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27.11.2024, 01:18



PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
07.10.2016
Meganium Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
(07.10.2016)Lord Zymix schrieb:  Aber das möchte man ja nicht, denn es wäre ja menschenverachtend und gegen eine Minderheit, obwohl man nicht gegen die Menschen ansich, sondern gegen ihre Ideologie ist.
Richtig. Du bist gegen ihre Ideologie. Darfst du auch, wenn die Ideologie sich als gewalttätig definiert. Und wo ist nun eine Religion gewalttätig? Ohne Koran- und Bibelzitate bitte.


Zitat:Vllt. hilft dir ja mal ein Blick in viele islamische Länder weiter. Man kann auch friedlich das Land zu Grunde richten, man braucht keinen Bürgerkrieg oder Gewalteinsatz dazu. Saudi Arabien, Afghanistan etc. die guten Beispiele.
Das wird ein Heidenfest, wenn die Afghanen, die ebenfalls als Flüchtlinge zu uns hergekommen sind, unser Land zu Grunde richten werden. not.

Zitat:Was war jetzt der Anlass, wieder persönlich zu werden? Ist man auf der Gegenseite wirklich nicht in der Lage über ein Thema zu diskutieren, ohne, das man direkt beleidigend wird?
Zu Starlight Glimmer wichsen ist keine Beleidigung sondern ein Kompliment. Rest kommt später.

...
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07.10.2016
Lord Zymix Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
Eine Religion an sich ist nicht gewalttätig, wenn man nur an Gott glaubt (und an kein "Heiliges Buch"). Aber wenn man sich nicht an den Koran hält, ist man laut Koran auch kein richtiger Moslem (oder eben Gläubiger) Wink
Ich glaube du bist dir der Thematik um den Islam nicht bewusst? Aber keine Sorge, der eine Reporter hatte sich auch gewundert, als er auf eine AfD/ PEGIDA Veranstaltung war, das die Leute so viel über den Islam wussten und sich informiert hatten.

Und ich finde es traurig, das du Leute "persönlich" angehen musst, weil sie eine andere Meinung haben.

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07.10.2016
Ghoststone Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
(07.10.2016)Lord Zymix schrieb:  Und ich finde es traurig, das du Leute "persönlich" angehen musst, weil sie eine andere Meinung haben.

Das ist es ja, was mich hier so traurig macht. Wenn jemand sagt, das er das Christentum nicht gut findet, kann ich damit leben. Wenn jemand den Kommunismus gut findet, kann ich ebenfalls damit leben, auch wenn ich es nicht gut finde. Aber ich würde hier nie jemanden persönlich angehen oder beleidigen, weil er anders über eine Sache denkt als ich. Das ist es auch, was mich hier immer wieder frustriert, was ich dir auch per PN geschrieben habe damals und man gar keine Lust mehr hat, sich auf eine Diskussion einzulassen.

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07.10.2016
Solaire Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
(07.10.2016)Ghoststone schrieb:  Nein, es ist nicht irrelevant. Eine Religion ist eine Denkweise, eine Ideologie, wenn du so willst. Wie der Nationalsozialismus, Kommunismus oder Faschismus. Das sind Ideologien und Denkweisen, die man kritisiert. Bei deinen anderen Beispielen würde man jemanden alleine wegen sein Aussehen, seiner Herkunft oder Behinderung kritisieren, was etwas völlig anderes ist.

Nein, Religionen haben nicht inhärent politische Ansprüche, ihre dogmatischen Auswüchse können diese aber entwickeln.
(07.10.2016)Ghoststone schrieb:  Genau das ist das Problem. Der Islam ist wie eine autoritäre Ideologie. Davon reden wir doch die ganze Zeit. Diese Religion hat sich nicht Gewaltfrei über den nahen Osten bis nach Nordafrika verbreitet. Schau dir doch mal Saudi-Arabien an. Da wird der Islam gelebt, wie er in seiner Reinform ist.

Du widersprichst dir selbst. Vorher vergleichst du den Islam mit den prominenten totalitären und kollektivistischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts und jetzt mit dem Autoritarismus, wie man ihn in Putins Russland oder Erdogans Türkei zu sehen bekommt. Das sind radikal verschiedene Strömungen.

The essence in obedience consists in the fact that a person comes to view himself as an instrument for carrying out another person's wishes and he therefore no longer regards himself as responsible for his actions.
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07.10.2016
Lord Zymix Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
@Ghoststone

Das kann man auch gut bei Muslimen beobachten. Selbst Muslime, die sich nicht an den Koran etc. halten und nicht ihre 5 Gebete am Tag verrichten, werden übelst aggresiv wenn eine Mohammed Karikatur erscheint. Wenn einer jetzt eine Jesus Karikatur macht etc. juckt mich das nicht. Und obwohl ich für PEGIDA und AfD bin, finde ich die Karikaturen oder Video Parodien bei den Zeitungen/ Medien oder auf Youtube usw. lustig.
Aber das liegt auch einfach in der Ideologie begraben. Mohammed selber hat ja eine Frau in zwei Teile reißen lassen, weil sie sich kritisch geäußert hatte. In Saudi Arabien sind Kritiker auch schnell weg (im Gefängnis).

