu treffen, aber das heißt jetzt nicht, dass ich den nächsten [ beliebigen Supermarkt hier einfügen] stürme und mich mit dem halben Sortiment eindecke.
Ich persönlich kaufe im Normalfall für sieben Tage ein. 10 Tage dürfte ich aber dennoch auskommen.
Wenn tatsächlich die Medien dazu raten, gibt es sicherlich wieder einen schönen Haufen Verschwörungstheorien, bei der die eine abenteuerlicher ist, als die vorherige.
(22.08.2016)Conqi schrieb: PS: Braucht heute eigentlich alles einen hippen Begriff wie "Prepping"?
Scheint mir leider so, denn wie sollen die Menschen von heute schließlich etwas ernst nehmen, das nicht mit einem schicken Anglizismus betitelt ist.
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25.08.2016 |
HeavyMetalNeverDies!
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Registriert seit: 11. Mai 2012
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RE: Vorräte anlegen / Prepping
(25.08.2016)Meganium schrieb: Schöne Ausrede, um seine eigene Faulheit und den Mangel an Informationsselbstbeschaffung zu kaschieren.
Man kann sich nicht um alles kümmern. Mein Tag hat auch nur 24 Stunden, von daher, wenn etwas wichtig ist oder sein sollte, dann sollen es doch die Medien herausarbeiten. Das ist schließlich ihre Aufgabe.
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25.08.2016 |
HeavyMetalNeverDies!
Beiträge: 13.955
Registriert seit: 11. Mai 2012
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RE: Vorräte anlegen / Prepping
(25.08.2016)Chase schrieb: (25.08.2016)HeavyMetalNeverDies! schrieb: (25.08.2016)Meganium schrieb: Schöne Ausrede, um seine eigene Faulheit und den Mangel an Informationsselbstbeschaffung zu kaschieren.
Man kann sich nicht um alles kümmern. Mein Tag hat auch nur 24 Stunden, von daher, wenn etwas wichtig ist oder sein sollte, dann sollen es doch die Medien herausarbeiten. Das ist schließlich ihre Aufgabe.
Wenn du nicht bereit bist dich über ein Thema zu informieren, bitte ich dich nicht weiter darüber zu diskutieren.
Dieser Thread handelte ja gerade darum, dass Vorräte... Prepping... whatever von den Medien breitgetreten wird. Warum sollte ich nicht darüber diskutieren, was die Medien jetzt breit treten oder was nicht, bzw. was die Regierung an die Medien weitergibt?
Es ist ja wohl klar, dass der 0815-Mensch, wie ich es auch bin, als gewöhnlicher Fabriksarbeiter, keine Intention daran hegt, sich irgendwelche Regierungswälzer durchzulesen, zumal die i.d.R noch extra-staubig geschrieben sind, so dass man nach spätestens acht Zeilen entsetzt wegklickt.
Normaler Weise sollte alles so geschrieben sein, dass es jeder Depp lesen kann und im besten Fall nicht noch zu Tode gelangweilt wird. Da dies aber nicht der Fall ist, haben wir Medien, welche solche Texte für die breite Masse aufbereiten und hoffentlich das wichtigste rausfiltert.
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25.08.2016 |
Chase
Changeling
Beiträge: 889
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RE: Vorräte anlegen / Prepping
Die Aufgabe der Medien ist es dich über aktuelles Geschehen zu Informieren, nicht dir sämtliche Intellektuelle Leistung abzunehmen.
Für den 0815 Mensch hat die Bundesregierung Sekundärliteratur wie zum Beispiel den Ratgeber "Katastrophenalarm", welcher zwar noch nicht mit dem neusten Konzept überarbeitet wurde, aber dennoch bereits die wichtigsten Punkte enthält.
Warum das Zivilschutzkonzept so wichtig für diese Diskussion ist? Lass es mich dir, einem 0815 Fabrikarbeiter, erklären:
Der Threadersteller (also der Typ, welcher den ersten Post geschrieben hat) hat in seinem Thread gefragt, warum die Regierung gerade jetzt das Thema "Prepping" (Neudeutsch für das Eindecken mit Lebensmitteln und Vorräten als Vorbereitung auf eine mögliche Katastrophe) aufwirft.
