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16.11.2024, 13:06



Umfrage: Schätzt die Auswirkungen der aktuellen Klimapolitik: Bei wie viel °C werden wir die (anthropogene) Klimaerwärmung stoppen können?
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Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
10.02.2019
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(09.02.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Eine richtig schöne Aktion wäre eine CO2-Steuer, aber da traut sich leider kein Politiker drüber.

Da sieht man wieder, wie "oft" du dich in D informierst. KFZ werden in D seit 6/2009 im Co2-Ausstoß besteuert - dabei gibt es eine grundmenge (ab 95g/km), die man bezahlt, und für jedes (volle) Gramm darüber zahlt man weitere 2€ pro Gramm (inkl. 2€/100cm³ beim Benziner, und 9,50€ beim Diesel). Dazu kommt beim Diesel noch zusätzlich 1,20€ pro 100cm³, wenn der filter nicht die Stufe PM5 erreicht.

Is' halt nur bei euch, wo sich keiner sowas traut.

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10.02.2019
Meganium Offline
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(09.02.2019)Leon schrieb:  Genau das ist das Problem, wenn nur auf einen einzelnen Schadstoff geschaut wird. Für eine höhere Effizienz und um Feinstaub, um den es bisher hauptsächlich ging, zu reduzieren haben viele neuere Dieselmotoren höhere Verbrennungstemperaturen, was aber gleichzeitig mehr Stickoxide entstehen lässt und ggf. feineren Feinstaub produziert. Das war teilweise auch ein Kompromiss, da ohne technischen Mehraufwand sich nicht alle Werte auf einmal reduzieren lassen. Neuere Auflagen zur weiteren Reduktion der Schadstoffe mit Messung unter realen Bedingungen gibt es auch bereits, jedoch gelten diese erst für neue Automodelle ab 2020.
Theoretisch wäre es sogar besser, bevorzugt Motoren mit niedrigerer Verbrennungstemperatur zu bauen. Diese erzeugen mehr, aber gröberen, einfacher filterbaren Feinstaub und weniger Stickoxide.
Zu doof, dass in fossilen Brennstoffen Kohlenstoff dabei ist, und keiner der Verbrennungsprodukte umweltfreundlich ist, namentlich Kohlendioxid und bei unvollständiger Verbrennung Kohlenmonoxid und natürlich die festen Produkte, die rein aus Ruß bestehen, aus reinem Kohlenstoff, der nur in kleinsten Partikeln ausgestoßen wird und Feinstaub genannt wird. Und wenn man diese Verbrennungsprodukte abbauen will, werden neue umweltgefährliche Stoffe freigesetzt. Dazu benötigt man höhere Temperaturen, und der Stickstoff in der Luft, der sonst garnichts tut, wird so richtig reaktiv, haut das Kohlenstoffatom vom Sauerstoffatom weg, und es entstehen nitrose Gase, also Stickoxide. Und wenn man Stickoxide zersetzen will, benötigt man Harnstoff, also AdBlue, in dem wieder Kohlenstoff drin ist, und wieder Kohlenmonoxid oder Kohlendioxid entsteht.

Und nun? Jede mögliche Verbrennungsart mit fossilen Energieträgern wird umweltgefährliche Stoffe freisetzen. Das sind die energetisch günstigsten Zustände. Oder wir bauen in den Autos Anlagen ein, die den Kohlenstoff vom Sauerstoff trennen, oder den Stickstoff vom Sauerstoff. Das ist ein Mehraufwand.

Einzig und allein Wasser würde mir einfallen, welches umweltfreundlich und energetisch günstig ist. Dazu müsste man Wasserstoff verbrennen. Dazu müsste man aber weg von fossilen Brennstoffen, weg von denjenigen Brennstoffen, die aus chemischer Sicht absolut niemals umweltfreundliche Produkte ausstoßen werden. Dazu müsste man die Entwicklung voran bringen, und nicht hindern zu Gunsten der fossilen Energieträgern.

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10.02.2019
Leon Offline
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(10.02.2019)Meganium schrieb:  Und wenn man diese Verbrennungsprodukte abbauen will, werden neue umweltgefährliche Stoffe freigesetzt. Dazu benötigt man höhere Temperaturen, und der Stickstoff in der Luft, der sonst garnichts tut, wird so richtig reaktiv, haut das Kohlenstoffatom vom Sauerstoffatom weg, und es entstehen nitrose Gase, also Stickoxide. Und wenn man Stickoxide zersetzen will, benötigt man Harnstoff, also AdBlue, in dem wieder Kohlenstoff drin ist, und wieder Kohlenmonoxid oder Kohlendioxid entsteht.
Man kann den ganzen Prozess prinzipiell schon so optimieren, dass am Ende fast nur noch Kolenstoffdioxid und Wasser herauskommt. Eine Konzept dafür ist, die Verbrennungstemperatur zu senken, wodurch von Anfang an weniger der schädlichen Stoffe entstehen.
Das zusätzlich durch das AdBlue verursachte CO2 ist übrigens vernachlässigbar. Man könnte die SCR-Katalysatoren auch direkt mit Ammoniak betreiben, dann hätte man gar kein zusätzliches CO2, aber Ammoniak ist in der Handhabung nicht so ungefährlich wie Harnstoff.

(10.02.2019)Meganium schrieb:  Jede mögliche Verbrennungsart mit fossilen Energieträgern wird umweltgefährliche Stoffe freisetzen. Das sind die energetisch günstigsten Zustände. Oder wir bauen in den Autos Anlagen ein, die den Kohlenstoff vom Sauerstoff trennen, oder den Stickstoff vom Sauerstoff. Das ist ein Mehraufwand.
Man muss zwischen Stoffen, die direkt umweltschädlich sind und welchen, die nur Auswirkungen auf das Klima haben, unterscheiden. So lange man fossile Energieträger nutzt, wird immer zusätzliches CO2 freigesetzt. Chemisch gesehen könnte man CO2 problemlos wieder in Kohlenwasserstoffe umwandeln (Pflanzen machen das in ihren Blättern, wenn Licht darauf fällt), aber das benötigt mehr Energie, als man durch die Verbrennung der fossilen Energieträger an Anfang gewonnen hat, wodurch es keinen Sinn macht.

(10.02.2019)Meganium schrieb:  Einzig und allein Wasser würde mir einfallen, welches umweltfreundlich und energetisch günstig ist. Dazu müsste man Wasserstoff verbrennen. Dazu müsste man aber weg von fossilen Brennstoffen, weg von denjenigen Brennstoffen, die aus chemischer Sicht absolut niemals umweltfreundliche Produkte ausstoßen werden.
Wenn man Wasserstoff in einem Motor verbrennt, entstehen genauso Stickoxide wie bei einem Benzin- oder Erdgasmotor, die man dann mit dem Katalysator entfernt. Bei Wasserstoff ist es aber auch zu schade, ihn einfach zu verbrennen, da es effizienter ist, daraus mit einer Brennstoffzelle Strom zu gewinnen. Als Nachrüstlösung wäre Wasserstoff eine Option, aber das ist entsprechend teuer, weswegen Methan/CNG oder Ethanol besser dafür geeignet sind.

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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(10.02.2019)Crash Override schrieb:  
(09.02.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Eine richtig schöne Aktion wäre eine CO2-Steuer, aber da traut sich leider kein Politiker drüber.

Da sieht man wieder, wie "oft" du dich in D informierst. KFZ werden in D seit 6/2009 im Co2-Ausstoß besteuert - dabei gibt es eine grundmenge (ab 95g/km), die man bezahlt, und für jedes (volle) Gramm darüber zahlt man weitere 2€ pro Gramm (inkl. 2€/100cm³ beim Benziner, und 9,50€ beim Diesel). Dazu kommt beim Diesel noch zusätzlich 1,20€ pro 100cm³, wenn der filter nicht die Stufe PM5 erreicht.

Is' halt nur bei euch, wo sich keiner sowas traut.

