04.07.2018 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass?
(04.07.2018)Jandalf schrieb: (16.06.2018)MianArkin schrieb: Experimentell wurde bereits festgestellt das einige Geschlechtsspezifische Verhaltensweisen nicht Anerlernt sondern angeboren sind.
In Fragwürdigen Versuchen wurde versucht Jungen wie Mädchen zu erziehen.
Die Erziehung schlug fehl, selbiges auch bei Mädchen.
Wie soll so eine Studie überhaupt aussehen? Wie verhindert man Bias? Doppelblind wird hier ja nichts. Und überhaupt, was soll "Die Erziehung schlug fehl" überhaupt bedeuten? Hatte das Kind nen Bluescreen? I call bullshit.
Ich glaube er meinte dass man Mädchen nicht zu Jungen umerziehen kann und umgekehrt, wenn man sie jeweils wie das andere Geschlecht großzieht.
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04.07.2018 |
Elfchen
Changeling
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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass?
Ohne eine Quellenangabe sieht die Studie prinzipiell erstmal gar nicht aus, völlig egal wer was meint.
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04.07.2018 |
MianArkin
Wonderbolt
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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass?
(04.07.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Zitat:Wie soll so eine Studie überhaupt aussehen? Wie verhindert man Bias? Doppelblind wird hier ja nichts. Und überhaupt, was soll "Die Erziehung schlug fehl" überhaupt bedeuten? Hatte das Kind nen Bluescreen? I call bullshit.
Ich glaube er meinte dass man Mädchen nicht zu Jungen umerziehen kann und umgekehrt, wenn man sie jeweils wie das andere Geschlecht großzieht.
http://www.bbc.co.uk/sn/tvradio/programm...mary.shtml
John Money
Es existieren Spezifische Charakteristika zwischen den Geschlechtern.
Es wäre auch ausnahmslos Anmaßend zu behaupten das einzig der Mensch eine Ausnahme bei solchen Charakteristiken spiele, die sonnst im restlichen Tierreich vorzufinden sind.
Es bestehen Unterschiede zwischen den Geschlechtern, man blicke alleine auf das Geschlechtsspezifische Sozialverhalten.
Zitat:Dr. Robert D. Hare:
Einmal war ich völlig entgeistert von der Logik eines Häftlings, der meinte, sein Mordopfer hätte von seiner Tat profitiert, indem es "eine harte Lektion über das Leben" gelernt hätte.
John H. Crowe, 1975:
Bedeutet dieses, dass sie „gestorben“ sind, während sie „tot“ waren?
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04.07.2018 |
Jandalf
Aculy is Dolan
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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass?
Okay, wir haben hier also eine Stichprobe von einer Person. Das ist jetzt erstmal nicht besonders aussagekräftig. Ich gehe allerdings konform mit der Annahme, dass bestimmte Verhaltensweisen bei bestimmten biologischen Geschlechtern häufiger vorkommen, was vermutlich nicht ausschließlich an der Erziehung und den Rollenbildern in der Gesellschaft liegt.
Trotzdem sollte man ein System finden, in dem die Ausbrecher trotzdem ihren Wunschberuf ergreifen können und nicht durch ihr Geschlecht eingeschränkt werden. Und bis da jemand einen besseren Plan hat erreichen wir das über Geschlechterquoten.
Die Akzeptanz von Leuten in, für ihr Geschlecht, atypischen Berufen wird ja zum Glück immer größer. Die Gesellschaft scheint da insgesamt toleranter zu werden.
Killing is badong!
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04.07.2018 |
Meganium
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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass?
(04.07.2018)Jandalf schrieb: Die Akzeptanz von Leuten in, für ihr Geschlecht, atypischen Berufen wird ja zum Glück immer größer. Die Gesellschaft scheint da insgesamt toleranter zu werden.
Im groben Durchschnitt ja. Schaut man sich einzelne Berufe näher an, so scheint die Gesellschaft immernoch an Geschlechterrollen festzuhalten, und wehe, dieses Fundament fängt an zu bröckeln. Da seien Claudia Neumann oder Bibiana Steinhaus zu nennen, die in einer Männerdomäne, dem Fußball, ihrer Arbeit nachgehen, und z.T. wild beschimpft werden. Auf dem Land wirst du weiterhin schief angeschaut, wenn du als Erzieher im Kindergarten arbeiten willst. Müllarbeiterinnen auf dem Fahrzeug fehlanzeige, Kranführerinnen sind eine Rarität. Und der Bürgermeister der Kleinstadt will vermutlich auch lieber eine Sekretär in haben, als einen Sekretär.
