Bundestagswahl 2017 24.09.

[Lethrael]

Okay melde ich mich auch einmal zu Wort.
Die AFD ist aufgrund der Ähnlichkeit mit der frühen DAp /NSDAP aus der frühen Weimarer Republik nicht wählbar.
Sie präsentiert sich nämlich gleich wie die Partei in der Weimarer Republik mit einfach Schuldzuweisungen /Sündenböcken, die aber in der Tat nichts mit den tiefer gehenden Problemen der Gesellschaft zu tun haben.
Zur Erklärung, wer von euch "AFD Wählern" hat sich mal die Mühe gemacht die Propaganda der Afd mit der der NSDAP zu vergleichen?
Jatzt kommt mir nicht mit, das wäre zu aufwendig oder zu schwierig.
Die Wut und die Aussagen die sich die AFD im offiziellen Parteiprogramm zunutze gemacht hat ist um keinen Deut besser, als bei der älteren Partei.
Versucht doch einmal folgendes Gedankenspiel bei folgendem Satz:
Der Islam gehört nicht zu Deutschland.
Was heißt das genau, könnte es nach logischen Gesichtspunkten folgendermaßen interpretiert werden:
Ein Muslim ist kein Deutscher. D.h. ihm oder ihr ist zwar gestattet hier zu leben, insofern er sich der "Christlichen Leitkultur" anpasst. Ein wenig anders waren die Gesetze zur Weimarer, oder NS ZEit zwar schon, aber der Wortlaut bzw. Interpretationsspielraum ist schon gegeben.
Lasst mich kurz ein Gesetzzitat aus dem dritten Reich anbringen.
"§ 1
   (1) Staatsangehöriger ist, wer dem Schutzverband des Deutschen Reiches angehört und ihm dafür besonders verpflichtet ist.
   (2) Die Staatsangehörigkeit wird nach den Vorschriften des Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetzes erworben.
§ 2
Reichsbürger ist nur der Staatsangehörige deutschen oder artverwandten Blutes, der durch sein Verhalten beweist, daß er gewillt und geeignet ist, in Treue dem Deutschen Volk und Reich zu dienen."

Aus diesem Gesetz heraus entspringt eine Zweiklassengesellschaft die damit den Antisemitismus "Salonfähig" macht.
Was ist denn nun bitte der Unterschied zwischen dem Gesetz und den Satz aus dem Wahlprogramm?
Beide werten eine Volksgrupe aufgrund ihrer Religion ab.
Wer mir nun sagen will, dass die AFD nur aufgrund ihrer großen Rolle und ihrem großen Widerspruch wählbar wird, der sollte noch einmal schauen, ob eine mehr "Neutrale" oder von mir aus auch Demokratie veteidigende Presse nicht auch Recht haben könnte.
Ich arbeite (noch) in einem Zeitungsgrossisten und ich sehe hier das Anwachsen von "politischen" Zeitungen, d.h. zum Beispiel oder in erster Linie, von radikalen Zeitschriften, die wie in der Weimarer Zeit politischen Journalismus in extremer Weise gestalten.
Und das Internet ist ebenfalls ein Faktor dafür. Ja ich kann auch sagen, dass ich unzufrieden bin, wie einige, nicht alle Politiker agieren und wie die Parteien die Probleme von vielen einfach umtänzeln,
aber das heißt nicht, dass ich einfach, weil ich dagegen bin eine Partei wählen kann, die sich den Schutz der Moral und Ethik des "christlichen Abendlandes" auf die Fahnen geschrieben hat, aber gleichzeitig die Barmherzigkeit und die Ethik dieses Abendlandes ablehnt, oder verneint.

Ihr wollt einfache Antworten in dieser komplexen Welt?
Lebt damit, dass es keine gibt.
Ihr wollt ein zurück zu den Nationalstaaten ohne die EU.?
Stellt euch darauf ein, dass das zu mehr Leid und Unsicherheiten führen wird.
Ihr wollt die D-Mark zurück?
Warum? Weil es Deutsch ist? Oder weil ihr nicht wollt, dass ihr für Schulden der EU. Mitgliedsstaaten zahlen wollt.
Ich sage es nur ungern, aber auch mit der D-Mark werden wir nicht einfach aus der EU. verschwinden können, ohne, dass wir in Inflation oder Hyperinflation geraten können.
Nur weil ein Schritt einfach klingt heißt es doch nicht, dass die Auswirkunge auch einfach vorherzusehen sind.
Und eine eindeutige, wenn, dann Verknüpfung ist erst Recht nicht möglich.
Also schlagt euch doch bitte die Verknüpfung:
Wenn wir die D-Mark wieder haben, dann geht es uns wieder besser.
aus dem Kopf.
Danke.