Aber ist ja egal, die Rechten (von heute) sind da extrem viel schlimmer. Da kann man das den anderen schon durchgehen lassen.

@Solaire: Der Islam ist allumfassend. Alleiniger Machtanspruch, gesellschaftliches Bild, Gesetz, Politik usw.. Keine "normale" Religion ist so "drauf". Deswegen ist der Islam für mich eine totalitäre Ideologie, ebenso wie der Nationalsozialismus oder Kommunismus.

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.10.2016 von Lord Zymix.)
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07.10.2016
RipVanWinkle Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
@Afghanistan und Saudi Arabien: Afghanistan ist so ne Sache. Taliban und so. Hat eigentlich ne ähnliche Vergangenheit wie der Irak. Wurde zu Sowjetzeiten von nem Krieg erschüttert und hat sich nie richtig davon erholt blabla.

Und joa dass man persönlich werden muss find ich auch immer traurig. Und man disqualifiziert sich dann auch irgendwie selbst, aber hey. Wenn er meint. Shrug

[Bild: dvodJNg.jpg]

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07.10.2016
Lord Zymix Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
@RipVanWinkle

Afghanistan ist halt so eine Sache Wink

Hier eine kleine Graphik aus Umfragen
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07.10.2016
RipVanWinkle Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
Wundert mich nicht, wenn die Afghanen erst von den Sowjets, dann von den Taliban, dann den Amis und dann nochmal von den Taliban invadiert wurden. xD
Heißt ja öfter mal, dass die Radikalisierung von Muslimen (in muslimischen Ländern) passiert, weil sie sich vom westlichen Kulturkreis bedrängt fühlen und in Ruhe gelassen werden wollen.

[Bild: dvodJNg.jpg]

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07.10.2016
Mc Timsy Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
Lord Zymix schrieb:Der Islam ist allumfassend. Alleiniger Machtanspruch, gesellschaftliches Bild, Gesetz, Politik usw.. Keine "normale" Religion ist so "drauf". Deswegen ist der Islam für mich eine totalitäre Ideologie, ebenso wie der Nationalsozialismus oder Kommunismus.

Was soll denn eine "normale" Religion sein?
Mindestens die abrahamitischen Religionen stellen Alleingeltungsansprüche. So wie auch beispielsweise der Krishna-Kult, oder auch einige Strömungen des Buddhismus, bei letzterem sowohl theistische, als auch atheistische Strömungen.
In allen Religionen findest du mindestens Einflussnahmen auf alle von dir genannten Punkte. In allen Religionen findest du Radikale, die diesen Glauben auf unterschiedliche Form ausleben und teilweise auch vor Gewaltanwendung nicht zurückschrecken. Und ja, auch der Nationalsozialismus und der Kommunismus haben derartige Ansprüche. Aber Religionen haben durchweg einen alleinigen Wahrheitsanspruch und sind durch die Bank weg das Paradebeispiel für totalitäre Ideologien, was aber nicht automatisch bedeutet, dass sie in ihrer radikalen Form ausgelebt werden müssen. Auch im Kommunismus und im Nationalsozialismus gab es unterschiedlich überzeugte Zeitgenossen. Was du als "normale" Religion bezeichnest, ist bestenfalls die handzahme Variante die du aber auch im Islam finden kannst. Daher entbehrt deine Unterscheidung zwischen einem "Normalzustand" von Religionen und dem Islam leider einfach der Grundlage in der Realität.
Ich habe durchaus schon mit Muslimen über meinen Atheismus geredet und auch Kritik an deren Glauben geäußert. Wie auch bei Christen, habe ich da gute und weniger gute Reaktionen kennen gelernt. Aber der von dir behauptete Automatismus basiert auf der falschen Annahme, dass jeder Moslem sich in seinen Ansichten durch den Koran beschreiben lässt. Eine Fehleinschätzung an der du allerdings krampfhaft festzuhalten versuchst.

