Wird langsam Zeit, dass ich mein Review auch endlich mal schreibe:
Die EF24 war für mich die erste Furry-Veranstaltung. Bin selbst (noch) kein Furry, sondern war rein aus Interesse dort. Wollte es einfach mal gesehen haben. Schon allein, um mal einen Vergleich zu haben, wie es in anderen Fandoms so zugeht. Cringe-Faktor war zeitweise schon extrem hoch. Da muss ich Nic0 zustimmen. Speziell die Tanzwettbewerbe... kein Kommentar.
Wobei ich es fast noch schlimmer befürchtet hatte. Man gewöhnt sich recht schnell daran. Später sind mir dann sogar auch ein paar einzelne Fursuits aufgefallen, die ich recht knuffig fand.:3
Positiv war auf jeden Fall: Furries wissen, wie man Party macht! Ordentliche Musik mit guter Lichtshow und viele energiegeladene Menschen, mit denen man (wenn man Lust dazu hat) die ganze Nacht bis zum Morgengrauen tanzen kann. So muss das sein!
Nicht so lame wie bei der GalaCon, wo um Mitternacht alle draußen sein müssen.
Warum ausgerechnet ausgelassenes Tanzen für viele Fursuiter scheinbar eine der bevorzugten Aktivitäten ist, ist mir dennoch ein Rätsel. Ich kann mir gut vorstellen, dass so einen Fursuit schon einfach so, zum normalen Gehen extrem warm ist. Und dann auch noch tanzen? Ich glaube, ich würde sterben vor Hitze. Aber egal, muss jeder selbst wissen. In normaler Kleidung wars angenehm. Die großen Industrie-Ventilatoren auf der Tanzfläche sind eine gute Idee. Würde ich mir bei anderen Veranstaltungen auch wünschen.
War auch irgendwie ein merkwürdig-interessantes Erlebnis, bei der Party mal zusammen mit ein paar Fursuitern zu tanzen. Ist interessant, wie man ohne das Gesicht zu sehen und ohne zu sprechen über Körpersprache trotzdem gut kommunizieren und sich miteinander koordinieren kann.
Sehr negativ waren die ständigen Warteschlangen. An manchen Stellen können die Veranstalter da natürlich nicht wirklich was dafür. Platz im Händlerbereich ist nun mal limitiert und es sind zu viele Leute, als dass man alle gleichzeitig rein lassen könnte, ohne dass was kaputt geht. Von daher will ich mich darüber auch nicht groß beschweren. Ist halt so. Was dagegen aber gar nicht ok ist, sind die Warteschlangen vor der main hall vor größeren Events, wie z.B. der closing ceremony. Normalerweise könnte man da die Leute lange vor Beginn schon in den Raum rein lassen, damit man sich dort gemütlich auf einen Stuhl setzen kann und somit die Wartezeit wenigstens halbwegs erträglich wird. Um die angeblich ursächlichen Umbauarbeiten zu verbergen müsste man nicht alle aussperren, sondern könnte auch ganz klassisch einen Vorhang vor der Bühne installieren. Aber nein, um einen guten Platz zu bekommen, muss man eine Stunde lang draußen auf dem Fußboden sitzen (und selbst dann sitzt man mit Standard-Ticket noch immer weit hinten, weil es unglaublich viele Premium-Tickets gibt, die Vorrang haben).
Panel fand ich großteils leider recht langweilig. Sogar der Typ von Zootopia hatte nicht wirklich was spannendes zu erzählen. Ich hatte mir ein paar Insiderinfos erhofft. Stattdessen gab es nur seine Lebensgeschichte, garniert mit ein paar mittelmäßigen Kurzfilmen.
Tiefpunkt war ein Panel zu "Funny Animals", bei dem der Vortragende scheinbar nur eine einzige Powerpoint-Folie mit 5 Zeilen Text hatte, über die er mindestens eine halbe Stunde lang referiert hat und dabei mit mäßigem Erfolg versucht hat, das Publikum einzubinden. Das Ding war so unglaublich langweilig... ein durchschnittliches Seminar an der Uni ist spannender als das.
Wahrscheinlich hatte ich einfach Pech, zufällig genau die falschen Panels ausgesucht zu haben.
Richtig gut fand ich dann schließlich zum Schluss die Pawpet-Show. Zumindest von der Grundidee her. Etwas getrübt wurde das Vergnügen durch die zu langen Pausen. Außerdem war meine Sicht nicht gut, weil ich etwas zu weit weg von der Bühne gesessen war (vgl. bereits weiter oben erwähnte Warteschlangen-Problematik).
Genau wie bei anderen Conventions, ist das offizielle Con-Programm nur die halbe Miete. Mindestens genauso wichtig ist für mich Kennenlernen und Wiedersehen anderer Leute. War in diesem Zusammenhang erfreulich, wie viele Bronies da waren, von denen ich viele vorher auch schon kannte. Ich kann mich aber auch erinnern, zumindest kurz mit ein paar mir zuvor unbekannten Furries in Gespräch gekommen zu sein, die keine Bronies sind. Die schienen mir durchweg auch sehr nett zu sein.
Erstaunlich, und auch irgendwie erschreckend, finde ich die Ähnlichkeiten zwischen Furry- und Brony-Fandom. Grundlegend scheint beides in eine ähnliche Richtung zu gehen, weshalb die Leute auch ähnlich drauf sind. Nur ist bei Furry alles nochmal eine Stufe extremer.
Insgesamt hatte ich Spaß auf der Con. Falls ich Zeit dafür habe, werde ich nächstes Jahr wohl wieder hingehen.