[Adama]

Danke für diesen tollen Post.

Die AFD ist Rechtsextrem. Da gibt es nicht mehr zu sagen.

[RipVanWinkle]

Zitat:Jatzt kommt mir nicht mit, das wäre zu aufwendig oder zu schwierig.

Ist aber ein Apfel mit Kastanien Vergleich, weil völlig andere Situation, Umstände, etc.

[MianArkin]

(25.09.2017)RipVanWinkle schrieb:  

Zitat:Jatzt kommt mir nicht mit, das wäre zu aufwendig oder zu schwierig.

Ist aber ein Apfel mit Kastanien Vergleich, weil völlig andere Situation, Umstände, etc.

Es sind stets andere Situationen und Umstände, gleich bei welcher Sache.
Relevant ist hierbei nur die Gemeinsamkeit.
So spielt es für einen Menschen im allgemeinen auch keine Rolle wie ein Auto aussieht oder ob er den betreffenden Fahrzeugtyp davor schon einmal gesehen hat, er sieht dennoch das es ein Auto ist und überlegt sich (im Idealen Fall) noch einmal ob er doch noch jetzt gleich über die Straße geht oder eher wartet bis das Auto vorbei gefahren ist.

[RipVanWinkle]

Naja, der Grad der Gemeinsamkeit muss aber auch hoch genug sein, dass ein ausreichend starker Vergleichspunkt gegeben ist. Das haben wir mMn nicht.

[Jandalf]

Stimmt, diesmal ist der Islam das Feindbild, nicht das Judentum. Ganz was Anderes.

[Firebird]

(25.09.2017)Jandalf schrieb:  Stimmt, diesmal ist der Islam das Feindbild, nicht das Judentum. Ganz was Anderes.

Nicht nur das. Vergiss den Klimawandel und die Flüchtlinge nicht und dann haben wir noch das Feindbild EU

[Triss]

(25.09.2017)Jandalf schrieb:  Stimmt, diesmal ist der Islam das Feindbild, nicht das Judentum. Ganz was Anderes.

DIESMAL sind die Muslime ja aber wirklich schlimm. Bei den Juden haben sie sich geirrt. Ganz bestimmt.

[Fullmetal]

(25.09.2017)Triss schrieb:  

(25.09.2017)Jandalf schrieb:  Stimmt, diesmal ist der Islam das Feindbild, nicht das Judentum. Ganz was Anderes.

DIESMAL sind die Muslime ja aber wirklich schlimm. Bei den Juden haben sie sich geirrt. Ganz bestimmt.

Ich würde jetzt nicht sagen die Muslime (weil das einfach alle einbezieht, und wir können uns sicher darauf einigen, dass das absoluter Schwachsinn ist), sondern der Islam.
Sehen wir einfach mal den Tatsachen ins Gesicht. In den islamischen Ländern wird der Islam nach wie vor in seiner fundamentalen Auslegung ausgelebt und gelehrt, und diese Ideologie ist mit unseren demokratischen Werten nicht vereinbar, das ist Fakt. Einfach aber zu sagen, dass Muslime aus Deutschland rausmüssen, ist der falsche Weg. Wir müssen in Deutschland und Europa einen Islam etablieren, der sich nicht an den fundamentalen Grundsätzen der Schariah und co. orientiert, sondern mit den demokratischen Grundwerten unserer Gesellschaft vereinbar ist (Gleichstellung von Mann und Frau, Toleranz und Respekt anderen Lebens- und Glaubenseinstellungen gegenüber, etc.). Und wer nun mal dieses rückständige, fundamentale islamisch geprägte Weltbild aus seinem Heimatland hierherbringt und sich weigert, dieses abzulegen und sich einzufügen, der muss das Land verlassen. Anders kann es nicht funktionieren. Und der erste Schritt in diese Richtung ist in meinen Augen, erstmal die Scheuklappen abzunehmen und zu akzeptieren, dass der Islam als Lehre an sich nun mal nicht die propagierte "Religion des Friedens" ist. Solange das nicht weitläufig in diesem Land geschieht, werden wir auch weiterhin Probleme mit muslimischen Flüchtlingen und Migranten haben, und Menschen werden weiterhin aus Protest und Enttäuschung die AfD wählen, weil die anderen Parteien sich zu weigern scheinen, etwas gegen dieses Problem zu unternehmen.