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07.10.2016
Lord Zymix Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
@Mc Timsy

Natürlich hat dies jede Religion. Der Islam ist aber in dieser "herangehensweise" besonders. Eben weil es für mich eine totalitäre Ideologie ist. Keine Religion (die ich kenne) ist so aggresiv in der Auslebung wie der Islam. Ich sehe hier keine dutzenden Frauen, die eine Halskette mit einem Kreuz haben. Dafür sehe ich aber genug Frauen, die ein Kopftuch tragen. Ich versteife mich nicht aufs Kopftuch, aber allein daran sieht man schon, das dieser "Glaube" viel aggresiver, beziehungsweiße intensiver ausgelebt wird als andere Ideologien.
In allem gibt es Radikale, das ist so und das weißt du so gut wie ich. Aber der Anteil ist hier das ausschlaggebende. Es macht einen Unterschied, wieviele Radikale sich in einer "Vereinigung" oder eben einer Ideologie wiederfinden. Und wenn du dir die Tabelle von oben anschaust, wieviele Muslime die Scharia in ihren Ländern als Gesetz haben wollen, siehst du wie manche oder viele Anhänger dieser Ideologie "ticken".
Der Islam muss nicht in seiner radikalen Form ausgelebt werden, da hast du Recht. Ändert aber nichts daran, das ein Buch diese Ideologie aufbaut. Um den Islam nicht in seiner radikalen Form auszuleben, muss man elementare Bestandteile des Korans einfach überlesen oder nie davon gehört haben. Aber dann kann ich auch gleich dazu fragen: "Reden wir dann überhaupt noch vom Islam, oder eben den Muslimen? Wenn wir den Islam von dem Buch, das den ganzen "Glauben" (Ideologie) aufbaut trennen?"
Normalzustand? Saudi-Arabien legt den Koran wortwörtlich aus. Das ist der Normalzustand des Islams, und du weißt wie es in Saudi-Arabien zugeht. Anscheinend haben wir ein Problem damit, das du meinst ich würde mit meinen Aussagen zu Muslimen und zum Islam jeden Menschen meinen, der laut Papier mit dem "Glauben" in Verbindung gebracht werden kann, aber das ist so nicht. Natürlich gibt es auch Muslime, die nur an spezielle Sachen glauben oder eben nichts mit der Ideologie zu tun haben wollen. Aber die möchte ich auch nicht mit meinen Aussagen treffen, da sie eben laut Koran keine wahren Gläubigen sind. Ich rede von den Muslimen, wie sie im Koran beschrieben werden. Wenn sie vom Koran abweichen sind sie auch Ungläubige und gehören laut Koran getötet.

Und ich versteife mich so sehr auf den Koran, weil er immer noch der Gleiche ist wie im 7. Jahrhundert. Sprich, ein "heiliges Buch" ohne Abweichungen, da dies die Worte "Gottes" sind.

Würde sich die Politik durchsetzen und die ganzen Salafisten / oder eben "extreme" Imame ermahnen, das es soetwas in Deutschland nicht gibt und niemals geben wird, und auch so handeln, hätte ich kein Problem damit Moscheen bauen zu lassen. Solchen Ideologien wird eben unter dem Begriff "Religionsfreiheit" eben zu viel "Freiheit" gewährt, was letzten Endes dem Land schadet.

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.10.2016 von Lord Zymix.)
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07.10.2016
Mc Timsy Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
Lord Zymix schrieb:Natürlich hat dies jede Religion. Der Islam ist aber in dieser "herangehensweise" besonders. Eben weil es für mich eine totalitäre Ideologie ist. Keine Religion (die ich kenne) ist so aggresiv in der Auslebung wie der Islam.

Und hier kommen wir an den Kern des Problems. Subjektivität.
Der wörtlich ausgelegte Islam ist nicht mehr oder weniger totalitär als alle anderen wörtlich ausgelegten Religionen. Was stimmt ist, dass der Islam dieser Tage überproportional politisiert ist. Wobei wir uns Stunden über die Gründe dafür unterhalten können.

Lord Zymix schrieb:Ich sehe hier keine dutzenden Frauen, die eine Halskette mit einem Kreuz haben.