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05.07.2018 |
MianArkin
Wonderbolt
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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass?
Jedoch besteht im Universitätsbereich keine solche Hürde.
Jeder der sich für einen Studiengang interessiert kann sich für diesen Anmelden.
Daher müsste das Studienwesen eine weit freiere Umgebung repräsentieren.
Jedoch findet man bei den Studienplatzbelegungen ebenfalls die Geschlechtergefälle vor, diese alleine mit Gesellschaftlichem Druck erklären zu wollen ist reichlich Kurz gegriffen und erscheint mir eher Populistisch.
Zitat:Dr. Robert D. Hare:
Einmal war ich völlig entgeistert von der Logik eines Häftlings, der meinte, sein Mordopfer hätte von seiner Tat profitiert, indem es "eine harte Lektion über das Leben" gelernt hätte.
John H. Crowe, 1975:
Bedeutet dieses, dass sie „gestorben“ sind, während sie „tot“ waren?
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05.07.2018 |
Mephysta
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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass?
(05.07.2018)MianArkin schrieb: Jedoch findet man bei den Studienplatzbelegungen ebenfalls die Geschlechtergefälle vor, diese alleine mit Gesellschaftlichem Druck erklären zu wollen ist reichlich Kurz gegriffen und erscheint mir eher Populistisch.
Und warum, wenn ich fragen darf?
Wenn den kleinen Mädchen von Kindesbeinen an beigebracht wird, das Mädchen nicht so gut in Mathe sind wie Jungs, versuchen sie vielleicht gar nicht erst, ihre Stärken in diesem Feld zu finden, entwickeln ihre Interessen im Laufe ihres Lebens eher in eine andere Richtung und studieren entsprechend auch keinen Ingeneurs-Beruf. Gesellschaftlicher Druck muss ja nicht immer nur heißen, dass explizit jemand auf den Menschen einwirkt und direkter Zwang im Spiel ist.
Die oben verlinkte Studie hat keinerlei wissenschatfsmethodische Grundlage, besteht aus einer Einzelfalldarstellung und ist zudem auch noch veraltet - weshalb sich mir bei dem Begriff "experimentell" da sowieso etwas die Zehennägel rollen.
Tatsächlich habe ich aus der moderneren "echten" wissenschaftlichen Literatur eher den Tenor herausgelesen, dass es sich bei Geschlechtsrollenstereotypen eben eher um gesellschaftliche Konstrukte handelt. Wenn da jetzt Quellen gewünscht sind, müsste ich wohl mal unsere Psychologie-Datenbanken bemühen und bin mir nicht sicher, ob die einfach so frei zugänglich sind, da die meisten validierten wissenschaftlichen Paper heutzutage kommerziell veröffentlicht werden.
Allerdings habe ich auf jeden Fall noch eine Studie im Kopf, die Folgendes gezeigt hat:
Man hat Kinder verschiedener Altersklassen (u.A.) Matheaufgaben lösen lassen und die Ergebnisse von Jungen und Mädchen verglichen. Ende vom Lied war, dass Jungen in den höheren Altersklassen tendenziell bessere Ergebnisse in den Matheaufgaben zeigten als die Mädchen. Dieser Unterschied war mit sinkendem Alter aber kaum und irgendwann gar nicht vorhanden. Das lässt ja schon den Schluss zu, dass das nix "Angeborenes" ist. Und ich bin mir sicher, dass sich diese Erkenntnisse auch noch auf andere Lebensbereiche als auf Mathematik anwenden lassen.
http://mephysta.deviantart.com (SFW) ~ https://twitter.com/Mephystax (NSFW) ~ https://inkbunny.net/Mephysta (NSFW)
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05.07.2018 |
RipVanWinkle
Wonderbolt
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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass?
Ich denke mal, dass die Tendenzen der Interessen bis zu einem gewissen Grad angeboren und auch vom Geschlecht abhängig sein können, sollte klar sein. Genauso, dass es auch einen Teil gibt der eher der Sozialisierung geschuldet ist. Ob man letzteren jetzt durch andere Erziehung etc. ausmerzen sollte kann man sich gern streiten wenn man will, das macht ja auch irgendwie Sinn, I guess?
