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16.11.2024, 09:14



Aktuelle deutsche Politik
28.10.2020
BlackT0rnado Offline
Faust
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Markus Söder kann in Bayern bleiben, dann kann er nur da weiterhin seinen Unfug weiter betreiben. Von mir bekommt der zumindest keine Stimme.

Edit: er sollte sein dunkelrotes Corona-Bayern besser in Griff bekommen /die Hausaufgaben machen, anstatt groß auf andere Bundesländer zu zeigen. Der Typ ist einfach nur peinlich und wird seiner "Macher"-Rolle wenig gerecht.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.10.2020 von BlackT0rnado.)
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28.10.2020
Magic Twilight Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Ja. Bitte kein Bayern. Twilight happy

(28.10.2020)Railway Dash schrieb:  
(28.10.2020)Magic Twilight schrieb:  Aber wenn Merkel wieder antreten würde, würde sie Kohl bei der Anzahl und Dauer der Ämter schlagen. Wäre mal eine Idee. Ich liebe Rekorde. <3

Bloß nicht. Auf so einen Rekord kann Deutschland sehr gut verzichten, und es gibt auch keinen Wettbewerb, wer länger Kanzler war und mehr Amtszeiten hatte.
[...]

Deshalb: nein, bitte keine 5. Amtszeit Merkel Do not want Nicht "Wäre doch mal ne Idee, ich liebe Rekorde" - ja, Rekorde schön und gut, aber bitte keine Negativrekorde. [...]

Und wenn ich Merkel akzeptiere? Aber na gut, die Gründe sind nachvollziehbar...

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Die Wall of Text ist sehr gut übrigens.
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28.10.2020
Crash Override Abwesend
Faust
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Man kann sowas von vielen behaupten (besonders blieb mir da nur Kohl im kopp, der mit seinem Pfälzer Saumagen...), allerdings ist da Winfried Kretschmann, der Ministerpräsident von Baden-württemberg (der seit 10 jahren im amt ist), noch etwas "realitätsnahe". von allen Ministern (auch Schröder war mal einer, oder auch "Tante Merkel" ) schien er mir in der richtung als einzuger herauszustechen - Söder ist da eher derjenige, der nur "digital" kennt - Sprich: alles oder nichts. zumindest kommt es mir da immer wieder so vor, grade auch weil er sich in der zeit der corona-Krise meißt immer darin verbeißt, die Härteren Regelungen von allen zu fahren... und damit auch immer wieder in Zoff mit Laschet zu geraten. Nicht mein Favorit; aber Merkel würde ich nicht unbedingt nochmal wollen.

Die Frage hier ist da nur - wer ausser Merz, Merkel, Söder und Olaf Scholz (SPD) wäre da sonst noch "machbar" ?

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28.10.2020
BlackT0rnado Offline
Faust
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Vielleicht jemand von den Grünen, oder FDP. Ansonsten kann es auch gern mal eine andere Partei sein, haben ja so viele davon. Muss ja nicht immer CDU sein, die hatten wir schon soooo lange, langweilig. Tongue
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28.10.2020
RipVanWinkle Offline
Wonderbolt
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Ich befürchte um die CDU wird man nicht herum kommen, die wird von den Prozentzahlen her unumgänglich sein, außer vielleicht man macht ne Linke-SPD-Grüne-FDP-Koalition. xD
Söder finde ich ist ein No Go, egal wie beliebt der ist. Ich finde es ist einfach nicht vertretbar, wenn ein Politiker einer Regionalpartei, die ich in meinem Bundesland gar nicht wählen kann, Kanzler werden soll. Entweder CSU in ganz Deutschland oder kein CSU-Kanzler.
Noch mehr Merkel wäre worst case. Die Frau war schon zwei Amtszeiten zu lange dran. Soll halt Merz oder Laschet das machen. Wird eh Mist, egal wer von beiden das dann wird.

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29.10.2020
Railway Dash Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(28.10.2020)Crash Override schrieb:  Man kann sowas von vielen behaupten (besonders blieb mir da nur Kohl im kopp, der mit seinem Pfälzer Saumagen...), allerdings ist da Winfried Kretschmann, der Ministerpräsident von Baden-württemberg (der seit 10 jahren im amt ist), noch etwas "realitätsnahe".

10 Jahre sind das schon wieder, die er im Amt ist? AJ surprised Uff. Wie die Zeit vergeht... aber stimmt, er erscheint mir auch als einer der wenigen, die trotz langer Zeit im Amt den Bezug zur Wirklichkeit nicht verloren haben.

Zitat:Die Frage hier ist da nur - wer ausser Merz, Merkel, Söder und Olaf Scholz (SPD) wäre da sonst noch "machbar" ?

Das ist wirklich eine gute Frage... auf die ich allerdings auch keine Antwort weiß.

(28.10.2020)BlackT0rnado schrieb:  Vielleicht jemand von den Grünen[...]