Weil du auch nicht hinsiehst, beziehungsweise nicht danach suchst. Du suchst zwar nach Anzeichen radikaler Muslime in diesem Land, aber weil du subjektiv noch niemals ein Problem mit Christen festgestellt hast, gehen die einfach unter.
Ich bin im ländlichen Rheinland aufgewachsen und dies bedeutete nicht weniger, als dass ich in meinem Kindergarten Nonnen als Erzieherinnen hatte, in der Grundschule ging es einmal die Woche zum Gottesdienst in die Kirche und jedes Jahr sind nach den Sommerferien ungefähr ein Drittel meiner Klassenkammeraden mit irgendwelchen Kreuzanhängern durch die Gegend gelaufen, weil sie die Gruppenzugehörigkeit nach ihrer kirchlichen Ferienreise noch etwas gefeiert haben. In dieser ganzen Zeit war ich nicht einmal getauft, aber zum Besuch des Gottesdienstes Donnerstag erste und zweite Stunde gab es keinerlei Alternative und trotz Abmeldung vom Religionsunterricht musste ich dort sitzen bleiben, dann eben wegen der Aufsichtspflicht.
Den Pfarrer des Ortes musste ich selbst 2013 als Wahlhelfer ermahnen, weil er sich völlig selbstverständlich im Wahlraum aufstellen und allen noch Tipps zum wählen geben wollte. In seinen Worten: "Als gute Christen betrachten wir ohnehin nur die ersten vier Einträge und da kommt keine Partei in Frage, die kein C im Namen hat." Weil der Pfarrer dort so ziemlich die wichtigste Person überhaupt ist, bekam die CDU in diesem Wahllokal auch nicht weniger als 86% der Stimmen.
Und da brauchen wir noch garnicht von solchen Sachen wie den "Neun Stämmen" anfangen, oder wie bei schönem Wetter die Mormonen spawnen. Gibt auch genug Freikirchen, bei denen du quasi Leute in Uniform aus dem Gebäude treten siehst. Oder die Leute, die ordentlich gekleidet mit Anzug und Bart aus der Synagoge kommen. Tanzende Krischna-Anhänger. Die Liste lässt sich fortsetzen. Es ist nicht so, als wäre unser Land eine perfekte säkulare Gesellschaft gewesen, bis der Islam kam und trotzdem diskutiert man von rechts nur die Bedrohung durch radikale Muslime. Dabei haben wir, hier und heute, Abgeordnete im Bundestag sitzen die offen sagen, dass sie die Bibel für das unfehlbare Wort Gottes halten.

Lord Zymix schrieb:"Reden wir dann überhaupt noch vom Islam, oder eben den Muslimen? Wenn wir den Islam von dem Buch, das den ganzen "Glauben" (Ideologie) aufbaut trennen?"

Eine interessante Frage, denn sie offenbart ein potenzielles Missverständnis. Ich versuche es also mal auf eine einfache Formel herunterzubrechen.
Mir geht es nur um die Muslime. Den Islam lehne ich ab, wie jede Religion. Allerdings behauptest du alle Nase lang, dass die Muslime hier alle eine Ideologie aus dem 7 Jahrhundert verbreiten wollen. Was schlicht falsch ist. So wie ich es empfinde willst du es die ganze Zeit zu einer allgemeinen Diskussion über den Islam und seine Ideen machen, während ich darauf beharre, dass eine Ablehnung der islamischen Lehre nicht ausreicht um pauschal alle Muslime als Bedrohung einzustufen. Würden wir uns als Gesellschaft darauf einlassen, dann würden wir gegen unsere eigene Verfassung verstoßen, weil wir Menschen ihre Individualität und ihre Subjektfähigkeit aberkennen.

Lord Zymix schrieb:Normalzustand? Saudi-Arabien legt den Koran wortwörtlich aus. Das ist der Normalzustand des Islams,

Nein ist es nicht. Das Königreich der Sa'uds folgt einer bestimmten Auslegung des Islam. Dem Wahabbismus. Zu behaupten, dies sei der "Normalzustand" bedeutet nicht weniger, als der wahabbitischen Propaganda aufzusitzen und ihre Interpretation des Koran als allgemeingültig anzuerkennen, was nicht nur die Realität verkennt, sondern letztlich zum Schaden alternativer Strömungen verläuft.
Ich bin mit keiner staatlichen Auslegung der Religion zufrieden, aber es gibt genügend Unterschiede, damit auch ein Außenstehender sie warnehmen kann. Der Iran, eine andere brutale Diktatur in der ich definitiv nicht leben will ist beispielsweise eine der führenden Adressen für Geschlechtsumwandlungen, weil die Mullahs dies als eine unglückliche Krankheit ansehen, die behoben werden darf und sollte. In Ägypten gibt es Regionen, wo noch heute eine besonders brutale Form der weiblichen Genitalverstümmelung praktiziert wird, die aber im Rest der arabischen Welt weitgehend als sinnlose Gewaltanwendung betrachtet wird. Die Gelehrten der Ahzar-Universität in Ägypten widersprechen häufiger mal den Auslegungen der Gelehrten in Saudi Arabien. Die Mullahs haben wieder eine andere Meinung und die lokalen Traditionen in den islamischen Ländern des Pazifik unterscheiden sich oftmals erheblich von den Traditionen in Nord- oder Subsahara Afrika, Pakistan oder dem Norden von China. Während dessen findet die Ahmaddiyya muslim jamaat nahezu nur im Westen Anklang. Immerhin eine Religionsgemeinschaft, die daran glaubt, dass der Messias ihnen im 19. Jahrhundert begegnet ist.
In meinen Augen sind die zwar alle gleichmäßig Bullshit, aber Saudi Arabien als Normalzustand zu bezeichnen ist schlicht einer der Untergruppen ihre Propaganda abkaufen. Aber ok, die Saudis wird es natürlich freuen, dass sie in deinen Augen den wahren Islam vertreten.