Aber letztendlich kommt es ja nur darauf an, dass Leute machen können, was sie wollen. Und dann ist das auch völlig egal wie viel Prozent Frauen oder Männer anwesend sind. Und da sollte der Zweck nicht die Mittel heiligen. Deswegen sind mir Geschlechterquoten ein Graus. Zumal sie quasi nur Statistiken beschönigen, aber nicht wirklich dafür sorgen müssen, dass sich auch in den Köpfen der Leute was ändert. Und sich das durchaus auch in die falsche Richtung ändern kann, weil Quoten auch eine Ungleichbehandlung darstellen. Alleine deswegen müsste man sie ablehnen, wenn man konsequent ist.
Dost thou love life? Then do not squander time, for that’s the stuff life is made of.
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05.07.2018 |
victorymon
Wonderbolt
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Registriert seit: 02. Aug 2012
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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass?
OK, das wird eine Wand an Text.
Als modern aufgewachsener Mensch Ende 30 bin ich im besten Fall Neutral erzogen. Ich sehe keinen Eindeutigen Vorteil oder Nachteil, warum es besser ist ein Mann oder eine Frau zu sein.
Der in den letzten Jahren aufkommende Feminismus irritiert und verwirrt mich daher eher.
Warum? Hier ein paar aktuelle Beispiele:
In den USA gab es früher die Boyscouts und die Girlscouts. Für alle, die das nicht wissen: Das sind die sogenannten Pfadfinder, Junge Menschen die im Wald rumtollen und viele coole Sachen lernen (stark vereinfacht).
Die Boyscouts waren dabei nur für Jungs und die Girlscouts nur für Mädchen.
Teil der Scouts ist es auch, hin und wieder Zelten zu gehen.
In der neuesten Feminismusbewegung haben viele Frauen geklagt, das ihre Töchter auch zu den Boyscouts wollen, weil das im Zuge der Gleichberechtigung nur fair sei.
Das Ergebnis: Die Boyscouts wurden so, wie sie waren abgeschafft und zu den Scouts of America gemacht... da dürfen dann Jungs und Mädchen mitmachen.
Eifrigen Schülern fällt auf: Und was ist mit den Girlscouts? Die gibt es weiterhin.
Dürfen Jungs auch zu den Girlscouts, weil das ja dann auch nur fair wäre?
NEIN! Die Girlscouts sind NUR FÜR MÄDCHEN!
Für die, die alt genug sind: Es gibt ja die Wahl zur schönsten Frau bzw. zum schönsten Mann.
Miss Universum bzw. Mister Universum. Was ist das Erste, was Euch so einfällt bei dem Event?
Für mich: Männer und Frauen in Sexy Badebekleidung und schicker Abendgarderobe
Zeit für die Feministen: Ab sofort gibt es die Abendgarderobe und die Badebekleidung BEI FRAUEN nicht mehr. Das sei Sexistisch!
Auch sollen ab sofort alle Frauen zugelassen sein, unabhängig von Hautfarbe, Alter, Größe oder Gewicht.
Das Aussehen soll nicht mehr beeinflussen, welche Frau als schön gelten soll.
Und wieder: Diese Regeln gelten NUR FÜR FRAUEN. Männer haben weiterhin in knapper Badehose zu erscheinen und das Aussehen ist Ausschlaggebend
Doch wir müssen nicht so weit gehen. Es gibt ernsthaft Ärger beim Oktoberfest 2018.
Für die Planung zuständige Mitarbeiterinnen wollen die typische Tracht, das Dirndl mit dem Ausschnitt verbieten, weil sie das für Frauenfeindlich und Sexistisch halten
Das generell zwischen Jungen und Mädchen getrennt wird, kenne ich spätestens seit meinem Erlebnis bei Toys. Auf der einen Seite waren die Fußböden Blau und auf der anderen Pink.
Die kleine Zoe suchte nach einem Fußball. Also frage ich einfach eine Verkäuferin.
Wo haben sie denn Fußbälle?
Fußball? Das ist Jungensport, sehen sie auf der Seite für Jungs nach.
Da merkte ich es: Blau = Werkzeug, Actionfiguren, Videospiele; Pink = Barbie, Kleider, Schminke
Sehr einfach gestrickt, wirklich. Wie sollen sich Kinder selbst entwickeln, wenn die Gesellschaft alles vorschreibt?