Bloß nicht Rarity shocked AJ surprised Do not want

Das würde bedeuten, daß die Grünen stärkste Kraft einer Regierungskoalition wären (ich gehe mal noch nicht gleich von absoluter Mehrheit aus), ein grüner Bundeskanzler hätte dann also die Richtlinienkompetenz... Hilfe... ich glaube, da würde ich, egal wie schwer es mir fällt, lieber eine Fremdsprache lernen und auswandern und woanders Schienenfahrzeuge fahren, Lokführer werden praktisch überall gesucht. Denn die Grünen an der Macht?! Ja nicht. Ich sehe es hier in Mainz, wo wir seit glaub vorigem Jahr eine grüne Verkehrsdezernentin haben. Um ihr "Wirken" TL;DR zusammenzufassen: es zementiert nicht nur bei mir, sondern auch bei ausnahmslos all meinen Tf-Kollegen, die ebenfalls hier in Mainz wohnen, nur das Image der Grünen als reine Verbotspartei. Und die dann an der Macht?! Na danke, der Liter Sprit 5 Euro mindestens, flächendeckend auf der Straße Tempo 30, weil ein stundenlanges Dahingeröhre im 2. Gang bei hoher Drehzahl ja soooo viel weniger Schadstoffe produziert als vernünftiges Fahren, Parkplätze? Looool, vergiß es; Strom? Fällt leider aus, weil AKW und Kohlekraft ja mit aller Gewalt sofort abgeschaltet werden müssen - ups, gerade jetzt im Moment ist draußen Nacht und es windstill, hoppla, erneuerbare Energien fallen jetzt im Moment gerade aus, tja, Blackout, Bude zappenduster, aber dafür eben "voll öko"; Alternativen? Gibt es nicht, weil man außer "Wir sind dagegen!!1!elf!!"-Geschreie absolut keine sachlichen Alternativen anzubieten hat - und so eine Partei soll Regierungsverantwortung übernehmen?? Die Realos der Partei werden doch gnadenlos von den Fundis weggebügelt, erst recht, wenn man nicht mehr "nur" der Juniorpartner wie weiland unter Schröder ist... nein, Hilfe, da kann zumindest ich nur noch abhauen. Doof nur, daß ich Tschechisch oder Französisch lernen müßte, beides in meinem Alter fast unmöglich... aber besser, als unter einer grünen Bundesregierung hier dahinvegetieren zu sollen.

Uff. Langer Rant ist lang.


Zitat:... oder FDP. Ansonsten kann es auch gern mal eine andere Partei sein, haben ja so viele davon. Muss ja nicht immer CDU sein, die hatten wir schon soooo lange, langweilig. Tongue

Tja, sag das mal den ganzen Älteren und Alten hier in Westdeutschland Twilight happy Da kommt es mir tatsächlich so vor, als würde die Einstellung herrschen: "Ei, mir habe schou' immer de' Adenauer g'wähjlet, ei, des hobbe mir schou' immer so g'mocht, wie, mer kann aa ewos anneres do'wähjle? Ei, des gehjt doch gar ned, dadervon wisse mir doch goar nix" - etwas zugespitzt, sicherlich, aber so kommt es mir vor Twilight happy Leider ist das eine zahlenmäßig sehr große und vor allem sehr treue Wählerschicht - mit bekanntem Resultat.

FDP-Kanzler... Partei der Superreichen... nee, die Vorstellung ist (zum Glück!) vollkommen unrealistisch Pinkie happy

Eher sehe ich eine massive Zersplitterung der politischen Landschaft.

Aber wer zum Kanzler taugen würde... richtig gute Frage. Gut, ich wüßte paar, die haben sich aber ausnahmslos alle zurückgezogen.

Und noch OT für Magic Twilight:

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29.10.2020
Crash Override Abwesend
Faust
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Soweit ich mitbekam, scheint die Corona - Politik da auch bei den altwählern ein umdenken zu bewirken. Vielleicht nicht bei allen, aber wenn genug umdenken, dann wird die CDU auch sehen, das es anders gehen muss... Nur bleibt zu hoffen, das jene nicht bei der AFD das kreuz machen weil jene die besseren Lügen auftischen.

@Railway Dash, eines hast du noch vergessen: Suvs werden gnadenlos verboten, und auch Verbrennungsmotoren dürfen nich mehr Zugelassen werden... Weitere aspekte der Grünen. Das denen dann ein ausgleichendes ÖPNV - Denken fehlt (z.b. ausnahmsloses Reaktivieren alter Bahnstrecken, die noch nicht abgebaut wurden; evtl bau von Bahntrassen für S oder Straßenbahnen, damit man weniger Busse hat etc.) Ist da leider auch noch ein problem.

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29.10.2020
RipVanWinkle Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Mit den Grünen geht's mir da ähnlich. Die Bildungspolitik von denen ist btw. auch ne einzige Katastrophe, wie ich in NRW miterleben durfte als die unter Kraft das Bildungsministerium hatten.
Deswegen macht mich das auch keineswegs glücklich, dass ausgerechnet die Grünen nun der neue Konkurrent der CDU zu werden scheinen.

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29.10.2020
Mc Timsy Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Mc Timsy schrieb:"Ei, mir habe schou' immer de' Adenauer g'wähjlet, ei, des hobbe mir schou' immer so g'mocht, wie, mer kann aa ewos anneres do'wähjle? Ei, des gehjt doch gar ned, dadervon wisse mir doch goar nix" - etwas zugespitzt, sicherlich, aber so kommt es mir vor Twilight happy Leider ist das eine zahlenmäßig sehr große und vor allem sehr treue Wählerschicht - mit bekanntem Resultat.