Lord Zymix schrieb:Würde sich die Politik durchsetzen und die ganzen Salafisten / oder eben "extreme" Imame ermahnen, das es soetwas in Deutschland nicht gibt und niemals geben wird

Soll jetzt also das Bundeskanzleramt bei jeder provokanten Aussage von Pièrre Vogel ein offizielles Statement schreiben, dass das alles niemals passieren wird? Das ist ein bisschen viel Arbeit für eine Selbstverständlichkeit.

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.10.2016 von Mc Timsy.)
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07.10.2016
Lord Zymix Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
Ich werde mich um den Islam hier nicht mehr streiten, von meiner Seite aus wurde alles gesagt und einig werden wir uns nicht. Zu allerletzt möchte ich loswerden, das mich alles was ich schreibe nicht im entferntesten betrifft (Probleme mit Flüchtlingen, oder eben dem Islam), mir ging es nur um des "Landes" willen. Aber da ich sehe, das sich unser Land gerne selbst dezimiert und es viele "Anhänger" davon gibt, sehe ich keinen Grund mehr in diesem Thread dagegen zu halten. Viel Spaß noch bei eurer eingleißigen Fahrspur, jeder der abweicht ist eh ein Menschenfeind und ein Nazi. Ich werde trotzdem weiterhin die AfD wählen bis sich in diesem Land mal etwas ändert.

Und ich werde diesen Thread von nun an offiziell meiden und deabonnieren, damit ich ihn mir nichtmehr mitansehen muss.
[GELÖSCHT, DA ICH WEITERHIN GEGEN DEN ISLAM ANKÄMPFEN WILL]

Herzlichen Glückwunsch. Ihr habt die Diskussion gewonnen. [Bild: 01-twi_grin.png]

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.10.2016 von Lord Zymix.)
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
(07.10.2016)Mc Timsy schrieb:  Weil du auch nicht hinsiehst, beziehungsweise nicht danach suchst. Du suchst zwar nach Anzeichen radikaler Muslime in diesem Land, aber weil du subjektiv noch niemals ein Problem mit Christen festgestellt hast, gehen die einfach unter.
Dazu würde ich gerne noch was ergänzen:
In meinen ganzen Leben hat noch kein Muslim etwas zu meiner Relgion bzw Abwesenheit von Religion gesagt, auch hat noch kein Muslim jemals versucht mich vom Islam zu überzeugen. Wenn ich nach Hause komme finde ich aber alle paar Wochen irgendwelche Flyer "Freie Christen", "Finde den Weg zu Gott und Jesus unseren Erlöser" "Der Weg Christi" und sonst was in meinen Briefkasten. Drei mal haben auch schon Zeugen Jehovas geklopft und wollten sich mit mir unterhalten.  Auf der Straße begegne ich auch ab und an Leute die Flyer verteilen und sich mit einem über das Christentum unterhalten wollen.

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Jandalf Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
(07.10.2016)Lord Zymix schrieb:  Ich werde mich um den Islam hier nicht mehr streiten, von meiner Seite aus wurde alles gesagt und einig werden wir uns nicht. Zu allerletzt möchte ich loswerden, das mich alles was ich schreibe nicht im entferntesten betrifft (Probleme mit Flüchtlingen, oder eben dem Islam), mir ging es nur um des "Landes" willen. Aber da ich sehe, das sich unser Land gerne selbst dezimiert und es viele "Anhänger" davon gibt, sehe ich keinen Grund mehr in diesem Thread dagegen zu halten. Viel Spaß noch bei eurer eingleißigen Fahrspur, jeder der abweicht ist eh ein Menschenfeind und ein Nazi. Ich werde trotzdem weiterhin die AfD wählen bis sich in diesem Land mal etwas ändert.

Und ich werde diesen Thread von nun an offiziell meiden und deabonnieren, damit ich ihn mir nichtmehr mitansehen muss.

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Und da liegen die Schachfiguren. Wer macht das Brett sauber?

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07.10.2016
Herr Dufte Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
(07.10.2016)Jandalf schrieb:  Und da liegen die Schachfiguren. Wer macht das Brett sauber?
Wenn die Taube das Schachbrett verlässt, dauerts keine 5 Minuten bis sie dir danach auf den Kopf kackt.

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08.10.2016
Mc Timsy Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
@Lord Zymix

Ahso, du musst dir also sogar einreden, dass dein Handeln komplett altruistisch "zum Wohle des Landes" geschieht. Soso.
Aber hey, da hast du mit den islamischen Terroristen immerhin was gemeinsam. Die müssen ihre eigene Unzufriedenheit und ihren Hass auch mit einer vermeintlich höheren Sache begründen. Ich wünsche dir also viel Spaß in der kleinen Welt der sich selbst ausgrenzenden.