Kann nicht recht effektiv sein, sonst würde sie Auswirkungen haben. Aber vielleicht habe ich mich auch schlecht ausgedrückt. Ich meinte natürlich nicht "CO2-Steuer", was ich eigentlich meinte war "drakonische CO2-Steuer".

Hier wird so getan als wäre der Klimawandel eine kleine Unannehmlichkeit. Diverse Wissenschaftler sprechen schon längst von einem "Klimanotfall". Die Projektionen gehen in Richtung 4 bis 8 Grad Erwärmung bei "Business as usual".

Irgendein Wissenschaftler (Schellnhuber? - Not sure) hatte Spritpreise von 1.000 Eur den Liter gefordert. So in der Dimension müssten wir eigentlich denken. Es wäre aber schon ein Fortschritt wenn der nur mal 10 Eur/Liter kosten würde.

Mit einem E-Verkehr kommt man den Autofahrern schon mehr entgegen als was man sich leisten kann. Das wird natürlich nicht reichen. Die Mobilitätswende machen sie vom guten Willen der Bürger abhängig. Es wird beworben öfter mit dem Fahrrad zu fahren oder zu fuß zu gehen. Das ist Schwachsinn. Es sollten auch keine Klimagipfel mehr zusammengerufen werden, sondern eher Krisengipfel. Der Anspruch an Überfluss, den sich diese Gesellschaft selbst ausgesprochen hat, wird in der Welt von Morgen keinen Platz mehr haben, sofern es diese Welt geben wird.

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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
Gehen wir mal davon aus, das ab morgen der Sprit 10€ den liter Kostet.

Da stelle ich dir jetzt die Frage - die du mir wohl genauso beantworten kannst, wie ich es selbst tue:

Wer ist dann der Leittragende?

Natürlich der Geringverdiener, der sich den Sprit nicht mehr leisten kann.

Natürlich interessiert es die Top-Verdiener zwar dann auch, aber jene wird man dennoch an den Tankstellen sehen - welche auch dadurch recht flott Verwaisen und geschlossen werden würden, da kaum mehr einer zum Tanken kommt.

Die ÖPNV (Speziell Personenverkehr) würde dann wohl auch die Ticketpreise zeitgleich in's unermeßliche anheben - was bedeutet, das auch jene für die Geringverdiener kaum mehr bezahlbar wären. Somit würde dann sehr schnell die Arbeitslosenquote wieder in höhen schießen, denn viele Pendeln mehrere Kilometer (zwischen 2 und bis zu 50km einfache strecke), und durch die höhe des Kraftstoffpreises könnten sie sich den "Luxus" arbeiten zu gehen nicht mehr leisten.

Soll ich weitermachen, oder siehst du selbst, wohin das führt? Die Automobilindustrie würde zwar gern jedem Täglich ein neues Auto verkaufen - wenn die Unterhaltskosten aber zu hoch sind, das man es sich nicht leisten kann, wird das auch auf die Automobilindustrie zurückschlagen. Ich bin mir da auch ziemlich sicher, das du sicherlich nicht bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit mit dem Fahrrad zur Arbeit gehtst (ich kenne welche, die machen das - allerdings haben jene nur wenig kilometer zu fahren. Ich für meinen teil mit einer erst kürzlichen Lungen-OP oder auch Herrmannsegerman mit seinem "Problemfuß" wirst du da sicherlich nicht so schnell dazu bringen können, Auf ein Fahrrad zu steigen.

Und was die E-Auto-Infrastruktur angeht, das hatten wir ja schonmal woanders... Würdet ihr von jetzt auf nacher alle nur noch E-Autos fahren wollen, müsstet ihr zwangsweise Zwentendorf wieder Aufbauen (wird ja zerlegt und aktuell nicht nur als Mahnmal, sondern auch als Schauobjekt genutzt) und einschalten - auch wenn ihr damals dagegen wart.

Auch wir müssten dann mir sofortiger Wirkung sämtliche AKW wieder starten und auf einer hohen last laufen lassen - damit jeder mit einem E-Auto auch überall "Tanken" kann.

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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(10.02.2019)Crash Override schrieb:  Gehen wir mal davon aus, das ab morgen der Sprit 10€ den liter Kostet.

Da stelle ich dir jetzt die Frage - die du mir wohl genauso beantworten kannst, wie ich es selbst tue:

Wer ist dann der Leittragende?

"Leid" ist ja relativ. Vielleicht mag es vielen entgangen sein, aber letztes Jahr wurde in Berlin schon das Trinkwasser knapp. Jetzt lass mal Leute entscheiden ob sie lieber trinken oder Auto fahren.

Solche Sommer wie letztes Jahr werden in der Welt von morgen häufiger auftreten, wenn nicht zur Regel. Dieses Jahr herrschten in den USA Temperaturen von rund -40°C, die Behörden warnten davor nach draußen zu gehen wegen Lebensgefahr. Zeitgleich gab es in Australien Temperaturen von rund +50°C; je nach Luftfeuchtigkeit wird da schon die Kühlgrenztemperatur überschritten... Oder anders ausgedrückt: Ohne Klimaanlage stribt man. Die Gletscherschmelzen übertreffen die Worst-Case-Szenarien und beschleunigen sich. Wir sind dabei, die Erde vielerorts unbewohnbar zu machen, dagegen ist die Frage, wer sich das Autofahren leisten kann ein absolut lächerliches First-World-Problem.

Zitat:Natürlich interessiert es die Top-Verdiener zwar dann auch, aber jene wird man dennoch an den Tankstellen sehen - welche auch dadurch recht flott Verwaisen und geschlossen werden würden, da kaum mehr einer zum Tanken kommt.

Die ÖPNV (Speziell Personenverkehr) würde dann wohl auch die Ticketpreise zeitgleich in's unermeßliche anheben - was bedeutet, das auch jene für die Geringverdiener kaum mehr bezahlbar wären. Somit würde dann sehr schnell die Arbeitslosenquote wieder in höhen schießen, denn viele Pendeln mehrere Kilometer (zwischen 2 und bis zu 50km einfache strecke), und durch die höhe des Kraftstoffpreises könnten sie sich den "Luxus" arbeiten zu gehen nicht mehr leisten.

Soll ich weitermachen, oder siehst du selbst, wohin das führt? Die Automobilindustrie würde zwar gern jedem Täglich ein neues Auto verkaufen - wenn die Unterhaltskosten aber zu hoch sind, das man es sich nicht leisten kann, wird das auch auf die Automobilindustrie zurückschlagen. Ich bin mir da auch ziemlich sicher, das du sicherlich nicht bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit mit dem Fahrrad zur Arbeit gehtst (ich kenne welche, die machen das - allerdings haben jene nur wenig kilometer zu fahren. Ich für meinen teil mit einer erst kürzlichen Lungen-OP oder auch Herrmannsegerman mit seinem "Problemfuß" wirst du da sicherlich nicht so schnell dazu bringen können, Auf ein Fahrrad zu steigen.

Ja, das Problem ist das die Leute gefragt werden was sie wollen. Unser gesamtes System ist im Prinzip mit Ressourcenverbrauch / Umweltzerstörung / Klimawandel untrennbar gekoppelt und obgleich das Problem seit den 50ern bekannt ist, wurde nichts dergleichen unternommen um einen Plan B auf die Beine zu stellen. Also was jetzt? So weiter wie bisher, was in die sichere Selbstvernichtung der Menschheit führt, oder die Notbremse am westlichen Gesellschaftsmodell ziehen und solange einfrieren, bis Möglichkeiten zur Verfügung stehen die negativen Auswirkungen dieser Lebensweise zu beseitigen.

Zitat:Und was die E-Auto-Infrastruktur angeht, das hatten wir ja schonmal woanders... Würdet ihr von jetzt auf nacher alle nur noch E-Autos fahren wollen, müsstet ihr zwangsweise Zwentendorf wieder Aufbauen (wird ja zerlegt und aktuell nicht nur als Mahnmal, sondern auch als Schauobjekt genutzt) und einschalten - auch wenn ihr damals dagegen wart.