(22.08.2016)Esobrony schrieb: Warum ruft die Regierung gerade jetzt zum Prepping auf ?
Conqi hat daraufhin geantwortet, dass das Thema wegen dem neuen Zivilschutzkonzept aufgeworfen wurden.
(22.08.2016)Conqi schrieb: Weil das neue Zivilschutzgesetz fertig ist.
In den folgenden Seiten wurde daher über die Sinnhaftigkeit eines solchen Vorrates im Kontext des, vom Zivilschutzkonzeptes empfohlenen, Zeitraums diskutiert.
Aufgrund dieser Tatsache und der damit hervogehenden Engen Verbindung des besagten Konzeptes zu dieser Diskussion, kann man behaupten, dass eine Lektüre zumindest der umstrittenen Paragraphen (welche im in meinem Post verlinkt habe) durchaus von Vorteil ist.
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27.08.2016 |
Leon
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RE: Vorräte anlegen / Prepping
Von weiter vorne:
(25.08.2016)Railway Dash schrieb: Auf eine durchaus sehr reale Gefahr wurde bisher interessanterweise kaum eingegangen: die extreme Abhängigkeit unserer gesamten Gesellschaft vom elektrischen Strom.
[...]
Für so unsinnig halte ich einen privaten Generator nebst entsprechenden Kraftstoffvorräten also gar nicht - auch wenn auch dieser Generator dann kein Wasser in die Wasserleitungen oder Gas in die Gasleitungen zaubern kann. Nur dürften nur die allerwenigsten Leute im Land Platz und finanzielle Mittel haben, sich so ein Gerät herzustellen und betriebsbereit vorzuhalten.
Benzin-/Dieselbetriebene Generatoren machen in Deutschland eigentlich nur Sinn, sofern man sich keinen Ausfall von ca. einer Stunde oder kürzer leisten kann, z.B. bei Krankenhäusern oder Infrastruktur (Telefon, Internet, Aufzüge, etc.). Sonst ist der Wartungsaufwand fast höher als der Nutzen. Stromausfälle sind so selten, dass es am Ende vielleicht sogar wahrscheinlicher ist, dass das Aggregat nicht anspringt.
Durch den Ausbau von regenerativen Energien gibt es aber auch den Trend zu dezentraler Energieversorgung bis hin zu autakren Systemen, wodurch die Wahrscheinlichkeit, dass das Netz großflächig ausfällt geringer ist, als bei der Erzeugung durch ein zentrales Kraftwerk.
(25.08.2016)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Auf Terroranschläge auf Atomkraftwerke wird auch nicht eingegangen. Man möchte die Leute ja auch nicht unnötig beunruhigen.
Das in einem Satz mit Naturkatastrophen zu erwähnen wäre auch ziemlich unsinnig, da das je nach Region, in der man wohnt sehr bis extrem unwahrscheinlich ist. Terroranschläge haben zusätzlich auch noch eine sehr kleinflächige Auswirkung, wodurch diese quasi vernachlässigbar sind.
Dieser Post enthält keinen nicht jugendfreien Inhalt.
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27.08.2016 |
Peters In NorthEnd
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RE: Vorräte anlegen / Prepping
Das die Emergieversorgung weiter von zentraler Versorgung weg geht ist zu hoffen. Wobei in Notfällen natürlich auch hier eine Verknüpfung zu anderen Quellen wünschenswert ist.
Atomkraftwerke sind wie man ja immer wieder hören muss schon ohne Einflüsse von aussen nicht immer so gut abgesichert wie man sich das wünscht. Wenn man dann das Pech hat und es knallt kann man nicht noch schnell einkaufen.
Am Ende des Tages hofft man ja das einem nie was passiert aber gerade wie jetzt in Italien könnte es einen vielleicht das Leben retten ein paar Vorbereitungen getroffen zu haben.
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27.08.2016 |
Herrmannsegerman
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RE: Vorräte anlegen / Prepping
(27.08.2016)Leon schrieb: Durch den Ausbau von regenerativen Energien gibt es aber auch den Trend zu dezentraler Energieversorgung bis hin zu autakren Systemen, wodurch die Wahrscheinlichkeit, dass das Netz großflächig ausfällt geringer ist, als bei der Erzeugung durch ein zentrales Kraftwerk.