Zitat:Und ich werde diesen Thread von nun an offiziell meiden und deabonnieren, damit ich ihn mir nichtmehr mitansehen muss.

Das Einschließen in einer Echokammer hat noch niemandem geholfen irgendwelche Erkenntnisse zu gewinnen. Man gaukelt sich nur selber etwas vor. Soll das wirklich deine Zukunft sein? Deinen eigenen Hass und deine Ängste immer weiter bestätigen lassen? Dich immer weiter in eine Weltanschauung reinsteigern, die dir nichts anderes zu bieten hat als Wut auf jeden, der dir widerspricht? Da hoffe ich wirklich für dich, dass du da irgendwann wieder raus kommst. Muss sich doch fürchterlich anfühlen.



Jandalf schrieb:Und da liegen die Schachfiguren. Wer macht das Brett sauber?

Saubermachen? Das ist was für Anfänger. Ein Profi wirft das Brett nach einmaliger Benutzung ins Feuer und stellt ein neues auf! Pinkie happy

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08.10.2016
Lord Zymix Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
Wie der nette Herr unter mir schrieb, verhalte ich mich wie eine Drama-Queen. Das liegt zum einen daran, das Sachen unter den Tisch gekehrt werden, und zum anderen daran, das ich heute noch keinen Snikers gegessen habe und zur Diva wurde. Wie schon erkannt wurde, ist meine Geduldsspanne gerissen und ich habe mit diesem Beitrag nochmalig auf eine persönliche Attacke geantwortet. Das wird nun aber nicht mehr vorkommen.

Dieser Beitrag wird von mir stetig aktualisiert werden.

Einen schönen Gruß von mir, ich wünsche euch noch einen schönen Tag AJ Prost

Meine Meinung zur Flüchtlingskrise: Überarbeitet - Meinung geändert (Öffnen)

Meine Meinung zum Islam (Öffnen)



Offtopic Deluxe
Eigentlicher Beitrag von mir, zu dem Beitrag oben (Öffnen)

Nachtrag, zu dem Beitrag unter diesem I Gefahr wird nicht erkannt (Öffnen)

Rage Quitting (Öffnen)

Noch Videos zum anschauen (Öffnen)

Komische Argumentation (Öffnen)

Jo, Hallo und Bye (Öffnen)

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.10.2016 von Lord Zymix.)
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08.10.2016
Mc Timsy Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
@ Lord Zymix

Dude, seriously. Ich habe absolut kein Problem damit, wenn du diese Themen weiter diskutieren willst. Aber sogar ich, der eine relativ lange Geduldsspanne dabei hat findet dein wiederholtes fake Rage-Quitting langsam lächerlich. Ich habe nicht gezählt wie häufig du jetzt schon angekündigt hast dich nicht mehr zu äußern oder nicht mehr zu reagieren nur um kurze Zeit später wieder zu kommentieren.
Wenn du noch weiterreden willst. Immer gerne. Wenn du keinen Bock mehr hast, dann ist das auch ok. Aber immer wieder die Drama-Queen raushängen zu lassen ist Zeitverschwendung. RD wink


Lord Zymix schrieb:Ich muss mich vermutlich einfach damit abfinden, das viele die offensichtlichsten Tatsachen ausblenden. Nur um nicht mit der Vergangenheit des Landes, welche jeden Tag aufs neue wiederholt wird, in Verbindung gebracht zu werden.

Eine einzelne Tatsache alleine macht noch keine ausreichende Theorie zum Weltgeschehen. Stehen im Koran ziemlich schlimme Dinge? Absolut keine Frage. Aber du versuchst krampfhaft allen Muslimen eine wortwörtliche Auslegung nach wahabbistischer Lehre zu unterstellen. Was schlicht falsch ist. Wenn du dann auchnoch deine politischen Forderungen auf derart verzerrten Annahmen basierst, dann brauchst du dich wirklich nicht zu wundern, wenn du nicht allgemeine Zustimmung findest.

Und den Strohamnn mit der Angst vor der Vergangenheit darfst du wieder einpacken. Mir geht es darum, dass wir auch morgen noch in einem Staat leben, der einen effektiven Minderheitenschutz gewährleistet und es hilft mir nichts, wenn ich die abstrakte Gefahr einer islamischen Machtergreifung in ferner Zukunft durch eine Unterdrückung auf der Grundlage von Kultur- und Volkgebrabbel ersetze.


Lord Zymix schrieb:Ich bin kein bisschen Unzufrieden mit mir selbst. Und der Hass kam erst, als ich mich informierte.

Der Hass kommt auch von eurer Seite. Ihr merkt es nur nicht, weil ihr euer "Gutmenschentum" auf eine höhere Ebene stellt, als alles was nicht eurer Meinung entspricht.