Auch wir müssten dann mir sofortiger Wirkung sämtliche AKW wieder starten und auf einer hohen last laufen lassen - damit jeder mit einem E-Auto auch überall "Tanken" kann.

Mal abgesehen davon, dass es Photovoltaik gibt, die immer noch nicht verpflichtend auf jedem Dach installiert werden muss, halte ich E-Autos auch nicht für das Allheilmittel. Wie gesagt, die sog.: "Mobilitätswende" ist der zum scheitern verurteilte Versuch, eine "wählbare Klimapolitik" auf die Beine zu stellen. Jetzt rächt sich das demokratische System, denn anstatt notwendige Maßnahmen zu setzen, werden diese soweit abgemildert, dass nicht die ganzen egoistisch-motivierten Wähler davonrennen. Jetzt wäre es gut sowas wie einen Klimadiktator zu haben.

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Mc Timsy Offline
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
Crash Override schrieb:Natürlich der Geringverdiener, der sich den Sprit nicht mehr leisten kann.

Du denkst aber optimistisch. Der Geringverdiener hat vermutlich sehr schnell kein Problem mehr mit Spritpreisen, weil er ohnehin nirgendwo mehr hin muss, da es weder Produkte in den Läden, noch Firmen mit Arbeitsplätzen gäbe.  Twilight happy

Mein lieber Heavy, ich weis du hast kein Interesse dir Gedanken über die Gesamtwirkung zu machen, weil wir immer wieder an diesem Punkt landen. Aber alles was du mit einer zu drastischen Abgabe erreichst, ist Mord und Totschlag. Ich wünsche mir ja auch sinnvolle Maßnahmen gegen den Klimawandel, die korrekte Antwort auf das Problem ist aber nicht gesellschaftlichen Selbstmord zu begehen. Spritpreise sind nicht nur eine Frage des Autofahrens!
Ich persönlich mag den Vergleich, dass unsere Gesellschaft zum Öl steht, wie ein Junkie zum Heroin. Jeder kann die negativen Folgen sehen, aber "einfach aufhören" ist nicht drin. Da braucht es Entwöhnung, Therapien und Unterstützung um von dem Zeug dauerhaft weg zu kommen. Selbst wenn die körperliche Abhängigkeit mal weg sein sollte, dann bleibt noch immer eine psychische Sucht, die es zu kontrollieren gilt.

Deine Idee mit massiv erhöhten Spritpreisen, sodass unser komplettes Wirtschaftssystem zusammenbricht ist in etwa damit zu vergleichen, dass ein Elternteil den Abhängigen in den Keller sperrt und auf kalten Entzug setzt. Nett gemeint, aber vor allem aus Unkenntnis über die Probleme geboren ist diese Handlung nur in verschwindend geringen Fällen dauerhaft effektiv und riskiert bei verschwindend geringer Erfolgsquote das Überleben des Patienten.
Das ist eben auch keine Sache des "Einfrierens". Diese Sachen lassen sich von Natur aus nicht einfach auf einem Status Quo festhalten, so als hätte jemand in einem Computerspiel die Pause Taste gedrückt. Und, bei der Gelegenheit einfach mal eine Frage. Wie stehst du dazu deinen Job aufzugeben? Für das Klima einfach mal ganz persönlich deinen Beitrag leisten und dich wirklich komplett auf das absolute Minimum beschränken, einschließlich deinem Ausstieg aus dem kapitalistischen System. Du produzierst nicht mehr, brauchst nicht mehr zu pendeln und damit Treibstoff zu verbrauchen. Seien wir ehrlich, Im Internet solltest du dich auch nicht tummeln. Die Energiekosten für das Netz sind gigantisch.
Und, naja, davon reden wir wenn wir einfach mal eben die Kosten für Treibstoff auf ungeahnte Höhen setzen. Hunderte Millionen Arbeitsplätze gehen flöten und die Versorgung mit dem notwenigsten bricht zusammen. Warum also gehst du nicht schon vor und machst den Anfang?

Wir sind nicht erst seit gestern hier, die Abhängigkeit von den vielfältigen Kohlenstoffprodukten und der herrlich verfügbaren Energie ist lange etabliert und fast schon als absolut zu bezeichnen. Davon wieder weg zu kommen ist nicht leicht und, mit Verlaub, idiotische Schnellschüsse helfen da niemandem weiter.


Meganium schrieb:Dazu müsste man Wasserstoff verbrennen.

Wasserstoffverbrennung  ist allerdings eine der ineffizientesten Arten der Energiegewinnung. Die Reaktion selbst setzt zwar wunderbare Mengen Energie frei, aber die Lagerung ist wegen der hohen Sicherheitsbedingungen schlicht zu aufwändig. Da bekommst du dann Autos mit irrsinnig schweren Tanks, die im schlimmsten Fall hervorragende fahrende Bomben und/oder Flammenwerfer sind. Im Personenverkehr sehe ich dafür ehrlich gesagt keinen Platz.


Crash Override schrieb:Und was die E-Auto-Infrastruktur angeht, das hatten wir ja schonmal woanders... Würdet ihr von jetzt auf nacher alle nur noch E-Autos fahren wollen, müsstet ihr zwangsweise Zwentendorf wieder Aufbauen (wird ja zerlegt und aktuell nicht nur als Mahnmal, sondern auch als Schauobjekt genutzt) und einschalten - auch wenn ihr damals dagegen wart.

Ich bin ein großer Freund von E-Mobilität in Städten, da damit neben dem Treibstoff- auch gleichzeitig etwas das ABgasproblem bekämpft wird und die geringere Reichweite keine so große Rolle spielt. Wie dem auch sei, ich muss dir hier teilweise zustimmen. Die elektrische Energie muss irgendwo her kommen und im Gegensatz zu Frankreich, dass mit seiner Masse an Atomreaktoren noch einen weit größeren Verbrauch stemmen könnte, produzieren wir in Deutschland dafür einfach nicht genug elektrische Energie. Ja, wir produzieren ein ordentliches Plus und die Umbaumaßnahmen gelingen langsam aber sicher. Nur können wir uns unser Elektrizitätsplus schenken, wenn wir versuchen den Transport damit abzudecken.

Wer Interesse an Details hat, dem empfehle ich da einen Blick in die Daten der Internationalen Energieagentur. Ganz grob gesagt, wenn wir den Verkehr flächendeckend umstellen wollen, müssen wir irgendwoher 52 820 ktoe (kilotonnes of oil equivalent) an anderen Energiequellen beschaffen. Wer mir sagen kann, wo wir die so schnell her nehmen sollen, dem verspreche ich, dass ich persönlich dafür sorgen werde, dass die Transformation des Verkehrssektors innerhalb der nächsten fünf Jahre stattfindet.  RD wink


Ansonsten muss man einfach festhalten, dass derartige Umbaumaßnahmen Zeit und Kapital erfordern, die beide nicht in unendlichem Maße vorhanden sind. Und da gehe ich von der optimistischen Annahme aus, dass eine komplette Umstellung auch tatsächlich technisch machbar und erstrebenswert ist. Auch hier möchte ich aber wieder betonen, dass es keinen Sinn ergibt die Erhöhung von Spritpreisen auf ein Maß zu fordern, bei dem die ärmeren Menschen dann schlicht verhungern müssen, weil die höheren Spritpreise anteilig auch in Essen, Medikamente, etc. fließen werden. Sondern hier braucht es Initiativen und Aktivismus für umsetzbare technische Lösungen und bezahlbare Reformprogramme und egal wie kritisch das aus klimatischer Sicht ist, man muss sich darüber im klaren sein, dass der Planet auch bei den positivsten Annahmen noch ein gewisses Maß an Schaden für die Umwelt verkraften muss, einfach weil alles andere illusorisch ist.


Heavy schrieb:Jetzt wäre es gut sowas wie einen Klimadiktator zu haben.

