(02.03.2017)Meganium schrieb: Moment: Die DUH hat lediglich abgeraten, Dieselfahrzeuge weiterhin zu verwenden. Nicht, dass man dadurch eine Regelung durchgesetzt hat, womit man 11 Millionen Menschen durch 250 Umweltaktivisten abstraft.
Naja, wenn es beim abraten bleiben würde dann würde ich nichts gesagt haben. Aber die DUH ist mir ihrer Klage gegen sämtliche Städte halt leider zu großen Teilen Verantwortlich für die ganze Problematik.
Oder aber das ganze ist eine intelligente Abmahnmasche.
(02.03.2017)Meganium schrieb: Aber mal ehrlich: Wenn so eine Schummelsoftware in den Dieselfahrzeugen eingebaut wird, dann soll ein Boykott gerechtfertigt sein.
Dann darf man die Dinger aber nicht kaufen. De-Facto ist es ja so das die Dieselbesitzer jetzt die Betroffenen und Geschädigten sind und nicht die Hersteller die diese Verstöße ja verschuldet haben. Im Endeffekt bestraft man also die Geschädigten die ein solches Fahrzeug erworben haben und belohnt die verschuldenden Hersteller mit höheren Verkaufszahlen.
Was mich aber sowieso interessiert ist der Umstand wieso überhaupt die Hersteller sowas gemacht haben. Die meisten Experten meinen diese Verstöße sind entstanden um Kosten in der Herstellung zu sparen weil solche Autos billiger sein.
ABER: Sobald das Thema aufliegt kommt VW quasi sofort mit einer neuen Software und einem Plastikteil für 1,50 daher und kann das Problem ohne Leistungseinbußen lösen. Häh?
Mir will also die Autoindustrie weiß machen sie begeht wissentlich einen Rechtsverstoß von dem man durchaus weiß das er auffliegen kann um einige Euro zu sparen (Was sich ja lohnen kann bei der Stückzahl) bei der Herstellung eines Fahrzeuges das so teuer ist das der Mehraufwand beim Endpreis gar nicht auffällt? Oder würdest du dich interessieren wenn dein Golf der neu ohne nix statt 20.000 20.100 € kosten würde und VW wahrscheinlich sogar noch ein paar Euro mehr Marge macht?
Oder interessiert das einen Kunden ob der Add-Blue-Verbrauch auf 1000 (!) Kilometer statt 1 Liter 1,5 Liter beträgt und ganze 50 cent Mehrkosten anfallen wenn eh schon 60 € für Diesel ausgegeben hat? Da ist doch irgendwas im Busch.
(02.03.2017)Crash Override schrieb: Wer sagt denn, dass es bei Benzin - Direkteinspritzer mit E-Gas nicht genauso Schummelsoftware gibt?
Fast alle Untersuchten Benziner haben die gesetzlichen Grenzwerte auch im realbetrieb eingehalten. Natürlich nicht wenn du mit 6000 U/min bei 35 ° den Furkapass auf 1500 m hochballerst, da greift der Motorschutz, aber im normalen Betrieb gab es nur einzelne, wenige Beanstandungen, wie auch der ADAC Ökotest ergab.
(02.03.2017)Crash Override schrieb: bisher hatte man nur den diesel im visier. wenn's trotz ausschluss nciht besser wird, dann sind auch die direkteinspritzenden Benziner die nächsten verdächtigen... und dann geht das ganze spiel von vorne los.
Das kommt jetzt ganz drauf an. Wenn es um Stickoxide geht sind zunächst alle Benziner dran die keine Direkteinspritzung haben da diese deutlich höhere Stickoxide haben. Der Stickoxidausstoß meines Euro 6 Benziners ist jedenfalls so niedrig das ich bald den Greenpeace-Wunschwert erreicht habe, und effektiv pro PS niedriger wie bei meinem alten Saugrohreinspritzer im Erdgasbetrieb. (Mit fossilem Gas)
Geht es um Feinstaub wird es schwierig, denn aus den Fahrzeugdokumenten lässt sich nicht die Art der Einspritzung herauslesen. Effektiv kann man auch nicht wirklich gegen alle Euro-6-Benziner argumentieren, da diese ja bereits Grenzwerten unterliegen die gar nicht mal so weit von Euro-6-Dieseln wegliegen. Zumal es eh meist um die Partikelmasse geht und da sind Direkteinspritzer auch wieder deutlich besser als ihre Selbstzündenden Kollegen.
EDIT: Außerdem: Feinstaubgrenzwerte gelten nur für Direkteinspritzer. Ein Saugrohreinspritzer wie im Smart Fortwo darf also ganz legal den Grenzwert überschreiten.
Im Endeffekt kann man da nur ganz schwer mit Verboten rangehen da du entweder keinen verbieten oder alle verbieten musst, weil keine Kontrolle stattfinden kann ohne das man die Einspritzung ausseinnander nimmt und nachsieht was verbaut ist weil man nicht unterscheiden kann. Effektive Handhabe hätte man nur mit einer Euro 7, aber diese kommt vor 2020 erstmal nicht und wenn überhaupt dann erst 3-5 Jahre später und bis dann was passiert ist auch 2025.
Und wenn es um den CO-Wert geht ist auch wieder der Direkteinspritzer am Zug, weil er einfach besser ist. Auch hier wieder: Mein Direkteinspritzer ist so sauber, das er weniger CO2-emmitiert als mein alter Saugrohreinspritzer mit fossilem Erdgas.
Im Endeffekt ist es ärgerlich, aber wie wir bereits besprochen haben kann man im Moment eigentlich nur sichergehen wenn man Elektrisch kauft oder aufs H setzt. Mit dem hat man dann aber auch sicher Ruhe vor allen Emissionsauflagen. (Und dann kaufe ich mir auch endlich den 600er SL und dann kann mich das Stickoxid mal gerne haben. Als Zwölfzylinder-Elite braucht man sich nicht mit solchen Dingen beschäftigen.)
EDIT: Ganz, ganz wichtige Erkenntniss der Autopflege: Der Feinstaub den ein Direkteinspritzer erzeugt ist nicht schwarz, sondern dunkel-Petrol. Wichtig!