Ich bin mir jetzt unsicher was ich von dem Akzent hier halten soll, aber um da mal ein kleines bisschen drauf einzugehen woher die Stimmen für die CDU kommen. Bei dem "typischen CDU Wähler" handelt es sich um eine Person über 60 Jahre, im Westen vor allem männlich, im Osten ausgeglichener zwischen den Geschlechtern. Niedriges bis mittleres Bildungsniveau, praktizierender Christ, insbesondere katholisch und Landwirt, oder auch zumindest in der Tendenz Landbewohner.

Die beiden sichersten Angaben sind davon praktizierender Christ und Landwirt, was allerdings dieser Tage ziemlich egal ist, weil beide Gruppen im Gesamtbevölkerungsanteil nicht mehr ins Gewicht fallen. Mit den praktizierenden Christen alleine kommst du heute noch knapp über die 5% Hürde. Aber nur um mal eine Anekdote hier einzufügen: Ich bin auf dem Land aufgewachsen. Erzkatholisches Rheinland. Der dortige Pfarrer wird nicht müde bei jeder Wahl seiner Kirchengemeinde zu erklären, dass sie als "gute Christen" natürlich wählen gehen, dass alle Einträge nach den ersten fünf ohnehin nicht in Frage kommen und unter diesen ersten die Partei mit dem C zu wählen ist. Ich habe da seinerzeit mehrmals als Wahlhelfer gearbeitet und was soll ich sagen: Der Pfarrer ist grundsätzlich der erste der wählt und die beiden größten Wählerwellen kommen direkt vor und direkt nach dem sonntäglichen Gottesdienst. Entsprechend eindeutig fällt auch immer das Wahlergebnis aus. Würden wir ihn nicht jedes Mal daran erinnern, dass er damit eine Straftat begeht würde der Mann sich auch gerne noch ins Wahllokal stellen und die anwesende Wählerschaft daran erinnern wie wichtig es ist für die korrekte Partei abzustimmen.

Ihre politische Macht bezieht die CDU aber seit Jahren eben hauptsächlich aus den Ü60ern, immerhin die größte eigene Wählergruppe und die entscheidende Quelle politischer Macht in unserem überalteten Land. Deshalb wirst du niemals erleben, dass die CDU die Rentner fallen lässt. Wer in diesem Land politische Macht haben will muss sich mit den Rentnern zumindest auf freundlichem Fuß bewegen. Außerdem, was viele gerne ignorieren, Frau Merkel. Vergesst mal ganz schnell Adenauer, der ist schon ewig weg vom Fenster. Frau Merkel ist die beliebteste Politikerin in der Geschichte der Bundesrepublik und hat diesen Rang seit Jahren inne. Man tendiert das zu vergessen, wenn man sich von einer eigenen Abneigung gegen ihre Person oder Politik, oder durch den lautstarken Protest von weiter rechts blenden lässt. Und da verlassen wir den Bereich der Ü60er sogar. Es gibt jede Menge junge Menschen in unserem Land, die in ihrem Leben nichts anderes wählen konnten, weil sie jetzt erst in ihren Endzwanzigern sind und die mit Grauen dem Tag entgegen blicken, wenn Frau Merkel dann nicht mehr da ist, weil sie nicht wissen wen sie sonst wählen sollten. Die sind nicht die Mehrheit, auch nicht unter den CDU Wählern, aber da ist eine ordentlich große Generation herangewachsen für die konservatives wählen vermutlich immer mit Frau Merkel und damit positiv verknüpft sein wird. Sehr zu meiner persönlichen Frustration erhält Frau Merkel aber von der großen Mehrheit der Deutschen und durch alle Bevölkerungsgruppen hindurch seit Jahren extrem hohe Werte für ihre Kompetenz. Gut möglich, dass die aktuelle Unangreifbarkeit der CDU in politischen Fragen irgendwann endet, wenn die Mehrheit der Deutschen realisiert hat, dass ihre Kanzlerin Merkel wirklich nicht mehr da ist, denn Frau Merkel als Kanzlerin zu bestätigen ist seit Jahren nachweislich ein treibender Faktor bei den CDU Wahlergebnissen. Unter anderem deshalb fällt das CDU Ergebnis deutschlandweit oft in sich zusammen wenn mal nicht über den Bund, sondern über Länder oder gar Kommunen entschieden wird. Ja, es gibt auch weiterhin CDU Ministerpräsidenten und Bürgermeister, aber im Vergleich zu dem bundesdeutschen Ergebnis bewegt sich die CDU da normalerweise sogar eher in einer schwierigen Position. Aber nochmal zum Abschluss. Auch wenn ihre Gegner versuchen es seit Jahren anders zu verkaufen: Frau Merkel ist nicht und war in ihrer Amtszeit niemals ein Problem für die CDU Wahlergebnisse. Tatsächlich hat sie das Ergebnis auf hohem Niveau stabilisiert. Manch ein CDUler vom rechten Rand der Partei mag sich irgendwann heimatlos vorgekommen sein, aber wahltechnisch war diese Gruppe letztlich zu vernachlässigen.

Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
- Lucius Annaeus Seneca -
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29.10.2020
Meganium Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(29.10.2020)Crash Override schrieb:  @Railway Dash, eines hast du noch vergessen: Suvs werden gnadenlos verboten, und auch Verbrennungsmotoren dürfen nich mehr Zugelassen werden...
Das letzte stimmt ja, obwohl es mehr um Erstzulassungen geht, während bereits abgemeldete PKWs weiterhin zugelassen werden dürfen, aber das hindert dich ja nicht daran, dein altes Auto weiterzuverwenden. Kannst fit bleiben in Sachen Kfz-Reparatur. Smile

Zitat:Weitere aspekte der Grünen. Das denen dann ein ausgleichendes ÖPNV - Denken fehlt (z.b. ausnahmsloses Reaktivieren alter Bahnstrecken, die noch nicht abgebaut wurden; evtl bau von Bahntrassen für S oder Straßenbahnen, damit man weniger Busse hat etc.) Ist da leider auch noch ein problem.
Einfach nur nein, das ist kein Problem der Grünen. Selbst eine Pro-Bahn-Partei könnte dieses ÖPNV-Denken nicht fördern, solange wir in einem Wirtschaftssystem leben, wo es um Profit geht. Dann bleiben (Neben)bahnstrecken weiterhin unreaktiviert und Straßenbahnen ungebaut, weil der Kosten-Nutzen-Faktor nicht genügend war.

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29.10.2020
Crash Override Abwesend
Faust
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Falsch. Die Bahn geht da bereits die Wege, bestimmte Strecken in NRW wieder zu reaktivieren. Und eben das sollte man da fördern. Ich habe nichts gegen nen Bus, aber wenn ich sehe wie beschissen man den Busfahrplan ausdünnt, wünschte ich mir eigentlich schon seit einiger Zeit die alte MEG zurück - nur eben Modernisiert mit Fahrzeugen und einem weit aus Arbeitnehmerfreundlichen Fahrplan als die aktuellen Busfahrpläne.

Da braucht es nicht wundern das man eher auf's Auto und den Individualverkehr setzt wenn man auf dem Land wohnt als wenn man eine brauchbare ÖPNV - verbindung hat, mit der man dann auch das Auto stehen lassen kann.

Nebenbei, das man die Verbrenner nicht mehr zulassen will (ich ging immer nur von Neuzulassungen aus) kam ja von den Grünen; und eben das wird der Regierung das genick brechen wenn 2025 die Wahlen anstehen. Denn bis dahin wird noch keine ausreichende Ladeinfrastruktur bestehen (auch wenn man aktuell ausbaut wie verrückt) bei der jeder die Möglichkeit hat in der Nähe das Auto zu laden. Die Skandinavier sind damit schon auf die Schnauze gefallen, und das wird uns auch passieren... Da bin ich mir sicher. Nicht wegen "Auto - Nation", sondern einfach deswegen, weil das, was gefordert wird, bis dahin nicht mit den antrieben, die es dann nur noch geben soll, abgedeckt werden kann.

Aber letztlich wird es spannend werden wie die Ergebnisse aussehen, wenn auch schon viele rentner von dem Corona - verordnungen genervt sind. Da ist es sicher nicht ganz egal einfach weiter zu wählen was man bisher gewählt hat, sondern vielleicht aus protest wieder der politische gegner der partei mit dem C - jene mit dem S. Verwundern würde das mich jedenfalls nicht, auch wenn ich wieder nicht eine der großen Parteien wähle...

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29.10.2020
Meganium Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(29.10.2020)Crash Override schrieb:  Falsch. Die Bahn geht da bereits die Wege, bestimmte Strecken in NRW wieder zu reaktivieren. Und eben das sollte man da fördern.
Die Bahn ist aber auch ein profitorientiertes Unternehmen, welches seit 1994 (oder wann war die Privatisierung?) kontinuierlich sein Image verschlechtert. Keine Partei.
Und ein solches Unternehmen schaut sich erstmal Bahnstrecken an, und entscheidet auch über Kosten und Nutzen. Bahnstrecken, "die sich nicht lohnen" wieder zu reaktivieren (Was durchaus verständlich ist, man will ja schließlich die Bahnstrecke finanzieren) werden weniger oder keiner Beachtung geschenkt. Egal, ob die CDU, die Grünen oder eine Bahn-Partei (kein Unternehmen!) an der Macht steht.

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29.10.2020
BlackT0rnado Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(29.10.2020)Meganium schrieb:  
(29.10.2020)Crash Override schrieb:  Falsch. Die Bahn geht da bereits die Wege, bestimmte Strecken in NRW wieder zu reaktivieren. Und eben das sollte man da fördern.
Die Bahn ist aber auch ein profitorientiertes Unternehmen, welches seit 1994 (oder wann war die Privatisierung?) kontinuierlich sein Image verschlechtert. Keine Partei.
Und ein solches Unternehmen schaut sich erstmal Bahnstrecken an, und entscheidet auch über Kosten und Nutzen. Bahnstrecken, "die sich nicht lohnen" wieder zu reaktivieren (Was durchaus verständlich ist, man will ja schließlich die Bahnstrecke finanzieren) werden weniger oder keiner Beachtung geschenkt. Egal, ob die CDU, die Grünen oder eine Bahn-Partei (kein Unternehmen!) an der Macht steht.

Da muss ich Meggi beipflichten, die Fusionierung von DDR-Reichsbahn und Bundesbahn zu DB AG, war ein zwangsläufiger Schritt, da beides zuvor Staatsunternehmen waren, die nur noch rote Zahlen schrieben, man pumpte mehr Geld hinein (ca. 34 Milliarden Euro waren am Ende umgerechnet die Schulden), als das es was brachte.
Hier sehr gut nachzulesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnreform...sgangslage
Und ja, 1994 ist richtig.