Diktaturen sind im Allgemeinen allerdings weit weniger effizient im Kampf gegen den Klimawandel. Ok, Trump hat da erstmals eine Situation erzeugt, in welcher eine demokratische Republik sich bewusst aus der Klimapolitik verabschiedet, aber der Mann ist auch ein unfähiger Möchtegern-Diktator.
Aber gezielte Umweltpolitik muss gefordert werden und da sind Diktaturen von Natur aus nicht sehr gut drauf ausgelegt. Da brauchst du aktive Zivilgesellschaften für, die grundsätzlich nicht mit autokratischer HErrschaft kompatibel sind.

Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
- Lucius Annaeus Seneca -
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.02.2019 von Mc Timsy.)
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(10.02.2019)Leon schrieb:  Man kann den ganzen Prozess prinzipiell schon so optimieren, dass am Ende fast nur noch Kolenstoffdioxid und Wasser herauskommt. Eine Konzept dafür ist, die Verbrennungstemperatur zu senken, wodurch von Anfang an weniger der schädlichen Stoffe entstehen.
Optimierungsprozesse sind im kurzfristigen Sinn für den Übergang zu alternativen Energiequellen nie verkehrt, doch dadurch wird langfristig ebenfalls erreicht, dass der fossile Verbrenner etabliert bleibt, wenn nicht radikal eine Vorreiterrolle im Schauspiel bestzt wird. Das ist nicht im Sinne des Erfinders und spielt den Autokonzernen nur in die Karten. Die optimieren sich irgendwann tot, bis die dumm dastehen.

Zitat:Man muss zwischen Stoffen, die direkt umweltschädlich sind und welchen, die nur Auswirkungen auf das Klima haben, unterscheiden. So lange man fossile Energieträger nutzt, wird immer zusätzliches CO2 freigesetzt. Chemisch gesehen könnte man CO2 problemlos wieder in Kohlenwasserstoffe umwandeln (Pflanzen machen das in ihren Blättern, wenn Licht darauf fällt), aber das benötigt mehr Energie, als man durch die Verbrennung der fossilen Energieträger an Anfang gewonnen hat, wodurch es keinen Sinn macht.
Und das bedeutet nun weiter auf Verbrenner zu setzen? Ist das nicht marginalisierend? Klar, Kohlendioxid ist für Pflanzen ganz nett, das rechtfertigt aber doch keine Förderung oder Verteidigung von Verbrennern. Das rechtfertigt doch eine Koexistenz von fossilen Verbrennern und alternativen Energiequellen.

Zitat:Wenn man Wasserstoff in einem Motor verbrennt, entstehen genauso Stickoxide wie bei einem Benzin- oder Erdgasmotor, die man dann mit dem Katalysator entfernt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass bei der Verbrennung nitrose Gase entstehen ist weitaus geringer bedingt durch die größere Elektronegativitätsdifferenz zwischen Sauer- und Wasserstoff. Dadurch ist der Stickstoff in der Reaktion unbeteiligt. Auch anhand der Bildungsenthalpie von Wasser ist ersichtlich, dass die Reaktion bei -242kJ/mol energetisch günstiger ist, als bei Stickstoffdioxid mit 33 kJ/mol.

Das ist sicherlich auch beim konventionellen fossilen Verbrennungsmotor zwischen dem Kohlenstoff und dem Sauerstoff vorhanden, wenn auch die Differenz nicht mehr sehr hoch ist. Erst durch die Erhöhung der Temperatur wird genügend Energie aufgewendet, um die Bildungsenthalpie von Stickstoffdioxid zu erreichen, der Zeitpunkt in der der Stickstoff in der Luft zu nitrosen Gasen reagiert.

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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(11.02.2019)Mc Timsy schrieb:  Wer Interesse an Details hat, dem empfehle ich da einen Blick in die Daten der Internationalen Energieagentur. Ganz grob gesagt, wenn wir den Verkehr flächendeckend umstellen wollen, müssen wir irgendwoher 52 820 ktoe (kilotonnes of oil equivalent) an anderen Energiequellen beschaffen. Wer mir sagen kann, wo wir die so schnell her nehmen sollen, dem verspreche ich, dass ich persönlich dafür sorgen werde, dass die Transformation des Verkehrssektors innerhalb der nächsten fünf Jahre stattfindet.  RD wink

Ich kann dir sagen wo die Energie nicht herkommt: Von der Photovoltaik die NICHT am Dach ist. Dass man alte Häuser nicht von Heute auf Morgen mit Photovoltaik ausstatten und thermisch sanieren kann, Geldmangel der Bewohner sei dank, muss man wohl so hinnehmen. Aber dass immer noch Gebäude neu gebaut werden dürfen die zusätzlich Energie konsumieren, obgleich man die schon längst so bauen kann, dass die mehr Energie einspeisen als sie verbrauchen, ist ein grenzenloses Versagen der Politik. Ein jedes Haus muss mehr Strom produzieren als es verbraucht, dann kann man zumindest mal ein zwei Autos, die vor dem Haus parken mitversorgen. Genauso wie der Klimawandel durch die Masse an kleinen Verursachern zustandekommt, genau so muss das Problem gelöst werden.

Zitat:Ansonsten muss man einfach festhalten, dass derartige Umbaumaßnahmen Zeit und Kapital erfordern, die beide nicht in unendlichem Maße vorhanden sind.

Kapital... Also was eh nur noch Nullen und Einsen in Computern sind, und seit Jahzehnten durch Banken giriert wird, ist nicht unendlich vorhanden? Interessant. Wie passt das dann mit unendlichem Wirtschaftswachstum zusammen?

Zitat:Diktaturen sind im Allgemeinen allerdings weit weniger effizient im Kampf gegen den Klimawandel. Ok, Trump hat da erstmals eine Situation erzeugt, in welcher eine demokratische Republik sich bewusst aus der Klimapolitik verabschiedet, aber der Mann ist auch ein unfähiger Möchtegern-Diktator.
Aber gezielte Umweltpolitik muss gefordert werden und da sind Diktaturen von Natur aus nicht sehr gut drauf ausgelegt. Da brauchst du aktive Zivilgesellschaften für, die grundsätzlich nicht mit autokratischer HErrschaft kompatibel sind.

Deshalb habe ich auch "Klimadiktator" geschrieben. Das impliziert schon dass er im Interesse des Klimaschutzes handeln muss. Um Klimaleugner zu sehen brauche ich nicht bis in die USA zu schauen. Reichen eh schon FPÖ, AFD usw. in Europa. Und ich weiß nicht wie oft ich mir anhören muss, dass der Menschengemachte Klimawandel nur eine Verschwörung der Ökolobby ist. Wenn das Volk ungebildet ist, hilft die beste Demokratie nichts.

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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
Zitat:Ich kann dir sagen wo die Energie nicht herkommt: Von der Photovoltaik die NICHT am Dach ist.

Ach Heavy, erstens, mal wieder machst du es dir zu einfach, zweitens, wieder einmal bist du nicht auf dem aktuellen Stand.

Ich weis nicht wie es bei euch in Österreich ist, aber in Deutschland ist sowas maßgeblich durch kommunale Bebauungspläne gesteuert und siehe da. Eine ganze Reihe an Städten hat entsprechende Verpflichtungen, oder anderweitige Satzungen über die Nutzung erneuerbarer Energien in ihren Bauvorschriften. Nicht alle, denn auch wenn du es nicht sehen willst, es gibt da auch noch andere Interessen abzuwägen, aber der Trend geht definitiv da hin.


Zitat:Kapital... Also was eh nur noch Nullen und Einsen in Computern sind, und seit Jahzehnten durch Banken giriert wird, ist nicht unendlich vorhanden?

Ja!

Zitat:Wie passt das dann mit unendlichem Wirtschaftswachstum zusammen?
Billiger Versuch das Thema zu wechseln, um von deiner eigenen Unkenntnis abzulenken, schäm dich. Lyra eww

Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(11.02.2019)Mc Timsy schrieb:  Ich weis nicht wie es bei euch in Österreich ist, aber in Deutschland ist sowas maßgeblich durch kommunale Bebauungspläne gesteuert und siehe da. Eine ganze Reihe an Städten hat entsprechende Verpflichtungen, oder anderweitige Satzungen über die Nutzung erneuerbarer Energien in ihren Bauvorschriften. Nicht alle, denn auch wenn du es nicht sehen willst, es gibt da auch noch andere Interessen abzuwägen, aber der Trend geht definitiv da hin.

