Ich war ja jetzt schon auf vielen Cons. Ich war auf allen GalaCons, ich war auf allen Brony Fairs, ich war auf allen Hearth's Warming Cons, und ich war letztes Jahr auf der Czequestria, von anderen Veranstaltungen ganz zu schweigen. Und ich muß wirklich sagen: Die Hearth's Warming Con 2018 war eine der besten Cons, auf denen ich bisher war.
Es war einfach ein klasse Zusammenspiel von vielen Dingen von der Organisation über die Location bis hin zu den Gästen.
Erstmal die Location: Okay, es klang erst seltsam, die Con in einer Schule stattfinden zu lassen. Wir hatten ja schon Cons in den verschiedensten Locations, aber noch nicht in einer Schule. Zu meiner Überraschung erwies sich das als absoluter Glücksgriff.
So gab es Räume ohne Ende für alle möglichen Zwecke. Es gab Räume für Workshops und kleinere Panels. Es gab je einen eigenen Raum (!) für Karaoke und Trotmania. Gray und Torben hatten einen eigenen Raum, in dem soviel Stoff aushing und auslag, daß der akustisch fast komplett tot war. Man hätte in dem Raum Gesang aufnehmen können. Dann hatten noch andere Händler einen eigenen Raum. Ein Raum war als MLP-Museum eingerichtet. (Auch seltsam: Beim G1-Display vermißte ich eigentlich nur Applejack. G4 wurde dagegen fast nur von Maskottchen vertreten: Canni, Ember, Madame Banane, Libussa, Aurora...)
Ein weiterer diente der kurzfristig anberaumten PlushieCon. Gut, das war nicht ganz optimal, zumal der Raum nur eine Tür hatte und ein "Passagierfluß" nicht möglich war, aber sehr viel Andrang war da zum Glück nicht (wenn man von den Plushies absieht, die waren natürlich zahlreich vorhanden). Ich weiß gar nicht, ob Woelzy die PlushieCon am Ende noch gesehen hat.
A propos PlushieCon: Anfangs gab es da nur einen Rechner für Anmeldungen vor Ort. Entsprechend fiel auch mal die Wartezeit aus, wenn jemand Unmengen an Plushies anzumelden hatte. Aber wofür hat man einen Laptop dabei? Ich hab kurzenhufes für ein paar Stunden mein ThinkPad als zweites Anmeldeterminal zur Verfügung gestellt.
Auf der PlushieCon hat Seafoam übrigens eine Medaille gewonnen für
Best Pony die längste Zeit zur Fertigstellung.
Ziemlich genau so sieht sie jetzt aus.
Der Veranstaltungssaal war ziemlich großes Kino. Es gab eine richtige Bühne, das Parkett war je nach Veranstaltung mal bestuhlt und mal nicht. Die Veranstaltungstechnik kam von extern mit PA (die mal hätte eingemessen werden müssen; zumindest Speaker-Management gab's) und Lichtanlage. Ponyville Live! war auch mal wieder da und hat gefilmt; ich hoffe, daß sie dieses Jahr anständigen Ton hatten, ich meine, sie saßen direkt vorm Licht-und-Tonplatz.
Womit wir bei den Veranstaltungen wären. Da wurde einiges geboten. Okay, es gab Überschneidungen zwischen Panels und Workshops, aber mit steigender Con-Größe hat man auch mehr Veranstaltungen und gleichzeitig mitnichten mehr Zeit dafür.
Was wirklich eine Sensation war, war die Charity-Auktion. Zum ersten Mal war Perrydotto auf der HWCon. Und zum ersten Mal hat Perry es geschafft, innerhalb der vorgegebenen Zeit alles zu versteigern, auch wenn das Publikum wieder mit ihr spielte – bis hin zu ihrem Hut. A propos Hut: Irgendein Witzbold hatte ihr einen QR-Code für die QR-Schnitzeljagd auf ihren Hut gepappt, und sie wußte das nicht. Damit verpflichtete sich der Käufer ihres Hutes, den Deckel für den Rest der Con zu tragen, um die Schnitzeljagd nicht zu stören.
Ich selbst war nur bei zwei Panels. Das eine war das Musikerpanel mit ziemlich illustrer Besetzung (allerdings keiner vom ganz alten #HorseFamous-Kader). Jetzt hab ich auch ein Gesicht zum Namen Jyc Row, falls den jemand kennen sollte (wer auf EqD mitliest, hat von ihm sicher schon gehört). Persönlich kennengelernt hab ich ihn nicht – aber zu den Leuten komm ich noch.
Das andere war
Sam Quak Bronys Electronic Music Workshop in einem Werkraum. Im Prinzip hat er gezeigt, wie man mit relativ wenig Vorwissen elektronische Musik mit FL Studio bauen kann. Das Gezeigte war für mich jetzt nicht so interessant, die Teilnahme schon eher (ExoBassTix und ich hatten vorsichtshalber selbst unsere Laptops vor uns aufgebaut), und es kamen einige interessante Gesprächsthemen zusammen. Ich glaube, Sam hätte selbst von einigen von uns noch ein paar Sachen lernen können, aber darum ging es mitnichten.