[No Nickname]

Also ich denke nichtmal dass die Flüchtlinge oder der Islam so ne große Rolle gespielt hat. Vermutlich war die meisten AfD-Wähler einfach von den anderen Parteien zu sehr enttäuscht. Das hat ja auch Trump dabei geholfen Präsident zu werden. Er Er war keiner von Etablierten sondern "Einer von Uns". Schwamm drüber dass er seine Firma von seinem Vater geerbt hat und mit dem einfachen Ladenbesitzer an der Ecke eigentlich nichts gemein hat. Aber er hat den Leuten eben glaubwürdig gemacht dass er näher am Volk ist.

[Nic0]

(25.09.2017)No Nickname schrieb:  Also ich denke nichtmal dass die Flüchtlinge oder der Islam so ne große Rolle gespielt hat. Vermutlich war die meisten AfD-Wähler einfach von den anderen Parteien zu sehr enttäuscht. Das hat ja auch Trump dabei geholfen Präsident zu werden. Er Er war keiner von Etablierten sondern "Einer von Uns". Schwamm drüber dass er seine Firma von seinem Vater geerbt hat und mit dem einfachen Ladenbesitzer an der Ecke eigentlich nichts gemein hat. Aber er hat den Leuten eben glaubwürdig gemacht dass er näher am Volk ist.

Da irgendwie 2/3 der AfD Wähler angegeben haben, dass sie mit dem Umgang der Asylanten unzufrieden waren, wage ich das zu bezweifeln.

[Secret]

Die AfD hat nicht als einzige Partei über die Flüchtlingspolitik gemeckert.

Ich bin für Neuwahlen bis Serdar Somuncu Kançler ist.

Abgesehen davon sehe ich die Wahlergebnisse bei weitem nicht so dramatisch wie anscheinend jeder aktuell. Vielleicht funktioniert Jamaica sogar. Ein bisschen mehr Liberalismus und Nachhaltigkeit tun unserer Regierung sicher gut.
Vielleicht macht die AfD sogar vernünftig Opposition, wer weiß, man kann sich überraschen lassen. Wenn die tatsächlich eine Volksparole zur nächsten von sich geben sieht es mit einem Wahlerfolg 2021 eher mager aus. Sie müssen Ergebnisse liefern, sonst sind sie weg vom Fenster.

Dass die SPD nur noch knapp über den 20% balanciert tut mir nicht weh. Ich habe mich nie mit da Partei identifizieren können, hier in NRW war ihre Regierung sehr meh.

Die Linke bildet jetzt das Schlusslicht zusammen mit den Grünen, dafür sind beide trotzdem fast zweitstellig.
Ich mag die Linke nicht besonders. Sie hat gute Werte, ist mir aber zu wirtschaftsautoritär und idealistisch. Ursache und Lösung scheinen immer so einfach zu sein und jedes Problem lässt sich durch “Ungerechtigkeiten“ erklären. Schulz lässt grüßen.

Die Christian Linder Partei hatte ich noch nie auf dem Schirm, habe ich heute auch nicht. Sie will Digitalisierung und alles neu machen. Die beste Bildung der Welt. Zumindest ist Lindner ein guter Rhetoriker, seine Auftritte sind dadurch nie langweilig.

[Leon]

(25.09.2017)No Nickname schrieb:  Also ich denke nichtmal dass die Flüchtlinge oder der Islam so ne große Rolle gespielt hat. Vermutlich war die meisten AfD-Wähler einfach von den anderen Parteien zu sehr enttäuscht. Das hat ja auch Trump dabei geholfen Präsident zu werden.

Es hat schon sehr viel mit der Asylpolitik zu tun. Wenn es nur um die Unzufriedenheit mit der CDU/CSU oder der GroKo ginge, dann hätten die Leute auch alle anderen Parteien wählen können.
Bei der Bundestagswahl 2013 und der Europawahl 2014 stand übrigens auch die AfD bereits zur Wahl, jedoch ging es damals neben dem üblichen Rechtspopulismus eher um euro- und europakritische Themen statt um Flüchtlinge.

[Conqi]

Eine Lösung für die Unzufriedenheit der Leute und den hohen Stimmenanteil der AfD scheint es zu sein, einfach mal mehr Migranten in den Osten zu stecken. https://twitter.com/tobiaschneider/statu...0493139968
Finde es ziemlich spannend wie auch nach all den Jahren noch so eine starke Spaltung zwischen Ost und West herrscht in vielen Belangen.