Randnotiz: Die kleine kommt bald in die 5te Klasse. Ich hab einen Blick auf eine Liste werfen können.
Gymnasium. 4 Klassen a 20 Kinder. In ihrer Klasse sind 16 Mädchen und 4 Jungs. In einer Klasse sogar 19 Mädchen und 1 Junge, in den anderen 3 bzw. 2 Jungs.
Nicht falsch verstehen aber die Jungs tun mir irgendwie Leid...
Eine "normale" Entwicklung könnte schwer werden.
Auch wenn mein Halbes Leben nun schon hinter mir liegen mag, die besten Jahre kommen erst noch.
Es gibt noch so viel zu sehen. So viel zu erleben. So viele Abenteuer zu erleben und Geschichten zu erzählen.
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05.07.2018 |
Herrmannsegerman
staatlich geprüftes
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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass?
(05.07.2018)victorymon schrieb: Randnotiz: Die kleine kommt bald in die 5te Klasse. Ich hab einen Blick auf eine Liste werfen können.
Gymnasium. 4 Klassen a 20 Kinder. In ihrer Klasse sind 16 Mädchen und 4 Jungs. In einer Klasse sogar 19 Mädchen und 1 Junge, in den anderen 3 bzw. 2 Jungs.
Nicht falsch verstehen aber die Jungs tun mir irgendwie Leid...
Eine "normale" Entwicklung könnte schwer werden.
Hey, ich muss es auch in einer Belegschaft mit 98 % Männeranteil aushalten. Das ist zwar mein Geschlecht, aber irgendwann möchte man auch mal Personen des anderen Geschlechts kennen lernen.
Im Ernst: Machmal frage ich mich, wie man in bestimmten Branchen überhaupt Quoten umsetzen will wenn es einfach keine Frauen gibt die in Frage kähmen. Da besteht für mich die Sorge, das man in Zukunft bei der Jobsuche ohne Vitamin-B oder dem richtigen Geschlecht auch nicht mehr weiterkommt weil die Quote sagt das diese Stelle an eine Frau gehen muss.
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05.07.2018 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass?
Es wird halt immer die "Mimimi"-Special Snow Flakes geben die nichts anderes können außer sich von der Welt ungerecht behandelt zu fühlen, während andere halt trotz aller Hindernisse für ihr Ziel kämpfen. Ist mMn. so als würde jetzt irgend ein Hauptschulabbrecher hergehen und Abi verlangen. Man kann sich fragen wie das dann gerecht denen gegenüber wäre die die Schule bis zum Ende durchgedrückt haben - Nun das ist es nicht. Wenn eine Frau einen Job in ner Führungsebene will dann sollte sie halt mal Himmel und Hölle in Bewegung setzen an ihrer Qualifikation zu arbeiten und nicht einfach nur darauf bestehen einen Anspruch auf irgend eine Position zu haben nur weil sie ne Frau ist.
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05.07.2018 |
Jandalf
Aculy is Dolan
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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass?
(05.07.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Wenn eine Frau einen Job in ner Führungsebene will dann sollte sie halt mal Himmel und Hölle in Bewegung setzen an ihrer Qualifikation zu arbeiten und nicht einfach nur darauf bestehen einen Anspruch auf irgend eine Position zu haben nur weil sie ne Frau ist.
(16.06.2018)Jandalf schrieb: (15.06.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Und Gleichberechtigung bedeutet mMn. dass ich bei selber Qualifikation wie jene einer potenziellen Mitbewerberin die gleichen Chancen habe und diese nicht dadurch auf 0 reduziert werden können weil schon zehn andere Männer dort arbeiten.
Aber wenn deine Chancen Null sind, weil du eine Frau bist und die 10 Männer halt lieber noch einen elften Mann hätten, dann ist das okay? Oder was wäre dein Vorschlag wie man verhindern kann, dass sexistische Männer halt keine Frauen in Führungspositionen haben wollen, egal wie geeignet sie sind?
Frage steht weiter im Raum
Killing is badong!
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05.07.2018 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass?
(05.07.2018)Jandalf schrieb: (05.07.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Wenn eine Frau einen Job in ner Führungsebene will dann sollte sie halt mal Himmel und Hölle in Bewegung setzen an ihrer Qualifikation zu arbeiten und nicht einfach nur darauf bestehen einen Anspruch auf irgend eine Position zu haben nur weil sie ne Frau ist.