Also ich sehe hier in Österreich kaum Häuser mit Solar. Wenn, dann eher Einfamilienhäuser und von denen sind es gefühlt 10%. Wohnblöcke mit Flachdächern, wo man reihenweise solche Paneele draufpassen würden, haben keine. Da ist Kies drauf und das wars.

Zitat:Billiger Versuch das Thema zu wechseln, um von deiner eigenen Unkenntnis abzulenken, schäm dich.  Lyra eww

Eigentlich nicht. Geld ist ein fiktives Konstrukt, das kann nicht ausgehen. Wenn es "knapp" wird, dann ist das eine politische Entscheidung, weil die Verteilung nur eine politische Entscheidung ist.

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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(11.02.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  "Leid" ist ja relativ. Vielleicht mag es vielen entgangen sein, aber letztes Jahr wurde in Berlin schon das Trinkwasser knapp. Jetzt lass mal Leute entscheiden ob sie lieber trinken oder Auto fahren.
A propos Wasser:
"Leid" ist ja relativ. Vielleicht mag es vielen entgangen sein, aber der Abbau von Lithium benötigt enorme Mengen Wasser. Jetzt lass mal Leute entscheiden ob sie lieber die chilenischen Ureinwohner schützen oder E-Auto fahren.

(11.02.2019)Meganium schrieb:  Die Wahrscheinlichkeit, dass bei der Verbrennung nitrose Gase entstehen ist weitaus geringer bedingt durch die größere Elektronegativitätsdifferenz zwischen Sauer- und Wasserstoff. Dadurch ist der Stickstoff in der Reaktion unbeteiligt. Auch anhand der Bildungsenthalpie von Wasser ist ersichtlich, dass die Reaktion bei -242kJ/mol energetisch günstiger ist, als bei Stickstoffdioxid mit 33 kJ/mol.
Die Stickoxide werden hauptsächlich nicht durch eine Austauschreaktion erzeugt, sondern auch durch eine direkte Reaktion des Stickstoffs mit Sauerstoff bei hohen Temperaturen, abhängig vom Luftverhältnis. Durch Optimierung des Verbrennungsprozesses lässt sich die Entsteheung von Stickoxiden aber steuern bzw. man kann sie mit einem herkömmlichen Katalysator wieder in Stickstoff reagieren lassen, was genauso in Benzinmotoren gemacht wird, weswegen beide verglichen mit Dieselmotoren weniger problematisch bezüglich Stickoxiden sind.

(11.02.2019)Meganium schrieb:  Optimierungsprozesse sind im kurzfristigen Sinn für den Übergang zu alternativen Energiequellen nie verkehrt, doch dadurch wird langfristig ebenfalls erreicht, dass der fossile Verbrenner etabliert bleibt, wenn nicht radikal eine Vorreiterrolle im Schauspiel bestzt wird. Das ist nicht im Sinne des Erfinders und spielt den Autokonzernen nur in die Karten. Die optimieren sich irgendwann tot, bis die dumm dastehen.

Und das bedeutet nun weiter auf Verbrenner zu setzen? Ist das nicht marginalisierend? Klar, Kohlendioxid ist für Pflanzen ganz nett, das rechtfertigt aber doch keine Förderung oder Verteidigung von Verbrennern. Das rechtfertigt doch eine Koexistenz von fossilen Verbrennern und alternativen Energiequellen.
Elektroautos werden nicht akttraktiver, in dem man Verbrennungsmotoren nicht weiterentwickelt, die Elektroautos selbst müssen attraktiver werden. Verbrennungsmotoren lassen sich kurz- bis mittelfristig nicht ersetzen und müssen daher weiter optimiert werden, um sie zumindest so umweltfreundlich wie möglich zu machen. Es gibt auch keine Förderung davon, es gibt lediglich in vielen Situationen entweder gar keine praktikablen Alternativen oder diese sind so teuer, dass sie sich viele Leute und Firmen nicht leisten können.
Elektroautos sind auch noch in einem frühen Stadium und vor allem bei den Akkus muss die Leistungsdichte deutlich verbessert, sowie auch umweltfreundlichere/günstigere Alternativen zu Lithiumakkus entwickelt werden. Der Verbesserungsbedarf ist auch ersichtlich daran, dass gerade in dem Bereich, wo Elektroautos aktuell gut geeignet sind (Kleinwagen im Stadtverkehr mit wenig Laufleistung), sie aktuell inklusive Herstellung verglichen mit Benzin-/Diesel-/Hybridautos leider sogar die schlechteste CO2-Bilanz haben.

(11.02.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Aber dass immer noch Gebäude neu gebaut werden dürfen die zusätzlich Energie konsumieren, obgleich man die schon längst so bauen kann, dass die mehr Energie einspeisen als sie verbrauchen, ist ein grenzenloses Versagen der Politik.
Geldmangel ist aber auch der Grund, warum nicht jeder ein Niedrigenergiehaus mit Photovoltaikanlage baut. So etwas kostet, wenn man sich nicht gerade ein Luxushaus baut, ca. 10% mehr und amortisiert sich erst nach 20 Jahren, was sich viele nicht leisten können, da selbst ein "normales" Haus bereits teuer genug ist.
Es gibt übrigens mit dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz auch schon längst gesetzliche Vorgaben beim Bau von neuen Häusern, wobei diese eine Wahl zwischen verschiedenen Optionen lassen.

(11.02.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Ein jedes Haus muss mehr Strom produzieren als es verbraucht, dann kann man zumindest mal ein zwei Autos, die vor dem Haus parken mitversorgen. Genauso wie der Klimawandel durch die Masse an kleinen Verursachern zustandekommt, genau so muss das Problem gelöst werden.
Der Energieüberschuss eines Hauses reicht nicht mal für ein einzelnes Elektroauto. Ein Einfamilienhaus mit einer Solaranlage mit z.B. 8 kWp im Jahr erzeugt im Schnitt 7200 kW. Eine Familie benötigt im Jahr 6000 kW Stom (mit Warmwasser, ohne Heizung), dann blieben 1200 kWh zum Einspeisen oder für ein Auto. Ein Elektroauto mit 20 kWh/100km kann damit gerade mal 6000 km fahren. Das reicht zwar für manche Autofahrer im Schnitt aus, aber konkret im Winter, wo mehr Strom verbraucht wird und die Sonne weniger scheint, bliebe für ein Auto nichts übrig, da es selbst für das Haus nicht ausreicht.

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.02.2019 von Leon.)
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Mc Timsy Offline
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
Zitat:Also ich sehe hier in Österreich kaum Häuser mit Solar.

Ich habe mir mal gerade die Mühe gemacht, die Photovoltaiksituation in Österreich etwas zu recherchieren.
Wenn ich mich nicht irre, dann gibt es bei euch tatsächlich, im Gegensatz zu Deutschland und einigen anderen Ländern, keinerlei Mechanismus zur Verpflichtung. Vier Bundesländer fördern den Ausbau finanziell und es gibt ein bisschen Unterstützung vom Bund. Das war's.
Es gibt tendenziell auch bei euch immer mehr Fläche Solaranlagen, allerdings hat beispielsweise Deutschland einen Zuwachs an Fläche pro Jahr, der in etwa so hoch ist, wie euer Zuwachs in der Alpenrepublik seit 1996. Grob überschlagen. RD wink

Also, in sofern es sich dabei um ein österreichisches Problem handelt. Ok. Aber ich hoffe, du hast dich bei den letzten Wahlen für eine Partei eingesetzt, die hier ändern will. Sonst wäre dein Ärger doch etwas heuchlerisch. Twilight happy


Zitat:Eigentlich nicht. Geld ist ein fiktives Konstrukt, das kann nicht ausgehen. Wenn es "knapp" wird, dann ist das eine politische Entscheidung, weil die Verteilung nur eine politische Entscheidung ist.