Ich fürchte du projezierst. Ich habe in mir keinerlei Hass für dich. Ehrlich gesagt, empfinde ich es manchmal eher als etwas lächerlich, weil du so zwanghaft versuchst auf einem unzureichenden Bild der Realität zu verbleiben. Ein wenig Mitleid und auch etwas Unverständnis, wie ein denkender Mensch sich derart einfach vor den Karren spannen lässt. Ansonsten warte ich aber erstmal noch immer auf irgendwelche Angaben, warum ich zentrale, in unserer Verfassung festgeschriebene Freiheitsrechte aufgeben soll, nur weil du dir die Muslime als feindliche Masse vorstellst.


Lord Zymix schrieb:Und du hast Recht, ich und die Islamisten haben eine Sache gemeinsam: Wir haben das gleiche Bild vom Islam. Der Koran in seiner Wort wörtlichen Auslegung.

Du hast dich also erfolgreich radikalisieren lassen und bist der Propaganda der Extremisten auf den Leim gegangen, dass es nur die eine Version dieses Glaubens geben könnte. Wie fühlt es sich an, sich das Weltbild von Extremisten diktieren zu lassen?

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08.10.2016
Beaumaris Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
Hier mal meine These, wieso derzeit eine solche Radikalisierung stattfindet bzw. wieso es so viele Protest-Wähler gibt: Die Gesellschaft fühlt, dass es für den unteren Mittelstand und den "einfache/n Frau/Mann" keine Politik mehr gibt. Die AfD scheint für diese noch als eine tatsächliche Wahlalternative zu gelten, die am ehesten die Wünsche an eine Partei in der politischen Mitte erfüllt. Zudem: Die heutigen Linken scheinen kaum noch Kontakt zu den Arbeitern zu haben. Altersarmut, Kinderarmut, Armut trotz Arbeit, sichere Arbeitsplätze, sichere Rente, Laizismus, "gute Löhne für gute Arbeit", "Gerecht verteilter Wohlstand" werden kaum noch als Themen der Linken aufgefasst. Die Nähe der Linken zu den Arbeitern wurde fast vollständig durch die Propagation von Kultur- und Identitätspolitik substituiert.

Im Rahmen dieser Identitätspolitik geht es um Politik für Muslime, Politik für Flüchtlinge, Genderpolitik im Allgemeinen, also Politik für ethnische, religiöse und sexuelle Minderheiten. Kurzum: Politik, mit der die Arbeiterschicht nicht wirklich etwas anfangen kann, da diese sich weniger um die bedingungslose Gleichstellung von Minderheiten als für Arbeits- und Sozialpolitik interessiert. Arbeits- und Sozialpolitik im (post?-)neoliberalen Zeitalter rückt in der Politik immer stärker in den Hintergrund und Kürzungen werden mit den Sachzwängen der Globalisierung begründet. Die alternativlose, neoliberale Politik von Rot-Grün, Schwarz-Gelb und aktuell Schwarz-Rot verliert zunehmends die Zustimmung der Arbeiter und Mittelschicht. Da weitestgehend Konsens zwischen SPD, Grünen, FDP und CDU in Sachen Sozial- und Arbeitspolitik gibt - von vernachlässigbaren Unterschieden ausgenommen - und die polemische Auffassung von "etablierten Parteien", "typischen Berufspolitikern", "Konsenssoße", "Mainstream-Politik" und "Blockpartei" in Bezug auf SPD/Grüne/FDP/CDU sich verbreitet, muss zwangsläufig die Zustimmung in diesen Bevölkerungsteilen verloren gehen. Wie es scheint ist die Kultur- und Identitätspolitik die einzige linke Strömung die unser neoliberales Wirtschaftssystem fast widerspruchslos toleriert und von ihm teils gefördert wird. (Ist das die Appeasement-Strategie des Neoliberalismus gegen die Linken? AJ hmm ) Kein Wunder, dass klassische Linke Themen ein geringeres Pressecho genießen.

In den Medien sind identitäts- und kulturpolitischen Themen an der Tagesordnung und die Öffentlichkeit ist in diesem Sinne zunehmend sensibilisiert (für meinen Geschmack fast schon hypersensibilisiert: von Tumblr-Parallelwelten sehe ich mal ab  RD laugh ). In Anbetracht dieser Rahmenbedingungen wundert mich das Protestwählertum, sowie die Politikverdrossenheit und Radikalisierung der Durchschnittsbevölkerung kaum. Deren Probleme sind kaum noch medial präsent und sie fühlen sich daher nicht anständig politisch vertreten. Die heutigen Linken sind von der Arbeiterschicht größtenteils entfremdet und suchen keinen Dialog. Im Gegenteil: sofern einer verdächtig ist, mit dem linken Konsens zu brechen, wird eher zu Polemik oder Empörung (s. Hypersensibilisierung) gegriffen, anstatt dass man sich mit den Problemen und Befürchtungen sachlich auseinandersetzt (s. u.a. Sahra Wagenknecht).