(16.06.2018)Jandalf schrieb: (15.06.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Und Gleichberechtigung bedeutet mMn. dass ich bei selber Qualifikation wie jene einer potenziellen Mitbewerberin die gleichen Chancen habe und diese nicht dadurch auf 0 reduziert werden können weil schon zehn andere Männer dort arbeiten.
Aber wenn deine Chancen Null sind, weil du eine Frau bist und die 10 Männer halt lieber noch einen elften Mann hätten, dann ist das okay? Oder was wäre dein Vorschlag wie man verhindern kann, dass sexistische Männer halt keine Frauen in Führungspositionen haben wollen, egal wie geeignet sie sind?
Frage steht weiter im Raum
Wie man es verhindert? Gar nicht. Das ist eben der Nachteil der "Chancengleichheit", dass keiner der Bewerber ein Gesetz hinter sich hat, das seine persönlichen Chancen auf einen Job erhöht. Wenn das Gesetz dann so aussieht, dass Frauen eingestellt werden müssen - eben weil sie Frauen sind, dann ist dieses Gesetz selbst sexistischer Natur. Sexismus mit Sexismus zu bekämpfen kann und sollte nicht das Ziel sein.
Außerdem muss man dann als nächstes die Frage stellen, wie man mit Leuten verfährt, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, immerhin hätten die ja nicht den Vorteil von der Frauenquote Gebrauch machen zu können. Und wenn doch, dann kommen die nächsten Feministinnen daher und stellen die Frage, warum diese Person in die 50% fällt die von Frauen besetzt werden können und nicht in die 50% die von Männern besetzt werden können. Immerhin würde dies ja bedeuten, dass eine Frau um ihren möglichen Job gebracht werden würde.
Die einzige Möglichkeit Chancengleichheit herzustellen ist demnach dadurch, dass das Geschlecht rechtlich überhaupt keine Rolle spielen darf.
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05.07.2018 |
Jandalf
Aculy is Dolan
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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass?
Also nochmal damit ich das richtig verstehe: Wenn eine Frau, obwohl sie für einen Posten geeignet ist, diesen nicht bekommt, weil der Personaler halt keine Frauen in Führungspositionen mag, dann ist das okay? Aber wenn ein Mann einen Posten, für den er geeignet ist, nicht bekommt, weil der Personaler eine gesetzliche Quote erfüllen muss, dann geht das gar nicht?
Oder bist du einfach der Meinung, dass es so wenig Frauen in Führungspositionen gibt, weil Frauen für solche Posten halt generell weniger geeignet sind? Aus welchen Gründen auch immer.
Killing is badong!
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05.07.2018 |
HeavyMetalNeverDies!
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Registriert seit: 11. Mai 2012
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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass?
(05.07.2018)Jandalf schrieb: Also nochmal damit ich das richtig verstehe: Wenn eine Frau, obwohl sie für einen Posten geeignet ist, diesen nicht bekommt, weil der Personaler halt keine Frauen in Führungspositionen mag, dann ist das okay? Aber wenn ein Mann einen Posten, für den er geeignet ist, nicht bekommt, weil der Personaler eine gesetzliche Quote erfüllen muss, dann geht das gar nicht?
Jupp, weil das eine reine Moraldebatte ist. Objektiv kann Chancengleichheit nur dann bestehen, wenn vor dem Gesetz alle gleich gestellt sind.
Zitat:Oder bist du einfach der Meinung, dass es so wenig Frauen in Führungspositionen gibt, weil Frauen für solche Posten halt generell weniger geeignet sind? Aus welchen Gründen auch immer.
Keine Ahnung, dazu müsste ich mal wissen von welcher Art Führungsposten wir hier überhaupt reden und wieviele Frauen sich im Gegensatz zu Männern für solche Posten bewerben. Weil wenn sich auf 10 Männer 2 Frauen bewerben, dann wäre das eine Diskussion für nichts und wieder nichts.
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06.07.2018 |
victorymon
Wonderbolt
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Registriert seit: 02. Aug 2012
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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass?
was Frauen in Führungspositionen angeht, dazu ein weiterer Vergleich mit unseren Brüdern und Schwestern in den US&A:
Dort gibt es eine Bewegung das gefälligst mehr Frauen Komiker (oder Comedians) werden sollen, weil auf diese Weise der Humor "besser" wird.