Heavy, die Zeit wo die Verteilung von Reichtum ausschließlich eine politische Entscheidung war endete irgendwann ca. 2200 vor Christus, so sie denn überhaupt jemals existierte. Ich weis, du willst an dieser Illusion festhalten, dass alle Probleme dadurch beseitigt werden könnten, dass nur jemand es mal anders machen würde. Aber wir sind schon vor Jahren zu dem Punkt gekommen, dass selbst ich dir nicht mehr versuchen werde deine Illusion auszureden, weil du es einfach nicht wahr haben willst.
Ich habe keine Lust mich hier im Off-Topic zu verlieren und ich kann dir schon seit langem deine Irrtümer über Geld und Wirtschaft nicht ausreden. Lass' es mich nur so formulieren, du hilfst dir selbst am allerwenigsten, wenn du dich der Komplexität der Probleme verschließt, mit dem Verweis darauf, dass das Geld sowieso nichts wert sei. Dieses wertlose etwas ist gerade nicht in den Taschen von den Leuten, die Photovoltaik bauen würden und deine Ideen bisher würden die komplette Wirtschaft kollabieren lassen, was übersetzt bedeutet, dass dann noch immer keiner Geld für Photovoltaik hat.

Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
- Lucius Annaeus Seneca -
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HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(11.02.2019)Leon schrieb:  Elektroautos werden nicht akttraktiver, in dem man Verbrennungsmotoren nicht weiterentwickelt, die Elektroautos selbst müssen attraktiver werden.

Doch, schon. Das Glühbirnenverbot hat LED auch attraktiver gemacht, was dann die einzige Alternative zur giftigen Energiesparlampe war, und das hat die LED-Entwicklung erst so richtig in Fahrt gebracht. D.h. wenn man will dass sich E-Autos schneller weiterentwicklen, wäre es das beste, ein Gesetz zu verabschieden, wonach Autos mit Verbrennungsmotor ab 2030 (oder so) nicht mehr zugelassen werden.
Dann hören VW und Co. auf, weiter Geld in diese antiquierten Verbrennungsmotoren zu pulvern und kurbeln die Entwicklung von alternativen Antrieben an

Zitat:Der Verbesserungsbedarf ist auch ersichtlich daran, dass gerade in dem Bereich, wo Elektroautos aktuell gut geeignet sind (Kleinwagen im Stadtverkehr mit wenig Laufleistung), sie aktuell inklusive Herstellung verglichen mit Benzin-/Diesel-/Hybridautos leider sogar die schlechteste CO2-Bilanz haben.

Gerade im städtischen Bereich kann man Individualverkehr am meisten reduzieren. Da sollten wenn möglich überhaupt keine Autos rumfahren. Wenn überhaupt sollen die Länge mal Breite blechen um dort fahren und parken zu dürfen. Als jemand, der 250 Eur dafür zahlen müsste nur um in Wien vor der eigenen Haustüre zu parken, bin ich radikal dafür dass solche Gängeleien für Autofahrer im städtischen Bereich überall eingeführt werden. Natürlich muss die Stadt im Gegenzug für einen gescheiten ÖPNV und P&R-Garagen sorgen. Pinkie approved

Zitat:Geldmangel ist aber auch der Grund, warum nicht jeder ein Niedrigenergiehaus mit Photovoltaikanlage baut. So etwas kostet, wenn man sich nicht gerade ein Luxushaus baut, ca. 10% mehr und amortisiert sich erst nach 20 Jahren, was sich viele nicht leisten können, da selbst ein "normales" Haus bereits teuer genug ist.

Da gibts sowas wie "Kredite", sonst könnte sich überhaupt fast niemand ein Haus leisten. Geldmangel lasse ich nicht gelten, da es ja schon zur "guten westlichen Sitte" gehört, Geld auszugeben, das man nicht hat. RD wink

Zitat:Der Energieüberschuss eines Hauses reicht nicht mal für ein einzelnes Elektroauto. Ein Einfamilienhaus mit einer Solaranlage mit z.B. 8 kWp im Jahr erzeugt im Schnitt 7200 kW. Eine Familie benötigt im Jahr 6000 kW Stom (mit Warmwasser, ohne Heizung), dann blieben 1200 kWh zum Einspeisen oder für ein Auto. Ein Elektroauto mit 20 kWh/100km kann damit gerade mal 6000 km fahren. Das reicht zwar für manche Autofahrer im Schnitt aus, aber konkret im Winter, wo mehr Strom verbraucht wird und die Sonne weniger scheint, bliebe für ein Auto nichts übrig, da es selbst für das Haus nicht ausreicht.

Wenn das Dach nur Platz für drei Paneele hat und das E-Auto eine übermotorisierte Protzkarre ist, dann ja. Great and Powerful



(11.02.2019)Mc Timsy schrieb:  
Zitat:Also ich sehe hier in Österreich kaum Häuser mit Solar.

Ich habe mir mal gerade die Mühe gemacht, die Photovoltaiksituation in Österreich etwas zu recherchieren.
Wenn ich mich nicht irre, dann gibt es bei euch tatsächlich, im Gegensatz zu Deutschland und einigen anderen Ländern, keinerlei Mechanismus zur Verpflichtung. Vier Bundesländer fördern den Ausbau finanziell und es gibt ein bisschen Unterstützung vom Bund. Das war's.

Das erklärts. Eeyup

Zitat:Also, in sofern es sich dabei um ein österreichisches Problem handelt. Ok. Aber ich hoffe, du hast dich bei den letzten Wahlen für eine Partei eingesetzt, die hier ändern will. Sonst wäre dein Ärger doch etwas heuchlerisch. Twilight happy

"meine" Partei hat sich in den letzten Wahlen selbst vernichtet, weil sie nicht auf den Xenophobie-Zug aufgesprungen ist. Das war schon fast satirisch als Ulrike Lunacek ein europäisches Sozialsystem forderte, zu einer Zeit, wo sich jeder darüber aufregte, dass "Migranten in österreichische Sozialsystem einwandern". Die österreichische Regierung lebt heute noch gut davon, auf "Ausländer" einzuhacken, auch wenn deren Beschlüsse durch den EuGH gekippt werden, weil sie europäischem Recht widersprechen.

Da sieht man, wo die Leute die Prioritäten sehen. Jedenfalls nicht beim Problem Nummer 1.

Zitat:Ich weis, du willst an dieser Illusion festhalten, dass alle Probleme dadurch beseitigt werden könnten, dass nur jemand es mal anders machen würde. Aber wir sind schon vor Jahren zu dem Punkt gekommen, dass selbst ich dir nicht mehr versuchen werde deine Illusion auszureden, weil du es einfach nicht wahr haben willst.

Du brauchst es nicht zu kommentieren, aber ein menschengemachtes System, das nur durch gesellschaftlichen Konsens besteht, kann ohne weiteres durch den Menschen wieder verändert werden. Du tust hier so, als ginge es hier um Naturgesetze, die kann man tatsächlich nicht ändern. Fiktive Konstruke aber sehr wohl. Luna TRCV

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LittleMissDevil Offline
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(11.02.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Gerade im städtischen Bereich kann man Individualverkehr am meisten reduzieren. Da sollten wenn möglich überhaupt keine Autos rumfahren. Wenn überhaupt sollen die Länge mal Breite blechen um dort fahren und parken zu dürfen. Als jemand, der 250 Eur dafür zahlen müsste nur um in Wien vor der eigenen Haustüre zu parken, bin ich radikal dafür dass solche Gängeleien für Autofahrer im städtischen Bereich überall eingeführt werden. Natürlich muss die Stadt im Gegenzug für einen gescheiten ÖPNV und P&R-Garagen sorgen. Pinkie approved
Dein mangelndes Verständnis für Leute, die auf Autos angewiesen sind, ist mal wieder herzerwärmend. Ältere Menschen, Menschen mit Behinderung oder anderweitig (z.B. durch Krankheit) Mobilitätseingeschränkte Personen brauchen oftmals ein Auto. Und genau das ist eine Personengruppe, die von solchen Erhöhungen am härtesten getroffen wird, weil wenig Geld vorhanden ist. Eine weitere Personengruppe sind Familien. Viel Spaß dabei den Wocheneinkauf für einen 5 Personenhaushalt ohne Auto zu transportieren.