[Firebird]

Ich bleib dabei: Sonntag hat die menschliche Spezies es sich endgültig verscherzt als intelligente Spezies betitelt zu werden. Das fing schon mit Trumps Wahlsieg an und gipfelte nun im Aufstieg der AfD. Würde mich jemand von außerhalb dieses Sonnensystems fragen, ob es auf diesem Planeten intelligentes Leben gibt, müsste meine klare Antwort lauten: NEIN! Denn die kürzliche Wahl war weder rational noch intelligent, sie war einfach nur dumm! Seht euch das Wahlergebnis in Ostdeutschland an. Alles tiefblau:



Zur Erklärung: Je tiefer der Blauton/Rotton, desto stärker die Partei, links SPD, rechts AfD. Bei dieser Wahlverteilung frage ich mich ja: Was für ein Deutschland wollte die AfD sich da zurückholen? Ostdeutschland, die DDR?

[Lord Zymix]

Intelligentes Leben außerhalb würde sich sicher denken warum man einzelne Leute dafür auswählt, über andere als über einen selbst herrschen zu dürfen.

Denen werden die verschiedenen Systeme eh egal sein, da würden die sich keinen Kopf drum machen, was für ne Scheiße wir Menschen praktizieren.

Aber schon lustig wie du meinst das sich am Sonntag und mit Trumps Wahlsieg die menschliche Spezies ihre "Intelligenz" verscherzt hat, während es im Moment noch 11 Länder gibt in denen Homosexualität mit dem Tode bestraft wird. Länder, in denen Radikale nicht nur eine Partei wählen sondern Menschen abschlachten. Länder, in denen Frauen durch mehr als nur ihren Lohnzettel unterdrückt werden und sich dem Mann unterordnen müssen.

Ne, wir haben uns mit der Wahl von politisch Unkorrekten die Intelligenz versaut.

[RipVanWinkle]

Da kriegt einmal ne olle rechtspopulistische Partei ein paar Prozente und schon muss die Menschheit auf einmal dumm sein. Wie Zymix angedeutet hat, da gibts schon genug andere Gründe. Man kann echt überreagieren. XD

[Herr Dufte]

Ui, Petry tritt aus.
Ob sie noch hofft eine "gemäßigte" (irgendwie traurig, dass Petry quasi der Inbegriff einer gemäßigten afd ist) Fraktion zu bilden, um eventuell sogar einigermaßen koalitionsfähig zu werden (CSU und FDP würd ichs ja zutrauen)? Bei der Anzahl an rechtsextremen die jetzt in den BT ziehen, würd ich mir aber nicht zu viel versprechen.


Edit: kann man die afd nicht endlich als das bezeichnen, was sie ist: Rechtsextrem.
Rechtspopulistisch klingt so nach kuschelkurs, dass man den Unterstützern ja nicht aufn Schlips tritt. Das mag vor einem Jahr vll noch zutreffend gewesen sein, mittlerweile ist die afd aber extrem, was sie auch mit den einziehenden Abgeordneten beweist. (Von denen ein guter teil aus offen rechtsextremen kleinstparteien kommt).

Wer die afd gewählt hat, hat Nazis gewählt. Ich srhe nicht ein, warum man das beschönigen soll.

[RipVanWinkle]

Denke die Entwicklung kann man nicht aufhalten. Wenn sie gemäßigter will, muss sie wohl so wie Lucke nochmal ein eigenes Ding machen, aber ich schätze dann wird sie in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.

[Lord Zymix]

(26.09.2017)Herr Dufte schrieb:  Wer die afd gewählt hat, hat Nazis gewählt. Ich srhe nicht ein, warum man das beschönigen soll.

Bitte informiere dich mal darüber, wieviele echte Nazis bei den Parteien früher anwesend waren. Da kannst du mal staunen, wieviele dabei waren. Wenigstens hatten die Grünen keinen (oder war es einer?) mal drin, aber die hatten/ haben ja von der Stasi.

Spoiler (Öffnen)

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_eh...ätig_waren

Und die AfD ist (wenn man das Wahlprogramm liest) nicht rechtsextrem. Man kann es zwar bei manchen Kandidaten vermuten (z.B. Höcke), ändert aber nichts daran das die AfD - im Allgemeinen - nicht Rechtsextrem ist.

Wenn du schon bei anderen Themen die laut schreiende Minderheit nicht als repräsentativ für die Gesamtgruppe siehst, wäre es einfach Heuchlerisch, bei der AfD eben genau jenes zu tun.

Zudem finde ich es gut das Petry austritt, oder hättest du lieber wenn Petry drin bleiben würde und Höcke fliegt?