Nun vergleichen wir einmal einfach: Wenn mehr Leute sagen ICH WILL KOMIKER WERDEN! bedeutet das nicht automatisch, das der Humor besser wird und es mehr gute Witze gibt. Du brauchst Talent, um komisch zu sein. Du brauchst die Richtige Ausstrahlung und das Auftreten, um die Leute von Dir und Deinem Humor zu überzeugen.
Jetzt denkt das ganze auf die Wirtschaft um. Ja, es ist natürlich Möglich und Richtig, das mehr Frauen in Führungspositionen arbeiten. Aber bedeutet das Automatisch, das sie sofort die Selbe Leistung bzw. eine bessere Leistung bringen?
Umgekehrt durfte ich es vor 25 Jahren (WOW!) erleben, das ich mich als Krankenpfleger bewerben wollte.
Die Reaktionen aller, aber wirklich aller Krankenhäuser und Pflegeschulen war mehr oder weniger:
LOL? Du bist ein Junge. Jungs werden keine Krankenpfleger, das ist ein Beruf nur für Mädchen.
Denkt mal drüber nach...
Auch wenn mein Halbes Leben nun schon hinter mir liegen mag, die besten Jahre kommen erst noch.
Es gibt noch so viel zu sehen. So viel zu erleben. So viele Abenteuer zu erleben und Geschichten zu erzählen.
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06.07.2018 |
Laylilay
Enchantress
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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass?
(05.07.2018)victorymon schrieb: OK, das wird eine Wand an Text.
Als modern aufgewachsener Mensch Ende 30 bin ich im besten Fall Neutral erzogen. Ich sehe keinen Eindeutigen Vorteil oder Nachteil, warum es besser ist ein Mann oder eine Frau zu sein.
Der in den letzten Jahren aufkommende Feminismus irritiert und verwirrt mich daher eher.
Warum? Hier ein paar aktuelle Beispiele:
In den USA gab es früher die Boyscouts und die Girlscouts. Für alle, die das nicht wissen: Das sind die sogenannten Pfadfinder, Junge Menschen die im Wald rumtollen und viele coole Sachen lernen (stark vereinfacht).
Die Boyscouts waren dabei nur für Jungs und die Girlscouts nur für Mädchen.
Teil der Scouts ist es auch, hin und wieder Zelten zu gehen.
In der neuesten Feminismusbewegung haben viele Frauen geklagt, das ihre Töchter auch zu den Boyscouts wollen, weil das im Zuge der Gleichberechtigung nur fair sei.
Das Ergebnis: Die Boyscouts wurden so, wie sie waren abgeschafft und zu den Scouts of America gemacht... da dürfen dann Jungs und Mädchen mitmachen.
Eifrigen Schülern fällt auf: Und was ist mit den Girlscouts? Die gibt es weiterhin.
Dürfen Jungs auch zu den Girlscouts, weil das ja dann auch nur fair wäre?
NEIN! Die Girlscouts sind NUR FÜR MÄDCHEN!
Für die, die alt genug sind: Es gibt ja die Wahl zur schönsten Frau bzw. zum schönsten Mann.
Miss Universum bzw. Mister Universum. Was ist das Erste, was Euch so einfällt bei dem Event?
Für mich: Männer und Frauen in Sexy Badebekleidung und schicker Abendgarderobe
Zeit für die Feministen: Ab sofort gibt es die Abendgarderobe und die Badebekleidung BEI FRAUEN nicht mehr. Das sei Sexistisch!
Auch sollen ab sofort alle Frauen zugelassen sein, unabhängig von Hautfarbe, Alter, Größe oder Gewicht.
Das Aussehen soll nicht mehr beeinflussen, welche Frau als schön gelten soll.
Und wieder: Diese Regeln gelten NUR FÜR FRAUEN. Männer haben weiterhin in knapper Badehose zu erscheinen und das Aussehen ist Ausschlaggebend
Doch wir müssen nicht so weit gehen. Es gibt ernsthaft Ärger beim Oktoberfest 2018.
Für die Planung zuständige Mitarbeiterinnen wollen die typische Tracht, das Dirndl mit dem Ausschnitt verbieten, weil sie das für Frauenfeindlich und Sexistisch halten
Das generell zwischen Jungen und Mädchen getrennt wird, kenne ich spätestens seit meinem Erlebnis bei Toys. Auf der einen Seite waren die Fußböden Blau und auf der anderen Pink.
Die kleine Zoe suchte nach einem Fußball. Also frage ich einfach eine Verkäuferin.