Wenn man sich die gesamte Geschichte der Eisenbahn anschaut, fing es am Anfang auch nur als Prestigeprojekt der damaligen Königshäuser in Deutschland an (wer eine Bahn besaß galt als modern in der Industralisierung), bis Unternehmen einstiegen, bis zur Reichsgründung als staatsfinanzierte Bahn, wo es noch einen großen Geldgeber als solches gab. Da ein Wandel mit dem verstärkten Individualverkehr, sich anbahnte und deren Folgen haben wir gesehen.
Mein Opa war Lokführer und mein Vater arbeitete beim Eisenbahnbundesamt und haben den Wandel selbst erlebt.
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29.10.2020
RipVanWinkle Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Zitat:Sehr zu meiner persönlichen Frustration erhält Frau Merkel aber von der großen Mehrheit der Deutschen und durch alle Bevölkerungsgruppen hindurch seit Jahren extrem hohe Werte für ihre Kompetenz.
+1. Ich habe das zeitlebens nie verstanden, warum die Frau so beliebt ist. Mein ganzes Leben über habe ich nur ein kleines bisschen Schröder mitbekommen (und 90% davon woran ich mich noch erinnern kann ist der Steuersong xD) und sonst nur Merkel. Und es nervt. Ich will mal was anderes sehen. Aber irgendwann müssen die Christenrentner doch mal weggestorben sein?

Zitat:Einfach nur nein, das ist kein Problem der Grünen. Selbst eine Pro-Bahn-Partei könnte dieses ÖPNV-Denken nicht fördern, solange wir in einem Wirtschaftssystem leben, wo es um Profit geht. Dann bleiben (Neben)bahnstrecken weiterhin unreaktiviert und Straßenbahnen ungebaut, weil der Kosten-Nutzen-Faktor nicht genügend war.
Per se ja. Es ist aber offensichtlich, dass man es nicht dabei belassen kann Autos aus den Innenstädten zu schmeißen und dann zu erwarten, dass da jeder mit nem Fahrrrad fährt. Dann muss man auch eine Alternative entsprechend fördern. Besser sogar die Alternative erst fördern, bevor man das andere verbietet. Und das sehe ich bei den Grünen halt so nicht.
Ich stimme aber zu, dass das mit dem öffentlichen Verkehr wohl ein systemisches Problem ist, das man viel grundlegender angehen müsste. Eine Reverstaatlichung der Bahn wäre ein Anfang. Die Privatisierung von dem Laden hat bis auf Verschönern von Zahlen nichts erreicht. Bahn ist schwer so hinzubekommen, dass sie schwarze Zahlen schreibt. Aber imo sollte das auch einfach gar nicht das Ziel einer Bahn sein, sondern eine Gewährleistung von Mobilität. Und wenn das nicht wirtschaftlich ist, dann ist das mmn auch okay. Ein Staat ist halt kein Unternehmen.

Zitat:enn bis dahin wird noch keine ausreichende Ladeinfrastruktur bestehen (auch wenn man aktuell ausbaut wie verrückt) bei der jeder die Möglichkeit hat in der Nähe das Auto zu laden.
Davon gehe ich auch aus. Deswegen bin ich kein Freund von diesen Jahreszahlen. Ich verstehe, dass man Druck aufbauen will, damit auch was passiert. Und lassen wir mal das Problem beiseite dass E-Autos ohnehin keine so einfache Sache sind. Aber wenn man das zu sportlich setzt wirds halt nur unglaubwürdig und mega verunsichernd für die Leute. Ich weiß ich werde 2025 kein E-Auto haben und mir da auch keins kaufen, aber ich kaufe ohnehin grundsätzlich keine Neuwagen. Bis die E-Autos so weit sind, dass für mich eins in Betracht käme wirds wahrscheinlich wohl noch so lange dauern, dass ich vorher nen 2005er Benziner mit H-Kennzeichen fahre, damit ich noch in irgendeine Umweltzone darf xD

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29.10.2020
Leon Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(29.10.2020)RipVanWinkle schrieb:  
Zitat:wenn bis dahin wird noch keine ausreichende Ladeinfrastruktur bestehen (auch wenn man aktuell ausbaut wie verrückt) bei der jeder die Möglichkeit hat in der Nähe das Auto zu laden.
Davon gehe ich auch aus. Deswegen bin ich kein Freund von diesen Jahreszahlen. Ich verstehe, dass man Druck aufbauen will, damit auch was passiert. Und lassen wir mal das Problem beiseite dass E-Autos ohnehin keine so einfache Sache sind.
Man muss noch eine Ebene weiter denken: Ein paar 1000 Ladesäulen hinstellen ist nicht allzu schwierig. Das eigentliche Problem ist die Stromversorgung und -Erzeugung, da sich durch E-Autos die Belastung des Netzes massiv erhöht. Als kleiner Vergleich: Ein gängiges E-Auto hat einen Akku mit ca. 75 kWh. (ggf. auch etwas weniger.), was (Ladeverluste von 10-20% ignorierend) ungefähr dem Stromverbrauch eines 4-Personen-Haushalts pro Woche entspricht, d.h. man kann bei einem E-Auto pro Haushalt mit einer Verdoppelung des privaten Stromverbrauchs rechnen und einer Erhöhung der lokalen Spitzenlast um schätzungsweise das 10-fache.