Nun, das ist nicht ganz richtig. Eine lokale Energieversorgung ist eher Kontraproduktiv, sofern das Netz nicht ebenfalls ausgebaut wurde. Ein stabiles, gutes, großes Netz mit vielen Einspeisepunkten wäre die richtige Lösung.
Nur wenn weiter der BUND es nicht lassen kann gegen den Netzausbau oder Back-up-Kraftwerke zu klagen und irgendwelche Bauernverbände Angst um ihre Kühe haben dann kommen wir bald tatsächlich an einen Punkt an dem unser Stromnetz verwundbar und anfällig wird.
Im Moment müsste ich schon einen sehr großen Aufwand betreiben um einen großflächigen Netzausfall über mehrere Tage zu provozieren. Unser Netz ist so stabil aufgebaut, das es im Prinzip den Verlust eines Teils immer überlebt. Das nennt sich n-1-Kriterium. Das steht dafür das man jederzeit auf eine Hochspannungsleitung, ein Umspannwerk oder sogar ein Größtkraftwerk verzichten kann ohne das es zu Versorgungsengpässen kommt. Zusätzlich stehen jede Menge Kraftwerke als Reserve zur Verfügung, teilweise sofort Einsatzbereit, teilweise nach einigen Stunden.
Pumpspeicherkraftwerke, Wasserkraftwerke im Generellen und besonders Gaskraftwerke wären zu nennen. Diese Kraftwerksarten stellen z.b. auch die Möglichkeit dar ein komplett kollabiertes Netz wieder hochzufahren da sie ohne Fremdspannung anlaufen und Energie produzieren können, bekannt ist diese Eigenschaft als "Schwarzstartfähigkeit".
Für kompliziertere Notfälle werden außerdem Kohlekraftwerke betriebswarm im Stand-by belassen und können bei Bedarf dann realtiv schnell gestartet werden da sie bereits warm sind. Allerdings dauert der Warmstart einen solchen Kraftwerkes auch mal 3 Stunden. (Der Kaltstart würde 8-15 Stunden dauern.)
Das ganze ist praktischerweise gleich mit der Energiewende zu verbinden, denn je besser und größer das Netz ausgebaut ist, je mehr Einspeise- und Umschaltpunkte es gibt; Und desto eher ist das Netz auch gegen Sabotage gerüstet oder für viele seperate Einspeißungen im Sinne der Enerigewende geeignet. Eine Meinung die, die auch durch die Fachpresse so wiedergegeben wird.
Hat allerdings jede Stadt nur ein Kraftwerk das mit einer Leitung mit der Stadt verbunden ist, dann macht man sich schnell angreifbar.
Dann muss man nämlich nur eine Leitung kaputt machen und dann war es das für ein paar Tage mit Strom. Ist die Stadt aber an 5 Punkten mit dem Netz verbunden und wird von zigtausend Kraftwerken in ganz Europa versorgt; muss ich mich schon sehr anstrengen um Schaden zu verursachen.
Wenn ich ein Terrorist wäre, würde ich im übrigen keine Cyberattacke wählen um das Stromnetz zu torpedieren, sondern die Trafos von Umspannwerken in die Luft jagen. Es gibt zwar eine begrenzte Anzahl an Ersatztrafos, aber wenn die nicht reichen darf und sich der Hersteller (Davon gibt es übrigens nur knapp 6 Stück) entscheidet meinen Trafo sofort zu bauen warte ich immer noch 6-8 Wochen auf einen Neuen. Ansonsten darf ich sogar mehrere Monate oder sogar noch länger warten.
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16.09.2016 |
InvaderPsi
Sprenkelpony
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RE: Vorräte anlegen / Prepping
Ich war auch schon vor dieser "Empfehlung" dafür, einen gewissen Vorrat zuhause zu haben. Man weiß nie, was passiert. Da können Vorräte im Haus nicht schaden; ich gehe lieber auf Nummer sicher.
Seitdem ich alleine wohne und somit selbst für die Einkäufe verantwortlich bin, habe ich von Anfang an darauf geachtet, einige Lebensmittel da zu haben. Allein schon, falls man mal krank wird und das Haus dann nicht groß verlassen kann/will. Platz habe ich genug dafür.
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