Wo haben sie denn Fußbälle?
Fußball? Das ist Jungensport, sehen sie auf der Seite für Jungs nach.
Da merkte ich es: Blau = Werkzeug, Actionfiguren, Videospiele; Pink = Barbie, Kleider, Schminke
Sehr einfach gestrickt, wirklich. Wie sollen sich Kinder selbst entwickeln, wenn die Gesellschaft alles vorschreibt?
Randnotiz: Die kleine kommt bald in die 5te Klasse. Ich hab einen Blick auf eine Liste werfen können.
Gymnasium. 4 Klassen a 20 Kinder. In ihrer Klasse sind 16 Mädchen und 4 Jungs. In einer Klasse sogar 19 Mädchen und 1 Junge, in den anderen 3 bzw. 2 Jungs.
Nicht falsch verstehen aber die Jungs tun mir irgendwie Leid...
Eine "normale" Entwicklung könnte schwer werden.
Was mir hierbei ins Auge fällt: bei allen Beispielen haben Frauen etwas an der Frauenseite gefunden, was ihnen nicht gefällt, es kritisiert und geändert. Warum wurde es bei den Männern nicht geändert? Weil sich offenbar niemand beachwert hat.
Ich sehe diese Adt von Kritik sehr oft, dass sich Femministen ja nur für Frauen einsetzen. Ja tun sie, wo liegt das Problem? Wenn die Männer bei der mr. Galaxy Wahl nicht mehr in Badehose kommen wollen, weil es sie stört, dann mögen sie ihre Stimme erheben. Ich finde die Jammerei ehrlich gesagt albern. Die Femministen kämpfen für Frauen, weil es eine FRAUENrechtsbewegeung ist. Wenn die Männer so etwas auch möchten mögen sie sich zu einer Männerrechtsbewegung zusammenschließen, anstatt die Femministen zu kritisieren doch gefälligst für sie mitkämpfen zu müssen
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06.07.2018 |
RipVanWinkle
Wonderbolt
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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass?
Zitat: Machmal frage ich mich, wie man in bestimmten Branchen überhaupt Quoten umsetzen will wenn es einfach keine Frauen gibt die in Frage kähmen.
Joa, gar nicht. Und das ist eigentlich auch völlig okay so. Gut, für die Partnersuche vll. blöd wenn man keine Zeit hat außerhalb der Arbeit was zu suchen, aber das hat hiermit nichts zu tun. XD Aber wenn Frauen einen bestimmten Job nicht machen wollen, dann sind da halt keine. Und andersrum ebenso. Ist ja nichts dabei
Zitat: Wenn eine Frau, obwohl sie für einen Posten geeignet ist, diesen nicht bekommt, weil der Personaler halt keine Frauen in Führungspositionen mag, dann ist das okay? Aber wenn ein Mann einen Posten, für den er geeignet ist, nicht bekommt, weil der Personaler eine gesetzliche Quote erfüllen muss, dann geht das gar nicht?
Zunächst ist der Personaler dann erstmal ein Arsch. Und dann musst du ihm nachweisen dass er sie überhaupt trotz Kompetenz nur wegen des Geschlechts nicht eingestellt hat. Kann ja auch einfach behaupten er fand sie im Bewerbungsgespräch zu unsicher oder sowas. Da ist Diskriminierung aufgrund des Geschlechts oft schwer bis gar nicht zu beweisen, selbst wenn es danach aussieht. Und wenn es sich beweisen lässt kann man ja gerne dagegen klagen. Allerdings sollte man auch bedenken, dass es letztendlich die Entscheidung des Personalers ist, wen er einstellen will und wen nicht. In nem Club kann der Türsteher auch per Hausrecht entscheiden, wen er rein lässt. Ist halt seine Sache und solange da kein strafbaren Verhalten auftritt (und wenn doch, dann den Rechtsweg auch nehmen), sollte man denen da auch nicht reinreden. Die müssen schon selber wissen was und wen sie wollen.
Eine gesetzliche Quote verstößt nicht nur dagegen, sondern eben auch gegen die Gleichberechtigung wenn nur ein Geschlecht eine Quote bekommt und das andere nicht und zerstört die Chancen einiger Mitbewerber um den Job, bewirkt also dasselbe wie keine Quote und benachteiligt ein Geschlecht sogar auch noch rechtlich legitimiert. Hauptsache man hat ne Frau da sitzen, obwohl das Geschlecht ja doch eigentlich egal sein sollte. Ist gut für die Statistik. Warum sind Quoten noch gleich was sinnvolles?