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29.10.2020
BlackT0rnado Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(29.10.2020)Leon schrieb:  
(29.10.2020)RipVanWinkle schrieb:  
Zitat:wenn bis dahin wird noch keine ausreichende Ladeinfrastruktur bestehen (auch wenn man aktuell ausbaut wie verrückt) bei der jeder die Möglichkeit hat in der Nähe das Auto zu laden.
Davon gehe ich auch aus. Deswegen bin ich kein Freund von diesen Jahreszahlen. Ich verstehe, dass man Druck aufbauen will, damit auch was passiert. Und lassen wir mal das Problem beiseite dass E-Autos ohnehin keine so einfache Sache sind.
Man muss noch eine Ebene weiter denken: Ein paar 1000 Ladesäulen hinstellen ist nicht allzu schwierig. Das eigentliche Problem ist die Stromversorgung und -Erzeugung, da sich durch E-Autos die Belastung des Netzes massiv erhöht. Als kleiner Vergleich: Ein gängiges E-Auto hat einen Akku mit ca. 75 kWh. (ggf. auch etwas weniger.), was (Ladeverluste von 10-20% ignorierend) ungefähr dem Stromverbrauch eines 4-Personen-Haushalts pro Woche entspricht, d.h. man kann bei einem E-Auto pro Haushalt mit einer Verdoppelung des privaten Stromverbrauchs rechnen und einer Erhöhung der lokalen Spitzenlast um schätzungsweise das 10-fache.

Pack noch einen obendrauf: wo kommt der ganze Strom her? Nur aus den tollen Windrädern? Kohle und Atomstrom soll ja nicht mehr produziert werden in einigen Jahren. Können wir dann schön teuer einkaufen aus dem Ausland, wo sich alle Regierungen gegen einen solchen Ausstieg entschieden haben Smile
Da setz ich dann lieber auf ein Hybridfahrzeug, wenn es dann ein neues Auto werden soll.

Hier ein schöner Bericht vom ADAC: https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/el...nd-contra/
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29.10.2020
Crash Override Abwesend
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RE: Aktuelle deutsche Politik
Eben Leon - das meine ich in der richtung auch. Es gehören ja nicht nur die Ladesäulen dazu, sondern auch die "kraftwerke" (egal ob erneuerbare energien oder was anderes), die den Strom produzieren damit man das Auto laden kann.

@Meganium: allerdings kann eine Partei Druck auf die jeweiligen gewalten ausüben - und da auch dafür sorgen, das was passiert. Man muss allerdings erst das angebot stellen, bis man die Nachfrage bekommt. Normal ist das andersherum, aber im ÖPNV kann diese Denkweise - nämlich erst ein angebot bringen bevor man wartet bis die leute danach fragen - schon bessere zahlen bringen. Jetzt überlege einfach mal, denn du hattest das auch schon so gehandhabt - mit der Fahrt zum Lunafest 2013. du hattest die idee reingebracht, sie wurde positiv aufgenommen - und am ende kam es dann auch so.

genauso Schreibt das Land ja auch die Strecken aus - und wenn das Land eben hingeht und eine ausschreibung ansetzt, bei der die buslinie durch z.b. eine Kurze Bahnlinie ersetzt werden soll, dann würden auch da sicherlich einige anbieter drauf anspringen (wenn man von einer Fertigen Strecke ausgeht - oder einer, die wieder reaktiviert wurde).

Das problem in dem fall der Grünen wäre nicht die angelegenheit, das sie den ÖPNV nicht ausbauen würden - sondern eher das sie anstelle eines ÖPNV-angebotes lieber Fahrrad-Schnellstraßen etc. anlegen würden (und wenn's dumm lauft sind jene so schwach frequentiert, das sich das ganze nicht gelohnt hat) und so dann ihre version rüberbringen wie "verkehr" zu funktionieren hat. Aber darüber nachdenken, wie man den Strom im eigenen land hergestellt bekommt (viele wollen ja keine windräder haben, und jene funktionieren quasi 24h am tag wenn ständig wind da ist) oder wie man die Akkus Recyclet von den E-autos, die sie fordern, darüber haben sie nicht nachgedacht. Das kommt sicher erst dann wenn bereits ein haufen an Akkus da liegt und man dann erst feststellt, das man was vergessen hat.

bei einem bin ich mir aber nicht sicher... ob eine der parteien auch was angefangen hat, das man die Bahnstrecken unterirdisch verlegen soll - von wegen "lärm", oder ob das nur die anwohner waren, die ein billiges häuschen gesucht haben und sich dann dauernd beschweren, wenn die bahn (die vor denen da war) durchfährt...

@SchwarzerWirbelwind - ich werd' mir auch nen Hybrid kaufen, einfach weil ich das als die zukunft sehe - aus realistischer sicht. Wenn man nur zum arbeiten oder einkaufen fährt, dann reicht ein E-auto - wenn man aber auch oft längere Strecken fahren muss, dann ist ein Verbrenner wegen der höheren Reichweite (ich meine, aktuell sind 450km das maximum - es sind zwar noch längere Fahrwege angekündigt worden, aber noch nciht auf dem markt) aktuell nichts was man ersetzen kann.

und noch eins - Hochspannungstrassen will man ja auch nicht haben, daher bringen die Offshore-windkraftanlagen in der Nordsee nur eben den bundesländern was, die dort in der nähe sind.