Jeder Rechtspopulist kann von einer solchen Ausgangslage nur träumen und braucht nicht lange nach polarisierenden Thesen suchen wie "Flüchtingspolitik ist genug Geld da, gleichzeitig gibt es Alters- und Kinderarmut in Deutschland.", "Gender-Politik ist ein permanentes Thema in der Politik, Familienpolitik wird stattdessen völlig vernachlässigt.", "Das Demografieproblem lässt sich nicht durch die Massen-Armutseinwanderung von Wirtschaftsflüchtlingen lösen.", "Die muslimisch-arabische Kultur bildet ein Integrationshindernis", und vieles andere mehr.

Das schlimme gleichzeitig ist, dass viele dieser Thesen eine gute Diskussionsgrundlage bilden, sie dennoch kaum im öffentlichen, sachlichen Diskurs sind. Diesen fehlenden Diskurs kann der Rechtspopulist einfach nutzen und als einziger seine Thesen verkünden und hoffen, dass die Gegenseite kein besseres Argument hat als "Wir schaffen das.". Daher würde ich sagen, ist der um sich greifende Populismus eher ein Vorwurf, den man der derzeitigen politischen Elite und Medien machen sollte und ein Resultat ihres Politikversagens ist: durch fehlende oder oberflächliche öffentliche Auseiandersetzung mit diesen Themen, bestimmen eben andere die Begriffe und damit den Zeitgeist. Der Populist freut sich, wenn er ein vermeintliches Tabuthema gefunden hat, das sich instrumentalisieren lässt. Wenn der neue Zeitgeist sich eingenistet hat und die neuen Begriffe sich festgesetzt haben, können Experten und Fakten diese nur noch schwer nach ihrem gewünschten Konsens verändern. Ich denke, dass ist das was man gerade beobachtet und von oben herab als "Antiintellektualismus" und das angebrochene "postfaktische" Zeitalter tituliert. Dabei ist es auch oft kein Wunder, weswegen heiße Themen kaum aufgegriffen werden: ein Berufspolitiker, der mit seiner Profession zufrieden ist, wird ein sensibles Themen nicht mit der Kneifzange anfassen.

Der Teufelskreis ist, umso mehr diese Leute in den Medien dämonisiert werden, umso persönlicher die Diskussion geführt wird und umso mehr bestärkt es i.d.R. ihre Meinung und so radikalisiert sich der Protestwähler. FB löscht (ohne gesetzliche Vorgaben) kritische Kommentare zur Flüchtlingspolitik, die breite Medienlandschaft versucht kaum den Dialog und wenn doch, findet die Auseinandersetzung meist nur von der moralisierenden Kanzel aus statt. Zumal die Resentiments dann einfach so weit gehen wie in den USA gerade: "egal, was vernünftig ist, hauptsache man schmiert damit den Moralaposteln da Oben schön eins aus."

Was es m.E. bräuchte, wären echte sozialdemokratische, konservative, liberale und linke Parteien, nach Außen hin transparent, mit distinktiven Wahlprogrammen, die als tatsächliche Wahlalternative auftreten können und durch den Ausbau einer basisdemokratischen Politik wieder Interesse an der Demokratie und Diskussion wecken.

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08.10.2016
Herrmannsegerman Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung / Flüchtlingskrise in Europa
Beaumaris, danke für diesen Beitrag. Ich muss deiner These vollkommen zustimmen und kann so auch sagen das ich deine Aussagen richtig und korrekt finde.

Gerade im ersten und letzen Absatz finde ich mich wirklich wieder und diese Teile entsprechen auch meiner Meinung. Jonathan

Gerade als klassicher "Arbeiter" gefällt mir der Teil besonders:

(08.10.2016)Beaumaris schrieb:  Die heutigen Linken scheinen kaum noch Kontakt zu den Arbeitern zu haben. Altersarmut, Kinderarmut, Armut trotz Arbeit, sichere Arbeitsplätze, sichere Rente, Laizismus, "gute Löhne für gute Arbeit", "Gerecht verteilter Wohlstand" werden kaum noch als Themen der Linken aufgefasst. Die Nähe der Linken zu den Arbeitern wurde fast vollständig durch die Propagation von Kultur- und Identitätspolitik substituiert.

Tatsächlich so auch die breite Massenmeinung die ich mitbekomme. Das Wahlprogramm der Linken geht an der klassischen Linken-Zielgruppe vollkommen vorbei und die Partei ist mehr als "Bonzen- und Akademikerpartei" gebranntmarkt eben weil sie Dinge thematisiert die eigentlich nicht zu dem gehören was der Zielgruppe wichtig ist.

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Ich bin heimlich schwul
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.10.2016 von Herrmannsegerman.)
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