(Btw. Ich sage nicht dass Geschlechterdiskriminierung durch Personaler ignoriert werden soll, aber da muss man in den Köpfen der Leute ansetzen, wo das diskriminierende Verhalten anfängt. Selbst anonymisierte Bewerbungen sind sinnvoller als Quoten.)
Zitat: Ich sehe diese Adt von Kritik sehr oft, dass sich Femministen ja nur für Frauen einsetzen. Ja tun sie, wo liegt das Problem?
Simpel. Es geht ums konsequent sein, um die Glaubwürdigkeit. Wenn man Gleichberechtigung fordert, dann muss das auch in beide Richtungen gehen, sonst ist das keine Gleichberechtigung sondern Selbstberechtigung. Für sich selbst etwas fordern kann jeder, das ist einfaches eigennütziges Verhalten. Da ist für Frauen Vorteile rausschlagen (und ja, die Frauenquote z.B. ist ein Vorteil, wenn es keine Männerquote gibt) auch nicht besser als die Vorteile, die sich Männer über Jahrhunderte genommen haben.
Da ist eigentlich schon das Wort Feminismus suboptimal. Wäre besser wenn es Equalismus oder so heißt.
Eigentlich geht es in Deutschland/Westeuropa/whatever auch gar nicht mehr um Gleich"berechtigung", weil die vorm Gesetz erreicht ist. Es geht um Aufhebung der Diskriminierung eines Geschlechts. Aber dabei darf das nicht zum Preis der Gleichberechtigung passieren oder eine (rechtliche) Diskriminierung des anderen Geschlechts folgen. Dann ist das ganze sinnlos.
Dost thou love life? Then do not squander time, for that’s the stuff life is made of.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.07.2018 von RipVanWinkle.)
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10.02.2019 |
Herrmannsegerman
staatlich geprüftes
Gurkenpony
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Beiträge: 3.943
Registriert seit: 08. Feb 2014
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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass?
Um mal wieder etwas über das Thema zu sprechen:
David Coulthard startet zusammen mit Redbull im nächsten Jahr die Formel W, eine eigene Rennserie nur für weibliche Rennfahrer in der Hoffnung den Anteil an weiblichen Fahrerinnen in der Formel 1 zu steigern:
http://www.spiegel.de/sport/sonst/formel...32494.html
Ich finde die Idee eigentlich recht nett, da es vielleicht einige Frauen mehr dazu bewegt das Thema Motorsport für sich zu entdecken was bisher eigentlich eine absolute Männerdomäne ist, sowohl im professionellen als auch hobbymäßigen Bereich. Ich gehe zwar nicht davon aus das viele Frauen Schlange stehen morgen über die Nordschleife zu heizen, aber es freut mich natürlich wenn man versucht Frauen das Thema näher ans Herz zu legen und ich hoffe dass das Früchte trägt.
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10.02.2019 |
victorymon
Wonderbolt
Beiträge: 1.029
Registriert seit: 02. Aug 2012
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RE: Feminismus: Kampf für Frauenrechte oder Männerhass?
Wir hatten eine Interessante Diskussion in der Firma.
Dort wurde vor kurzem wieder Personal gesucht. Es standen am Ende mehrere Bewerber auf der Liste.
Allesamt Kandidaten mit mehreren Jahren Berufserfahrung, die Perfekt geeignet gewesen wären.
Der Personalrat wurde aber unter Druck gesetzt, weil es ja die Frauenquote gibt. Und so wurde dem Team der Techniker eine Junge Dame an die Hand gedrückt, welche vor 1,5 Jahren ihre Ausbildung beendet hatte und keinerlei Berufserfahrung besitzt.
Ja, Leuten eine Chance geben ist gut. Aber es hieß von Anfang an es würde jemand mit Berufserfahrung gebraucht.
Es passt daher hier was auch in anderen Bereichen zählt:
Es sollte auf die Fähigkeiten ankommen, nicht auf das Geschlecht oder die Hautfarbe.
Auch wenn mein Halbes Leben nun schon hinter mir liegen mag, die besten Jahre kommen erst noch.
Es gibt noch so viel zu sehen. So viel zu erleben. So viele Abenteuer zu erleben und Geschichten zu erzählen.
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