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.10.2020 von Crash Override.)
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29.10.2020
RipVanWinkle Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
@Leon und Blacktornado: Das ist eine von diesen Sachen, die ich mit "E-Autos sind nicht so einfach" meinte und extra nicht mit einbauen wollte, weil ich fand dass das an der Stelle zu weit ging für die Aussage, die ich machen wollte, aber ich stimme dem natürlich so zu. xD

Zitat:sondern eher das sie anstelle eines ÖPNV-angebotes lieber Fahrrad-Schnellstraßen etc. anlegen würden (und wenn's dumm lauft sind jene so schwach frequentiert, das sich das ganze nicht gelohnt hat) und so dann ihre version rüberbringen wie "verkehr" zu funktionieren hat.
Ja. Das ist auch so eine Sache. Fahrräder sind halt keine Alternative zu Autos oder Bussen. Fahrräder können eine Ergänzung sein, die auf bestimmten Strecken gut funktioniert, die, salopp gesagt, zu kurz fürs Auto, aber zu lang für zu Fuß sind und dann auf diesen Strecken einen Hauptteil der Verhekhrslast übernehmen. Einem Pendler bringt ne Fahrrad-Only-Innenstadt aber gar nix, wenn er nicht die Möglichkeit bekommt mit seinem Fahrrad von auswärts da hin zu kommen. Und das muss dann eben auch mit nem ausreichend guten Bahn- oder Zugnetz passieren. Und wenn nicht, muss er halt doch mit dem Auto fahren. So als Beispiel.
Alles mit Gepäck lasse ich mal weg, da ist das Fahrrad auch nicht so einfach.

Es hat halt jedes Verkehrsmittel seine Vor- und Nachteile. Deswegen muss man alles ein bisschen haben und schauen, was sich wo wie einsetzen lässt im Sinne einer erfolgreichen Verkehrspolitik. Die Bahn kommt dabei aber eben offensichtlich zu kurz.

[Bild: dvodJNg.jpg]

Dost thou love life? Then do not squander time, for that’s the stuff life is made of.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.10.2020 von RipVanWinkle.)
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29.10.2020
Meganium Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
(29.10.2020)Crash Override schrieb:  @Meganium: allerdings kann eine Partei Druck auf die jeweiligen gewalten ausüben - und da auch dafür sorgen, das was passiert. Man muss allerdings erst das angebot stellen, bis man die Nachfrage bekommt. Normal ist das andersherum, aber im ÖPNV kann diese Denkweise - nämlich erst ein angebot bringen bevor man wartet bis die leute danach fragen - schon bessere zahlen bringen.
Richtig. Während die CDU es aber wohlwollend akzeptiert, dass Bahnstrecken (oder der ÖPNV im Allgemeinen) wegen Kostengründen nicht ausgebaut oder reaktiviert wird, haben die Grünen es dann mit einem Bollwerk zu tun, an denen sie sich die Zähne ausbeißen werden. Lobbyismus natürlich, aber eben auch der wirtschaftliche Gedanke, dass man Gewinne einfahren muss. Und das werden, trotz deiner anfänglichen Versuches, die Grünen gleich als Täter darzustellen (man merkt halt deine Abneigung^^), auch die Grünen nicht hinkriegen. Die Chance, dass aber ein Umdenken stattfindet, weg vom Profit, die ist unter einen Dunkelrot-Grünen (oder RRG mit der SPD) Regierung gegeben - wenn auch keine große.

Zitat:genauso Schreibt das Land ja auch die Strecken aus - und wenn das Land eben hingeht und eine ausschreibung ansetzt, bei der die buslinie durch z.b. eine Kurze Bahnlinie ersetzt werden soll, dann würden auch da sicherlich einige anbieter drauf anspringen (wenn man von einer Fertigen Strecke ausgeht - oder einer, die wieder reaktiviert wurde).
Ausschreibungen sind neoliberaler Bullshit. Bei mir daheim gibt es mittlerweile nur noch ein großes privates Unternehmen mit zahlreichen Subunternehmern, während andere in meiner Umgebung hoffen müssen, nicht geschluckt zu werden, weil die "zu klein" sind. Selbst die DBZugBus verliert nach und nach ihre Linien. Der Betrieb, wo ich arbeite, bleibt zum Glück davon verschont, da anderer Landkreis und anderer Verkehrsverbund (bodo). Weil der ist mit gerademal 10 Fahrzeugen nicht gerade konkurrenzfähig für Ausschreibungen.

Zitat:Das problem in dem fall der Grünen wäre nicht die angelegenheit, das sie den ÖPNV nicht ausbauen würden - sondern eher das sie anstelle eines ÖPNV-angebotes lieber Fahrrad-Schnellstraßen etc. anlegen würden (und wenn's dumm lauft sind jene so schwach frequentiert, das sich das ganze nicht gelohnt hat) und so dann ihre version rüberbringen wie "verkehr" zu funktionieren hat.
Hast du Links parat, die beweisen, dass die Priorität von Fahrradstraßen unter den Grünen höher ist als der Ausbau des ÖPNV/SPNV?
Ich meine, bei mir werden auch Fahrradwege gebaut, aber aus dem Grund, weil es dort einfach keine gibt, während immerhin einmal in der Stunde in zwei Richtungen zwei Linienbusse fahren. Ein Grüner würde also sagen: Dann lieber Fahrradwege!