Willst du dich nicht irgendwann mal an echten Lösungen beteiligen, die vielleicht nicht genau die Schwächsten der Gesellschaft schädigen?
(Ja, ich bin mir bewusst, dass ein Auto bereits ein Luxusgut ist, dass einen nicht zum de facto "Schwächsten" macht. Aber die Autofahrer, die am Härtesten davon betroffen wären, wären oft eben genannte Personengruppen.)

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HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(11.02.2019)LittleMissDevil schrieb:  
(11.02.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Gerade im städtischen Bereich kann man Individualverkehr am meisten reduzieren. Da sollten wenn möglich überhaupt keine Autos rumfahren. Wenn überhaupt sollen die Länge mal Breite blechen um dort fahren und parken zu dürfen. Als jemand, der 250 Eur dafür zahlen müsste nur um in Wien vor der eigenen Haustüre zu parken, bin ich radikal dafür dass solche Gängeleien für Autofahrer im städtischen Bereich überall eingeführt werden. Natürlich muss die Stadt im Gegenzug für einen gescheiten ÖPNV und P&R-Garagen sorgen. Pinkie approved
Dein mangelndes Verständnis für Leute, die auf Autos angewiesen sind, ist mal wieder herzerwärmend. Ältere Menschen, Menschen mit Behinderung oder anderweitig (z.B. durch Krankheit) Mobilitätseingeschränkte Personen brauchen oftmals ein Auto. Und genau das ist eine Personengruppe, die von solchen Erhöhungen am härtesten getroffen wird, weil wenig Geld vorhanden ist. Eine weitere Personengruppe sind Familien. Viel Spaß dabei den Wocheneinkauf für einen 5 Personenhaushalt ohne Auto zu transportieren.

Mein Kommentar war ziemlich eindeutig auf den städtischen Raum bezogen. Ob du es glaubst oder nicht, da gibt es viele Leute, auch alte und behinderte, die kein Auto haben. Deshalb sind die Öffis auch barrierefrei gestaltet, zumal die Einkaufsmöglichkeiten meistens nicht all zu weit weg sind. Aber Menschen die wirklich immobil sind, die bleiben eh eher zuhause und haben eine Heimhilfe.

Ich finde ja lustig, wie die Autofahrer eine absolute Minderheitengruppe vorausschickt, um ein Argument in den Raum zu stellen, warum man auf die Klapperkiste auf keinen Fall verzichten kann. Also niemand.

Zitat:Willst du dich nicht irgendwann mal an echten Lösungen beteiligen, die vielleicht nicht genau die Schwächsten der Gesellschaft schädigen?

Gut, wer eine ärztliche Bestätigung vorlegt, dass er sich nicht mehr selbstständig bewegen, allerdings noch Autofahren kann, der darf in die Stadt reinfahren. Alle anderen müssen ihre Kiste am Stadtrand parken und per Öffis weiterfahren. RD wink

Zitat:(Ja, ich bin mir bewusst, dass ein Auto bereits ein Luxusgut ist, dass einen nicht zum de facto "Schwächsten" macht. Aber die Autofahrer, die am Härtesten davon betroffen wären, wären oft eben genannte Personengruppen.)

Der Großteil ist allerdings der durchschnittliche Autofahrer, der zwar grundsätzlich zu Fuß gehen könnte aber aus Bequemlichkeit und aus Statusgründen lieber in nem dicken Auto durch die Gegend gurkt. Also, überhaupt in der Stadt. Resultat: Alles zugeparkt, überall staut es sich, überall stinkt es nach Abgasen. Egal ob Diesel oder Benzin, stinken tut beides.

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11.02.2019
LittleMissDevil Offline
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(11.02.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Mein Kommentar war ziemlich eindeutig auf den städtischen Raum bezogen. Ob du es glaubst oder nicht, da gibt es viele Leute, auch alte und behinderte, die kein Auto haben. Deshalb sind die Öffis auch barrierefrei gestaltet, zumal die Einkaufsmöglichkeiten meistens nicht all zu weit weg sind. Aber Menschen die wirklich immobil sind, die bleiben eh eher zuhause und haben eine Heimhilfe.

Ich finde ja lustig, wie die Autofahrer eine absolute Minderheitengruppe vorausschickt, um ein Argument in den Raum zu stellen, warum man auf die Klapperkiste auf keinen Fall verzichten kann. Also niemand.
Ich bin übrigens kein Autofahrer, ich laufe zur Arbeit. Ich arbeite allerdings mit Behinderten mit teilweise chronischen Schmerzen, für die der Weg zur Bushaltestelle auch im städtischen Raum zu einem Problem wird. Ich habe im Übrigen auch eine andere (deutlich größere) Personengruppe benannt, die von einem Auto merklich profitiert (Familien), die du passenderweise aus meinem Beitrag herauszitiert hast. Wir können aber auch gern über die Leute sprechen, die beruflich auf ein Auto angewiesen sind oder im städtischen Raum leben, aber in den Randbereichen arbeiten RD wink

Ich möchte auch, dass du aufhörst mir Worte in den Mund zu legen. Ich habe nie gesagt, dass niemand auf sein Auto verzichten sollte. Ich habe lediglich darauf verwiesen, warum deine Lösung von Gängelungszahlungen vor Allem die Gruppe an Menschen treffen wurde, die vermutlich am Meisten aufs Auto angewiesen sind. Die Verallgemeinerung hast du ins Spiel gebracht. Ich habe nur explizit auf deinen Vorschlag reagiert und nicht mal ein allgemeines Urteil abgegeben Shrug

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11.02.2019
RipVanWinkle Offline
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
Also ich muss ziemlich viel hin und her pendeln und brauche meine alte Kiste dafür zwingend. Umziehen geht nicht, weil zu teuer (und lohnt auch nicht weil sich das in diesem Jahr auch wieder ändern wird wo ich hin muss). Öffentliche Verkehrsmittel sind nur irrelevant günstiger und würden mich doppelt so viel Zeit kosten wie das Auto (in manchen Fällen könnte ich ausschließlich mit Öffentlichen überhaupt nicht ankommen). Zumal ich auf bestimmte Uhrzeiten eingeschränkt wäre, was die Flexibilität stark einschränken würde und dann müsste ich auch ziemlich viel Zeit mit Warten verbringen. Und wenn es etwas gibt, von dem ich nicht noch mehr opfern will als nötig, ist es Zeit. Davon hat man als Mensch eh schon so wenig.
Das reicht für mich um auf mein Auto zu bestehen. Und manchmal muss ich auch in die Stadt, ja. Und Park & Ride suchen und mit dem Bus reinfahren geht halt leider auch nicht immer ohne signifikanten Zeitverlust (ich tue es aber soweit zumutbar, weil Autofahren in der Stadt ist der größte Antispaß der Welt).

Das Hauptproblem sehe ich weniger im Auto als einfach darin, dass viel zu viele Leute so viele Strecken hin und her gurken anstatt einfach in der Nähe des Arbeitsplatzes zu wohnen. Aber dafür ist die Wohnsituation und manchmal auch (bei Paaren und Familien) die Arbeitsplatzsituation einfach zu mies als dass jeder da wohnen könnte wo er arbeitet (plus wie von mir deutlich gemacht Angebot der Öffentlichen an Strecken und Häufigkeit zu schlecht).

Wenn das problemlos möglich wäre würde ich mein Auto auch nur einmal die Woche zum Einkaufen benutzen und wenn ich vll 2-3 mal im Jahr auswärts wegfahre.