Außer Panels und Veranstaltungen geht es auf Conventions ja ganz besonders auch um Leute. Da muß ich mit den Showgästen anfangen. Peter New war zwar ab und an zu sehen, aber am Sonntag machte er sich selten. Elley-Ray Hennessy war eine ganz andere Preisklasse. Die kannte das Bronytum ja erst seit kurzem – und ich hab noch nie einen Showgast so begeistert von uns gesehen. Die war total happy, ständig am Strahlen, suchte den Kontakt zu den Bronies, die hatte absolut ihren Spaß. Ich hatte auch ein paarmal Gelegenheit, mit ihr zu quatschen.
Ansonsten traf ich einige alte Bekannte wieder, unter anderem unter den Communitygästen. Und inzwischen ist es schon ziemlich üblich, daß ich auf jeder Con neue Leute kennenlerne.
Perry brauch ich wohl nicht zu erwähnen, die kenn ich ja schon seit Dezember 2011, seit dem ersten Hamburger Stammtisch. Als wir nach der Con noch zusammen mit Vocal Score und Mystogan in den Räumlichkeiten eines Pizzalieferdienstes uns die Bäuche vollschlugen (ernsthaft, da ging hinterher nichts mehr rein), hat sie spontan meine Ponysona gezeichnet. Resultat steht noch aus.
Rarity Belle kenn ich auch schon, seit ich ihn anläßlich der HWCon 2015 im Bastion getroffen hab – wir haben eine ganze Zeitlang über Fanfics gequatscht. Leider konnte ich wieder nicht zu einem seiner Panels.
Stichwort Vocal Score. Herrje, wie lange kennen wir uns schon – GalaCon 2016 wahrscheinlich. Ich war ja oft am Ende vom Galaball noch dabei, wenn er spielte und sang, auch wenn das sonst fast niemanden interessierte. War mir gar nicht sicher, ob er mich noch kennt, und wenn ja, wie gut. Aber ich glaube, wir sind inzwischen gute Kumpels. Leider zieht er demnächst in die USA und wird dann seltener auf europäischen Cons zu sehen sein. Schade, er ist ein toller Entertainer, ich war immer gern bei seinen Gigs dabei, und er weiß das auch zu schätzen.
Das tut auch MC-Arch. Den hab ich kennengelernt auf der HWCon 2016, wo ich Volunteer war. Letztes Jahr auf der GalaCon war ich auf seinem Panel, obwohl das gleichzeitig mit dem von AnimatedJames stattfand. Daher weiß ich auch, woher er kommt und warum er rappt. Eigentlich bin ich kein Anhänger von modernem Rap, aber MC-Arch schafft es wie kaum ein anderer, beim Rappen Emotionen zu transportieren, und man spürt auch, woher diese Emotionen rühren, wenn man ihn kennt.
Bei seinem Gig stand ja Elley-Ray Hennessey vorm Cateringstand, da konnte ich sie sehen. Mich erstaunte wirklich, wie sie zu seiner Musik abging. Später erfuhr ich dann, daß sich die beiden schon von der allerletzten Nightmare Nights Dallas kannten. Im Prinzip sind sie Fans voneinander.
Die "Neuzugänge" in meinem Bekanntenkreis gehören auch mal wieder in die Kategorie Musiker. Über MC-Arch hab ich kurz Agatan kennengelernt, der mit ihm und Sam Quak Brony kollaboriert hat.
Direkt nach dem Musikerpanel traf ich ExoBassTix, einen Bekannten von My Little Remix, der den Namen und das Logo auf meinem T-Shirt wiedererkannte. Das hat sich schon etwas mehr intensiviert. Wir waren dann noch zusammen beim Electronic Music Workshop (wie gesagt, hinter aufgeklappten Laptops) und haben uns dann eilends zu Vocal Scores Gig begeben. Der Sonntag stand also ziemlich im Zeichen der Musik. Er hat mir außerdem angeboten, mir dabei zu helfen, meine Musik – sollte ich je welche zusammenkriegen – publik zu machen, und von ihm kam mein erstes unverbindliches Collab-Angebot. Am Ende der Con hab ich ihm dann noch eine Visitenkarte gereicht.
Die Con wurde übrigens schön kulinarisch eingerahmt. Am Freitagabend war ich erstmals beim Hearth's Warming Dinner dabei, das war interessant und lecker. (Ernsthaft. Zimteis mit Krokant und Schokosoße als Dessert.) Am Sonntag nach der Con bin ich halbspontan mit Mystogan, Perrydotto und Vocal Score zu New York Pizza, was weniger eine Pizzeria ist als die Räumlichkeiten eines Pizzabringdienstes, in denen man auch vor Ort essen kann. Wir haben uns gründlich vollgefuttert (die Niederländer können Nachtische, das glaubt ihr nicht), über alles Mögliche geredet – so hat Vocal etwa erzählt, was er z. B. auf Kreuzfahrten für absurde Musikwünsche kriegt von Leuten, die nicht wissen, worum es in den gewünschten Liedern geht –, und als Perry meine Ponysona auf meinem Laptopbildschirm sah, mußte sie ihn unbedingt zeichnen, geeigneter Ort oder nicht. Den Abend haben wir dann in Perrys Zimmer abschnürgeln lassen und über ihren Laptop, den wir mit von mir gestellten Kabeln (ich hatte auch irgendwie alles dabei) an den Zimmerfernseher angeschlossen hatten, einiges an YouTube-Videos gesehen, zumeist Musikvideos.
Am nächsten Morgen traf ich Perry und Vocal noch in der Hotellobby, bevor ich mich auf den Weg nach Hause machte.