Zitat:Einem Pendler bringt ne Fahrrad-Only-Innenstadt aber gar nix, wenn er nicht die Möglichkeit bekommt mit seinem Fahrrad von auswärts da hin zu kommen.
Die Stadt Groningen wants to know your location. Aber das ist wieder eine Problem aus der Wirtschaft, und natürlich verständlich: Je näher dein Arbeitsplatz ist, desto mehr musst du eventuell dafür blechen. Wohnraum ist leider Ware und die hohen Preise zwingen dich, 20km von der Stadt zu wohnen, möglichst ohne Zuganbindung und möglichst ohne Bushaltestelle.

Eine etwas größere Kleinstadt bei mir in der Nähe: Kein relevanter Bahnhof (da nur Sonntagsfahrten), relativ günstige Mieten.
Eine andere etwas größere Kleinstadt etwas weiter weg: Ein relevanter Bahnhof, 120€ mehr Miete im Durchschnitt. Zumindest laut eines Artikels, welchen ich mal gelesen habe.

Zwei Bäderstädte, zweimal ca. 15000 Einwohner. Nur der Unterschied mit einem Bahnhof und ohne.

...
[Bild: bug.gif]
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.10.2020 von Meganium.)
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29.10.2020
Mc Timsy Offline
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RE: Aktuelle deutsche Politik
BlackT0rnado schrieb:Pack noch einen obendrauf: wo kommt der ganze Strom her? Nur aus den tollen Windrädern? Kohle und Atomstrom soll ja nicht mehr produziert werden in einigen Jahren. Können wir dann schön teuer einkaufen aus dem Ausland, wo sich alle Regierungen gegen einen solchen Ausstieg entschieden haben

1. Strom aus dem Ausland einkaufen ist überraschend billig, je nach Gemeinde kannst du damit sogar mit einem Plus rauskommen, weil die Herstellungskosten höher sind als der Einkauf.
Keine Langzeitlösung natürlich, aber auch nicht problematisch für die Übergangsphase.

2. Windräder sind ein Teil eines potentiellen zukünftigen Energiemixes. Dazu kommen dann selbstverständlich noch Solar, Biomasse, Wasserkraft, Gezeiten und Geothermie wo möglich. Erdgas ist als relativ sauberer Energieträger auch noch interessant. Da wird dann aber noch immer Energie importiert werden müssen. Kohle sollten wir wegen dem Klimawandel und der mangelnden Wirtschaftlichkeit am besten nicht nutzen, Atomstrom hat auch jede Menge Nachteile die sich manche Menschen nicht eingestehen wollen, wozu beispielsweise auch gehört, dass die Reaktoren heruntergefahren werden müssen wenn es wärmer wird, was in einer Zeit in der wir jeden Sommer neue Hitzerekorde aufstellen auch nicht sehr zukunftsträchtig aussieht. Neben dem Müllproblem kommt dann auch dazu, dass benötigtes Uranium auch nicht überall und in unendlichen Mengen vorhanden ist. Kurz gesagt, global betrachtet mag Atomenergie für die Bekämpfung des Klimawandels ein wichtiges Asset sein. Das bedeutet aber nicht, dass jedes Land nach belieben auf diese Ressource zurückgreifen kann und sollte. Auch um potentielle Sicherheitsrisiken zu minimieren.

Wo kriegen wir also die Energie her? Nun, beispielsweise Projekte wie Desertec können dann auch noch ausgebaut werden. Diversifizierung bei der Erdgasversorgung dürfte auch hilfreich sein. Durch Verbreitung von dezentralen Energieerzeugungsmöglichkeiten kann ebenfalls eine Menge Grundlastkapazität gewonnen werden.

Grüne wählen heist ja nicht, dass man dann innerhalb von zwei Jahren hier versucht auf Teufel komm raus einfach alles umzustellen, komme was da wolle. Genau so wenig wie CDU wählen im Zweifel heißt, dass das Land nach vier Jahren staatsschuldenfrei ist. Aber, es stehen wichtige Entscheidungen an woher unsere Energie kommt und wie sie transportiert wird. Eine Partei die sich dann ambitionierte Ziele gesetzt hat um von fossilen Energieträgern weg zu kommen muss dann eben entsprechend entschlossen nach Investitionsmöglichkeiten und Partnern suchen und die Investition in die Infrastruktur hochfahren. Statt bestehende Kohlekraftwerke aufurüsten, investiert man dann eben in die notwendigen Nord- Südtrassen um den Strom leichter transportieren zu können. Statt sich an Bohrungen für neue Ölfelder zu beteiligen, investiert man in die Energieerzeugung durch Photovoltaik in Nordafrika etc.

Natürlich, die Grünen könnten dabei auch Fehler machen. Infrastruktur umzustellen ist immerhin ein hartes Unterfangen was viel Arbeit und Investitionen erfordert. Aber gerade deshalb halte ich es für absurd davon auszugehen, dass die Grünen im Bundestag dann einfach schlagartig alles dicht machen was ihnen nicht passt und gleichzeitig unkontrolliert in den Ausbau elektrischer Mobilität investieren, ohne dabei auf eventuelle Versorgungsprobleme zu achten. Die Netzbetreiber, Stromanbieter und Ministerien sind ja auch noch an diesen Arbeiten beteiligt und wenn es dann heißt: "Hey, Leute, nette Idee, aber uns fehlen noch ungefähr 200 GWh damit das läuft." Wird auch eine Grüne Regierung sich nochmal an den Planungstisch setzen. Die sind nicht hirntot.

Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
- Lucius Annaeus Seneca -
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