Der Manga
re:member ist in 17 Bänden abgeschlossen und bereits vollständig bei Egmont Manga erschienen.
Horror interessiert mich eigentlich nicht, aber hier hatte ich mal in den ersten Band reingeschaut und trotz übermäßiger Gewaltdarstellung war ich doch irgendwie angetan. Es geht um einen Fluch an einer Schule. Es gibt einen Geist in Form eines Mädchens in einem roten Kleid. Wer dieses sieht und sich danach umdreht wird von es in acht Teile gehackt. Nun ist man selbst ein Geist und muss ein paar Mitschüler auffordern ihre Leiche zu suchen. Diese gelangen dann immer nachts in eine Art Traumwelt, die dem Schulgelände entspricht. Hier müssen nun die Leichenteile gesucht und wieder verbunden werden, damit die betroffene Person wieder lebendig wird. Doch das Mädchen im roten Kleid geht um und ist ein tyisches Horrorwesen: Es ist extrem stark und unkaputtbar. Wenn alle eingeladenen Schüler sterben, erleben sie den selben Tag nochmal, aber behalten ihre Erinnerungen. Das geht dann so lang bis die Leiche vervollständigt wird, soweit zumindest der Wissensstand in den ersten Bänden.
Ein bisschen blöd finde ich hier teilweise die Cover und die Benennung der Kapitel (z.B. Letzter Tag - Teil X), weil dadurch ersichtlich ist wie viele Storyarcs es gibt und man im Inhaltsverzeichnis dann schon erahnen kann, wie erfolgreich die Gruppe am Ende des aktuellen Bandes sein wird. Davon abgesehen hat mir der Manga sehr gefallen. Die Charaktere agieren in sich schlüssig und später wird noch vertieft, was für langfristige Folgen das Setting überhaupt hat. Das Ende ist kein großer Wurf, aber ich bin zufrieden.
Als Adaption ist dieser Einzelband von H.P. Lovecrafts
Cthulhus Ruf schon mal sehr gut. Es fühlt sich nicht an wie etwas, das man kürzen oder verändern musste. Die Kapitel sind gut aufgebaut und ergeben zusammen eine unterhaltende Geschichte. Manche Zeichnungen sehen richtig gut aus, vor allem wenn Splashpanels zum Einsatz kommen. Der Großteil der Optik sieht nur recht normal aus, immer noch gut, aber ohne dabei aufzufallen.
Der Inhalt selbst übt eine gewisse Faszination aus, bietet eine hohe Spannungskurve, auch wenn die Geschichte im Prinzip fast mit dem Ende beginnt und chronologisch danach nicht mehr viel liefert. Es fällt mir hier gar nicht negativ auf, dass der Protagonist im Grunde nur die Erlebnisse anderer Figuren nachliest. Das Ende finde ich persönlich schon eher unbefriedigend, doch dafür schafft es einen zeitlosen Ausgang.
Mit 17 Bänden passt re:member jetzt nicht ganz zu den Anforderungen aus dem Startpost. Wenn Lovecraft zu Gefallen weiß, gibt es bei Carlsen viele weitere Adaptionen seiner Werke.