[Bild: dvodJNg.jpg]

Dost thou love life? Then do not squander time, for that’s the stuff life is made of.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.02.2019 von RipVanWinkle.)
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12.02.2019
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
(11.02.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Doch, schon. Das Glühbirnenverbot hat LED auch attraktiver gemacht, was dann die einzige Alternative zur giftigen Energiesparlampe war, und das hat die LED-Entwicklung erst so richtig in Fahrt gebracht.

Wobei die Giftigkeit von Energiesparlampen (aka. Neonröhren) maßlos übertrieben wurde. So viel Quecksilber, wie in einer Energiesparlampe steckt, stecken auch z.B. in 20kg Braunkohle. Mit dem Unterschied, dass das in Braunkohle garantiert entweicht, und nicht nur beim zerbrechen.

Allerdings weine ich den Röhren jetzt auch nicht unbedingt hinterher. LEDs sind mir lieber, auch wenn manche nicht so lange halten, wie Röhren. Aber es war eine gute Übergangstechnologie.

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12.02.2019
Railway Dash Offline
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RE: Klima- und Umwelt-Schutz-Thread
Solaranlagen: da wäre auch zu berücksichtigen, daß man die nicht einmal hinstellt, und dann liefern die ewig Strom bis in alle Unendlichkeit. Nein: mit der Zeit werden sie blind, und der Wirkungsverlust, dessen Ursachen bis heute unverstanden sind, kommt noch dazu. Solaranlagen, die man heute für teuer Geld aufs Dach setzt, sind in 20 oder spätestens 30 Jahren nur noch ein teurer Haufen Sondermüll, für dessen Entsorgung dann auch wieder kräftig geblecht werden darf Eeyup

Wir haben es mal für unser Altbau-Haus daheim in Sachsen überlegt. Ergebnis: es würden überhaupt nur die wenigen Dachflächen Richtung Süden in Frage kommen. Zu bedenken war allerdings die fehlende Wetterfestigkeit und der Pflegeaufwand, z.B. durch regelmäßige Reinigung der Glasflächen. Ergebnis: egal wie, es wäre für uns in jedem Fall ein teures Zuschußgeschäft geworden - lohnt einfach nicht, die Dinger sind zu teuer in Anschaffung und Installation und können in ihrer Lebensdauer gar nicht genug Strom erzeugen, um diese Kosten auch nur halbwegs wieder einzuspielen. Dazu kommt unsere Klimazone. Ein halbes Jahr ist es sowieso schon erstmal finster, Ausbeute: null kWh. Und selbst im Sommer haben wir im Gebirge oft genug dicke Wolken, aber nur selten wirklich strahlende Sonne - was die Ausbeute auch ganz erheblich reduziert.

Was anderes sind z.B. die großen Solaranlagen auf den Parkplätzen des Sonnenland-Parks (ein Vegnügungs- und Freizeitpark bei uns in der Nähe). Zum einen dienen sie gleich als eine Art "Riesen-Carport", und die Autos der Besucher stehen damit im Schatten, zum anderen sind sie optimal ausgerichtet und so großflächig, daß sie wirklich was bringen. - Aber auf ein einzelnes Haus irgendwelche kleinflächigen Anlagen draufbasteln? Bringt einfach nichts, Kosten und Nutzen stehen in scharfem Mißverhältnis.

Auto-Thematik: auch ich kann auf meines leider nicht verzichten Shrug Es gibt hier einfach kein wirklich praktikables Carsharing-System. Zum Einkaufen brauche ich es, um Wasser für Kaffeemaschine und Wasserkocher ranzuholen (das Leitungswasser hier ist eher flüssiger Kalk als Wasser Lyra eww , damit mache ich mir meine Geräte nicht kaputt! Flutterrage ) und meine Mikrowellen-Fertiggerichte. Beides wird von Lieferdiensten der Supermärkte natürlich nicht angeboten Facehoof - hab schon danach geguckt Twilight: No, Really? Und dann wohne ich hier in Mainz, arbeite aber drüben in Wiesbaden. Umziehen? Fällt aus, Wiesbaden ist einfach nur brutal teuer. Bei den meisten Schichten komme ich inzwischen mit der Kombination Zug/Fahrrad recht gut hin, jetzt lassen wir es aber mal so richtiges Sauwetter sein: da wäre ich mit dem Fahrrad bis zum Bahnhof schon durchgeweicht. Und Schichten wie heute: ich komme 0:40 in Wiesbaden an und muß meinen Zug aber noch wegstellen. 0:49 fährt eine S-Bahn nach Mainz - die nächste erst wieder 1:49. Also (nach dem Wegstellen) rund eine Stunde auf die nächste Fahrtmöglichkeit warten, zum Feierabend? Facehoof Fällt aus, aber hochgradig! Heute war das Wetter gut genug, hatte also das Fahrrad mit in Wiesbaden und hab dieses dann genommen - oft genug ist das Wetter aber auch zu schlecht oder der Schichtübergang zu kurz für so eine nächtliche 45-Minuten-Fahrradfahrt, da ist das Auto praktischer oder eben bei Sauwetter die einzige Möglichkeit. Carsharing? Geht natürlich nicht, denn: Mainz und Wiesbaden sind ja zwei völlig unterschiedliche Städte Facehoof , die am liebsten gar nichts miteinander zu tun hätten Facehoof Ich müßte mir also hier ein Auto mieten, nachmittags damit rübergurken nach Wiesbaden, dann steht es die gesamte Schicht über auf dem Parkplatz, damit ich es dann nachts wieder hierher nach Mainz fahre kann. Teuer und ineffektiv Facehoof Nachts ein Wiesbadener Auto mieten? Wie soll das dann, wenn ich hier in Mainz angekommen bin, wieder rüberkommen nach Wiesbaden? Facehoof Funktioniert also auch nicht. Bliebe noch Taxi - ich darf hier nicht schreiben, was ich von den typischen Vertretern deren Fahrpersonale halte, sonst bin ich ja direkt wieder der Böse Octavia angry , aber selbst davon abgesehen hab ich einfach keinen Nerv, für eine einfache Fahrt Wiesbaden Hbf - Mainz Hbf mal ganz locker zwischen 20 und 30 € in die Atmosphäre zu blasen.

Deshalb bleibt auch mir nichts weiter übrig, als mir eben das Luxusgut Auto zu leisten Twilight: No, Really? Damit ich darauf verzichten könnte, müßte es rund um die Uhr wenigstens alle 30 Minuten eine ÖPNV-Verbindung zwischen Wiesbaden und Mainz geben (aber bitte auch eine zügige, also nicht: einmal die Stunde die S-Bahn und dazu versetzt dann nur der Bus, der in Mainz gefühlt alle 20 Meter anhält und entsprechend ewig braucht Facehoof ), und die Lieferservices der Supermärkte müßten nicht nur irgendwas, sondern eben das liefern, was ich hier auch wirklich brauche Eeyup Dann wäre ich direkt bereit, auf das eigene Auto zu verzichten.

E-Auto: keine Option. Da wäre, von den exorbitanten Kosten mal ganz abgesehen (ich bin Lokführer, kein Milliardär! Octavia angry ), schon das ganz einfache Problem: wo soll ich das dann laden? Garage? Hab ich nicht. Tiefgarage? Hat das Haus hier nicht. Öffentliche Ladesäule? Keine Ahnung, wo da die nächste ist, aber auf jeden Fall schöööööööööön weit weg von meiner Wohnung, sonst wäre mir längst schon mal eine aufgefallen. Auf Arbeit? Ha-ha-ha - der Parkplatz ist wenig mehr als eine Schotterwüste RD laugh , der ist nicht mal beleuchtet, geschweige denn, daß er irgendwelche Lade-Infrastruktur hätte. Also: wo nochmal laden...? - Für mich also nicht praktikabel, fällt damit aus. Carsharing? Thema hatten wir gerade schon: gibt es für meine Ansprüche einfach nicht in praktikabler Form hier.

[Bild: sig-tatras-01-04-2018-3.png]
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